Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2022/2023 - 12. Spieltag

1:2 (1:1)

Termin: 29.10.2022, 18:30 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Sascha Stegemann, (Niederkassel)
Tore: 0:1 Brandt (20.), 1:1 Kamada (26.), 1:2 Bellingham (52.)

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

  • Trapp
  • Tuta
  • Jakic
  • Ndicka
  • Dina Ebimbe
  • Pellegrini
  • Kamada
  • Rode
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani

 


  • Kobel
  • Süle
  • Hummels
  • N. Schlotterbeck
  • T. Hazard
  • Bellingham
  • Özcan
  • Adeyemi
  • Brandt
  • Malen
  • Moukoko

 

Wechsel
  • Sow für Rode (72.)
  • Alario für Lindström (77.)
  • Borré für Kamada (84.)
Wechsel
  • Can für Brandt (61.)
  • Modeste für Moukoko (61.)
  • Reyna für Malen (61.)
  • M. Wolf für Adeyemi (69.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Edin Terzic

 

 

Hoher Aufwand nicht belohnt

Die Eintracht unterliegt Dortmund trotz Chancenplus 1:2 (1:1). Brandt (21.) und Bellingham (52.) treffen für die Borussia, Kamada für Frankfurt (26.).

Während bei den Gästen im Vergleich zum 0:0 gegen Manchester City Donyell Malen und Salih Özcan für Giovanni Reyna und Emre Can begannen, tauchten bei den Hessen nach dem 2:1 gegen Olympique de Marseille drei neue Gesichter in der Startelf auf.

Der in der UEFA Champions League gelb-rot-gesperrte Tuta ersetzte Hrvoje Smolcic, dafür rückte Kristijan Jakic von der rechten in die zentrale Innenverteidigung. Außerdem begann Luca Pellegrini für den verletzten Christopher Lenz auf der linken Außenbahn, Sebastian Rode begann anstelle von Djibril Sow im defensiven Mittelfeld.

Vom Start weg ließen sich Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund nicht lange bitten, lieferten sich intensive Duelle und suchten bei eigenem Ballbesitz den schnellsten Weg vors Tor. Die ersten Warnschüsse gaben Jude Bellingham mit einem zu hoch angesetzten Freistoß (11.) und Julian Brandt ans Außennetz (15.) ab. Mit dem ersten Schuss aufs Gehäuse von Kevin Trapp sollte es dann aber klingeln, als Malen sich auf der linken Seite durchsetzte und den im Strafraum lauernden Brandt bediente, der zum 0:1 einschob (21.).

Die Eintracht hielt unbeirrt an ihrem forschen Auftreten bei, was sich schnell auszahlen sollte. Nach gemeinsamem Gegenpressing eroberte Randal Kolo Muani die Kugel, spielte durch auf Daichi Kamada, der von der Strafraumkante hart und platziert ins lange Eck zum Ausgleich einschoss (26.).

In der Folge hielten beide Lager das Tempo hoch, Chancen blieben aufgrund der aufmerksamen Verteidigungsreihen aber erstmal aus. Bis zur Pause erhöhten die Adlerträger nochmal die Schlagzahl, Kolo Muani zielte erst vorbei (39.) und traf kurz darauf den Pfosten (42.). Nach kurzer Aufregung um einen möglichen Foulelfmeter, was Schiedsrichter Sascha Stegemann aber umgekehrt mit Handspiel des zu Fall gebrachten Jesper Lindström ahndete, endete eine erste Halbzeit, die dem erwarteten Topspielcharakter entsprach.

Mit dem Seitenwechsel setzten die Kontrahenten in puncto Chancen nochmal einen drauf. Erst war Bellingham im Sechzehner nicht mehr aufzuhalten und nagelte die Kugel zum 1:2 in die Maschen (52.). Im Gegenzug fanden nacheinander Lindström (55., 59.) und Kolo Muani (57., 63.) in Gregor Kobel ihren Meister. Zudem verhinderte Nico Schlotterbeck den Einschuss von Götze auf der Linie (57.).

Auch danach hielt Frankfurt den Druck hoch und die Borussia aktiv vom eigenen Kasten fern, allerdings konnten sich die Westfalen den Drangphasen besser entziehen. Bemerkenswert mit Blick auf die zwischenzeitliche Dominanz des Gastgebers: 65,7 Prozent Ballbesitz zwischen der 60. und 75. Minute. Allerdings letztlich ohne weiteren Ertrag, weshalb Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund trotz über doppelt so vielen Abschlüssen 1:2 unterlag und nach dem zwölften Spieltag vorbehaltlich der Sonntagsspiele auf Platz fünf liegt.

