Tottenham Hotspur - Eintracht Frankfurt

Champions League 2022/2023 - Vorrunde, Gruppe D, 4. Spieltag

3:2 (3:1)

Termin: 12.10.2022, 21:00 Uhr
Zuschauer: 55.180
Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande (Spanien)
Tore: 0:1 Kamada (14.), 1:1 Son (20.), 2:1 H. Kane (28., Foulelfmeter), 3:1 Son (36.), 3:2 Alidou (87.)

 

>> Spielbericht <<

Tottenham Hotspur
Eintracht Frankfurt

  • Lloris
  • Romero
  • Dier
  • Lenglet
  • Emerson Royal
  • R. Sessegnon
  • Bentancur
  • Höjbjerg
  • Richarlison
  • Son
  • H. Kane

 


  • Trapp
  • Tuta (60.)
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Jakic
  • C. Lenz
  • Rode
  • Sow
  • Lindström
  • Kamada
  • Kolo Muani

 

Wechsel
  • Bissouma für Bentancur (67.)
  • Skipp für Richarlison (67.)
  • D. Sanchez für Dier (78.)
  • Bryan für Höjbjerg (86.)
  • Lucas Moura für Son (86.)
Wechsel
  • Borré für Kolo Muani (69.)
  • Dina Ebimbe für Hasebe (69.)
  • Smolcic für Rode (69.)
  • Alidou für C. Lenz (70.)
  • M. Götze für Kamada (78.)
Trainer
  • Antonio Conte
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Schlussoffensive nicht belohnt

Die Eintracht unterliegt Tottenham nach Kamadas Führung (14.), drei Spurs-Toren vor der Pause und Alidous Anschluss mit 2:3 (1:3). In Unterzahl schnuppern die Adlerträger am Punktgewinn.

Cheftrainer Oliver Glasner nahm ebenso wie sein Gegenüber Antonio Conte (Sessegnon für Perisic) im Vergleich zum Duell in Frankfurt auf der linken Seite eine Veränderung vor. Christopher Lenz ersetzte den an der Schulter verletzten Luca Pellegrini. Die Eintracht begann, lautstark unterstützt von der Gästekurve, konzentriert und hielt die Gastgeber weitgehend fern vom eigenen Tor.

Nach vorne konnten die Adlerträger gegen ballsichere Spurs noch keine Nadelstiche setzen, zeigten sich aber bei Tottenhams Ballbesitz durchaus angriffslustig und pressten früh. Genau so entstand das 1:0 für die Eintracht. Eric Dier, der früh Gelb gesehen hatte, nahm einen Querpass im eigenen Strafraum unsauber an und verlor das Leder an Jesper Lindström. Der Däne versuchte, Randal Kolo Muani anzuspielen, Hugo Lloris lenkte das Spielgerät zu Sebastian Rode, der wiederum auf Daichi Kamada ablegte. Der Japaner schob zur Führung ein (14.).

Die Antwort der Conte-Elf dauerte nur sechs Minuten, als Harry Kane in die Schnittstelle zu Heung-Min Son passte, der frei vor Trapp cool blieb und am Torwart flach vorbei zum Ausgleich traf (20.). Es schien ein Weckruf für für die Spurs zu sein, die nun den Druck erhöhten und öfter durch Einzelaktionen gefährlich in den Strafraum kamen.

Als Kane mehrere Gegenspieler hatte aussteigen lassen, spritzte Kristijan Jakic dazwischen und der Engländer kam zu Fall. Schiedsrichter Del Cerro Grande ließ zunächst weiterlaufen, wurde dann an den Monitor geschickt und entschied sich für den Elfmeterpfiff. Der Gefoulte trat an und verwandelte sicher zum 2:1 (28.). Es war sein erster Treffer in dieser Champions-League-Saison.

Die Eintracht erholte sich nur kurz von diesem Doppelschlag. Nachdem Lindström aus spitzem Winkel Lloris prüfte (31.), erhöhte Son mit einer Direktabnahme aus acht Metern – Trapp hatte keine Abwehrchance (36.). Pierre-Emile Höjbjerg hatte mit einem Lauf bis auf die Grundlinie vorbereitet. Die Gastgeber zeigten sich damit deutlich effizienter als Dienstag vergangener Woche, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie vier Abschlüsse auf das Tor gebracht und dabei drei Treffer erzielt. Außer auf der Anzeigetafel war die Eintracht in den wichtigsten Statistiken zur Pause gleichwertig, lag aber mit zwei Toren zurück – weil Trapp kurz vor der Pause gegen Sons Flachschuss mit dem schnell ausgefahrenen Bein und mit langen Armen gegen Romeros Kopfball Schlimmeres verhinderte (42., 45.).

Halbzeit zwei begann wieder mit Trapp-Paraden, der auch gegen Sessegnon aus kurzer Distanz (52.) und gegen Sons kurz ausgeführten Freistoß aus 23 Metern (61.) die Oberhand behielt. Der Freistoß war aus Tutas Foul gegen Son entstanden, für das der Brasilianer die zweite Gelbe Karte binnen drei Minuten erhielt und damit vom Platz gestellt wurde (60.).

