1. FC Lokomotive Leipzig - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 2023/2024 - 1. Hauptrunde

0:7 (0:1)

Termin: So., 13.08.2023, 15:30 Uhr
Zuschauer: 11.100
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Tore: 0:1 Kolo Muani (37.), 0:2 Götze (58.), 0:3 Marmoush (66.), 0:4 Dina Ebimbe (86.), 0:5 Ngankam (89.), 0:6 Ngankam (90.+10), 0:7 Dina Ebimbe (90.+14)

 

>> Spielbericht <<

1. FC Lokomotive Leipzig
Eintracht Frankfurt

  • Dogan
  • Held (90.+2 Zimmer)
  • Sirch
  • Wilton
  • Ballo
  • Abderrahmane
  • Piplica
  • Dombrowa (90. Arslan)
  • Grym (61. Adigo)
  • Atilgan (90. Siakam)
  • Ziane

 


  • Trapp
  • Hasebe
  • Koch
  • Pacho (69. Tuta)
  • Buta (87. Ngankam )
  • Ebimbe
  • Skhiri
  • Max
  • Götze (65. Hauge)
  • Kolo Muani (65. Marmoush)
  • Lindström (87. Larsson)

 

Trainer
  • Almedin Civa
Trainer
  • Dino Toppmöller

 

 

Eintracht erreicht zweite Runde

Kolo Muani (37.), Götze (59.), Marmoush (66.), Dina Ebimbe (86./90.+14) und Ngankam (89./90.+10) sorgen für den 7:0 (1:0)-Erfolg beim 1. FC Lokomotive Leipzig.

Cheftrainer Dino Toppmöller hatte im Vorfeld angedeutet, dass die Startaufstellung im letzten Test gegen Nottingham Forrest (0:0) schon einen deutlichen Fingerzeig gegeben habe für die Formation in seinem ersten Pflichtspiel an der Seitenlinie von Eintracht Frankfurt. Nur eine Veränderung nahm er vor, Makoto Hasebe (jetzt ältester Eintracht-Spieler im DFB-Pokal jemals) lief als Kapitän auf und bildete wie gewohnt den Mittelmann in der Dreierkette. Tuta saß dafür zunächst auf der Bank. Mit Willian Pacho, Robin Koch und Ellyes Skhiri waren drei Zugänge von Beginn an auf dem Platz.

Die Partie begann mit viel Ballbesitz für die Eintracht, die den Landespokalsieger Sachsens sofort in dessen Hälfte einschnürte. Die Gastgeber standen geordnet, mit bis zu zehn Mann hinter dem Ball und ließen kaum etwas zu – und sie hatten sogar die erste gefährliche Situation, als plötzlich Djamal Ziane alleine vor Kevin Trapp auftauchte. Der Nationaltorhüter reagierte sehr stark mit der linken Hand und wehrte zur Ecke ab (12.).

Einen ersten Warnschuss für die Adlerträger gab Ellyes Skhiri nach 21 Minuten ab, der Abschluss mit seinem schwächeren linken Fuß strich nach einer guten Kombination knapp über das Tor. Zur Mitte der ersten Halbzeit hatten die erstmals in den schwarzen Auswärtstrikots gekleideten Adlerträger zwar 76 Prozent Ballbesitz, aber noch keinen Schuss aufs Tor gebracht. Die Eintracht fand noch kein Mttel gegen die kompakte Defensive der Leipziger, die mit Dombrowas Kopfball übers Tor (35.) die nächste Gelegenheit verzeichneten.

Ein Standard leitete kurz danach die Führung ein. Nach Götzes Ecke von links kam der Ball über Umwege zu Kolo Muani, der Ballo aussteigen ließ und fast von der Torauslinie abzog. Leipzig-Torwart Dogan kam an den Ball und gab ihm die Richtungsänderung – ins eigene Tor (37.). Nach einem Zwei-auf-Zwei-Konter hätte Kolo Muani nachlegen können, doch der Doppelpass mit Lindström erreichte den in der Mitte freistehenden Franzosen nicht (40.).

Den zweiten Durchgang gestaltete die Eintracht zunächst nicht so dominant wie noch zuvor, zeigte sich aber in der Chancenverwertung sehr effizient und erhöhte binnen sieben Minuten auf 3:0. Zunächst marschierte Lindström über die linke Seite durch mehrere Gegenspieler und legte quer auf Mario Götze, der cool aus sieben Metern zum 2:0 einschob (59.). Kurz darauf war Omar Marmoush zur Stelle, der erst wenige Sekunden auf dem Feld stand und von einer Ablage Butas profitierte. Mit Jens Petter Hauge war auch der gemeinsam mit Marmoush eingewechselte zweite Joker beteiligt, der Buta bedient hatte.

