Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2023/2024 - 9. Spieltag

3:3 (2:1)

Termin: So., 29.10.2023, 15:30 Uhr
Zuschauer: 56.500
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Tore: 1:0 Marmoush (8., Elfmeter), 2:0 Marmoush (24.), 2:1 Sabitzer (45. +1), 2:2 Moukoko (54.), 3:2 Chaibi (68.), 3:3 Brandt (82.)

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

  • Trapp
  • Tuta
  • R. Koch
  • Pacho
  • Max (86. Nkounkou)
  • Skhiri
  • Larsson
  • Buta (61. Dina Ebimbe)
  • Chaibi (86. Hauge)
  • Knauff (73. M. Götze)
  • Marmoush

 


  • Kobel (26. A. Meyer)
  • M. Wolf
  • Hummels (70. Süle)
  • N. Schlotterbeck
  • Bensebaini
  • Özcan
  • Sabitzer
  • Reus (65. Brandt)
  • Malen (46. Moukoko)
  • Reyna (46. Adeyemi )
  • Füllkrug

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Edin Terzic

 

 

Fußballfest ohne Sieger

Die Eintracht führt 2:0 und 3:2, letztlich hält mit dem 3:3 (2:1) gegen den BVB die (Heim-)Serie. Marmoush (8./HE, 24.) und Chaibi (68.) treffen.

Dino Toppmöller vertraute auf exakt jene zehn Feldspieler, die vor Wochenfrist bei der TSG Hoffenheim einen überzeugenden 3:1-Erfolg feierten. Im Tor kehrte Kevin Trapp nach seinen Rückenproblemen für Jens Grahl in den Kasten zurück. Beim BVB begannen im Vergleich zum 1:0 in Newcastle Salih Özcan und Giovanni Reyna für die angeschlagenen Emre Can und Felix Nmecha.

Die erste Ecke nach 33 Sekunden und den ersten Abschluss der Partie (3./Donyell Malen aus spitzem Winkel vorbei) hatten zwar die Gäste, doch auf der Anzeigetafel stand nach acht Minuten ein 1:0. Gregor Kobel hatte zunächst gegen Hugo Larsson aus acht Metern stark pariert, in der Folge traf der Ball des Schweden den ausgetreckten Arm von Marius Wolf. Schiedsrichter Robert Schröder schaute sich die Szene am Monitor an und entschied auf Handelfmeter, den Marmoush entschlossen in die Mitte verwandelte (8.). Der Ägypter traf damit erstmals in seiner Karriere in zwei Bundesligaspielen in Folge.

Die Führung beflügelte vor 56.500 Zuschauern die Adlerträger, die den Schwung direkt mitnahmen und einige Male insbesondere über die rechte Angriffsseite vielversprechende Angriffe initiierten. Doch der letzte Pass in die Mitte, meistens geliefert vom umtriebigen Farès Chaibi, fand keinen Abnehmer. Besser lief es in der 24. Minute, als Larsson bei einem Konter über links den Ball klug auf die rechte Seite verlagerte, Buta erst mit rechts und dann mit links zwei Mal am glänzend reagierenden Kobel scheiterte. Beim zweiten Mal – das Leder war abgefälscht – wehrte Kobel direkt vor die Füße von Marmoush ab, der aus drei Metern zum 2:0 abstaubte. Für den BVB-Keeper war es die letzte Aktion, er hatte einige Minuten vorher einen Ellenbogen von Nico Schlotterbeck ins Auge bekommen und konnte nicht weitermachen. Alexander Meyer kam in die Partie (26.).

Die Partie nahm sich in der Folge eine kleine Verschnaufpause, die Eintracht verteidigte die BVB-Offensivbemühungen souverän weg. Als beim nächsten Konter Marmoush bei einer flachen Hereingabe vor Meyer am Ball war und zu Fall kam, lag der nächste Strafstoß in der Luft. Robert Schröder entschied nach längerem Videostudium jedoch auf Weiterspielen (36.). Chaibi hatte direkt vor der achtminütigen Nachspielzeit die Möglichkeit auf das 3:0 (45./knapp vorbei), ebenso wie Marmoush, der den Pfosten traf (45.+2). Im Gegenzug legte Füllkrug im Strafraum auf Marcel Sabitzer ab. Aus 16 Metern traf der Österreicher zum 1:2 aus BVB-Sicht (45.+1). Hummels verfehlte derweil aus ähnlicher Entfernung das Tor von Trapp (45.+7).

Die eingewechselten Moukoko und Adeyemi sollten nach der Pause das Dortmunder Offensivspiel beleben. Doch zunächst war Meyer gegen Knauff gefordert, den Abpraller spitzelte Marmoush artistisch am Kasten vorbei (47.). Youssoufa Moukoko war aber nach 54 Minuten zur Stelle, als ihm das Leder vor die Füße fiel und er aus zwölf Metern vollstreckte. Der BVB agierte in dieser Phase mit mehr Konsequenz und verlagerte das Spiel mehr in die Hälfte der Frankfurter. Marco Reus, den kurze Zeit darauf von Julian Brandt ersetzt wurde, hatte noch einen Abschluss, der zur Ecke abgefälscht wurde (62.).

