Sporting Lissabon - Eintracht Frankfurt

Champions League 2022/2023 - Vorrunde, Gruppe D, 6. Spieltag

1:2 (1:0)

Termin: 01.11.2022, 21:00 Uhr
Zuschauer: 41.700
Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Tore: 1:0 Arthur Gomes (39.), 1:1 Kamada (62., Handelfmeter), 1:2 Kolo Muani (72.)

 

>> Spielbericht <<

Sporting Lissabon
Eintracht Frankfurt

  • Adan
  • St. Juste
  • Coates
  • Goncalo Inacio
  • Pedro Porro
  • Nuno Santos
  • Pedro Goncalves
  • Ugarte
  • Edwards
  • Arthur Gomes
  • Paulinho

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Jakic
  • Ndicka
  • Dina Ebimbe
  • Pellegrini
  • Kamada
  • Sow
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • Matheus Reis für Nuno Santos (32.)
  • Dario Essugo für Ugarte (63.)
  • Trincao für Edwards (63.)
  • Jovane Cabral für St. Juste (78.)
Wechsel
  • Rode für Lindström (46.)
  • Knauff für Dina Ebimbe (69.)
  • Smolcic für Jakic (80.)
  • Borré für Kolo Muani (80.)
  • Alidou für M. Götze (90.)
Trainer
  • Ruben Filipe Marques Amorim
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Achtelfinale!

Die Eintracht überwintert durch ein 2:1 (0:1) gegen Sporting in der Königsklasse. Kamada per Elfmeter (62.) und Kolo Muani (72.) drehen den Rückstand durch Gomes (39.).

Für das große Endspiel um den Einzug ins Achtelfinale der UEFA Champions League wechselte Cheftrainer Oliver Glasner im Vergleich zur Partie gegen Dortmund ein Mal. Djibril Sow ersetzte Sebastian Rode in der Mittelfeldzentrale, Kevin Trapp führte die Eintracht als Kapitän aufs Feld des Estádio José Alvalade.

Die erste Chance des Spiels hatten die Gastgeber nach einem Freistoß, doch Trapp stand beim Abschluss von Marcus Edwards sicher (7.). Pech dann bei Frankfurts erster Chance: Ebenfalls nach einer Ecke brachte Sebastián Coates seinen eigenen Schlussmann durch einen abgefälschten Ball arg in Bedrängnis, doch Antonio Adán reagierte gedankenschnell (12.).

In der Folge entwickelte sich ein intensives, von Zweikämpfen geprägtes Spiel, in dem die Eintracht zwar ein optisches Übergewicht hatte, die klaren Torchancen aber fehlten. Die Relevanz der Partie war beiden Teams durchaus anzumerken. Dass Sporting zu kontern vermag, musste die Eintracht im Hinspiel schmerzlich erfahren, und auch dieses Mal blitzte das Umschaltspiel der Portugiesen immer wieder blitzartig auf. So wie nach einer Frankfurter Ecke, als auf einmal zwei Sporting-Akteure nach Ballgewinn alleine auf Kristijan Jakic und Trapp zuliefen, Manuel Ugarte sich aber im letzten Moment den Ball zu weit vorlegte (32.).

In einem ausgeglichenen Spiel war es Sporting, das mit dem ersten richtigen Hochkaräter in Führung ging. Eine Flanke verlängerte Djibril Sow unglücklich auf den Fuß von Arthur Gomes, der aus kurzer Distanz abzog. Trapp war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (39.). So ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause.

Mit Sebastian Rode für den glücklosen Jesper Lindström ging die Eintracht die zweite Hälfte an. Und der Kapitän ging direkt beherzt voran und trieb das Frankfurter Offensivspiel an. Wie zu erwarten war, konzentrierte sich Sporting aufs Kontern und verschleppte immer wieder das Tempo und somit auch den Spielfluss.

Bis zum 1:1! Im Duell mit Kamada bekam Coates den Ball im Sechzehner an die Hand, Schiedsrichter Slavko Vincic – der übrigens das Europa-League-Finale gegen den Rangers FC gepfiffen hatte – entschied auf Handspiel und Elfmeter für die Eintracht. Der Japaner lief selbst an und verwandelte sicher (62.).

