Eintracht Frankfurt - HJK Helsinki

UEFA Europa Conference League 2023/2024 - Gruppe G, 3. Spieltag

6:0 (4:0)

Termin: Do., 26.10.2023, 21:00 Uhr
Zuschauer: 55.500
Schiedsrichter: Viktor Kopiievskyi (Ukraine)
Tore: 1:0 Dina Ebimbe (12., Elfmeter), 2:0 R. Koch (27.), 3:0 Marmoush (30.), 4:0 Tuta (45. +3), 5:0 Skhiri (55.), 6:0 Dina Ebimbe (89.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
HJK Helsinki

  • Grahl
  • Tuta (56. Hasebe)
  • R. Koch
  • Smolcic
  • Nkounkou
  • Skhiri (65. Jakic)
  • Chaibi (56. Aaronson)
  • M. Götze
  • Dina Ebimbe
  • Knauff (79. Chandler)
  • Marmoush (56. Ngankam)

 


  • Öst
  • Toivio (46. Hostikka)
  • Tenho
  • Halme
  • Soiri
  • Lingman (77. Tanaka)
  • Peltola
  • Raitala (46. Hämäläinen)
  • Hetemaj (46. Kanellopoulos)
  • Keskinen (77. Kouassivi-Benissan)
  • Radulovic

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Toni Korkeakunnas

 

 

6:0 gegen Helsinki

Dina Ebimbe (12./HE, 89.), Koch (27.), Marmoush (30.), Tuta (45.+3) und Skhiri (55.) sorgen für den zweiten Sieg im dritten Spiel der Gruppenphase.

Gegenüber dem 3:1 in Sinsheim kehrte der frisch gebackene Papa Mario Götze ebenso in die erste Elf zurück wie Niels Nkounkou, Éric Junior Dina Ebimbe und Hrvoje Smolcic. Dafür nahmen Willian Pacho, Hugo Larsson und Aurélio Buta auf der Bank Platz. Im Tor stand wie erwartet Jens Grahl für den gesperrten Kevin Trapp. Robin Koch trug erneut die Kapitänsbinde.

Die Gäste waren vor 55.500 Zuschauern von Beginn an bemüht, auch spielerische Akzente zu setzen und sich ob der Favoritenrolle der Adlerträger nur mit Defensivarbeit zu beschäftigen. So verzeichneten die Finnen auch die ersten gefährlichen Abschlüsse der Partie. Peltolas Schuss wurde abgeblockt (4.), bei Hetemajs Versuch aus sieben Metern war Grahl reaktionsstark zur Stelle (5.). Die Eintracht kam danach besser in die Partie, die sie ungewohnterweise in der ersten Hälfte auf die Nordwestkurve zu bestreiten musste.

Nkounkous Hereingabe rutschte noch an Freund und Feind vorbei (7.), ehe Marmoush nach Chaibis Hereingabe köpfte und Torwart Öst mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte. Vermeintlich, denn Schiedsrichter Kopiievskyi bekam einen Hinweis und schaute sich die Szene am Monitor an. Seine Entscheidung: Handelfmeter, denn Marmoushs Gegenspieler Raitala hatte das Leder an den ausgestreckten Arm bekommen. Éric Junior Dina Ebimbe verwandelte sicher halbhoch ins linke Eck zur 1:0-Führung (12.).

Die Gastgeber blieben am Drücker und wurden dominanter, das Geschehen spielte sich mehr und mehr in der Hälfte des finnischen Meisters ab. Dina Ebimbe scheiterte noch an Öst, als er zu zentral abschloss (22.). Der HJK-Keeper wehrte auch Chaibis Freistoß aus 22 Metern ab, auf Kosten einer Ecke (27.). Diese trat Chaibi, am kurzen Pfosten war Koch schneller am Ball als Hetemaj – 2:0, denn das Leder klatschte vom Innenpfosten ins Tor (27.). Es war Kochs zweiter Treffer in dieser internationalen Spielzeit.

Die Eintracht ließ nicht nach, Marmoush überließ Nkounkou das Leder, ein HJK-Verteidiger klärte für den geschlagenen Öst (30.). Nicht mal eine Minute später versuchte es Marmoush selbst, blieb zwei Mal mit rechts am Verteidiger hängen, nutzte im dritten Durchgang den linken Außenrist und traf damit aus elf Metern sehenswert zum 3:0 (30.). In der vergangenen Viertelstunde hatten sich fast 45 Prozent des Spielgeschehens im Drittel vor dem Helsinki-Tor abgespielt. Bis zur Pause nahm die Elf von Dino Toppmöller den Fuß etwas vom Gas. Dina Ebimbe hätte aber nach einer Ecke per Kopf fast noch erhöht (38./Öst parierte). Das erledigte dann nach der nächsten Chaibi-Ecke Tuta, ebenfalls per Kopf (4:0/45.+3).

