PAOK Thessaloniki - Eintracht
Frankfurt |
UEFA Europa Conference League 2023/2024 - Gruppe G, 2. Spieltag
2:1 (1:0)
Termin: Do., 05.10.2023, 21:00 Uhr
Zuschauer: 28.701
Schiedsrichter: Simone Sozza (Italien)
Tore: 1:0 A. Zivkovic (28.), 1:1 Marmoush (68.), 2:1 Koulierakis (90. +2)
PAOK Thessaloniki |
Eintracht Frankfurt |
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Niederlage in der Nachspielzeit Die Eintracht verliert 1:2 (0:1) in Thessaloniki. Marmoush (68.) belohnt erst die bestimmende zweite Halbzeit, PAOK trifft mit dem einzigen Schuss nach der Pause (90. + 2). Für das zweite Gruppenspiel in der UEFA Europa Conference League beorderte Dino Toppmöller im Vergleich zur 0:2-Niederlage in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg drei frische Kräfte in die Startelf. Auf den Außenbahnen begannen Ansgar Knauff und Niels Nkounkou anstelle von Aurélio Buta und Éric Junior Dina Ebimbe. Den wegen der möglichen bevorstehenden Geburt seines Kindes nicht mitgereiste Mario Götze vertrat Jens Petter Hauge. Die 21.549 Zuschauer im gerade zu Beginn tosenden Toumba Stadium sahen weitgehend um kontrollierte Angriffszüge bemühte Hessen und forsch attackierende Hausherren. Die unterschiedlichen Ansätze führten im ersten Durchgang beiderseits selten durchschlagend zum Ziel. Dabei fehlten nach einer Direktabnahme von Nkounkou nach Vorlage Farès Chaibis nur wenige Zentimeter (7.). Auf der anderen Seite gab Rechtsverteidiger und Kapitän Vieirinha einen ersten, zu ungenauen Warnschuss ab (10.). PAOK ging teils so früh drauf, dass Schiedsrichter Simone Sozza einen Abstoß wiederholen lassen musste, weil die Nordgriechen den Mindestabstand nicht einhielten (11.). Dennoch: Wenn die Schwarz-Weißen wirklich gefährlich wurden, dann aufgrund Unachtsamkeiten der Adler. Etwa nach einer Viertelstunde, als ein vielversprechender Frankfurter Gegenstoß fast zum Bumerang wurde. Vorne verlor Hauge den Ball, hinten Robin Koch im Laufduell mit Mbwana Ally Samatta die Balance, der dann freie Bahn hatte und Kevin Trapp im kurzen Eck überwand (16.). Erst der Video Assistant Referee teilte die knappe Abseitssituation mit, der Treffer zählte nicht (18.). Die hitzigen Diskussionen hatten nicht unbedingt positiven Einfluss auf den Spielfluss. Fast zwangsläufig entsprang das erste Tor des Abends einem Standard. Nkounkou brachte Thomas Murg in Strafraumnähe zu Fall. Die scharf von rechts nach innen gezogene Freistoßflanke von Andrija Zivkovic segelte an Freund und Feind vorbei in die Maschen – 1:0 für PAOK in der 28. Minute. Es wirkte daraufhin, als würden die Adler die Wünsche der Vorwochen immer besser beherzigen und das Glück auch mal erzwingen wollen. Allein Hugo Larsson hielt in der Schlussviertelstunde vor der Pause einfach mal drauf – zwei Mal geblockt (32., 36.), ein Mal knapp drüber. Der Wille war unverkennbar. Auch bei Ellyes Skhiri, der nach einer überlegten Kopfballablage von Omar Marmoush nachrückte, die Doppelkopfadler aber ein Bein dazwischen bekamen (34.). Fünf Minuten später fand der Tunesier aus dem Hinterhalt in PAOK-Keeper Dominik Kotarski seinen Meister (37.). Auch Marmoush zog einfach mal ab und provozierte eine Ecke (42.), die außer einem von Nkounkou auf Kosten einer Gelben Karte vereitelten Konter aber nichts einbrachte. Entsprechend ging es mit 0:1 aus Sicht der SGE in die Pause, es hätte hier und da auch ein Tor mehr oder weniger auf der Anzeigetafel stehen können: Der Expected-Goal-Vergleich in den ersten 45 Minuten lautete 0,15 zu 0,48. Die Kabinen wieder verlassen, tauschten nicht nur die Teams die Seiten, sondern auch Ansgar Knauff von rechts nach links. Nkounkou machte Platz für Rechtsverteidiger Buta (46.). Ein Wechsel mit Wirkung. Keine zehn Zeigerumdrehungen nach Wiederbeginn