Eintracht Frankfurt - Sporting Lissabon

Champions League 2022/2023 - Vorrunde, Gruppe D, 1. Spieltag

0:3 (0:0)

Termin: 07.09.2022, 18:45 Uhr
Zuschauer: 50.500
Schiedsrichter: Orel Grinfeld (Israel)
Tore: 0:1 Edwards (65.), 0:2 Trincao (67.), 0:3 Nuno Santos (82.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Sporting Lissabon

  • Trapp
  • Jakic
  • Tuta
  • Ndicka
  • C. Lenz
  • Dina Ebimbe
  • Sow
  • Lindström
  • M. Götze
  • Kamada
  • Kolo Muani

 


  • Adan
  • St. Juste
  • Coates
  • Goncalo Inacio
  • Pedro Porro
  • Ugarte
  • Morita
  • Matheus Reis
  • Trincao
  • Pedro Goncalves
  • Edwards

 

Wechsel
  • Pellegrini für C. Lenz (46.)
  • Borré für Dina Ebimbe (66.)
  • Alario für Lindström (74.)
  • Knauff für Jakic (84.)
  • Hasebe für Kamada (84.)
Wechsel
  • Luis Neto für St. Juste (52.)
  • Rochinha für Edwards (73.)
  • Paulinho für Trincao (79.)
  • Nuno Santos für Pedro Goncalves (79.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Ruben Filipe Marques Amorim

 

 

Niederlage zum Start

Frankfurt verliert im ersten Gruppenspiel 0:3 (0:0) gegen den Sporting Clube de Portugal.

Bevor die Hymne der UEFA Champions League zum ersten Mal im Frankfurter Stadion erklang, präsentierten die Frankfurter Fans eine gewaltige Choreografie in Schwarz und Weiß, die sich über alle vier Tribünen erstreckte. Diesen Schwung nahmen die Adlerträger auf dem Rasen mit und hatten nach rund 90 Sekunden die erste Möglichkeit durch den freigespielten Randal Kolo Muani, der am glänzend reagierenden Antonio Adán scheiterte (2.). Die Eintracht, bei der im Vergleich zum 4:0 gegen Leipzig Éric Junio Dina Ebimbe für den verletzten Sebastian Rode startete, war von Beginn an hellwach und setzte spielerische Akzente.

Die Gäste versuchten im gewohnten 3-4-3-System die Räume eng zu machen und früh zu attackieren. Dass sie auch schnell kombinieren können und wollen, zeigte sich in der zwölften Minute, als sie über die rechte Seite in den Sechzehner kamen und dort Marcus Edwards im Duell mit Christopher Lenz zu Boden ging. Der Schiedsrichter zeigte zunächst auf den Elfmeterpunkt, nahm die Entscheidung aber nach einem Blick auf den Monitor zurück (13.). Edwards war Lenz auf den Fuß getreten.

In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem des Öfteren der letzte Pass bei den Gastgebern nicht passte und so vermeintlich gute Möglichkeiten verpufften. Zum Beispiel in der 16. und 30. Minute, als Daichi Kamadas Querpässe im Strafraum den einschussbereiten Kolo Muani jeweils nicht erreichten, weil Adán dazwischen war. Oder als Sporting im Verbund einen schönen Spielzug des Europa-League-Siegers entschärfte, an dessen Abschluss Jesper Lindströms Hereingabe in den Beinen der Gästeabwehr angefangen wurde (43.). Sporting hatte zwar bei teilweise über 65 Prozent deutlich mehr Ballbesitz, das Geschehen spielte sich aber mehr in der Hälfte der Gäste ab. 

Die gefährlichste Aktion der Portugiesen vor der Pause datierte aus der 35. Minute, als sich Edwards wieder über die rechte Seite durchsetzte und aus kurzer Distanz flach abzog, Kevin Trapp entschärfte reaktionsschnell mit der linken Hand im kurzen Eck.

Nach der Pause begann die Partie etwas verhaltener, während auf den Rängen die Fahnen minutenlang enthusiastisch geschwenkt wurden. Kamada hatte die Chance zur Führung nach Götzes Ballgewinn am Strafraum, der eingewechselte Neto warf sich jedoch erfolgreich in den Schuss des Japaners (53.).

Es folgte die entscheidende Phase der Partie, denn binnen zwei Minuten stellte Sporting auf eine 2:0-Führung. Zunächst hatte Sporting über die linke Seite zu viel Platz, die Eintracht kam nicht in die Zweikämpfe und mit etwas Glück schlug Marcus Edwards‘ abgefälschter Schuss im langen Eck ein (65.). Noch nicht wieder sortiert, kombinierten sich die Gäste zum 2:0 durch Francisco Trincao (67.). Edwards hatte mit zwei Haken den nötigen Freiraum geschaffen. Trincao hätte fast weiter erhöht, Trapp war auf dem Posten (70.).

Glasner hatte unmittelbar nach dem 0:1 Rafael Borré und dann auch Lucas Alario (74.) gebracht und versuchte es nun mit geballter Offensivkraft, während seine Mannen die Struktur wiederfanden und gegen nun tief stehende Portugiesen die Lücke suchten. Kolo Muani schoss aus 21 Metern drüber (78.), ebenso wie Pellegrini per Freistoß aus 18 Metern (81.). Auf der Gegenseite machte es Sporting besser und konterte eiskalt. Porros perfekt getimter Diagonalball erreichte Nuno Santos, der flach gegen Trapps Laufrichtung vollendete (82.).

