VfL Bochum - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2023/2024 - 4. Spieltag
1:1 (0:0)
Termin: Sa., 16.09.2023, 18:30 Uhr
Zuschauer: 26.000
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Tore: 0:1 Dina Ebimbe (55.), 1:1 Stöger (74., Elfmeter)
VfL Bochum |
Eintracht Frankfurt |
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Emotionale Punkteteilung im Ruhrstadion Bochum und Frankfurt trennen sich 1:1 (0:0). Dina Ebimbe gelingt kurz nach der Pause die Führung (55.), Stöger gleicht per Strafstoß aus (74.). Chaibi gibt nach dem Seitenwechsel sein Eintracht-Debüt. Nachdem in den ersten sechs Bundesligabegegnungen des vierten Spieltags mindestens drei Treffer gefallen waren, trennen sich am Samstagabend der VfL Bochum und Eintracht Frankfurt 1:1 (0:0). Éric Junior Dina Ebimbe besorgt die zwischenzeitliche Führung (55.), Kevin Stöger gleicht per Foulelfmeter aus (74.). Im Vergleich zum 1:1 vor der Länderspielpause gegen den 1. FC Köln nahm Dino Toppmöller an alter Wirkungsstätte zwei Änderungen in der ersten Elf vor. Niels Nkounkou auf der linken Außenbahn und Jessic Ngankam im Sturmzentrum erhielten den Vorzug vor Philipp Max und Omar Marmoush und standen erstmals seit ihrem Wechsel zur SGE in der Startformation. Der Gastgeber trat zum dritten Mal hintereinander mit demselben Personal an. Unter Fluchtlicht und vor 26.000 Besuchern im ausverkauften Ruhrstadion fabrizierten die Hausherren wie erwartet vom Start weg Powerplay, das die Hessen mit fortwährender Dauer ein ums andere Mal zu überspielen wussten. Zum Vergleich: Das Forechecking der aus allen Lagen und besonders gern aus der Distanz feuernden Hausherren führte vor der Pause zwar zu 13:3 Schüssen – bei denen aufs Tor lautete die Bilanz hingegen 5:3. Den ersten Warnschuss gab nach knapp 20 Sekunden Matthias Wittek – in der Sommervorbereitung noch für Vitesse Arnheim Schütze des 1:1 gegen Frankfurt – ab, stellte den in Abwesenheit des krankheitsbedingt fehlenden Sebastian Rode die Kapitänsbinde tragenden Kevin Trapp aber vor keine Probleme (1.). Schlitzohriger versuchte es Kevin Stöger, der aus gut 30 Metern den Nationaltorhüter überlisten wollte, Trapp jedoch die Kugel mit den Fingerkuppen auf die Oberkante der Latte lenkte (3.). Auf der Gegenseite steckte der im Vergleich zu den bisherigen Auftritten auffällig häufiger über den linken Halbraum angreifende Mario Götze das Leder nach eigener Balleroberung auf Ngankam durch, der aus spitzem Winkel Manuel Riemann nicht überwinden konnte (7.). Éric Junior Dina Ebimbe, der auf der linken Seite Stöger enteilt war, fand ebenso im VfL-Schlussmann seinen Meister (11.) wie Hugo Larsson nach einer schnörkellosen Passtafette der Adlerträger (22.). Quasi im Gegenzug tauchte Takuma Asano nach einer Freistoßvariante frei vor Trapp auf, verzweifelte aber gleichermaßen (24.). Es sollten die letzten Hochkaräter bis zum Seitenwechsel bleiben, weil die Intensität zwar extrem hoch blieb, die Genauigkeit aber beiderseits abflachte. Die Kabinen verließen die Adler mit zwei neuen Gesichtern. Farès Chaibi und Marmoush ersetzten Nkounkou und Ngankam. Der Algerier nahm bei seiner Eintracht-Premiere einen der Posten im offensiven Mittelfeld ein, Dina Ebimbe beackerte fortan die linke Schiene. Neben den Aufgabenrollen änderten sich auch die Kräfteverhältnisse. In der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff kam die SGE auch fast 70 Prozent Ballbesitz. Die Führung entsprang wiederum einem eigenen Konter. Der in die Tiefe geschickte Joker Marmoush zog von links nach innen und ansatzlos ab, Riemann parierte vor die Füße von Dina Ebimbe, der mit links ins rechte untere Eck netzte (55.). Die Annahme des Schiedsrichtergespanns, Marmoush hätte im Abseits gestanden, erübrigte sich nach Hinsweis des Video Assistant Referee und der entsprechenden Bestätigung des 1:0 aus Frankfurter Sicht (57.). Die Gäste blieben erstmal am Drücker. Götze schickte Dina Ebimbe auf die Reise, dessen Querpass landete in einem Bochumer Hacken und per Bogenlampe beinahe im Gehäuse (60.). Zwei Zeigerumdrehungen darauf zirkelte Marmoush einen indirekten Freistoß von rechts in den Strafraum, doch die zu dritt eingelaufenen Ellyes Skhiri, Willian Pacho und Robin Koch verpassten allesamt um Haaresbreite (62.). Doch die Nordrhein-Westfalen gaben sich nicht im Hexenkessel an der