Nach einer rund viertelstündigen Unterbrechung der Partie wegen Vorkommnissen im Zuschauerbereich (Böller und Leuchtraketen aus den Lok-Blöcken in den Innenraum) kam die Eintracht hellwach wieder aus den Kabinen. Éric Junior Dina Ebimbe per Abstauber (86.) und der eingewechselte Jessic Ngankam mit einem Doppelpack (89./90.+10) schraubten das Resultat in eine Höhe, nach der es zur Halbzeit überhaupt nicht aussah; Dina Ebimbe legte sogar noch eins nach zum 7:0 (90.+14) Die Kräfte des Regionalligisten hatten nachgelassen, letztlich wurde es ein ungefährdeter Sieg für die Elf von Dino Toppmöller, der unter anderem drei Jokertore gesehen hatte. Die Eintracht feiert vor über 11.000 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion den höchsten Sieg im DFB-Pokal seit 1976 (10:2 gegen Zehlendorf).

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller (Cheftrainer Eintracht Frankfurt): Das Ergebnis ist tatsächlich das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen. Wir haben uns in der ersten Halbzeit gegen eine Mannschaft, von der wir wussten, dass sie sehr gut verteidigt, etwas schwergetan. Der Treffer von Randal Kolo Muani war der Brustlöser und sehr wichtig vor der Pause. Wir kamen nicht immer in die Räume, in die wir wollten, und haben deshalb in der Pause etwas umgestellt. Mit der neuen Aufteilung hatten wir mehr Räume im Zentrum und auch etwas mehr Platz auf den Flügeln. Letztlich war es dann sehr schwer für den Gegner, weil er permanent hinterherlaufen musste. Davon haben wir profitiert und einige sehr schöne Tore herausgespielt. Mir war auch wichtig, dass wir es hinten seriös zu Ende spielen und kein Gegentor bekommen. Für jeden, der reingekommen ist, ein großes Kompliment. Sie haben aber auch davon profitiert, dass wir vorher den Gegner müde gespielt haben und die Räume größer waren am Ende.

Wir gehen nun in die Analyse, werden uns das Spiel noch einmal anschauen und uns dann ab Mittwoch gezielt auf Darmstadt vorbereiten. Makoto Hasebe hat es in den Testspielen zuletzt sehr gut gemacht, er hat die Qualität in der Spieleröffnung mit Chipbällen hinter die Kette gegen eine tief stehende Mannschaft. Das war eine Belohnung für seine sehr gute Vorbereitung. Tuta hat es aber nach seiner Einwechslung sehr gut und konzentriert gemacht.

Omar Marmoush: Wir haben eine gute Leistung gezeigt und zusammen agiert. So Spiele sind einfacher, wenn du ein Tor machst. Am Ende hat sich unsere Qualität gezeigt. Wir hatten Respekt und haben immer weiter Gas gegeben. Natürlich möchte jeder von Anfang an spielen. Aber der Trainer entscheidet und das respektieren wir, die Konkurrenz ist sehr groß. Ich gebe alles und biete mich an. Was zählt ist, wenn ich auf dem Platz stehe, dass ich 100 Prozent gebe. Das mache ich.

Kevin Trapp: Natürlich ist es hypothetisch darüber zu reden, was passiert wäre, wenn Leipzig in Führung gegangen wäre. Wahrscheinlich wäre es etwas schwieriger geworden. Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwergetan, Leipzig stand tief und hat uns wenig Räume gegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas umgestellt und es dann wesentlich besser gemacht. Durch die Einwechslungen hatten wir noch einmal eine andere Dynamik im Spiel, das hat uns gutgetan. Letztlich war es ein verdienter Sieg. Man spürt in der Kabine, dass wir ein gutes Mannschaftsgefüge haben. Die Neuen haben sich super eingebracht und sind alles super Charaktere, das hat man auch heute gesehen.

Almedin Civa (Trainer 1. FC Lokomotive Leipzig): Wir haben sehr gut gespielt in der ersten Halbzeit, sogar bis zur 60. Minute. Obwohl wir natürlich gehofft hatten, zur Pause das 0:0 zu halten. Vor der Pause hatten wir die beste Chance durch Djamal, wir haben keine Möglichkeiten zugelassen, eklige Bälle gut verteidigt. Insgesamt also sehr ordentlich. In der zweiten Halbzeit fangen wir sehr stark an und haben viel Ballbesitz. Schade für unsere Jungs, weil das Ergebnis zu hoch ist. Und dann tut das weh. Nach der Unterbrechung hat der Gegner seine Klasse gezeigt. Um gegen einen Bundesligisten zu bestehen, muss alles passen. Jeder Ball ist am Ende zur Eintracht gegangen. Der Gegner hat die Erfahrung und jeden Fehler bestraft.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

 

© text, artwork & code by fg