Eintracht Frankfurt - Turbine Potsdam

Bundesliga 2021/2022 - 10. Spieltag

3:3 (3:2)

Termin: 03.12.2021, 18:00 Uhr
Zuschauer: 1.180
Schiedsrichter: Karoline Wacker (Backnang)
Tore: 0:1 Kössler (1.), 1:1 Prasnikar (2.), 2:1 Anyomi (10.), 2:2 Cerci (16.), 3:2 Mesjasz (29., Eigentor), 3:3 Orschmann (86.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Turbine Potsdam

  • Frohms
  • Santos
  • Kleinherne
  • Worm
  • Hanshaw
  • Nüsken
  • Feiersinger
  • Dunst
  • Freigang
  • Anyomi
  • Prasnikar

 


  • Fischer
  • Kerschowski
  • Mesjasz
  • Sissoko
  • Gerhardt
  • Plattner
  • Weidauer
  • K. Holmgaard (87.)
  • Ehegötz
  • Cerci
  • Kössler

 

Wechsel
  • Mauron für Anyomi (83.)
Wechsel
  • Höbinger für Plattner (61.)
  • Barth für Kerschowski (74.)
  • Orschmann für Ehegötz (82.)
  • Chmielinski für Kössler (82.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Sofian Chahed

 

 

Spektakuläres Remis im Klassiker

In einem gerade in der ersten Halbzeit temporeichen Flutlichtspiel teilen sich die Eintracht und Potsdam beim 3:3 (3:2) die Punkte.

Viele Tore, schnelle Spielzüge und ein Platzverweis: Der Klassiker des deutschen Frauenfußballs zur Eröffnung des zehnten Spieltags in der Bundesliga am Freitagabend hatte es in sich. Im Stadion am Brentanobad gelang der SGE beim spektakulären 3:3 (3:2) zwar kein Sieg über Turbine Potsdam, aber eine unterhaltsame Partie unter Flutlicht.

Nach der schweren Verletzung von Innenverteidigerin Virginia Kirchberger unter der Woche mit dem österreichischen Nationalteam begann SGE-Zugang Siri Worm anstelle der 28-Jährigen. Wach waren die Adlerträgerinnen mit Anpfiff noch nicht. Denn einen Blitzstart im Klassiker erlebten die Zuschauer: Nach gerade einmal 19 Sekunden erzielte Melissa Kössler die Turbinen-Führung. Doch vorne gaben sie sofort die Antwort: Die für die angeschlage Shekiera Martinez in die Aufstellung gerückte Nicole Anyomi überspielte über die rechte Außenbahn alle und legte mustergültig für Lara Prasnikar vor. Die Slowenin, die vier Jahre für die Turbinen aufgelaufen war, erzielte den Ausgleich (2.).

Und es ging so weiter, Zeit zum Durchatmen gab es nicht: Während die Gäste nach einer Ecke den SGE-Kasten knapp verfehlten (8.), leitete Isabel Kerschowski für die Eintracht die Führung ein. Die schnelle Anyomi erzielte per Debütor für Frankfurt das 2:1 (10.). Auch Barbara Dunsts Schuss brachte Gefahr für Potsdams Kasten (14.). Doch es war Selina Cerci, die auf der Gegenseite per Kopf zum 2:2 traf (16.), nachdem die Torjägerin der SGE-Defensive entwischt war. Im eigenen Angriffsspiel war Prasnikar drauf und dran, die erneute Führung zu erzielen, doch ihr Heber ging über den Kasten (26.).

Trotz der Unkonzentriertheiten in der Elf von Trainer Niko Arnautis in der Defensive, überzeugten die Adlerträgerinnen mit ihrem Offensivfußball: Immer wieder konnte die Eintracht ihr technisch versiertes Spiel mit schnellen Vorstößen aufziehen und kam zu einigen Großchancen, und dem 3:2. Aktivtreiberin Anyomi nahm die Kugel nach Balleroberung auf und bediente Dunst, ihr Schlenzer wurde unhaltbar ins Potsdamer Tor abgefälscht (29.). Später hatte die Österreicherin freistehend etwas Pech beim Abschluss (36.), wie auch Laura Freigang mit ihrem strammen Schuss nach Freistoß (43.) Zu Teilen begeisterten sie mit schönem Kombinationsspiel und verdienten sich die 3:2-Pausenführung.

Auch nach dem Seitenwechsel ging es weiter hin und her, gleichwohl die Brandenburgerinnen nicht mehr so hoch standen und erst einmal weniger Räume boten und selbst durch Melissa Kössler den ersten Schuss in Richtung Tor abgaben (51.) und Cerci nahe ihrem achten Saisontreffer war (63.). Aber insgesamt gab es in Hälfte zwei weniger Spektakel, weil es beiden Teams besser gelang, die eigenen Defensivreihen zu schließen. Nur noch selten konnten die Hessinnen sich spielend leicht durchsetzen wie Anyomi, derern Abschluss aus spitzem Winkel aber über das Tor ging (69.). Die reifere und bessere Spielanlage präsentierte aber die Eintracht in diesem Spitzenduell. Doch die Gastgeberinnen verpassten es, eine Vorentscheidung zu erzielen, Barbara Dunst verstolperte eine gute Möglichkeit (76.).