Castroper Straße nicht geschlagen. Coach Thomas Letsch brachte zwischen der 63. und 69. Minute vier frische Akteure, darunter auch den ehemaligen Frankfurter Goncalo Paciencia. Ursache des wenig später fallenden Ausgleichs war aber ein auf den ersten Blick Allerweltszweikampf zwischen Marmoush und Ivan Ordets, das der freie Sicht habende Unparteiische Benjamin Brand mit Foulelfmeter ahndete (72.). Stöger vollstreckte zum 1:1 (74.). Plötzlich wie kurzzeitig hatten die Hellblauen wieder Oberwasser. Die Schlussphase war geprägt von zwei mit offenem Visier, gleichwohl nicht immer mit dem Blick für die beste Entscheidung agierenden Kontrahenten, die beide mit aller Macht auf den Siegtreffer drängten, aber sich in Strafraumnähe einer vielbeinigen und um jeden Zentimeter kämpfenden Defensivreihe und nicht zuletzt zwei aufmerksamen Torhütern gegenübersahen. Hinten hielt Trapp einen Kopfball gegen Paciencia (86.), leitete den Gegenangriff ein und vorne konnte der für Götze eingewechselte (80.) Paxten Aaronson am langen Pfosten nicht verwerten (86.). Spiegelbild und Konsequenz der zunehmenden Hektik auf dem grünen Geläuf: Sieben Minuten Nachspielzeit! Seitdem auf dem Platz Hrvoje Smolcic und Philipp Max anstelle von Tuta und Aurélio Buta. Dina Ebimbe rotierte auf rechts, die dritte Position des Allrounders an diesem Samstagabend. An Punkten hatten schließlich der VfL und die SGE je einen mehr auf der Habenseite, es blieb beim 1:1. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Es war das Spiel, das wir im Vorfeld erwartet hatten: sehr intensiv, ein Gegner, der uns in den Zweikämpfen, mit vielen langen und zweiten Bällen sowie vielen Flanken in die Box alles abverlangt. Dennoch hätte ich mir mehr Kontrolle und Ballbesitz gewünscht. Gerade in den ersten 25 Minuten gab es Chancen auf beiden Seiten. Wir hatten drei Eins-gegen-eins-Situationen aus spitzem Winkel, die Riemann pariert hat. Auch Bochum hatte die eine oder andere Chance. Mit dem 1:0 waren wir ein Stück weit im Vorteil und hatten die Riesenchance durch einen Standard auf den langen Pfosten, den wir reinschießen müssen. Dann kommt es wie so oft: viele lange Bälle und Standards. Vor dem Ausgleich stellen wir uns sicher nicht glücklich an, aber es war für mich zu wenig für einen Elfmeter. Aber es wurde so entschieden, wir müssen das schlucken und mit dem Unentschieden leben, das für beide Teams in Ordnung geht. Éric Junior Dina Ebimbe: Wir hätten mehr verdient gehabt als den einen Punkt. Aber wir sind eine junge Mannschaft, die noch das eine oder andere lernen und manche Dinge besser machen muss. Wir müssen vor dem Tor kaltschnäuziger sein. Zudem müssen wir in einem intensiven Spiel wie diesem noch ruhiger werden, gerade in Situationen, in denen es notwendig ist, die Ruhe bewahren. Bochum hat ein starkes Pressing auf den Platz gebracht. Zu Beginn haben wir uns nicht gut bewegt, wir haben zu sehr auf den Mann und weniger in den Lauf gespielt. Später haben wir es besser gemacht. Robin Koch: Wenn man solch ein Gegentor bekommt, ist das extrem bitter. Wir wussten, dass es ein sehr intensives Spiel werden würde. Das war es dann auch. Beide Teams hatten Chancen. Klar ist, dass wir noch nicht alle Abläufe 100 Prozent drin haben, auch im letzten Drittel. Da müssen wir weiter dran arbeiten und Spiel für Spiel noch besser zusammenfinden. Thomas Letsch (Cheftrainer VfL Bochum): Für den neutralen Zuschauer war es ein richtig geiles Spiel. Wir sind von Anfang an vorne drauf gegangen, hatten meistens den zweiten Ball. Wir haben es geschafft, die Eintracht mit ihrer hohen fußballerischen Qualität hinten einzuschnüren. Bei den Kontersituationen des Gegners hält Manu Riemann sehr gut. Mit der Art und Weise bin ich sehr zufrieden. Über das Ergebnis bin ich enttäuscht. Nach drei Unentschieden in Folge sehe ich bei uns zwei Punkte zu wenig. Uns fehlt noch die letzte Konsequenz und der finale Pass vor das Tor. Es würde dem Spiel nicht gerecht werden, ewig über den Elfer zu diskutieren. Ich verstehe jeden, der sagt, es sei keiner gewesen. Genau so wenig war es eine krasse Fehlentscheidung. Sonst hätte der VAR eingegriffen. Am Ende ist es ganz einfach: Die Bewertung hängt davon ab, welches Wappen man gerade auf der Brust trägt.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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