Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin

DFB-Pokal 2022/2023 - Viertelfinale

2:0 (2:0)

Termin: 04.04.2023, 18:00 Uhr
Zuschauer: 49.500
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Kolo Muani (11.), 2:0 Kolo Muani (13.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
1. FC Union Berlin

  • Trapp
  • Jakic
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Rode
  • Sow
  • Buta
  • Max
  • Borré
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 


  • Grill
  • Doekhi
  • Knoche
  • Diogo Leite
  • Trimmel
  • R. Khedira
  • Juranovic
  • Seguin
  • Haberer
  • Becker
  • K. Behrens

 

Wechsel
  • Kamada für Borré (67.)
  • Alario für Rode (78.)
  • Dina Ebimbe für Buta (78.)
  • Aaronson für Kolo Muani (87.)
Wechsel
  • Jaeckel für Diogo Leite (46.)
  • Michel für Haberer (46.)
  • Thorsby für Seguin (46.)
  • Jordan für K. Behrens (60.)
  • Leweling für Becker (75.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Urs Fischer

 

 

Halbfinale!

Randal Kolo Muanis Doppelpack binnen 91 Sekunden (11., 12.) sichert der Eintracht gegen den 1. FC Union Berlin den 2:0 (2:0)-Erfolg im DFB-Pokalviertelfinale.

Oliver Glasner nahm gegenüber dem 1:1 im Ligaspiel gegen Bochum zuletzt keine einzige Änderung in der Startelf vor, in zwei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen war dies zuletzt vor einem halben Jahr der Fall – und älter war die Mannschaft bei Anpfiff (28 Jahre, 347 Tage) in einem DFB-Pokalspiel zuletzt vor fast 20 Jahren. Union (28/208) war dagegen nur unwesentlich jünger.

Die Eintracht begann mit viel Schwung und trat dominant auf. Nach fünf Minuten setzte Randal Kolo Muani den ersten Warnschuss aus 23 Metern ab, Rönnow-Vertreter Lennart Grill griff mit der rechten Hand über und lenkte das Leder zur Ecke. Dann kamen die Minuten des perfekten Götze-Kolo-Muani-Zusammenspiels. Zunächst legte der deutsche Nationalspieler einen langen Hasebe-Ball mit der Hacke in den Lauf des Franzosen (11.), 91 Sekunden später chippte er einen von Borré eroberten Ball aus dem Mittelfeld hinter die Kette (12.). Kolo Muani blieb zweimal eiskalt, schoss vorbei an beziehungsweise lupfte über den herausstürzenden Grill – 2:0 für die Eintracht, die nicht nachließ und nach einer Viertelstunde fast 70 Prozent Ballbesitz verzeichnete.

Nach 20 Minuten jubelten die fast 50.000 Eintracht-Fans im Stadion erneut, als Buta von der rechten Außenbahn scharf in die Mitte passte und Borré aus fünf Metern vollendete. Der Kolumbianer stand jedoch – der Videobeweis löste es auf – wenige Zentimeter im Abseits. Kurz vorher stand Borré einen Tick zu weit vorne, als er eine Kolo Muani-Ablage jedoch über das Tor schoss (15.). Etwas tiefer zielte er kurze Zeit später mit dem Vollspann, aus vier Metern klatschte das Leder an die Latte (28.).

Die Eintracht hatte den Ball mittlerweile öfters den Gästen überlassen, ohne dass diese daraus Kapital schlagen konnten. Ballaktionen der Unioner im Strafraum der Eintracht waren vor der Pause nicht zu verzeichnen. Die 2:0-Führung zur Pause für die Eintracht war hochverdient.

Urs Fischer wechselte zur zweiten Hälfte gleich dreimal (vierter Wechsel nach 60 Minuten) und versuchte direkt, offensiver zu agieren. Sven Michel zog aus der Distanz ab, Trapp musste aber nicht eingreifen (49.) – und war dann nicht gefordert, als Becker zu harmlos aus 22 Metern abschloss (54.). Es war der erste Versuch auf das Tor von den Köpenickern.

Union war nun etwas besser im Spiel und lief aggressiver an, beide Teams neutralisierten sich aber zumeist im Mittelfeld – auch wenn die Eintracht immer noch deutlich häufiger als die Gäste den Ball hatte. Torraumszenen waren Mangelware in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit. In der Folge häuften sich die Unsauberkeiten im Spiel der Eintracht, was die Berliner immer wieder zu Offensivaktionen einlud. Aber spätestens bei Kevin Trapp war Endstation – auch für Joker Jamie Leweling freistehend mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz, als der Nationaltorhüter blitzschnell unten war (86.).

Nachdem bereits Kamada für Borré eingewechselt worden war (67.), feierte Éric Junior Dina Ebimbe nach Verletzungspause sein Comeback (78.). Der Franzose hatte im Januar letztmals auf dem Feld gestanden. An den Kräfteverhältnissen änderte dies aber nichts mehr, sodass die Eintracht unter Dauergesängen der Nordwestkurve das Halbfinale erreichte.