flankte Buta, Kotarski verlor im Fünfmeterraum leicht die Orientierung, Knauff preschte dazwischen, der Ball sprang in Richtung Gehäuse, doch der kroatische Schlussmann lenkte das Leder noch über die Latte (54.). In der Folge gelang beileibe nicht alles, oftmals war die PAOK-Defensive einen Tick robuster, doch die Gäste blieben dran. Dann ging Hauge runter, Dina Ebimbe nahm seinen Posten im offensiven Halbraum ein (61.). Wenig später fand Willian Pacho mit einem laserhaften Steilpass die durchgespurteten Knauff und Marmoush. Der Ägypter erhielt den Vorzug, schloss rechts tief ab, doch Kotarski roch den Braten und war rechtzeitig unten (62.). Bei der folgenden Ecke verpasste Tuta den Einschuss, es schien, als sei er über so viel Freiraum selbst überrascht gewesen (63.). Alle Zeit der Welt hatte Marmoush, als er einen Stockfehler von Konstantinos Koulierakis kaltschnäuzig bestrafte, das Spielgerät eroberte, allein auf Kotarski und die PAOK-Kurve zulief und staubtrocken zum 1:1 vollstreckte (68.). Jubel auf dem Rasen, Stille auf den Rängen. Und Feierabend für den Schützen, den Jessic Ngankam entlastete (75.). Der neue Stürmer fügte sich nahtlos ein und prüfte Kotarski (78.). Wesentlich näher dran war aber Chaib, dessen Freistoß an die Latte knallte (83.). Thessaloniki kam derweil kaum mehr zur Geltung. Doch der erste Abschluss seit Minute 41 sollte direkt sitzen. Es mutete fast wie eine Blaupause des ersten Rückstands an. Indirekter Freistoß, Gewühl im Sechzehner, Koulierakis stochert – 2:1 (90. + 2). Ein Tor gelingt den Adlerträgern nicht mehr, zu allem Überfluss zeigt zeigt Schiedsrichter Simone Sozza nach dem Abpfiff aufgrund einer Rudelbildung Trapp sowie den Griechen Meité und Co-Trainer Konstantinidis die Rote Karte. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, waren sehr aktiv mit und gegen den Ball. Es ist eine sehr unverdiente Niederlage. Gefühlt hatten wir über 90 Minuten das Spiel fest im Griff und haben fast nichts zugelassen. Mit Ausnahme der zwei Standards, die wir extrem schlecht verteidigt haben. Nach vorne hatten wir deutlich mehr Aktionen als zuletzt und am Ende 18 Torschüsse. Wir haben viele Spieler in die gefährlichen Räume gebracht, müssen daraus aber mehr Kapital schlagen. Dann gewinnen wir. Es ist extrem bitter, durch so ein Billardtor in der Nachspielzeit 1:2 zu verlieren. Wir akzeptieren die Niederlage, nehmen die Herausforderung an und am Sonntag geht’s weiter. Kevin Trapp: Wir haben ein super Spiel gemacht, haben schnell nach vorne gespielt, unheimlich viele Chancen kreiert und Abschlüsse gehabt. Wir haben uns durch die Stimmung nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir waren näher am 2:1 als PAOK. Dann durch zwei Standards zu verlieren, was wir in den vergangenen Wochen eigentlich gut im Griff hatten, tut weh. Wir wissen, dass die Niederlage unverdient ist, was es am Ende aber natürlich nicht besser macht – wir hätten den Sieg verdient gehabt. Unsere Leistung kann uns viel Mut geben, daran wollen wir am Sonntag anknüpfen. Wir spielen zu Hause und wollen das Spiel gewinnen. Omar Marmoush: Wir waren klar die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt. So ist das manchmal im Fußball. Das Gute ist, dass wir in der Gruppenphase ein Rückspiel zu Hause gegen PAOK haben. Natürlich freue ich mich über das Tor. Genauso, wie wir gemeinsam verteidigen, gilt das auch umgekehrt. Umso bitterer ist es, keine Punkte mitzunehmen. Wir wollten grundsätzlich die Intensität hochhalten. Das war auch der Auslöser vor dem Ausgleich. Generell waren wir viel besser im Spiel und hatten die Kontrolle. Ich kann mich nicht an viele Chancen des Gegners erinnern. So läuft es manchmal. Wir arbeiten weiter.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de