Coach Glasner reagierte mit einem Viererwechsel und der Umstellung auf Viererkette mit den beiden Kroaten Hrvoje Smolcic und Jakic innen. Später kam noch Mario Götze in die Partie. In dieser Konstellation stemmten sich die Gäste vor 60.000 Zuschauer im Tottenham Hotspur Stadium bravourös gegen die Niederlage. Lindström zwang Lloris zu einer Parade (74.), der Tottenham-Keeper lenkte auch Borrés Schuss um den Pfosten (86.).

Die nachfolgende Ecke läutete eine muntere Schlussphase ein. Götze fand Alidou, der den 2:3-Anschluss herstellte (87.). Nach Smolcics Foul im Strafraum am eingewechselten Bryan Gil hatte Kane per Elfmeter die Chance zum 4:2, schoss aber links oben drüber (90. + 2). Alidou kam nochmal zum Abschluss aus 20 Metern, Lloris fing jedoch das Leder und hielt damit den Sieg fest (90. + 4). 

Letztlich muss sich die Eintracht knapp geschlagen geben, trotz einer mutigen Anfangsphase und einer bravourösen Leistung mit zehn Mann zum Ende der Partie. Durch das Ergebnis im Parallelspiel fällt die Eintracht in Gruppe D auf den letzten Rang zurück.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Tottenham Hotspur ist eine richtig gute Mannschaft auf einem anderen Level, sie sind zwei Schritte weiter als wir. Sie haben mit hoher Geschwindigkeit verteidigt und waren zielstrebig in ihren Aktionen. Dazu kommt, dass du gewisse Dinge nicht verteidigen kannst. Wir sollten nicht den Fehler machen und uns mit Tottenham auf Augenhöhe zu sehen. Die Jungs, die reingekommen sind, haben das sehr gut gemacht. Die Reaktion nach dem Platzverweis zeichnet uns aus. Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und auch in Unterzahl mutig nach vorne gespielt. Über 90 Minuten hat Tottenham verdient gewonnen. In der Gruppe ist alles offen. Wir müssen beide Spiele gewinnen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Über die gesamten 90 Minuten geht der Sieg für Tottenham in Ordnung. Mit manchen Offensivaktionen von Tottenham waren wir überfordert. Die Tore haben wir kassiert, weil du dir gegen diese Weltklassespieler nichts erlauben darfst. Aber meine Mannschaft hat mich sehr beeindruckt mit vielen Sachen. Ich möchte, dass wir mit unserer Identität und Persönlichkeit spielen. Das haben wir gemacht. Wir haben das schnelle 1:0 erzielt mit tollem Angriffspressing und wir haben immer auf Sieg gespielt. Was die Jungs nach dem Platzverweis geleistet haben, ist unglaublich. Nach dem Viererwechsel haben wir mit einer sehr jungen Fünferkette gespielt, vier davon auf neuen Positionen. Dann kommen wir ran und haben Situationen für den Ausgleich. Das ist Eintracht-Frankfurt-Identität, das macht mich stolz und stimmt mich positiv für die gemeinsame Zukunft. Die Jungs haben alles reingeworfen. Ich werde der Mannschaft sagen, dass es wichtig ist, mit erhobenen Hauptes ins Bett zu gehen. Bei Makoto müssen wir abklären, was er sich genau zugezogen. Er hatte große Schmerzen. 

Sebastian Rode: Die unglaublich hohe Qualität von Tottenham hat den Unterschied gemacht. Sie haben ihre Chancen gnadenlos genutzt. Harry Kane hat es richtig gut gemacht und auch Son hat seine Qualität gezeigt. Wir haben versucht mutig zu sein und hoch zu pressen. Dennoch haben sie immer wieder Kane gefunden, der dann Son mit dessen enormem Tempo einsetzen konnte. Durch das hohe Anlaufen wollten wir unsere Stürmer so gut wie möglich unterstützen, Tottenham hat die Räume dahinter jedoch vor der Pause gnadenlos ausgenutzt. Die Gruppe ist sehr eng. Wir haben noch alle Chancen, dafür müssen wir aber die beiden letzten Spiele gewinnen.

Antonio Conte (Cheftrainer Tottenham Hotspur): Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, gut kombiniert, viele Chancen herausgespielt und drei Tore gemacht. Kevin Trapp war Eintrachts bester Spieler. Der negative Aspekt war der letzte Teil des Spiels. Das muss eine Lehre sein für alle, für die Spieler und für mich. Das Spiel ist zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Wir haben wohl gedanklich zu früh abgeschaltet, die Spieler und die Fans. Dann haben wir das Tor kassiert. Als wir den Elfmeter verschossen haben, hatte ich Bedenken, weil ich dachte: Jetzt kann alles passieren und es wird nochmal gefährlich. Zum Glück haben wir es über die Zeit gebracht. Der Sieg war sehr wichtig, denn jetzt haben wir alles in eigener Hand.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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