Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin

Bundesliga 2022/2023 - 8. Spieltag

2:0 (2:0)

Termin: 01.10.2022, 15:30 Uhr
Zuschauer: 50.500
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 1:0 M. Götze (12.), 2:0 Lindström (42.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
1. FC Union Berlin

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Ndicka
  • Knauff
  • Rode
  • Kamada
  • Pellegrini
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kolo Muani (68.)

 


  • Rönnow
  • Jaeckel
  • Baumgartl
  • Diogo Leite
  • Trimmel
  • R. Khedira
  • Gießelmann
  • Thorsby
  • Haberer
  • Jordan
  • Becker

 

Wechsel
  • Sow für M. Götze (66.)
  • C. Lenz für Pellegrini (71.)
  • Dina Ebimbe für Rode (71.)
  • Borré für Lindström (86.)
Wechsel
  • Schäfer für Thorsby (57.)
  • Seguin für Haberer (66.)
  • Michel für Becker (66.)
  • K. Behrens für R. Khedira (75.)
  • Skarke für Baumgartl (75.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Urs Fischer

 

 

Eintracht besiegt Union Berlin

Götze (12.) und Lindström (42.) treffen gegen den Tabellenführer zum 2:0 (2:0)-Erfolg, den die Gastgeber in Unterzahl sichern.

Gegen Union veränderte Trainer Oliver Glasner seine Startelf im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Stuttgart auf zwei Positionen: Für den angeschlagenen Kristijan Jakic (Entzündung in der Hüfte) rückte Luca Pellegrini auf den linken Flügel, für Djibril Sow stand Jesper Lindström in der Anfangsformation. Sow kam später von der Bank.

Die erste Chance der Partie vor 50.500 Zuschauern im Deutsche Bank Park gehörte den Gästen, Jordan Siebatcheu köpfte rechts neben das Tor – keine Gefahr für Torwart Kevin Trapp (10.). Ganz anders auf der Gegenseite, denn das erste Tor des Spiels schoss die Eintracht: Randal Kolo Muani, der in der Länderspielpause sein Debüt in der französischen A-Nationalmannschaft gefeiert hatte, setzte sich stark auf der rechten Außenbahn durch, drang in den Strafraum ein und legte von der Grundlinie auf Mario Götze zurück. Der 30-Jährige ließ Union-Keeper Frederik Rönnow keine Chance und schob links ein (12.).

Die Eintracht, wie auch zuletzt gegen Stuttgart und Marseille im 3-4-2-1, hielt fortan die Zügel fester in den Händen – und hatte zehn Minuten nach dem Führungstreffer das zweite Tor auf dem Fuß. Wieder war es Kolo Muani, der diesmal auf rechts an Timo Baumgartl und Christopher Trimmel vorbeiging und den Ball erneut in den Strafraum zurücklegte. Die Kugel rutschte durch alle durch zu Pellegrini, der von der Strafraumkante knapp über das Gehäuse schoss (22.).

Bis zum Halbzeitpfiff entwickelte sich ein flottes Bundesligaspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Götze und Kolo Muani, die beiden Protagonisten beim 1:0, tanzten sich durch den Strafraum, und letztlich landete der Ball bei Pellegrini, der aus spitzem Winkel aber vorbeischoss (26.). Knapp eine halbe Stunde war gespielt, als der Gast von der Spree, immerhin saisonübergreifend seit 14 Partien in der Bundesliga ungeschlagen, zu seiner ersten Chance kam: Janik Haberer zog aus der Distanz ab und zwang Trapp zu einer Flugeinlage.

Zeit zum Durchschnaufen Fehlanzeige, Tempo und Taktung der Einschussmöglichkeiten blieben hoch. Der Hochkaräter aus dieser Phase: Nach einem abgeblockten Schuss von – na klar – Kolo Muani setzte Pellegrini einen strammen Schuss aus 17 Metern an die Latte (36.).

