Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2022/2023 - 1. Spieltag

1:6 (0:5)

Termin: 05.08.2022, 20:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 0:1 Kimmich (5.), 0:2 Pavard (10.), 0:3 Mane (29.), 0:4 Musiala (35.), 0:5 Gnabry (43.), 1:5 Kolo Muani (64.), 1:6 Musiala (83.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Bayern München

  • Trapp
  • Toure
  • Tuta
  • Ndicka
  • Knauff
  • Rode
  • Sow
  • Kostic
  • Lindström
  • M. Götze
  • Borré

 


  • Neuer
  • Pavard
  • Upamecano
  • Hernandez
  • Davies
  • Kimmich
  • Sabitzer
  • T. Müller
  • Musiala
  • Gnabry
  • Mané

 

Wechsel
  • Kolo Muani für Borré (46.)
  • Jakic für Rode (46.)
  • C. Lenz für Lindström (46.)
  • Alidou für Kostic (74.)
  • Hasebe für Tuta (81.)
Wechsel
  • Gravenberch für Sabitzer (57.)
  • Sané für T. Müller (65.)
  • Tel für Gnabry (65.)
  • Mazraoui für Pavard (82.)
  • de Ligt für Hernandez (82.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Julian Nagelsmann

 

 

Deutliche Niederlage zum Start

Es hätte ein Fest werden sollen, es wurde keines. 1:6 (0:5) unterliegt Eintracht Frankfurt dem FC Bayern München zum Start in die 60. Bundesligasaison. Im ersten offiziellen Eröffnungsspiel auf Frankfurter Boden überhaupt macht der Rekordmeister vor der Pause alles klar.

Im Vergleich zum DFB-Pokalsieg in Magdeburg kehrte Kapitän Sebastian Rode anstelle von Daichi Kamada auf die Doppelsechs zurück, während die Bayern in identischer Formation zum Supercup-Erfolg in Leipzig daherkamen. Hieß auch, dass auf beiden Seiten je ein Neuzugang zum Zuge kam: Sadio Mané betrat für die Gäste erstmals überhaupt die Bundesligabühne, auf die Mario Götze bei den Adlern nach zwei Jahren zurückkehrte.

Es dauerte nicht lange, dass jeder der 51.500 Zuschauer im ausverkauften Deutsche Bank Park begreifen sollte, dass der Rekordmeister den Europa-League-Gewinner nicht unterschätzen würde. Nach knapp einer halben Stunde stand ein Torschussverhältnis von 1:7 und Zwischenstand von 0:2 in den Stenogrammen.

Dabei bestimmten vor allem Standardsituationen die beiderseits mutig begonnene Anfangsphase. Ein direkter, rechts um die Mauer gezwirbelter Freistoß von Joshua Kimmich brachte die Roten früh in Front (5.). Auch der zweite Gegentreffer durch Benjamin Pavard resultierte aus einem unzureichend geklärten Eckstoß (11.). Im Gegenzug gelang der Eintracht der erste flüssige Spielzug, die darauffolgende Ecke köpfte Tuta an die Latte (12.).

Mit Aluminium machten daraufhin ebenso die Bayern Bekanntschaft. Erst startete Serge Gnabry nach einer Frankfurter Ecke hinter der Mittellinie, war auf und davon, legte quer auf den mitgelaufenen Thomas Müller, welcher aus nächster Nähe und unter Bedrängnis des zurückgeeilten Filip Kostic den Pfosten traf (23.).

Nachdem sich Jesper Lindström nicht für ein Supersolo belohnen und links an Manuel Neuer, aber auch am Kasten vorbeigeschossen hatte (26.), lenkte Kevin Trapp einen Fernschuss des umtriebigen Jamal Musiala an die Latte (27.). Den Rebound blockte Evan Ndicka gegen Mané (27.). Der Senegalese nutzte dennoch die nächste sich bietende Gelegenheit und köpfte zum 0:3 ein (29.), lupfte wenig später aus spitzem Winkel außerdem das Leder auf die Latte (33.).

Eine komfortablere Position hatte zwei Zeigerumdrehungen später Musiala, der nach Doppelpass mit Müller zum 0:4 einschob (35.). Gnabry sorgte kurz vor der Pause mit einem flachen Abschluss aus halbrechter Position fürs 0:5 (43.). In dieser Szene hatten die Münchner – bei aller vorhandenen Klasse – wie so oft zu viel Raum.