Frankfurt hatte nun Oberwasser, mit Ansgar Knauff für Éric Junior Dina Ebimbe brachte Glasner einen weiteren frischen Mann. Und mit dem Wechsel bewies der Chefcoach ein goldenes Händchen, denn Knauff fügte sich gleich optimal ein. Seinen hohen Ball auf Kolo Muani nahm der Franzose stark mit der Brust mit und drosch die Kugel aus spitzem Winkel humorlos an Adán vorbei ins Tor (72.).

Mit Hrvoje Smolcic für den gelb-verwarnten Jakic und Rafael Santos Borré für den ausgepumpten Kolo Muani sollten zwei weitere frische Kräfte den knappen Vorsprung nach Hause bringen. Eine für alle Eintracht-Fans schier unendlich lange Schlussphase gipfelte in zwei Eckbällen für Sporting in der letzten Minute. Doch auch diese wurden mit Leidenschaft und Kampf wegverteidigt – die Eintracht erreichte das Achtelfinale der Champions League!

Stimmen zum Spiel

Vorstandssprecher Axel Hellmann: Achtelfinale – das hört sich großartig an. Es ist historisch. Es ist lange her, dass ein deutscher Debütant weiterkommt. Das ist besonders für unseren Klub. Wir hatten viele Steine auf unserem Rücken zwischendrin. Diese Siege fühlen sich ganz besonders an, wenn du fast schon weg warst. Danke für alle, die die Mühen auf sich genommen haben, um hierherzukommen. Auch an die vielen Tausende, die keine Karte bekommen haben. Jetzt zählt, dass wir die Chance haben, uns auf noch höherem Niveau zu zeigen. Ich bin unendlich stolz auf den Klub und die Mannschaft. In der ersten Halbzeit, als ein Teil der aktiven Fanszene noch nicht im Stadion war, hat uns etwas gefehlt. Wir haben im Klub diese besondere Glut, die wir in solchen Momenten zu einem Feuer entfachen können. Das kann uns noch weit tragen. Ich erinnere an Villarreal in der vergangenen Saison, die bis ins Halbfinale gekommen sind. Die Mentalität dieser Mannschaft ist überragend. Es gibt Teams, die Einzelspieler mit einem höheren Marktwert haben. Aber wir sind ein Team. Es ist schwer, einen Keil reinzutreiben und uns zu schlagen. Das hast du als Gegner nicht gerne, wenn dann immer wieder der nächste Gegenspieler kommt. Wir wollen jetzt die Feste mitnehmen, die wir feiern können. Es ist grandios, dass wir jetzt die Chance haben, diese nächste Runde zu spielen.

Sportvorstand Markus Krösche: Wir schaffen es gerade auf europäischer Ebene immer wieder auf Toplevel zu sein. Das haben wir seit Jahren bewiesen. Die Jungs haben einen unglaublichen Spirit, das haben sie erneut gezeigt. Ich freue mich sehr für sie. Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft gut funktionieren. Die unterschiedlichen Typen sind füreinander da, gönnen sich die Erfolgserlebnisse gegenseitig und arbeiten füreinander. Das ist der Schlüssel. In der ersten Halbzeit haben wir zu langsam Fußball gespielt und hatten den Blick zu oft nach hinten und zu selten nach vorne, waren zu unbeweglich und haben zu selten die Tiefe angelaufen. Das hat es Lissabon einfach gemacht, zu verteidigen. Insgesamt haben wir etwas unsicher gewirkt und waren nicht so befreit. Die zweite Halbzeit war komplett anders. Wir haben unseren Fußball auf den Platz bekommen, waren mutig, haben Eins-gegen-eins-Situationen gewonnen und sind über die gesamte Gruppenphase gesehen verdient weitergekommen. Mit Seppl Rode kam der Schlüsselspieler rein, der die Struktur geschaffen hat und unser Motor war. Er hat sehr viel Erfahrung und gibt gerade den jungen Spielern viel Halt. Er erfüllt diese Rolle, die wir und er selbst von ihm einfordern, und hat die Mannschaft heute aufgeweckt. Wichtig ist für uns, dass wir in der Bundesliga weiter punkten. Deshalb wird es vielleicht einen Wein, aber keine große Party geben. Die Punkte, die wir gegen Dortmund verloren haben, möchten wir in Augsburg holen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Glückwunsch an die ganze Mannschaft! Es ist Wahnsinn, was die Spieler leisten und wie sie mit Rückschlägen umgehen. Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt, hatten wenig Präsenz und lagen völlig verdient 0:1 hinten. Es war keine Frage der Taktik, sondern der Überzeugung. Wir haben halbherzig attackiert, dann sind wir viel nachgelaufen. Wir wollten die ballfernen Räume bespielen, das ist uns gar nicht gelungen. Die Köpfe waren unten. Ich habe zu den Spielern gesagt: Spielt mit Überzeugung, ganz oder gar nicht. Wir können das besser, nehmt die Köpfe hoch!