Der 'Kicker' zur Leistung des Schiedsrichters: "Stegemann, Sascha (Niederkassel), Note: 6,0. Hätte Adeyemis Foul an Lindström im Strafraum direkt erkennen müssen, wurde dann auch noch vom VAR im Stich gelassen (42.). Dies war jedoch nur der krasseste Blackout bei einer insgesamt ungenügenden Schiedsrichterleistung. Verlor durch extrem unterschiedliches Maß in der Zweikampfbewertung letztlich die Kontrolle über das Geschehen.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben ein überragendes Spiel gemacht und unverdient verloren. Wir haben Dortmund total im Griff gehabt, uns aber leider nicht belohnt. Wir müssen auf der anderen Seite natürlich die Tore machen, das ist das einzige, das wir uns ankreiden lassen müssen. In der ersten Halbzeit war es ein klarer Elfmeter. Kein Vorwurf an den Schiedsrichter, wenn man mal etwas nicht sieht. Aber ich frage mich, wozu wir den Videoassistenten haben, wenn er hier nicht eingreift. Das war nicht der Hauptgrund für die Niederlage, wir hatten genügend Chancen. Trotzdem war es in dieser Phase eine Schlüsselszene. Wir haben die Diskussion um den VAR schon häufig in dieser Saison gehabt.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind stolz auf die hervorragende Leistung und enttäuscht über das Ergebnis. Was wir in der zweiten Halbzeit auf den Platz gebracht haben und wie wir den BVB fast reingedrückt haben, war unglaublich. Wir haben manche Szenen schön herausgespielt, manchmal gut gepresst. Wir müssen uns aber an die eigene Nase fassen, aus diesen Chancen keine Tore gemacht zu haben. An manchen Tagen ist die Effizienz, die wir zum Beispiel gegen Marseille hatten, nicht da. Vor dem gegnerischen Tor haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Die zwei Gegentore müssen wir ansprechen, die haben wir schlecht verteidigt. Die Fehler hat Dortmund eiskalt ausgenutzt. Auf die Leistung werden wir aufbauen und noch viele Punkte holen. Wir müssen aus dieser bitteren Niederlage viel Kraft und Selbstvertrauen mitnehmen. Ich habe keine Bedenken, dass wir am Dienstag wieder alles reinwerfen werden.

Sebastian Rode: Wir haben ein gutes Spiel gemacht und hatten unsere Chancen, sehr viele sogar. Am Ende verlieren wir unnötig, obwohl wir etwas verdient gehabt hätten. Das Quäntchen Glück hat gefehlt. Wir müssen jetzt gut regenerieren vor Lissabon, das hat viel Kraft gekostet heute. Wir freuen uns sehr auf Dienstag. Heute hat man gesehen, wie viele Chancen wir uns auch gegen Champions-League-Klubs erspielen können. Das gibt uns Selbstvertrauen. Wir haben außerdem etwas gutzumachen vom ersten Spiel.

Jesper Lindström: Das ist Fußball. Es geht darum, Tore zu erzielen. Und Dortmund hat eines mehr erzielt. Wir hätten allerdings mehr Tore verdient gehabt. Wenn du das gegen ein Team wie Dortmund sagen kannst, sagt das viel über unser Spiel aus. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Wir blicken aber direkt wieder nach vorne und auf das Spiel am Dienstag gegen Sporting.

Mario Götze: Die Zahlen stimmen, das Ergebnis nicht. Wir haben nach dem schweren Spiel am Mittwoch wieder eine gute Leistung gezeigt. Schade, dass wir die Chancen nicht nutzen konnten und Dortmund eiskalt war. Es war nicht hilfreich, zwei Mal in Rückstand zu geraten. Es war eine sensationelle Leistung von Gregor Kobel. Dennoch müssen wir die Chancen nutzen und die guten Gegenpressingaktionen vollenden.

Luca Pellegrini: So etwas wie heute habe ich noch nicht oft erlebt. Wir haben uns so viele Chancen erspielt, haben sie allerdings nicht verwertet. Wir müssen dennoch stolz auf unsere Leistung sein, denn so können wir noch viel erreichen. Das Spiel ist vorbei, wir müssen es abhaken und auf das nächste Spiel in Lissabon schauen.

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg, es war kein richtig gutes Spiel von uns. Dafür ein intensiver, großer Kampf. Wenn die Eintracht immer so spielt, gewinnen hier nicht viele Mannschaften. Besonders die drei Offensiven machen es sehr gut. Wir mussten viele enge Situationen überstehen. Es war ein glücklicher Sieg, aber ein geiler. Wir hatten richtig gute Kombinationen vor den beiden Toren, als wir genau die Räume bespielt haben, wie wir es machen wollten. Trotzdem war es spielerisch phasenweise mau. Es ist nicht leicht, wenn Frankfurt alle Offensivoptionen von der Bank bringt. Gregor Kobel war heute herausragend.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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