Eintracht Frankfurt -
SV Darmstadt 98 |
Bundesliga 2023/2024 - 1. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: So., 20.08.2023, 17:30 Uhr
Zuschauer: 55.000
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: 1:0 Kolo Muani (40.)
Eintracht Frankfurt |
SV Darmstadt 98 |
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Trainer
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Kolo Muani trifft zum Auftaktsieg Eintracht Frankfurt und der SV Darmstadt 98 trennen sich am ersten Spieltag 1:0 (1:0). Der Franzose markiert das Tor des Tages (40.). Hasebe bricht einen Altersbestwert. 54.000 Zuschauer im ausgebauten Deutsche Bank Park, bei Anpfiff 32 Grad Celsius. Alles war angerichtet für ein buchstäblich hitziges Derby. Von Sommerkick konnte vom Start weg nicht die Rede sein. Frankfurt und Darmstadt verwickelten sich in viele nicklige Duelle. Leidtragender war früh Sebastian Rode. Der Kapitän erlitt nach nicht mal 30 Sekunden einen Schlag auf die Wade und machte nach fünf Minuten Platz für Kristijan Jakic. Neben Rode war im Vergleich zum 7:0 eine Woche zuvor bei Lokomotive Leipzig außerdem Tuta neu im Team. Makoto Hasebe nahm ebenso auf der Bank Platz wie Aurélio Buta. An dessen Stelle beackerte Éric Junior Dina Ebimbe die rechte Bahn statt der Zentrale. Mittig fanden sich derweil drei Sommerneuzugänge wieder: Robin Koch und Willian Pacho in der Abwehr, Ellyes Skhiri als alleiniger Sechser. Die Eindrücke der vergangenen Wochen verstetigten sich. Die Hausherren präsentierten sich hinten weitgehend sattelfest, die Gäste aus Südhessen verlegten sich überwiegend auf Nadelstiche, woraus nach der Anfangsviertelstunde 71,6 Prozent Ballbesitz zugunsten der SGE resultierten. Lange fehlte trotz der sichtbar angestrebten Geradlinigkeit die letzte Genauigkeit. Die größeren Gelegenheiten entsprangen einem direkt aufs Tor gezirkelten Freistoß von Mario Götze und einem Abschluss von Randal Kolo Muani aus spitzem Winkel. Bei ersterem war Lilien-Keeper Marcel Schuhen mit beiden Fäusten zur Stelle (6.), bei zweiterem Marvin Mehlem mit dem Fuß dazwischen (17.). Ansonsten gelangen die vielversprechendsten Torannäherungen aus der Distanz. Jakic schlenzte eine abgewehrte Ecke auf dem zweiten Bildungsweg knapp übers Gehäuse (21.). Ähnlich war es bei Philipp Max der Fall, der nach einer scheinbar zu komplizierten Eckballvariante beherzt draufhielt, doch Schuhen war rechtzeitig unten (36.). Die Lilien kamen ob der aufmerksamen einträchtigen Abwehrarbeit offensiv kaum zur Geltung. Mit Ausnahme der 28. Minute, als Jesper Lindström einem leidenschaftlichen Ballgewinn in der eigenen Hälfte einen Fehlpass folgen ließ, woraufhin Mathias Honsak Kevin Trapp auf die Probe stellte. Schnörkelloser lief es für Lindström in die andere Richtung. Die Eintracht eroberte am Mittelkreis das Leder, Jakic schickte den Dänen geistesgegenwärtig auf die Reise. Der zog nach innen, spielte links den hinterlaufenden Max frei, welcher am langen Pfosten den völlig blank stehenden Kolo Muani bediente, der problemlos ins leere Gehäuse zur 1:0-Pausenführung einschob (40.). Nach dem Seitenwechsel behielten beide Lager ihre forsche Gangart bei, wobei der Aufsteiger nun häufiger den Weg nach vorne wagte – nicht mit durchschlagender Wirkung. Erst entschärfte Trapp einen Querpass per Beinabwehr (53.), dann rettete nach einem Eckstoß der Pfosten gegen einen Kopfball des eingewechselten Luca Pfeiffer (65.). Einen weiteren Wechsel musste auch Dino Toppmöller bei seiner Pflichtspielpremiere als Eintracht-Trainer im Stadtwald vornehmen, weil Tuta nicht mehr weitermachen konnte und für Hasebe Platz machte (65.). Der Japaner hat damit Ulrich Stein als ältesten Bundesligaspieler der Eintracht aller Zeiten abgelöst: 