Die Entscheidung war damit gefallen. Eintracht hatte in der ersten Halbzeit die Führung verpasst und wurde dafür im zweiten Durchgang bestraft. Sporting nutzte seine wenigen Möglichkeiten cool aus und siegte letztlich etwas zu hoch, denn die Eintracht hatte bis zum 0:1 ein Spiel mindestens auf Augenhöhe geboten.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Bis zum 0:1 haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und unser Spiel durchgezogen, Chancen erspielt und nach hinten wenig zugelassen. Nach dem Gegentor hat es Sporting sehr gut gemacht und wir wollten sofort den Ausgleich machen. Das ist bestraft worden. In der Champions League muss alles passen, du musst wenige Möglichkeiten nutzen. Wir haben Lehrgeld bezahlt. Dennoch nehmen wir auch viel Positives mit. Wir hatten unheimlich viele Ballgewinnen gegen eine ballsichere Mannschaft, haben sie in deren Hälfte eingeschnürt, haben als Mannschaft sehr gut verteidigt. Daran werden wir wachsen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Die Niederlage tut sehr weh, weil sie in dieser Höhe nicht absehbar war über lange Zeit. Wir haben eine großartige erste Halbzeit gespielt. Wir hatten vier Situationen zur Führung. Wir hatten nicht die Effizienz vor dem Tor. Dann haben wir das 0:1 kassiert, als wir etwas zu spät rausrücken. Dann sind wir zu schnell hohes Risiko gegangen, haben die taktische Disziplin vermissen lassen und wurden ausgekontert. Beim 0:2 müssen wir uns cleverer verhalten, denn wir waren nicht in Unterzahl. Sporting hat seine Qualität gezeigt. Ich bin mit vielem sehr einverstanden. Sporting hat aufgrund seiner Effizienz verdient gewonnen. Wir werden daraus lernen. Wir nehmen den Kopf hoch und weiter geht’s. Das ist wichtig. Das Ergebnis heute darf uns nicht zermürben. Die Spieler haben sich den Applaus der Fans nach dem Schlusspfiff verdient, weil sie alles gegeben haben.

Makoto Hasebe: Wir müssen die Niederlage analysieren, können es in drei Tagen schon besser machen und eine andere Leistung zeigen. Auf unsere Fans können wir einfach nur stolz sein. Dass man nach einem 0:3 so gefeiert wird, ist alles andere als normal. Leider konnten wir sie heute nicht beschenken. Sie hätten es verdient gehabt. Gegen Leipzig haben wir die Chancen ausgenutzt, heute nicht. Am Samstag können wir schon wieder ein anderes Gesicht zeigen.

Kevin Trapp: Das ist Champions-League-Niveau, wir haben viel Lehrgeld bezahlt. Wir hatten direkt zu Beginn durch Kolo Muani die Möglichkeit zur Führung, das wäre natürlich der perfekte Start in die Champions League gewesen. So etwas passiert auch, man kann nicht jede Chance verwandeln. Wenn du am Ende aber kein einziges Tor schießt, wird es schwierig. In der Champions League entscheiden die Details, das hat man heute wieder gemerkt. Das Ergebnis ist ein wenig zu hoch ausgefallen, es spiegelt nicht das Spiel wider. Wir sind natürlich alle enttäuscht. Wir nehmen auch heute viele Dinge aus diesem Spiel mit und versuchen, sie beim nächsten Mal besser zu machen.

Djibril Sow: Es war ein offenes Spiel bis zur 55. oder 60. Minute. Die Kaltschnäuzigkeit müssen wir zurückbekommen, dann halten wir auch mit. Vor dem Spiel hatten wir schon Gänsehaut, das war wieder einmalig. Die Fans haben erkannt, dass wir alles gegeben haben und das honoriert. Ihre Unterstützung ist unglaublich. Wir müssen jetzt aber daraus lernen. Sporting ist schnell und technisch stark, das hatten wir in der ersten Hälfte gut im Griff. Später waren wir zu weit weg und haben die Quittung bekommen. Nach dem 0:1 haben wir zu kopflos gespielt. Dass wir so lange gut mitgehalten haben, macht die Niederlage noch bitterer. Sporting war eiskalt nach der Pause und hat uns so die Luft rausgelassen. Wir hatten unsere Chancen, das können wir mitnehmen.

Rúben Amorim (Trainer Sporting CP): In der ersten Hälfte haben wir versucht, unsere Spielweise durchsetzen. Unser Torwart hat uns gerettet. Eintracht hat versucht, unsere Fehler auszunutzen. Wir haben das abgewendet und gekontert. Im Laufe des Spiels haben wir im Mittelfeld immer mehr Ballbesitz gekommen. Trotzdem hatten wir nicht viele Chancen. Nach der Pause haben wir unsere Spielweise gut zum Ausdruck gebracht, unser Spiel wurde direkter. Das wollten wir eigentlich nicht, sondern mehr Ballkontakte haben. Nach den Toren sind wir sicherer geworden, Frankfurt dagegen unsicherer und nervöser. Eintracht hatte in der ersten Halbzeit viel Druck gemacht, sie haben unglaublich viel individuelle Qualität. Wir haben drei Tore gemacht, der Sieg ist verdient. Zur Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass sie so weitermachen sollen. Ich habe versucht, ihnen Vertrauen einzureden. Wir sind unserem Charakter treu geblieben, haben uns so gesteigert und die Fehler des Gegners ausgenutzt. Das Ergebnis gibt uns Selbstvertrauen. Das Spiel ist ein Wendepunkt für uns, ein Meilenstein, ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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