Der zweite Durchgang begann mit einem Dreifachwechel beim Gastgeber. Für Jesper Lindström, Sebastian Rode und Rafael Santos Borré betraten Christopher Lenz, Kristijan Jakic und Randal Kolo Muani den Rasen. Letzterer kam damit wie später Faride Alidou (74.) zu seinem Bundesligadebüt – und gab wie seine Kollegen trotz des utopischen Rückstands nicht klein bei, selbst wenn München etwas die Zügel lockerte. Der erhöhte Druck führte zunächst zu zwei VAR-Entscheidungen, die jeweils korrekt zum Nachteil der SGE gereichten. Erst wegen Elfmeterverdachts (55.), dann nach einem Treffer von Jakic aus Abseitsposition (56.).

Keine Diskussionen gab es, als Kolo Muani, zunächst ohne Ball, den Turbo zündete, Lucas Hernández zum Rückpass auf Manuel Neuer zwang, daraufhin einen Ballverlust des Nationaltorhüters provozierte und ins leere Gehäuse zum 1:5 einschob – das erste Pflichtspiel- wie Bundesligator im Adlerdress war nicht zuletzt eine Willensleistung (64.). Auf der anderen Seite wollte Mané Trapp umkurven, doch der SGE-Keeper war schnell genug unten und klärte zur Ecke (73.). Mit Musialas Doppelpack (83.) nach Sané-Anspiel in die Schnittstelle war der 1:6-Endstand besiegelt.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu naiv, haben zu einfache Gegentore bekommen und nach dem 0:2 den Faden verloren. Die Abstände waren zu groß, wir haben schlecht verteidigt. Bayern hat das eiskalt ausgenutzt und hätte noch das eine oder andere Tor mehr machen können. Letztendlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Daraus müssen wir lernen. Ich werfe den Jungs nicht vor, dass sie nicht wollten, aber vielleicht wollten sie in gewissen Situationen zu viel. Dass wir unbedingt ein Tor machen wollen, ist okay, aber wir müssen dennoch in der Ordnung bleiben und dürfen nicht die Kontrolle verlieren. Es gibt ein paar taktische Regeln, die die Mannschaft einhalten muss. Wenn das nicht gelingt, wird man von einer Mannschaft wie Bayern München knallhart bestraft.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ein verdienter Sieg für den FC Bayern. Nach dem 0:2 haben wir den Kopf verloren. Wir haben permanent versucht, Manuel Neuer unter Druck zu setzen. Bayern hat dann die Räume knallhart ausgenutzt und wir waren überfordert, haben keinen Zugriff gehabt und konnten gegen den One-Touch-Fußball nicht ankommen. Wir hatten auch Umschaltmomente, die wir aber nicht genutzt haben. Dazu zwei Chancen, mit denen hätten wir wieder ins Spiel finden können. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht, sind tiefer gestanden und haben dem Gegner weniger Raum gegeben. Die ersten fünf Tore sind über außen gefallen, als die Bayern Überzahl hergestellt haben. Das habe ich nach Magdeburg schon angesprochen. Am Mittwoch haben wir gegen einen ähnlich starken Gegner die Gelegenheit, es besser zu machen. Manchmal ist es ganz gut, gleich einen Nackenschlag zu bekommen, damit nicht jeder denkt, dass es so weiter geht wie vergangenes Jahr. Ich habe viel Leidenschaft gesehen, aber auch viel Naivität.

Sebastian Rode: Wir sind mit zwei Standards in Rückstand geraten, das ist bitter. Hätte Jesper seine Chance zum 1:2 genutzt, hätte uns das Auftrieb geben können. Bis zur Halbzeit haben wir keine Lösung gefunden, die Bayern zu verteidigen. Ihre Flexibilität und Schnelligkeit mit vielen Spielern, die über 34, 35 Kilometer pro Stunde sprinten können, war enorm. Sie hatten zu viel Platz, Hut ab vor ihrer Qualität. In der Pause hat der Trainer die richtigen Worte gefunden. Es war unser Ziel, die zweite Halbzeit nicht zu verlieren. Jetzt müssen wir diese Niederlage schon morgen gut aufarbeiten und richtig einordnen. Am Mittwoch werden wir in Helsinki ein anderes Gesicht zeigen.

Julian Nagelsmann (Cheftrainer FC Bayern München): Vor allem mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir haben mit viel Energie gespielt, unglaublich viel Power gezeigt wie in Leipzig. Wir waren sehr aktiv in der Kette, haben sehr gut nachgeschoben und dem Gegner wenig Luft gegeben. Wir waren vorne schnell und kombinationsstark. Wir haben Tore aus Ballbesitz, Standards und Umschaltmomenten erzielt. Frankfurt hat es uns in der zweiten Halbzeit schwerer gemacht und uns weniger Raum gegeben. Insgesamt haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Das größte Glücksgefühl für mich ist, dass man sieht, wie sich die Jungs freuen. Ein Sieg darf nie Normalität werden. Dieses Gefühl habe ich. Wenn wir so energetisch und mit dieser Spielfreude spielen, hat es jeder Gegner schwer.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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