Eintracht Frankfurt -
Bayer 04 Leverkusen |
Bundesliga 2021/2022 - 20. Spieltag
2:1 (0:0)
Termin: 24.04.2022, 13:00 Uhr
Zuschauer: 1.510
Schiedsrichter: Mirka Derlin (Bad Schwartau)
Tore: 0:1 Enderle (52.), 1:1 Mauron (57.), 2:1 Dunst (85.)
Eintracht Frankfurt |
Bayer 04 Leverkusen |
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Später Sieg der SGE Nach einigen Personalausfällen tut sich die Eintracht zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen phasenweise schwer, erkämpft sich am 20. Spieltag aber einen 2:1 (0:0)-Sieg. Der Endspurt in der Frauen-Bundesliga und der damit verbundene Kampf um Platz 3, der zur Qualifikation zur UEFA Women's Champions League berechtigt bleibt spannend: Eintracht Frankfurt siegte am 20. Spieltag der Saison 2021/22 2:1 (0:0) über Bayer 04 Leverkusen und rückte auf Platz vier vor. Dilara Acikgöz aus der eigenen U20 rückte aufgrund einiger angeschlagener und erkrankter Spielerinnen, darunter die positiv auf COVID-19 getestete Laura Freigang, erstmals in den Bundesligakader. Erstmals seit ihrer Verletzung im DFB-Pokalfinale 2021 Ende Mai kehrte Spielführerin Tanja Pawollek in einem Pflichtspiel zurück in die Startelf. Die erste Möglichkeit gehörte den Gastgeberinnen, die Flanke von Shekiera Martinez wurde in der Mitte von Sylwia Matysik entschärft (1.). Die Adlerträgerinnen ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, die ersten drei Punkte im Saisonendspurt einfahren zu wollen. Nicole Anyomi und Sturmpartnerin Martinez konnten zuerst einen Fehlpass der herausgeeilten B04-Torfrau Friederike Repohl nicht verwerten (10.), bevor auf der Gegenseite die als Innenverteidigerin aufgestellte Sjoeke Nüsken einen gefährlichen Ball klärte (10.) und Milena Nikolic kurz darauf per Kopf verpasste (11.). Mit zunehmender Spieldauer gestaltete sich die Partie unter der Leitung von Mirka Derlin und der Ukrainerin Kateryna Usova als Vierte Offizielle offener mit mehr Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Gut herausgespielte Chancen wurden seltener, Lara Prasnikars Abschluss erfolgte von vor dem Strafuraum (24.). Deutlich brenzliger war Martinez' Schuss aus spitzem Winkel, nachdem sie sich einen Fehlpass erlaufen hatte, doch sie traf nur den Pfosten (26.). Leverkusen blieb stets gefährlich, lauerte auf Kontersituationen. Viele entschärfte Nüsken mit ihrem Stellungsspiel. Nach dem Seitenwechsel hatte Martinez nach einem Pass von Sandrine Mauron die Führung fast auf dem Fuß (49.): Doch das 1:0 erzielte Leverkusen. Annika Enderle konnte freigespielt werden und die Kugel an Merle Frohms vorbei ins SGE-Tor legen (52.). Frankfurt begann mit wütenden Angriffen und mehr Kampf alles reinzuwerfen: So war es die Schweizer Mittelfeldspielerin Sandrine Mauron, die in den Strafraum lief und aus spitzem Winkel, unter Mithilfe eines Bayer-Abwehrbeines den Ball ins Tor unterbrachte (57.). Mit etwas mehr Präzision hätte die SGE schnell die Partie wieder drehen können, doch Barbara Dunsts Flanke fand keine Abnehmerin (61.). Die Eintracht Frauen probierten es nun vermehrt über die Außen, erhöhten den Druck und verlagerten das Spiel in die gegnerische Hälfte. Klare Torchancen gab es allerdings kaum noch, Martinez rutschte aus aussichtsreicher Position aus (76.), nachdem Prasnikar sie im Strafraum angespielt hatte. Anyomi hatte kurz darauf frei aufs Leverkusener Tor zu, der Ball schlug aber neben dem linken Pfosten ein (80.). Prasnikars Abschluss wurde sensationell von Repohl zur Ecke entschärft (81.). Die Chancen häuften sich unter den Anfeuerungsrufen der 1510 Zuschauer. Dunst fasste sich ein Herz, nahm einen Fehlpass auf und zog aus der zweiten Reihe ab, der Ball schlug ins untere Ecke zum 2:1 ein (85.). Während am kommenden Wochenende spielfrei ist, kommt es am Samstag, 7. Mai, um 14 Uhr am vorletzten Spieltag zum Showdown, wenn die SGE im Karl-Liebknecht-Stadion auswärts auf den aktuell Tabellendritten Turbine Potsdam trifft. Anstoß im Klassiker des deutschen Frauenfußballs ist um 14 Uhr. Stimmen zum Spiel Niko Arnautis: Wir wussten, dass wir heute über unsere Grenzen hinaus gehen müssen und egal, was passiert, zum Ende alles für die Punkte tun müssen. Wie die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen ist und dann auch noch gewonnen hat, war herausragend und macht mich als Trainer sehr stolz. Nachdem wir den Gegner in der ersten Halbzeit zu sehr ins Spiel haben kommen lassen, haben wir im zweiten Durchgang eine andere Mentalität gezeigt. Die Art und Weise, wie die Mannschaft mit den Rückschlägen heute umgegangen ist, ist überragend. Auch wenn es spannend war, haben wir durchaus verdient gewonnen. Wir haben heute die Basis für das Spiel in Potsdam gelegt und sind bereit. Potsdam hat eine robuste Mannschaft, doch auch dort werden wir alles für den Sieg tun. Sportdirektor Siegfried Dietrich: Es ist wirklich großartig,
wie sich unsere Spielerinnen nach der Halbzeitpause nochmal gegenseitig
gepushed haben und mit einer starken Teamleistung und dem sichtbaren Glauben
an sich selbst den Rückstand in einen letztlich verdienten Sieg über
Leverkusen verwandelt haben! Der Traum von der europäischen Königsklasse
lebt weiter und wir haben schon jetzt mit unserem mentalitätstarken
und leidenschaftlichen Fußball mit 40 Punkten die beste Saison seit
sechs Jahren gespielt und viele neue Fans aus der Adler-Familie gewonnen.