39 Jahre und 214 Tage. An Feiern war erstmal nicht zu denken. Zittern wollten die Adler aber auch nicht und drängten entsprechend auf die Entscheidung. Klare Chancen blieben aber Mangelware, von kniffligen vom stimmungvollen Publikum lautstark quittierten Strafraumszenen abgesehen. So stabil Frankfurt in der Schlussphase wirkte, wirkliche Entlastungsaktionen waren im zweiten Durchgang eher die Ausnahme. Folgerichtig schickte Toppmöller mit Buta, Omar Marmoush und Jessic Ngankam ab der 84. Minute drei frische, schnelle Kräfte ins Rennen. Das Wechselkontingent war damit ausgeschöpft. Und die Spieler nach nochmal fünf Minuten Nachspielzeit sichtlich erschöpft. Ngankam hätte beinahe den Deckel drauf gemacht, fand aber in Schuhen seinen Meister (90. + 4). Eintracht Frankfurt startet mit einem 1:0-Sieg im Hessenderby gegen Darmstadt 98 in die Bundesligasaison 2023/24. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Wir sind sehr glücklich, das hart umkämpfte Spiel gewonnen und den Zuschauern einen Derbysieg geschenkt zu haben. Darmstadt hat gut gestanden. Wir hatten viel Ballbesitz, hätten aber ein höheres Spieltempo haben können. Insgesamt war es ein ordentlicher Auftritt. Wenn du nur mit einem Tor führst, ist es immer ein enges Spiel. Darmstadt fängt dann an, mit vielen langen Bällen zu spielen und hatte hinsichtlich Körpergröße Vorteile. Die zwei Verletzungen waren sicher kein Vorteil. Durch Tutas Verletzung hat uns später eine eingeplante Wechseloption gefehlt, weshalb wir relativ spät gewechselt haben. Wir hätten die drei Jungs eigentlich gerne früher gebracht. Kevin Trapp: Wir wussten, dass uns ein physisch starker Gegner erwartet. Das Tor war schön herausgespielt. Danach kam nicht mehr viel, so ehrlich muss man sein. Im letzten Drittel waren wir relativ harmlos. Es ist gegen eine Mannschaft, die so verteidigt wie Darmstadt, aber auch nicht einfach. Wenn wir das Positive sehen, haben wir ein 1:0 über die Zeit gebracht, was ist uns in der Vergangenheit nicht sehr häufig gelungen. Es tut gut, das Spiel gewonnen zu haben. Mario Götze: Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben und zum Auftakt einen Heimsieg eingefahren zu haben. Nichtsdestotrotz waren es schwierige Umstände: Ein unangenehmer Gegner, enge Räume, dazu die Hitze. Es war nicht leicht, aber wir können es in der einen oder anderen Situation besser machen. Gerade offensiv beim Kreieren unserer Chancen. Wir hätten gerade in der ersten Halbzeit schneller die Seiten wechseln können, um in die Halbräume zu gelangen und aufzudrehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwei, drei Strafraumszenen, in denen wir mit größerer Genauigkeit das Spiel klarer gestalten können. Darmstadt hat es gut gemacht. Insgesamt können wir relativ zufrieden sein. Grundsätzlich tun wir gut daran, nicht zu prognostizieren, was am Saisonende sein könnte, sondern uns darauf zu fokussieren, unser Spiel zu entwickeln. Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt 98): Wir sind natürlich massiv enttäuscht, dass wir trotz eines kontrollierten und couragierten Auftritts in der ersten Halbzeit und eines massiven Auftritts in der zweiten Hälfte leider nicht belohnt wurden. Die Chancen waren da, und die Qualität der Chancen war auch auf unserer Seite. Nach dem Pokalaus war es ein Mutmacherspiel, es war mir bewusst, dass die Jungs in diesen Momenten parat sind. Wir sind enttäuscht, es wäre möglich gewesen, etwas Zählbares mitzunehmen – und das wäre nicht unverdient gewesen. Dann machen wir in der ersten Halbzeit einen Fehler, auf der Gegenseite war das Abschlussglück nicht auf unserer Seite.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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