Abschiedsspiel Alex Meier

 

8:8 (6:4)

Termin: 31.08.2022
Zuschauer: 32.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Meier (4.), 1:1 Köhler (10.), 2:1 Meier (14.), 2:2 Aigner (20.), 3:2 Hinteregger (21.), 3:3 Bein (23.), 4:3 Skela (27.), 5:3 Skela (31.), 6:3 Meier (37.), 6:4 Köhler (45.), 6:5 Meier (54.), 7:5 Madlung (59.), 7:6 Meier (60.), 7:7 Meier (65., Elfmeter), 7:8 Fenin (81.), 8:8 Hinteregger (86.)

 

 

>> Spielbericht <<

"Team Zopf"
"Team Innenseite"

  • Trapp, Körbel, Jung, Abraham, Butscher, Rode, Skela, Bajramovic, Hinteregger, Amanatidis, Zimmermann, Madlung, Huggel, Angerschmid, Huszti, Russ, Lanig, Flum, Lexa, Meier

 


  • Hradecky, Hasebe, Franz, Vasoski, Chandler, Schwegler, Zambrano, Köhler, Okocha, Bein, Yeboah, Gauer, Pröll, Ochs, Preuß, Fenin, Müller, Peintinger, Aigner, Meier

 

Trainer
  • Funkel, Reutershahn
Trainer
  • Veh, Lionti

 

 

Große Meier-Show zum Abschied

Mit sechs Toren und ganz großen Gefühlen tritt der Fußballgott vor 32.000 Zuschauern von der Fußballbühne. So viel Eintracht-Familie war selten.

Drehbuchreifer hätte dieser Mittwochabend nicht verlaufen können. Mit der ganz speziellen Fügung, als Alexander Meier zum zwischenzeitlichen 2:1 für Team Zopf netzte. In Minute 14, mit der Rückennummer 14, in seinem überfälligen Abschiedsspiel nach 14 Profijahren bei Eintracht Frankfurt.

Es war nicht die erste und nicht die letzte runde Geschichte eines in jeder Hinsicht gebührenden Festaktes. Dazu trugen alle Beteiligten bei: Auf dem Rasen, auf den Tribünen und auf dem Gelände des Deutsche Bank Park.

Ehe sich nämlich quasi mit Anpfiff die Schleusen im Stadtwald öffneten, erfreuten sich 32.000 Besucher, Kollegen und Weggefährten erst eines bunten Familienfests im Außen- und schließlich im Innenbereich der offiziellen Präsentation des aktuellen Teams. Heutige Führungsspieler wie Sebastian Rode, Makoto Hasebe, Kevin Trapp und Timothy Chandler blieben gleich zum Aufwärmen und erwiesen ihrem früheren Mitstreiter die sportliche Ehre.

Darin standen die Offiziellen freilich in nichts nach. Vor dem Anpfiff durch Manuel Gräfe richtete Axel Hellmann einige emotionale Worte an den Fußballgott. „Wir verabschieden heute einen unserer Größten, eine Fußballlegende – unseren Freund Alex Meier“, eröffnete der Vorstandssprecher seine Laudatio, ohne zu übertreiben. „Du bist ein außerordentlicher Mensch, nahbar, bodenständig, greifbar, demütig und immer mit dem Blick für den Mitmenschen“, führte Hellmann im Beisein seiner Vorstandskollegen Oliver Frankenbach, Markus Krösche und Philipp Reschke weiter aus und überreichte Meier symbolhaft eine Torwandminiatur. Vor den Stadiontoren werde künftig auch eine solche in Originalgröße stehen, „damit jeder, der kommt, seine Innenseite trainieren kann“.

Abschließend bekundete Hellmann: „Ich will, dass die Wände wackeln. Es verlässt uns nach diesem Spiel auf dem grünen Rasen einer der größten Spieler unserer Vereinsgeschichte: Alex Meier Fußballgott!“ Alex Meier Fußballgott – ein Ausruf, der sich in den folgenden zwei Stunden gewissermaßen zum Gassenhauer entwickelte.

Überhaupt stößt diese Resonanz bei Meier auf große Gegenliebe, wie er daran anschließend beteuerte: „Alle, die hier sind, ob Fans, Trainer oder Spieler, haben mich auf meinem Weg begleitet. Dafür möchte ich mich bedanken. Dass Legenden wie Charly, Jay-Jay und Tony gekommen sind, ist unglaublich, zeigt aber auch, was für eine große Familie die Eintracht ist“, nahm der 39-Jährige Bezug zum generationenübergreifenden Wiedersehen. Als kleine Aufmerksamkeit erhielt auch das frühere Schiedsrichtergespann Manuel Gräfe, Guido Kleve und Thorsten Schiffner eine Abschiedscollage.

Dann wünschte Meier allen ein „schönes Spiel. Wollen wir anfangen, oder?“ Bühne frei für ein Spektakel, bei dem es nicht um Gewinnen oder Verlieren ging – sonst hätte AMFG14 sicher nicht für beide Teams die Trikots übergestreift – sondern schlichtweg um ein Erlebnis, das allen Beteiligten für immer in Erinnerung bleiben sollte.

Auch wenn manch einer beim schlussendlichen 8:8 (6:4) ohne Zettel und Stift seine liebe Mühe hatte, alle Torschützen im Kopf zu behalten. Tatsache aber auch, da es unter allen Adlerträgern keine Nebendarsteller gab. Ervin Skela wünschte sich in der Halbzeitpause nichts sehnlicher als einen Trikottausch mit Jay-Jay Okocha, Martin Hinteregger setzte seine zweite Laufbahn als Mittelstürmer fort und Kevin Trapp hatte einmal mehr die Kurve sprichwörtlich hinter sich. Und doch ragte Meier nicht allein wegen seiner 1,96 Meter heraus, sondern auch wegen seiner unverändert ikonischen Schusstechnik, die schließlich zum Sechserpack gereichte.

Der Meier-Show ein Ende setzte erst Armin Veh, der neben Friedhelm Funkel die All-Star-Teams von der Seitenlinie aus dirigierte, und seinem früheren Schützling mit der Auswechslung in der 86. Minute den standesgemäßen Abgang ermöglichte, der über vier Jahre auf sich hat warten lassen. Unter minutenlangen Standing Ovations, innbrünstigen Sprechchören und innigen Umarmungen verließ der Mann mit dem Zopf endültig das Rampenlicht. Die Eintracht-Familie verneigt sich.

Thanks a lot, Fußballgott!

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

 

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