Turbine Potsdam - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2021/2022 - 21. Spieltag
0:2 (0:0)
Termin: 07.05.2022, 14:00 Uhr
Zuschauer: 2.586
Schiedsrichter: Angelika Söder (Schwarzenbruck)
Tore: 0:1 Prasnikar (72.), 0:2 Hanshaw (80.)
Turbine Potsdam |
Eintracht Frankfurt |
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Sieg im Showdown Viel Spannung im Klassiker des deutschen Frauenfußballs zwischen Potsdam und Frankfurt - mit dem besseren Ende für die Eintracht dank eines Treffers von Ex-Turbine Lara Prasnikar beim 2:0 (0:0)-Sieg. Showdown im Karl-Liebknecht-Stadion: Beim hochklassigen Klassiker des deutschen Frauenfußballs boten Potsdam und Frankfurt viel Spannung, die Eintracht Frauen entschieden das Duell im wichtigen vorletzten Spiel der Saison in derFrauen-Bundesliga im Kampf um Platz drei verdient mit 2:0 (0:0) für sich. Trainer Niko Arnautis konnte wieder aus dem Vollen schöpfen, Géraldine Reuteler begann im Sturm neben Ex-Turbine Lara Prasnikar, der erste Startelfeinsatz der Schweizerin nach mehr als einem Jahr nach ihrem Kreuzbandriss. Einen ersten Schreckmoment erlebten die zahlreich mitgereisten Frankfurter Fans, als Kapitänin Tanja Pawollek frontal von einem Ball im Gesicht getroffen wurde (3.). Das erste Mal richtig brenzlig für Merle Frohms im Tor wurde es nach einem Turbine-Konter, der Ball von Sophie Weidauer kam nicht auf das SGE-Gehäuse (8.). Es enwickelte sich das prognostizierte enge, packende Duell mit vielen Zweikämpfen und dem primären Versuch der Gastgeberinnen, im Karl-Liebknecht-Stadion mit Kontern zu punkten. Konzentriert gingen beide Rivalen die Begegnung an, ließen in ihren Defensivreihen entsprechend kaum mal etwas zu. Nach einer halben Stunde wurden die Hessinnen stärker, ließen Potsdam vermehrt laufen und verlagerten das Spielgeschehen weiter in deren Hälfte. Sjoeke Nüsken war es nach einem Freistoß, die etwas überrascht über den angekommenden Ball war und diesen zu weit übers Tor schoss (34.). Mehr Ruhe denn schnelles Offensivspiel war angesagt, Prasnikars Versuch, querzulegen, konnte entschärft werden (38.). Selbstbewusst kamen die Frankfurterinnen aus der Kabine, wohlwissend, dass sie ein Tor brauchten, um den Traum von der Champions League aufrecht zu erhalten. Noch mehr Initiative, mehr Angriffe - die SGE gab vor Augen der beiden Vorstandsmitglieder Axel Hellmann und Markus Krösche den Ton an. Frankfurt kaufte Turbine zwar den Schneid ab, vermochte es aber nicht, vorne gefährlich zum Abschluss zu kommen so wie Melissa Kössler per Volleyschuss auf der Gegenseite (60.). Nun ging es hin und her, das 0:0 schien nicht mehr lange lange Bestand zu haben. Lara Prasnikars Ablage erreichte keine Mitspielerin (63.) und legte die Kugel nur ganz knapp neben den Pfosten (68.), Potsdam eroberte gleichzeitig aber wieder mehr Spielanteile und Anna Mesjasz traf den Ball nicht richtig (70.). Ein Freistoß von Verena Hanshaw, der im Strafraum hin und her ging und vor den Füßen von Lara Prasnikar landete. Ausgerechnet die Ex-Potsdamerin verwertete den Ball flach zur wichtigen SGE-Führung (72.). Die Adlerträgerinnen wollten jetzt nachlegen, Barbara Dunst fasste sich ein Herz, ihr Weitschuss ging aber über den Kasten (78.). Das änderte sich, als Verena Hanshaw per Traumtor aus 20 Metern den Ball ins Tor zirkelte (80.) - ein Vorsprung, den die SGE nun nicht mehr aus der Hand geben konnte. Laura Freigang traf sogar noch den Pfosten in der Schlussphase. Nun kommt es am Sonntag, 15. Mai, um 14 Uhr am 22. und letzten Spieltag der Saison 2021/22 der Frauen-Bundesliga zum Fernduell um den Einzug in die Qualifikation zur UEFA Women's Champions League: Während Potsdam in München antritt, spielt die SGE im heimischen Stadion am Brentanobad gegen den SV Werder Bremen. Das Ziel ist klar: Ein Sieg über die Nordlichter und kein Sieg der Turbinen. Stimmen zum Spiel Niko Arnautis: Es war das erwartete schwere Spiel. In der ersten Halbzeit war die Partie teilweise durch die Nervosität etwas zerfahren und viel ging über Zweikämpfe. Je länger die Begegnung ging, desto mehr Kontrolle haben wir aber bekommen. Nachdem wir zunächst nicht wirklich zwingend wurden, haben wir in der zweiten Halbzeit ein tolles Auswärtsspiel gezeigt. Wir waren aggressiv und bereit, sehr viel zu investieren, haben verdient die Tore gemacht und hatten am Ende sogar noch Chancen, weitere zu erzielen. Wir nehmen einen sehr verdienten Auswärtssieg und die Hoffnung mit, noch an der Champions League teilzunehmen. Wir wissen aber auch, dass beide Teams noch ein Spiel haben. Ein besonderes Lob gilt heute unseren Fans. Es