SV Werder Bremen - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2022/2023 - 4. Spieltag
3:4 (2:3)
Termin: 28.08.2022, 17:30 Uhr
Zuschauer: 41.000
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Tore: 0:1 M. Götze (2.), 1:1 A. Jung (14.), 2:2 Bittencourt (17.), 2:2 Kolo Muani (32.), 2:3 Lindström (39.), 2:4 Sow (48.), 3:4 Füllkrug (90., Foulelfmeter)
SV Werder Bremen |
Eintracht Frankfurt |
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Spektakel und drei Punkte Die Eintracht gewinnt in Bremen 4:3 (3:2). Für Frankfurt treffen Götze, Kolo Muani, Lindström und Sow, Werder macht es kurz vor Ende noch einmal spannend. An seinem 48. Geburtstag vertraute Cheftrainer Oliver Glasner auch im Gastspiel in Bremen auf ein System mit Viererkette. Zudem wechselte er im Vergleich zum Remis gegen Köln ein Mal, für Rafael Borré begann Daichi Kamada. Randal Kolo Muani stürmte dafür im Zentrum. Das offensive Trio dahinter, bestehend aus Kamada, Jesper Lindström und Mario Götze, sollte den jungen Franzosen tatkräftig unterstützen. Nach nicht einmal zwei Minuten zeigte sich die große Variabilität in der Eintracht-Offensive. Kolo Muani setzte sich auf der linken Seite durch, gab nach hinten zum freistehenden Götze und der erzielte per sattem Flachschuss aus 18 Metern Entfernung das 1:0 (2.). Der optimale Start für die Eintracht. Frankfurt blieb am Drücker und musste dennoch mit der ersten Chance der Gastgeber den Ausgleich hinnehmen (14.). Nach einer Ecke klärten die Adlerträger den Ball nicht konsequent genug, Werder-Außenverteidiger Anthony Jung machte es Götze nach und traf ebenfalls aus ungefähr 18 Metern ins linke Eck. Die Bremer hatten nun Blut geleckt. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Leonardo Bittencourt per Kopf über Kevin Trapp hinweg zum Doppelschlag und 2:1 (17.). Die Eintracht war um eine direkte Antwort bemüht und hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch vor Kamadas Treffer stand Kolo Muani knapp im Abseits. Kolo Muani kontert Bremer Doppelschlag Es ging weiter Schlag auf Schlag: Djibril Sow schickte Lindström auf die Reise, doch der konnte im Eins-gegen-eins Werder-Keeper Jiri Pavlenka nicht überwinden (27.). Vier Minuten später machte es Kolo Muani besser. Nach einem Bremer Ballverlust schaltete Kamada schnell um, spielte auf den pfeilschnellen Stürmer und der nahm es direkt mit zwei Abwehrspielern auf. Seinen Abschluss konnte Pavlenka nur noch ins eigene Tor abwehren (32.). Doch die wilde und äußerst unterhaltsame erste Hälfte war immer noch nicht vorbei. Erneut spielte Frankfurt einen Angriff blitzschnell aus, Sebastian Rode steckte durch auf Lindström und dieses Mal ließ der Däne mit seinem Heber Pavlenka keine Chance (39.) – die Eintracht hatte das Spiel noch in den ersten 45 Minuten gedreht. Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit und Frankfurt hatte Gefallen an frühen Treffern gefunden. Kolo Muani trieb den Ball von der Mittellinie bis an den Sechzehner nach vorne, gab ab zu Kamada, der das Auge für den lauernden Sow hatte. Der Schweizer legte den Ball mit der Innenseite in den rechten Knick – Traumtor zum 4:2 (48.)