Wir haben es nach der Pause viel besser gemacht. Sebastian war ein wichtiger Faktor. Er hat als Kapitän alle mitgezogen, war Man of the Match, hat sich in jeden Zweikampf geschmissen und seine fußballerisch hohe Qualität gezeigt. Das hat die anderen mitgerissen, dann kam die Überzeugung zurück. Wenn du dann Willen, Glauben und Leidenschaft zeigst, hast du auch mal Spielglück. Dann hatten wir Spirit und Energie, machen zwei Tore und hatten das, was wir wollen: uns in der gegnerischen Hälfte festzusetzen.

Jetzt stehen wir hochverdient im Achtelfinale. Was mich stolz macht ist die Tatsache, dass wir immer wir waren. Wir haben unser Spiel immer durchgezogen. Großes Kompliment an die Mannschaft und die Betreuer. Ich weiß, was alle jeden Tag investieren. Es war wieder ein Teamerfolg. Wir brauchen jeden, egal wie viele Minuten jeder spielt. Wir freuen uns über diesen grandiosen Einzug ins Achtelfinale. Es wird keine Party geben, wir werden nur kurz anstoßen. Denn wir wollen in der Bundesliga durchziehen, wir sind gut drauf.

Sebastian Rode: Der Trainer denkt sich immer etwas dabei, wenn er jemanden einwechselt. Umso schöner, wenn es funktioniert. Die Auszeichnung zum Man of the Match ist ein schönes Giveaway, aber ich freue mich einfach allgemein aufs Achtelfinale! Wir haben nach dem ersten Gruppenspiel immer besser reingefunden. Selbst nach der Niederlage am Wochenende gegen Dortmund hat man gesehen, dass wir eine Steh-auf-Mannschaft sind. Wir haben nochmal alles reingeworfen und gefightet bis zum Schluss. Heute Abend gibt es bestimmt das eine oder andere Bier.

Kevin Trapp: Wir haben heute wieder Geschichte geschrieben. Die Mannschaft macht unheimlich Spaß. Was wir in den vergangenen Wochen gezeigt haben, haben wir wieder bestätigt. Die erste Halbzeit war ehrlicherweise nicht das, was wir zeigen wollten und was wir von uns gewohnt sind. Aber die zweite Halbzeit war ganz anders und wir gewinnen das Spiel hochverdient. Die Auszeichnung für Seppl Rode zum Man of the Match ist hochverdient. Er ist der Kopf der Mannschaft und hat unglaublich viel Stabilität reingebracht nach der Pause und der Mannschaft Ruhe gegeben. Wir sind als Mannschaft gewachsen und gefestigter, aber auch als individuelle Spieler. Wenn man sieht, wie wir im ersten Spiel gegen Sporting mit dem Rückstand umgegangen sind und wie es heute der Fall war, ist das ein großer Unterschied. Es ist schön, dass wir uns mit dem Achtelfinaleinzug belohnen konnten. Wir wollten den Fans etwas zurückgeben. Dieser Support ist für uns Gold wert.

Mario Götze: Das ist einfach nur unglaublich. Wenn man sich vorstellt, dass wir in der Halbzeit zurückgelegen haben und als Vierter komplett ausgeschieden waren und am Ende mit einem Sieg und dem Weiterkommen nach Hause gehen. Das ist grandios. Die Mannschaft hat den Willen und den Glauben gehabt, wir haben die zwei Tore noch gemacht, jeder hat bis zum Ende gekämpft. Wenn man sieht, wo wir angefangen haben und wie wir uns entwickelt haben, fühlt sich das einfach gut an.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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