Unsere Messlatte für Erfolg ist und bleibt die Entwicklung unserer
Mannschaft, und hier können wir gerade beim Ausgang von engen Spielen
darüber reden, das wir als Team nachhaltig gereift sind! Kapitänin Tanja Pawollek: Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir uns ein bisschen schwergetan. In der zweiten Hälfte hatten wir dann aber die besseren Chancen, waren aggressiver und zielstrebiger und hätten den Sack früher zumachen müssen. Wir haben trotz Rückstand eine überragende Moral gezeigt, die Tore super herausgespielt und gehen deshalb durchaus verdient als Siegerinnen vom Platz, auch wenn es das Gegentor als Wachrüttler gebraucht hat. Gegen Potsdam haben wir es nun in den eigenen Händen. Wir fahren hin, um die drei Punkte zu holen. Es wird nicht einfach, Potsdam ist ein ekelhaft zu bespielender und robuster Gegner. Wir müssen dagegenhalten, aber wenn wir 100 Prozent geben, bin ich mir sicher, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Barbara Dunst, Siegtorschützin: Wir haben heute bis zur letzten Minute gekämpft. Ich bin unfassbar stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. In der ersten Halbzeit stand Leverkusen sehr kompakt, weshalb wir versucht haben, vor allem die Räume hinter der Kette zu bespielen. Das ist uns zunächst nicht so gut gelungen, erst im zweiten Durchgang konnten wir es besser umsetzen. Das Spiel gegen Turbine Potsdam wird ein sehr wichtiges Spiel für uns, wir müssen ab der ersten Minute voll da sein. Potsdam ist ein eklig zu bespielender Gegner, aber wir haben heute gezeigt, dass wir das auch sein können. Wir werden den Kampf voll annehmen. Sandrine Mauron: Die drei Punkte sind sehr wichtig für uns. Im Endeffekt ist es egal, ob das 1:1 ein Eigentor war, was gezählt hat, war der Ausgleich. Wir wussten, dass wir heute alles raushauen können, weil wir das nächste Wochenende zum Erholen haben. Anschließend steht das wichtige Spiel gegen Potsdam an. Wenn wir das Spiel gewinnen, können wir unser Ziel, die Qualifikation zur Champions League, erreichen. Ich erwarte einen robusten Gegner, der bis zum Schluss kämpft. Aber wir kennen Potsdams Stärken und Schwächen, werden diese jetzt genau analysieren und dann alles daransetzen, um zu gewinnen. Sjoeke Nüsken: Wir sind überglücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war ein wichtiges Spiel und ein wichtiger Sieg. Nachdem wir im ersten Durchgang noch nicht so durchkamen, wollten wir in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zeigen und aggressiver sein. Das ist uns gut gelungen. Der Gegentreffer war ein kleiner Wachrüttler. Am Ende haben wir zum Glück aber selbst noch zwei Tore geschossen. Man hat heute wieder gesehen, dass wir einen breiten Kader haben. Dieser und unser Teamgeist zeichnen uns aus und machen uns stark. Jetzt gilt es, in den letzten beiden Spielen nochmal Vollgas zu geben. Achim Feifel, Trainer von Bayer Leverkusen: Insgesamt ist es leider für uns eine sehr unglückliche Niederlage mit dem Eigentor und dem Distanzschuss der Frankfurterinnen, der dann genau passt. Wir haben dem Gegner heute gut Paroli geboten und hätten aus den Situationen ein zweites und drittes Tor machen können. Am Ende sind wir vorne zu ungefährlich und aus unseren Offensivaktionen kommt zu wenig bei heraus. So konnten wir uns für ein gutes Spiel nicht belohnen.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de