Man sah der Eintracht an diesem kalten Dezemberabend an, welche intensive Partie die Spielerinnen von Niko Arnautis gegangen waren. Mit etwas Präzision beim letzten Pass hätte man das Spiel frühzeitig entscheiden können. So kam Potsdam in der Schlussphase noch zum Ausgleich: Die eingewechselte Dina Orschmann drosch im Strafraum die Kugel zum 3:3 ins Netz (86.), kurz bevor Teamkollegin Karen Holmgaard mit ihrem zweiten Foul des Spiels mit einer Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen wurde.

Kommende Woche reisen die Adlerträgerinnen in der Frauen-Bundesliga zum SV Werder Bremen, wo am Sonntag, 12. Dezember, um 18 Uhr auf Platz 11 am Westerstadion gespielt wird.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Wir sind hin- und hergerissen. Als wir nach 19 Sekunden direkt den Gegentreffer kassiert haben, dachte ich, ich sei im falschen Film. Aber wenn man sieht, wie die Mannschaft direkt zurückkommt, in Führung geht, dann den Ausgleich bekommt und wieder in Führung geht, das zeugt von einer enorm starken Mentalität! Wir geben nicht auf und spielen weiter nach vorne. In der Halbzeit haben wir auch angesprochen, dass es in Ordnung ist, so zurückzukommen. Der Gegner spielt mit viel Qualität und vor allem im körperlichen Bereich mit Vorteilen. Insgesamt war die erste Halbzeit vollkommen in Ordnung, in der Defensive müssen wir aber besser agieren. Vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir dem 4:2 näher, als Potsdam dem 3:3. Dann ist das Gegentor kurz vor Schluss enttäuschend. Wir hätten es verdient, das Spiel zu gewinnen, zudem hätte es eventuell einen Elfmeter für uns geben können. Nach zehn Spieltagen stehen wir wunderbar da und haben jetzt noch eine Partie in der Hinrunde in Bremen. Die Mädels regenerieren jetzt erstmal für zwei Tage. Ich bin zufrieden, die Mädels haben sich aufopferungsvoll in das Spiel geschmissen. Den Punkt nehmen wir mit, auch wenn es bitter ist, die drei Zähler kurz vor Schluss liegen zu lassen. Wir müssen jetzt noch zwei Wochen arbeiten, um das Jahr 2021 gut abzuschließen.

Nicole Anyomi, Torschützin zum 2:1: Wir haben am Anfang direkt Pech gehabt und das Tor kassiert. Mit dem 1:1 sind wir wieder da. Wir haben dann wieder einen Gegentreffer bekommen und sind wieder zurückgekommen., haben uns nochmal mehr konzentriert und sind sogar verdient 3:2 in Führung gegangen. Wir sind gut ins Spiel reingekommen und hatten klar die besseren Chancen. Und am Ende nur ein 3:3, das ist ärgerlich. Das Gegentor war blöd, am Ende haben wir leider etwas geschlafen. Wir wären gerne mit drei Punkten aus der Partie gegangen, aber den einen Punkt nehmen wir auch mit und schauen jetzt nach vorne. Für mich nach meiner Verletzung von Anfang an beginnen zu dürfen, war unglaublich und ich habe mich riesig gefreut, wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen zu können. Dass mir gleich so ein Spiel gelingt mit drei Scorerpunkten hätte ich niemals gedacht. Über mein erstes Tor im Eintracht-Trikot freue ich mich natürlich sehr, das ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Lara Prasnikar, Torschützin zum 1:1: Ich habe schon vorher gesagt, dass das Spiel hart wird. In den ersten 30 Minuten gab es fünf Tore. Die erste Halbzeit war voller Kampf und Laufbereitschaft, da haben wir gut gespielt und viele Chancen gehabt, in der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so stark am Ball. Am Ende ist leider noch das dritte Gegentor gefallen. Ich wusste, dass es heute viel hin und her geht, aber dass der erste Treffer nach 19 Sekunden fällt, damit habe ich nicht gerechnet. Wir haben uns aber zurückgekämpft, dann war das Spiel wieder etwas ruhiger. Ich bin zufrieden mit der Leistung, leider hat es aber nicht gereicht. Wir haben jetzt eine normale Woche vor uns und werden uns auf Bremen vorbereiten. Wir fahren nach Bremen, um die Hinrunde mit drei Punkten abzuschließen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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