In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte hatte die Eintracht 73 Prozent Ballbesitz und sorgte so für die früheste Vier-Tore-Führung in einem europäischen Hauptwettbewerb seit 31 Jahren. Und die Eintracht legte weiter nach. Während Ansgar Knauff aus zehn Metern die Latte traf (50.), steckte Chaibi auf Dina Ebimbe durch und dieser fand in der Mitte Ellyes Skhiri. Der Mittelfeldmotor musste am Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten – 5:0 (55.).

Toppmöller brachte unmittelbar danach in einem Dreifachwechsel Hasebe, Aaronson und Ngankam, unter anderem hatte der zweifache Vorlagengeber Chaibi Feierabend (56.). Wenig später feierte Kristijan Jakic sein Comeback nach Verletzung (65.), er hatte letztmals am 31. August gegen Sofia mitgewirkt. Timothy Chandler kam in der Schlussphase auf die ersten Pflichtspielminuten in dieser Saison (79.) – und sollte direkt am Schlusspunkt beteiligt sein.

Unterdessen nahm das Tempo etwas ab, auch wenn Frankfurt bemüht war, den Vorsprung auszubauen. Doch Götze (61./vorbei), Dina Ebimbe (66./vorbei) und Knauff (67./drüber) fehlte es an Präzision. HJK näherte sich zwar ebenso dem Kasten einige Male an, Europadebütant Jens Grahl musste aber selten eingreifen. So nach 74 Minuten, als er nach HJK-Toptorjäger Radulovics Flachschuss schnell genug unten war. In der 89. Minute erhöhte Dina Ebimbe nach Vorlage von Chandler über die rechte Seite zum 6:0-Endstand.

Die Eintracht fährt somit ungefährdet den zweiten Sieg in der Gruppenphase ein und geht mit sechs Punkten in das Rückrundenspiel ab 9. November in Helsinki.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Das Spiel war genau so, wie wir uns es vorgestellt hatten. Wir wollten einen souveränen Sieg landen und auch mit der Art und Weise beeindrucken. Das gibt uns Auftrieb. Es war extrem wichtig, dass wir total fokussiert waren. Wir sind gut reingekommen bis auf die Situation, die Jens entschärfen musste. Dann haben wir gleich zwei Möglichkeiten und gehen verdient in Führung. Damit sind wir in einen Flow gekommen. Wir haben viel über die Flügel gespielt und Flanken geschlagen. Die Standards haben wir zuletzt öfter trainiert, das trägt Früchte. Mit Farès haben wir jemanden, der die Bälle extrem gut reinbringt. Die Situationen haben wir so im Training geübt und dort zwei, drei Mal erfolgreich abgeschlossen. Schön, dass wir daraus Kapital schlagen konnten. Insgesamt war es ein toller Abend für alle. Es war auch eine tolle Sache für Timmy, dass er sich belohnt hat für den Fleiß, den er immer zeigt. Es war nicht immer einfach für ihn, unabhängig davon ist er ein wichtiger Spieler.

Jens Grahl: Es war ein überragendes Gefühl. Ich habe immer noch Gänsehaut von der überragenden Atmosphäre. Ich habe die schönen Tore richtig abgefeiert. Es war noch krasser als ich es mir vorgestellt habe. Die zweite Hälfte vor der Kurve war unglaublich. Ich kann das noch gar nicht beschreiben, mein Kopf ist ein bisschen leer. Ich freue mich für Timmy Chandler, der bei jedem Ballkontakt gefeiert wurde. Er ist so ein geiler Typ und hat das total verdient. Ich hätte ihm auch noch ein Tor gewünscht. Beim ersten Torschuss von HJK war ich froh, als ich den in den Händen hatte und sicher gehalten habe. Ab da waren wir hellwach. Zur Pause kann es sogar 5:0 oder 6:0 stehen. Ich glaube, nach der Pause haben die Jungs ein paar Schüsse mit Absicht durchgelassen, damit ich noch ein paar halten kann (lacht). Es war ein unglaublicher Abend, den ich erstmal verarbeiten muss.

Robin Koch: Es war ein geiles Spiel für alle, auf dem Platz und im Stadion. Wir haben uns in einen Rausch gespielt und in der Höhe verdient gewonnen. Es ist Wahnsinn, das zu erleben, was hier abgeht und was es bedeutet, für Eintracht Frankfurt zu spielen. Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Viel von dem, was wir trainiert haben, haben wir gut umgesetzt. Das frühe Tor hat natürlich geholfen. Wir konzentrieren uns auch auf Standards. Das hat super geklappt. Farès Chaibi bringt seine Standards in jedem Spiel auf den Punkt. Mit der Kapitänsbinde versuche ich Verantwortung zu übernehmen. Aber wer die Binde trägt, ist am Ende egal, denn alle wollen hier Verantwortung übernehmen. Wir freuen uns jetzt auf Dortmund. Wir hatten ein gutes Spiel in Hoffenheim und zu Hause gegen Heidenheim. Es wird von Spiel zu Spiel besser, ich fühle mich jede Woche noch besser. Man sieht die Entwicklung bei uns.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

 

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