Real Madrid - Eintracht
Frankfurt |
UEFA Supercup 2022
2:0 (1:0)
Termin: 10.08.2022, 21:00 Uhr in Helsinki
Zuschauer: 31.000
Schiedsrichter: Michael Oliver (England)
Tore: 1:0 Alaba (37.), 2:0 Benzema (65.)
Real Madrid |
Eintracht Frankfurt |
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Trotz großem Kampf unterlegen Die Eintracht hält im UEFA Super Cup gegen Real Madrid gut dagegen und zeigt sich verbessert, muss sich aber mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Beide Trainer setzten fast exakt auf die Aufstellungen in den jeweiligen Finals, kein Neuzugang stand auf dem Feld. Bei Real bedeutete dies das bewährte 4-3-3-System mit allen bewährten Stammkräften, bei der Eintracht ersetzten im Vergleich zum 1:6 gegen die Bayern Lenz auf der linken Seite und Kamada auf der Zehnerposition Kostic und Götze. Mit Lenz und auf der anderen Seite Knauff führte dies zunächst zu einer Fünferkette gegen den Ball. Real startete mit viel Ballbesitz, die Eintracht stand in ihrem 150. UEFA-Spiel tief gestaffelt und konnte zunächst alles wegverteidigen – und die erste gefährliche Aktion verbuchen. Nachdem Lindström allerdings aus dem Abseits noch frei vor Courtois vergab, lief auch Kamada blank auf den Belgier zu – scheiterte allerdings an ihm (14.). Beide Szenen hatte Borré klug eingeleitet. Die Spanier antworteten mit einem pfeilschnellen Konter, dessen Abschluss von Vinicius Junior Tuta mit einer überragenden Grätsche kurz vor der Linie klärte (17.). Die Eintracht versteckte sich keineswegs, hatte auch längere Ballstaffetten und spielte sich in den Strafraum von Real vor. Für Knauff war der Winkel allerdings etwas spitz (24.). Nach einer etwas ruhigeren Phase zog Vinicius über die rechte Seite an und zwang Trapp zu einer Parade, der Nationalkeeper klärte zur Ecke. Diese köpfte Benzema in Richtung Toraus, doch Casemiro legte per Kopf zurück auf den am Fünfmeterraum völlig freistehenden David Alaba – 1:0 für den Königsklassen-Champion (37.). Es war erst das zweite Gegentor nach einer Ecke für die Eintracht in diesem Kalenderjahr. Benzema (41./vorbei) und Casemiro aus der Ferne (42./Trapp hält) hatten vor der Pause noch Gelegenheiten, um für die nun dominanteren Madrilenen zu erhöhen. Nach der Pause begann die Eintracht etwas griffiger als in der ersten Halbzeit, auch wenn die Madrilenen immer wieder in der Lage waren, das Tempo blitzartig zu erhöhen. Die beste Chance in dieser Phase machte Trapp zunichte, als er einen abgefälschten Vinicius-Schuss reaktionsschnell abwehrte (55.). Kurz danach brachte Glasner Götze und Kolo Muani für Rode und Lindström, ein nominell zweiter Stürmer war nun auf dem Platz (57.). Doch trotz einer guten Phase der Frankfurter schlug ein anderer Stürmer zunächst zu. Vinicius hatte sich auf der linken durchgesetzt, passte in die Mitte und fand Karim Benzema, der aus 14 Metern abzog und Trapp überwinden konnte (65.). Casemiro hatte vier Minuten zuvor die Latte getroffen (61.). Ähnlich wie zum Ende der ersten Halbzeit wurden die Spanier nach ihrem Treffer selbstsicherer und setzten zur Druckphase an. Dies änderte sich auch nicht, als Oliver Glasner Alario für Toure brachte und damit auf Viererkette umstellte. Madrid hatte nun etwas mehr Raum, ließ die Adlerträger mit viel Ballsicherheit viel laufen und spielte seine komplette Erfahrung aus. Das Ergebnis geriet auch in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr. Letztlich war der Sieg für Real Madrid verdient. Die Eintracht mühte sich, erspielte sich auch Möglichkeiten, wusste diese aber nicht zu nutzen. Alaba bestrafte das, als die Eintracht nicht konsequent genug klärte; später war es Benzema, der eiskalt erhöhte. Glasner setzte gegen Ende alles auf eine Karte, die rund 10.000 Eintracht-Fans peitschten ihr Team nach vorne, Leidenschaft und Einsatzwillen stimmten, aber die Durchschlagskraft fehlte. Madrid hielt mit Klasse, Cleverness und Kompaktheit dagegen und darf sich nun die nächste Trophäe in die Vitrine stellen. Zum fünften Mal ist dies der UEFA Super Cup. Während Real jubelte, feierten die Eintracht-Fans in der Kurve ihre Mannschaft für eine ordentliche Leistung. Ähnlich wie zum Ende der ersten Halbzeit wurden die Spanier nach ihrem Treffer selbstsicherer und setzten zur Druckphase an. Dies änderte sich auch nicht, als Oliver Glasner Alario für Toure brachte und damit auf Viererkette umstellte. Madrid hatte nun etwas mehr Raum, ließ die Adlerträger mit viel Ballsicherheit viel laufen und spielte seine komplette Erfahrung aus. Das Ergebnis geriet auch in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr. Letztlich war der Sieg für Real Madrid verdient. Die Eintracht mühte sich, erspielte sich auch Möglichkeiten, wusste diese aber nicht zu nutzen. Alaba bestrafte das, als die Eintracht nicht konsequent genug klärte; später war es Benzema, der eiskalt erhöhte. Glasner setzte gegen Ende alles auf eine Karte, die rund 10.000 Eintracht-Fans peitschten ihr Team nach vorne, Leidenschaft und Einsatzwillen stimmten, aber die Durchschlagskraft fehlte. Madrid hielt mit Klasse, Cleverness und Kompaktheit dagegen und darf sich nun die nächste Trophäe in die Vitrine stellen. Stimmen zum Spiel Sportvorstand Markus Krösche: Real war eine Nummer zu groß und ist nicht unser Maßstab. Die Jungs hatten sich das Spiel verdient und wir haben gegenüber dem Spiel am Freitag eine klare Steigerung gesehen. Wir haken das jetzt sofort ab. Wir sind heute auf eine Mannschaft getroffen, die in allen Belangen überlegen war. Wir haben es ordentlich gemacht, hatten die erste Chance im Spiel. Klar, wenn du die machst, kann es vielleicht anders ausgehen. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass Real immer wieder das Tempo und die Intensität anziehen konnte. Da konnten wir heute nicht mithalten. Die Jungs haben alles getan, wir haben aber verdient verloren. Unser Maßstab ist Hertha BSC und die Bundesliga. Darauf muss unser Fokus liegen, daran müssen wir uns messen lassen. Nicht an Real Madrid. Cheftrainer Oliver Glasner: Wir haben uns verbessert gezeigt gegenüber dem Bayern-Spiel. Real kriegt immer Chancen, das ist ihre Qualität. Das 0:1 kriegen wir nach einem Standard. Dann wird es schwer. Das Team hat es gut gemacht, aber der Sieg von Real ist verdient. Sie waren die bessere Mannschaft, wir waren nicht gut genug. Wir haben sehr viel investiert, aber gegen Teams auf diesem Niveau musst du wenige Möglichkeiten nutzen. Man hat gesehen, dass wir über weite Strecken defensive Stabilität hatten. Wir hatten auch im Ballbesitz gute Phasen, aber der letzte Ball war entweder nicht sauber oder die Flanke kam nicht gut. Der Auftritt heute stimmt mich dennoch sehr zuversichtlich. Für dieses Level reicht es noch nicht. Das nagt an mir. Wichtig ist, dass wir diesen Ehrgeiz entwickeln im gesamten Klub, sehr hart an uns zu arbeiten, um weiter zu kommen. Die Courtois-Parade gegen Kamada war eine entscheidende Situation. Eine 1:0-Führung hätte uns geholfen. Courtois erkennt früh, wo Daichi hinschießt. Das ist Weltklasse. Aber auch Kevin hat Großchancen zunichte gemacht. Am Ende haben wir unsere gesamte Offensivpower gebracht. Erst im selben System, dann haben wir auf 4-4-2 umgestellt. Es hat noch nicht alles gepasst. Es kann aber sein, dass wir in den nächsten Wochen die Grundordnung mal ändern. Beeindruckt hat mich, mit welcher Leidenschaft Real verteidigt hat. Das sind Kleinigkeiten, die Spiele auf diesem Niveau entscheiden. Chris Lenz hat eine sehr gute Leistung gezeigt, nach einer langen Verletzungspause in der vergangenen Saison. Sebastian Rode: In so einem Spiel will man natürlich den Titel holen, aber es hat heute einfach nicht gereicht. Wir haben es aber deutlich besser gemacht als gegen Bayern. Real hat eine brutale Qualität, da läuft man am Ende auch viel umsonst, weil sie quasi keine Fehlpässe spielen. Christopher Lenz war ein Jahr lang fast nur verletzt, hat es heute aber gut gemacht. Er wird uns in dieser Saison noch oft helfen können. Kevin Trapp: Unser Block ist immer noch voll, obwohl wir verloren haben. Man sieht, wie stolz die Fans auf uns sind. Das ist ein tolles Gefühl. Wir hatten ein paar Chancen, auch ein Tor zu erzielen, aber am Ende verlierst du gegen den Champions-League-Sieger dann so ein Spiel. Wenn wir treffen, muss Real auch wieder mehr machen. So konnten sie es irgendwann nach Hause spielen. Wir haben es deutlich besser gemacht als gegen Bayern. Es war in meinen Augen ein gutes Spiel, leider mit dem schlechteren Ende für uns. Carlo Ancelotti (Trainer Real Madrid): Es war härter für uns, als viele gedacht haben. Insbesondere in der ersten Halbzeit hat uns die Eintracht alles abverlangt. Wir haben uns aber gegenüber der vergangenen Saison verbessert, es herrscht eine gute Atmosphäre zwischen allen Teammitgliedern. Karim Benzema ist für uns der wichtigste Spieler, er ist aktuell der beste Stürmer der Welt. Er hat wieder getroffen. Mit seinen Toren haben wir dieses Spiel erreicht. Beim ersten Tor kam der Ball zurück vom zweiten Pfosten. Wir wussten, dass die Eintracht dort verwundbar ist. Wir hatten im Training gearbeitet, das auszunutzen. Toni Kroos (Real Madrid): Uns war klar, dass die Eintracht nicht so offen agieren und nicht so hoch pressen wird wie gegen Bayern. Dennoch hatten sie die erste große Chance. Wenn sie das erste Tor machen, wird es noch unangenehmer. Nach der Führung hatten wir das Spiel unter Kontrolle. In der Champions League hängen Eintrachts Aussichten etwas von der Auslosung ab, was für eine Gruppe sie bekommen. Aber die Eintracht hat eine Mannschaft, die immer unangenehm sein kann. Das hat man auch gegen große Mannschaften gesehen. David Alaba (Real Madrid): Ich habe kurz mit Oliver Glasner gesprochen und ihn für die vergangene Saison beglückwünscht. Es ist schön mit anzusehen, was er, der Klub und das Team leisten.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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