war herausragend, wie sie uns während des Spiels nach vorne gepeitscht haben. Wir fühlen uns als Eintracht Frankfurt unglaublich wohl und haben im Männer- wie im Frauenfußball mit die besten Fans in Deutschland. Hoffentlich werden sie auch am kommenden Sonntag das Stadion am Brentanobad zum Beben bringen. Sportdirektor Siegfried Dietrich: Wir können sehr stolz sein, mit welch durchschlagender Teamleistung sich heute unsere Mannschaft gegen kampfstarke und äußerst robuste Turbinen durchgesetzt hat und mit einem letztlich verdienten Sieg weiterhin im Wettbewerb um den dritten Champions-League-Platz steht! Sehr cool, dass uns beim wichtigen Auswärtssieg im Karl-Liebknecht-Stadion so viele Eintracht-Fans lautstark unterstützt haben und auch Vorstandssprecher Axel Hellmann und Sportvorstand Markus Krösche live vor Ort mitgefiebert haben. Mit dem herbeigesehnten Sieg stehen wir jetzt am letzten Saisonspieltag in einem weiteren Finale, in dem wir zunächst ausschließlich auf unser letztes Heimspiel gegen Werder Bremen schauen müssen und zeitgleich das Ergebnis zwischen Bayern München und Potsdam entscheidend ist! Natürlich wünschen wir uns am kommenden Sonntag eine große Kulisse im Stadion am Brentanobad. Unsere Mannschaft hat sich dass mit ihren tollen Saisonleistungen verdient, und ich bin sicher, dass die Chance, das sich unsere Frauen erstmals im Eintracht-Trikot für die Champions League qualifizieren können, viele langjährige und neue Fans aus der Eintracht-Familie anziehen wird. Ich freue mich auf ein besonderes Saisonfinale mit unseren Mädels aber auch mit unseren Männern im Europa-League-Finale in Sevilla. Eine historische Chance, dass sich beide Teams innerhalb von wenigen Tagen für die europäische Königsklasse qualifizieren können! Lara Prasnikar, Torschützin zum 1:0: Ich bin sehr froh über den heutigen Sieg, der uns unserem Ziel einen Schritt näher gebracht hat. Über mein Tor bin ich natürlich extrem glücklich, trotzdem werde ich immer dankbar für meine Zeit in Potsdam sein und habe mich deshalb beim Jubel zurückgehalten. In der ersten Halbzeti waren wir noch etwas nervös, im Verlauf des Spiels wurden wir aber immer dominanter und haben letztlich die entscheidenden Tore gemacht. Gegen Bremen erwarte ich nun ein heißes Spiel, viele Zuschauer und am Ende die Freude über den Einzug in die Champions League. Verena Hanshaw, Torschützin zum 2:0: Wir sind schwer ins Spiel reingekommen, auch weil Potsdam sehr aggressiv gespielt hat. In der zweiten Halbzeit hat sich Potsdam dann etwas zurückgezogen. So konnten wir unseren Ballbesitz noch besser nutzen und in Tore ummünzen. Gerade das zweite Tor hat uns viel Sicherheit gegeben. Ich habe gesehen, dass die Torfrau weit draußen stand und wusste: Ich muss den Ball irgendwie drüber bekommen. Dass er so perfekt gekommen ist, war traumhaft und es war ein unglaublich schönes Gefühl, so ein wichtiges Tor zu schießen. Wir sind heute den ersten Schritt in Richtung Champions League gegangen, nächste Woche wollen wir den finalen Schritt gehen. Wir haben im Hinspiel gesehen, wie schwer es gegen Bremen sein kann. Aber wenn wir den Schwung mitnehmen, werden wir Bremen mit unseren Fans im Rücken hoffentlich aus dem Stadion schießen. Sara Doorsoun: In den ersten 20 Minuten waren wir teilweise noch zu nervös was die Ballsicherheit angeht, aber in den Zweikämpfen waren wir da. Anschließend hatten wir immer mehr Kontrolle und Ballbesitz, ohne uns zwingende Torchancen herauszuspielen. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel richtig in die Hand genommen und mehr aus unseren Situationen gemacht. Das 1:0 hat uns dann sehr viel Selbstbewusstsein gegeben. Wir haben uns nicht hintenrein gestellt, sondern direkt nachgelegt. Wir hätten sogar noch ein 3:0 oder 4:0 nachlegen können. Ich wusste als ich hier hergewechselt bin, dass man mit der Mannschaft Großes erreichen kann. Bei aller Freude und Erleichterung wird es aber nun am Sonntag darauf ankommen, dass wir unsere Aufgabe erledigen. Sofian Chahed, Trainer von Turbine Potsdam: Frankfurt hat heute verdient gewonnen, das muss man klar sagen. Gerade in der ersten Halbzeit standen wir zwar defensiv gut, waren aber insgesamt zu inaktiv und haben die Umschaltmöglichkeiten, sie sich uns geboten haben, zu selten gut ausgespielt. Wir wirkten heute ehrlich gesagt etwas platt und nicht so frisch wie die Frankfurterinnen. Nächste Woche gibt es nun noch ein interessantes Fernduell. Es ist ein spannender Kampf um den dritten Platz und wir werden in München alles reinwerfen.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de