Mit dem vollkommen verdienten Sieg setzt die Eintracht ihre hervorragende Viertelfinalbilanz der vergangenen 50 Jahre (12:3) erfolgreich fort und gewann zum vierten Mal in Folge in dieser Runde gegen einen Bundesligisten zu null.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Der Abend ist sehr wohltuend, es war ein toller Auftritt. Es freut mich, dass wir ins Halbfinale eingezogen sind. Wir haben eine grandiose erste Halbzeit gespielt, hatten sogar die Chance, das Spiel früher zu entscheiden. Einmal knapp im Abseits, einmal an die Latte und noch eine große Chance. In der zweiten Halbzeit haben wir dann etwas zu sehr verwaltet, Union kam über Standards und lange Bälle zurück. In der Liga hatten wir in Berlin ähnliche Situationen, haben aber die Tore nicht erzielt. Die Idee, hinter die Kette zu spielen, weil Union immer alles durchdeckt und sich nicht rausziehen lässt, hatten wir auch in Berlin – so wie beim ersten Tor, als Mario in die Tiefe geht und ablegt. Nur diesmal haben wir daraus getroffen. Wir wussten, dass wir Tempovorteile in der Offensive haben würden. In der zweiten Halbzeit haben wir die Tiefe nicht mehr so stark attackiert, es ist aber auch aufwendig, immer wieder im höchsten Tempo dorthin zu sprinten. Letztendlich ist der Sieg völlig verdient. Für uns war es wichtig, mal wieder zu gewinnen und die Null hinten zu halten. Die Jungs haben eine tolle Visitenkarte abgegeben.

Sebastian Rode: Wir sind enorm stolz auf die Leistung und dass wir wieder im DFB-Pokalhalbfinale stehen. Wir haben an die Leistung von Freitag anknüpfen können, als uns noch das letzte Quäntchen Glück gefehlt hat. Die frühen Tore waren wichtig und haben uns ein Stück weit in die Karten gespielt. Danach hatten wir das Spiel – bis auf die langen Bälle in der zweiten Halbzeit – im Griff. Wir wollten unbedingt wieder ins Halbfinale. Das haben wir von der ersten Minute an gezeigt und schließlich auch geschafft. Wir waren voll da, griffig – und den Rest hat Kolo erledigt.

Kevin Trapp: Es ist definitiv ein gutes Gefühl, zu Null gespielt zu haben. Gerade weil wir einiges dafür investiert haben. Wir haben Union weitgehend vom Tor weggehalten. Ihre Stärke, die langen Bälle, haben wir gut verteidigt und am Ende nochmal in alles reingeschmissen, was kam. Grundsätzlich kamen wir super ins Spiel rein, haben direkt Druck und zwei Tore gemacht. Die vergangenen Spiele waren ähnlich – nur ohne die Tore. Deshalb haben wir ein gutes Gefühl und zusätzliches Selbstvertrauen. Wir sind zuletzt immer in einem Wettbewerb mindestens ins Halbfinale gekommen. Ein Pokal ist da, um ihn zu gewinnen. Wenn wir die Möglichkeit haben, möchten wir den Weg natürlich bis zum Ende gehen.

Randal Kolo Muani: Es war unsererseits ein recht komplettes Spiel. Nach den ersten Toren sind wir drangeblieben und haben nicht nachgelassen. Es war wichtig, mal wieder zu Hause zu gewinnen. Mario Götze ist ein bemerkenswerter Spieler, der technisch einiges auf dem Kasten hat. Dementsprechend kann man als Mitspieler davon nur profitieren. Bevor wir über den Pokalsieg sprechen können, haben wir erstmal am Wochenende ein Bundesligaspiel zu gewinnen!

Mario Götze: Am Ende war wichtig, das Spiel zu gewinnen. Das ist, was zählt – gerade in K.-o.-Spielen. Wir haben an die Leistungen der vergangenen Wochen, als wir etwas unglücklich im Abschluss waren, angeknüpft. Das ist uns nun besser gelungen. Effizienz vor dem Tor ist das Entscheidende, das haben wir insbesondere in der ersten Halbzeit gut gemacht. Vor dem ersten Tor war es super von Makoto Hasebe, dass er mich in der Tiefe gesehen hat. Beim zweiten Treffer ging es schnell: Ich weiß, dass Kolo Muani gerne in die Tiefe läuft. Von daher hat das alles super gepasst. Es war wichtig, schnell nachzulegen und dranzubleiben. Zu Hause zu Null gewonnen zu haben ist wichtig, daran anknüpfend werden wir weiterarbeiten und den Flow für die nächsten Wochen mitnehmen.

Paxten Aaronson: Es ist eine großartige Erfahrung für mich, das erste Mal zu Hause vor den Fans zu spielen. Das werde ich nie vergessen. Die Fans sorgen immer für eine außergewöhnliche Atmosphäre und haben uns zum Sieg getragen. Wir haben einen großen Zusammenhalt und verfügen über eine starke Kabine. Jeden Tag erlebe ich diesen großen Teamgeist, wir funktionieren als Mannschaft. Als solche können wir viel erreichen. Ich genieße jeden Tag und jede Einheit.

Urs Fischer (Trainer 1. FC Union Berlin): Wenn du in den ersten 15 Minuten zwei solche Tore bekommst, dann hat das Auswirkungen. Das hat man in der gesamten ersten Halbzeit auch gesehen. Wir waren verunsichert, haben keinen richtigen Zugriff auf das Spiel bekommen. In der zweiten Halbzeit war es dann wie ausgewechselt, Möglichkeiten zum Anschlusstreffer waren da. So wäre es noch einmal eng geworden. Letztlich war die erste Halbzeit nicht gut. Nach den Gegentoren versucht man, die Mannschaft zu beruhigen. Weiter geht’s, man hat noch Zeit, das Ergebnis zu korrigieren. Aber das haben wir in der ersten Hälfte wirklich nicht fertiggebracht. Frankfurt hat es in der ersten Halbzeit auch sehr gut gespielt.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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