Lange auf den nächsten Torschrei mussten die Zuschauer allerdings nicht warten. Lindström schnappte sich einen Ballverlust der Berliner und zündete dann den Turbo. Der Däne dribbelte in den Strafraum, umkurvte Jaeckl sowie Baumgartl und schob den Ball flach ins linke Eck (42.).

Nach dem Kabinengang das gleiche Bild: Beide Teams blieben mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Nachdem zunächst Pellegrini nach Ballgewinn gegen Rani Khedira aus gut 16 Metern rechts am Kasten vorbeigeschossen hatte (54.), rückte auf der Gegenseite wenige Augenblicke später Kevin Trapp in den Fokus, als er stark gegen Haberer klärte – der Nachschuss von Niko Gießelmann ging drüber (55.). Acht Minuten später war Frankfurts Nationalkeeper dann erneut zur Stelle, als er sich aus kurzer Distanz Gießelmann in den Weg stellte und zur Ecke klärte (63.).

Ab der 69. Minute musste die Eintracht dann in Unterzahl agieren: Nach einer weiteren Aktion im Strafraum des bis dahin stark aufspielenden Kolo Muani stieg der junge Franzose Berlins András Schäfer auf den Fuß und sah dafür von Stegemann seine zweite Gelbe Karte in diesem Spiel. 

Den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte in der 79. Minute dann Tim Skarke, doch dessen wuchtigen Distanzschuss nach einer Ecke parierte Trapp stark. Auch mit einem Mann weniger auf dem Platz stemmten sich die Frankfurter erfolgreich gegen die Offensivbemühungen der als Tabellenführer angereisten Hauptstädter – und sorgten durch eigene Angriffe zudem für Entlastung. Eine Chance gehörte dabei dem eingewechselten Djibril Sow, doch den Schuss des Schweizers parierte der ehemalige Frankfurter Rönnow (87.). Union drückte in der Schlussphase auf den Anschlusstreffer, aber die Eintracht verteidigte konzentriert und leidenschaftlich. Die Adlerträger ließen kaum etwas zu und spielten verdient zu Null, auch weil Kevin Trapp bei der letzten Aktion des Spiels gegen Skarke erneut reaktionsschnell hielt (90.+4).

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben über 90 Minuten eine tolle Leistung gezeigt. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und uns viele Chancen herausgespielt. Wir haben Union gerade in der ersten Hälfte kaum zum Atmen kommen lassen. Wir brauchen immer eine Top-Mannschaftsleistung, und das haben die Jungs heute richtig gut gemacht. Wir hatten noch die ein oder andere Möglichkeit, ein Tor mehr zu schießen. Man muss aber auch sagen, dass Kevin auch zwei-, dreimal sehr gut gehalten hat. Natürlich war es wichtig, mit einem Sieg in diese Phase zu starten, das gibt uns zusätzlich Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl. Was wir inzwischen deutlich besser machen als noch in der Vergangenheit ist, dass wir Rhythmus und das Tempo bestimmen. Wir halten auch mal den Ball, bereiten Angriffe in Ruhe vor, verzeichnen nicht so viele Ballverluste. Da sind wir auf einem guten Weg, auch in Sachen Balance. Das 2:0 hat sich Jesper erarbeitet und den Ball vor seinem Treffer selbst erobert. Man hat ihm in der Vergangenheit fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vorgeworfen, und das hat er heute super gemacht. Ein sehr schönes Tor. Die zweite Gelbe Karte für Kolo Muani kann passieren. Das war keine Absicht, er will das Tor machen und wenn er den Gegenspieler so trifft und schon Gelb hat, muss er leider runter. Er ist ein guter Junge, der immer Gas gibt und spielen will. Daraus wird er lernen, er ist ja auch noch ein junger Spieler. Sein Selbstvertrauen ist gerade zurecht enorm hoch, er kam direkt richtig gut rein in diese Saison und hat tolle Leistungen gezeigt. Mit der Berufung in die Nationalmannschaft wurde er dafür auch belohnt. 