! Die Adlerträger waren gewarnt und wollten einen ähnlichen Spielverlauf wie im ersten Durchgang verhindern, fokussierten sich entsprechend auf eine konzentrierte Defensivleistung, die Bremer hatten in Person von Jens Stage per Kopf die größte Chance auf den schnellen Anschlusstreffer (56.). Offensiv setzten die Frankfurter immer wieder Nadelstiche. So wie Kamada, der mit seinem Abschluss aus spitzem Winkel aber etwas zu hoch zielte (59.). Doch die Hausherren gaben sich nicht auf, wenn auch die Eintracht den Großteil der Bremer Offensivbemühungen verteidigte. In der 71. Minute war es Lee Buchanan, der nach starker Kombination frei vor Trapp auftauchte, den Ball aber über den Kasten jagte. Kurz vor der Nachspielzeit entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich nach Ansicht der Videobilder auf Elfmeter. Evan Ndicka hatte Ducksch in vollem Lauf leicht am Fuß getroffen, Niclas Füllkrug erzielte vom Punkt den späten Anschlusstreffer (90. + 2). In den verbleibenden fünf Minuten Nachspielzeit warf Frankfurt defensiv noch einmal alles in die Waagschale und brachte das 4:3 schlussendlich über die Zeit. Der erste Saisonsieg in der Bundesliga ist damit unter Dach und Fach. Stimmen zum Spiel Oliver Glasner: Die ersten 60 Minuten waren großartig. Danach sind etwas die Kräfte geschwunden und am Ende wurde es nochmal unnötig spannend. Doch die Jungs haben nochmal alles reingeworfen und über 90 Minuten gesehen verdient gewonnen. Nach der schnellen Führung liegen wir durch zwei Standards wie aus dem Nichts 1:2 hinten. Doch trotz des Nackenschlags haben wir toll die Chancen herausgespielt, hatten einen schönen Spielaufbau von hinten heraus und diesmal die Tore gemacht. Es war ein sehr präsenter und auch defensiv weitgehend stabiler Auftritt. Kevin Trapp: Es war unglaublich intensiv, es gab viele Aktionen. Es ist der gelungene Abschluss dieser Woche. Das Spiel war sehr turbulent, es ging hin und her und gut los mit dem frühen 1:0 für uns. Dann geben wir die Führung durch zwei Standardgegentore aus der Hand. Generell kriegen wir zu viele Gegentore, das müssen wir in den Griff bekommen. Am Ende drei Gegentore nach Standards sind zu viele. Vor dem Elfmeter gibt es einen Kontakt, bei näherem Hinschauen kann man ihn geben. Wir haben nur ein Spiel verloren, das ist positiv. Aber hätten wir diesmal nicht gewonnen, wäre es kein guter Start gewesen. So haben wir fünf Punkte, nachdem bereits gegen Köln und Berlin nicht viel gefehlt hat. Es ist zu sehen, dass die Mannschaft sich wehrt und etwas erreichen möchte. Wir haben das auf den Platz gebracht, was uns im vergangenen Jahr so stark gemacht hat. Mario Götze: Wir haben vier Tore geschossen, das ist auf jeden Fall gut. Die Gegentore und dass wir am Ende noch einmal zittern mussten, war etwas unnötig. Insgesamt haben wir aber ein gutes Spiel gemacht, die drei Punkte sind wichtig. Wir haben als Mannschaft die richtige Energie gezeigt. Gerade im letzten Drittel haben wir unsere Torchancen genutzt. In den Spielen zuvor waren wir nicht so effizient, heute haben wir die freien Räume gut und häufig mit ein bis zwei Kontakten bespielt. Dafür, dass wir zu Beginn der Saison viel in der Dreierkette gespielt haben, funktioniert das neue System schon sehr gut in der Kürze der Zeit. Wir sind in beiden Spielen sehr dominant aufgetreten, heute war es ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Nach der langen Zeit wieder in der Bundesliga zu treffen, ist ein sehr schönes Gefühl. Dazu war es ein wichtiges Tor direkt zu Beginn. Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen): Unterm Strich war die Fehlerquote viel zu hoch. Wir haben uns zu häufig und zu einfach überspielen lassen. Das hat dazu geführt, dass Frankfurt zumindest bis zum 2:4 die bessere Mannschaft war und verdient gewonnen hat. Der Glaube war bis zum Ende da. Mit etwas Glück rutscht der Ball nach einem der Eckbälle nochmal durch. Aber insgesamt ist das Ergebnis leistungsgerecht.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de