Éric Junior Dina Ebimbe war mittlerweile für Buta gekommen (61.), beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und suchten den Weg zur eigenen Führung. Die Eintracht kam dabei eher nach eroberten Bällen über das schnelle Umschaltspiel. Wie auch vor dem 3:2, als Pacho den Zweikampf gewann und Skhiri letztlich aus der Zentralen messerscharf auf Farès Chaibi passte, der sich Bensabaini vom Leib hielt und zur erneuten Führung flach ins linke Eck einschoss (68.).

Dortmund antwortete mit wütenden Angriffen, aber Eintrachts Defensive blieb stabil – und war immer wieder Ausgangspunkt für Konter, die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten. Stattdessen glich der BVB aus, als erneut die Joker der Gäste beteiligt waren. Karim Adeyemi setzte sich auf der linken Seite durch und fand in der Mitte Brandt, der Trapp keine Chance ließ (83.) und im achten Bundesligaspiel in Folge an einem Tor beteiligt war.

In der Schlussphase war es weiter ein wilder Ritt in einem tollen Bundesligaspiel, das letztlich leistungsgerecht 3:3 endet. Damit bleibt die Eintracht im 15. Bundesligaheimspiel wie auch im vierten Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Wir haben ein fantastisches Fußballspiel gesehen. Viele packende Duelle, viele Torchancen, Spannung bis zum Schluss. Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, die wir leider nur mit einem Tor Vorsprung beenden. Wir mussten manchmal tiefer verteidigen und leiden, das müssen wir manchmal besser machen. Ich hätte mir in der zweiten Halbzeit mehr Ballbesitz gewünscht, um dem BVB mit mehr Mut noch mehr weh zu tun. Der BVB mit seiner Qualität hat uns immer wieder vor Probleme gestellt. Wir hätten mehr verdient gehabt als ein Remis, es wären fünf, sechs Tore für uns möglich gewesen. Wir hatten sehr viele gute Situationen. Beim ersten Gegentor schließen wir nicht die rote Zone, beim zweiten legen wir mit dem Kopf den Ball dem Gegner unglücklich vor. Das dritte müssen wir besser verteidigen. Die Jungs haben das in Sinsheim sehr gut gemacht, das war unsere beste Saisonleistung bisher. Von daher hatten es sich all diese Jungs verdient, wieder von Beginn an zu spielen. Man merkt, dass die Jungs mehr Vertrauen bekommen. Wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht in den vergangenen Spielen.

Ansgar Knauff: Wir haben ein sehr starkes Spiel gemacht über 90 Minuten, hatten viele Chancen und nach Ballgewinnen gut gekontert. Im ersten Moment fühlt sich das 3:3 ärgerlich an, wenn wir den Ausgleich in der 83. Minute kassieren. Aber auf die Leistung können wir aufbauen. Gegen Dortmund einen Punkt zu holen, ist trotzdem ein gutes Ergebnis. Das 2:0 war eine Topaktion und ein Ablauf, den wir trainiert haben. Hugo nimmt den Ball gut mit und wechselt dann die Seite. Den zweiten möglichen Elfmeter kann man geben, aber im Spiel haben wir uns damit nicht beschäftigt und einfach weitergemacht. Wir spielen uns immer besser ein, in den vergangenen Wochen ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. Wir werden immer besser. Gegen den BVB war eines unserer besten Spiele, auch wenn wir natürlich gerne drei Punkte mitgenommen hätten.

Hugo Larsson: Das Ergebnis ist enttäuschend, wir hätten gewinnen können. Aber die Leistung war sehr gut. Wir werden mit jedem Spiel besser. Über diesen Fortschritt sind wir glücklich. Vor dem 2:0 war es ein super erster Kontakt von Ansgar, dann konnte ich auf der anderen Seite Aurélio bedienen. Ich denke, der Coach wird glücklich sein, dass wir auf den Platz bringen, was wir uns im Training erarbeiten – und wir natürlich auch. Ich versuche, viel von meinem Umfeld zu lernen, etwa von Seppl Rode, Ellyes Skhiri und Mario Götze, die eine ähnliche Position wie ich spielen.

Edin Terzic (Cheftrainer Borussia Dortmund): Ich habe gemischte Gefühle. Es war ein wildes Spiel mit extrem vielen Torchancen. Das war wahrscheinlich eher im Sinne der Eintracht. Wir haben das Gefühl, dass wir besser Fußball spielen können. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir schwer zu besiegen sind. Es ist nicht leicht, als Auswärtsmannschaft ein 0:2 in Frankfurt aufzuholen. Wir haben vor der Pause viele Durchbrüche auf der linken Seite zugelassen. Der erste Sprint saß nicht, dadurch waren die Räume dahinter offen. Wir waren zudem in den Zweikämpfen einen halben Schritt zu spät und mussten dann immer wieder im eigenen Strafraum verteidigen. Wir haben es schon besser gemacht, daher haben wir in der Pause umgestellt. Trotzdem haben wir die Konterstärke der Frankfurter zugelassen, die uns keine Räume in der Tiefe gegeben haben.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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