Cheftrainer Oliver Glasner: Über die gesamten 90 Minuten war das ein sehr verdienter Sieg für uns, es war eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft. Jeder Sieg tut gut und gibt uns Selbstvertrauen. Das ist in dieser Phase das Wichtigste. Wir waren immer wach, haben das Tempo gut kontrolliert. Das waren auch die Themen vor dem Spiel: Wachheit, Konzentration. Unsere Idee gegen Union war es, tiefer zu spielen, die Räume hinter der Kette zu nutzen und dort dann unser Tempo einzusetzen. Das ist uns gelungen. Auch nach der Gelb-Roten Karte, als Union den Druck erhöht hat, waren wir immer präsent, haben uns gefühlt in jeden Schuss geworfen. Dazu hat Kevin tolle Paraden gezeigt. Union hat monatelang auf einem sehr hohen Niveau gespielt, das war schon fast Bayern-like. Und natürlich wollten wir die Ersten sein, die Union nach 14 ungeschlagenen Spielen in Serie schlagen. Wir wussten aber auch, dass wir dazu selber eine Top-Leistung brauchen. Wir haben nun vier der vergangenen fünf Bundesligaspiele gewonnen, zudem ein schweres Auswärtsspiel in Marseille für uns entschieden. Wir müssen uns deswegen aber nun nicht tagelang auf die Schultern klopfen. Wir müssen dranbleiben und dürfen nicht nachlassen. Schon am Dienstag geht es gegen einen sehr starken Gegner weiter.

Ansgar Knauff: Wir haben unser Spiel gefunden, wissen, was wir zu tun haben und haben auch von Anfang bis Ende alles gegeben. Ich denke, mit dieser hohen Intensität können wir gegen jede Mannschaft gewinnen. Ich werde in meinem Stellungsspiel immer sicherer und komme somit auch zu mehr Ballgewinnen. Nun gilt es, dranzubleiben, denn wir sind mit der ganzen Mannschaft auf einem sehr guten Weg. Wenn man wie wir heute das ganze Spiel intensiv verteidigt, auch in Unterzahl immer wieder hinten rausrückt, dann ist es sehr schwer, gegen uns ein Tor zu erzielen. Gerade nach der Gelb-Roten Karte war es wichtig, dass wir hinten stabil stehen und die Null halten – und das ist uns sehr gut gelungen.

Kevin Trapp: Es war ein unheimlich schöner Sieg! Auch in der Art und Weise, wie wir gewonnen haben. Die Dinge, die Union so stark macht, haben wir sehr gut unterbunden. Bei den langen Bällen waren wir immer da, waren gut bei den zweiten Bällen und haben uns nach Ballgewinnen auch unter Druck schnell rausgespielt. Wir haben als Team eine große Mentalität, kämpfen füreinander und bleiben dran, auch wenn es wehtut – und die letzten Minuten haben glaube ich richtig wehgetan. Es ist nicht einfach, dass alle drei Tage auf den Platz zu bringen, aber genau das ist das, was wir immer versuchen, als Grundlage mitzubringen. Wir haben eine große Qualität und zu sehen, wie wir Fußball spielen und die Tore rausgespielt haben, macht unglaublich viel Spaß. So darf es gerne weitergehen und wir wissen auch, was wir tun müssen, damit es so weitergeht. 

Urs Fischer (Cheftrainer 1. FC Union Berlin): Gratulation an Oliver zu einem verdienten Sieg. Die ersten zehn Minuten waren wir im Spiel, dann wurde es weniger. Die Eintracht hat dann die Basics auf den Platz bekommen, so wie wir uns das vorgestellt haben. Bei den Gegentoren sehen wir nicht gut aus, helfen fast noch ein bisschen mit. Gefühlt hat Frankfurt jedes 50:50-Duell gewonnen. Die Eintracht war wacher, schneller und schärfer als wir. Dann wurde es schwierig, ein 0:2 aufzuholen. Nach dem Platzverweis waren die Chancen auf den Anschlusstreffer da, aber wir haben es nicht fertiggebracht. Dazu hat der Frankfurter Torwart gut gehalten. Insgesamt war das über 90 Minuten zu wenig, wir haben kein gutes Spiel gemacht.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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