Eintracht Frankfurt -
FC Bayern München |
Bundesliga 2021/2022 - 6. Spieltag
3:2 (0:0)
Termin: 17.10.2021, 16:00 Uhr
Zuschauer: 1.720
Schiedsrichter: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Tore: 1:0 Martinez (67.), 1:1 Rall (80.), 1:2 Rall (83.), 2:2 Freigang (89.), 3:2 Nüsken (90.)
Eintracht Frankfurt |
FC Bayern München |
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Starke Leistung wird belohnt Eintracht ärgert den Spitzenreiter FC Bayern München lange und darf sich am Ende gegen den amtierenden Deutschen Meister über einen 3:2 (0:0)-Sieg freuen. Vor der anstehenden Länderspielpause stand zum Abschluss des 6. Spieltages das Top-Spiel gegen den FC Bayern München an. Für die Adlerträgerinnen war das Heimspiel im Stadion am Brentanobad eine Art Generalprobe für das in zwei Wochen anstehende DFB-Pokal-Achtelfinale in München. Dank einer auf allen Ebenen großartigen Leistung besiegten die Frankfurterinnen in einer turbulenten Schlussphase nach zwei späten Gegentoren den amtierenden Meister 3:2 (0:0). Niko Arnautis musste auf Laura Feiersinger verzichten, die sich beim 2:0-Sieg bei der SGS Essen die Schulter ausgekugelt hatte. Für sie stand Alexandra Johannsdottir in der Startelf, zudem ersetzte Verena Hanshaw Janina Hechler auf der linken Abwehrseite. Vor Anpfiff war Barbara Dunst von Siegfried Dietrich und Markus Krösche für ihr 100. Bundesligaspiel in Hoffenheim geehrt worden. Die erste Chance gab es durch Laura Freigang (9.), der Schuss der Torjägerin, die am Freitag ihren Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert hatte, strahlte erst einmal keine Gefahr aus. Sturmpartnerin Shekiera Martinez kam kurz darauf im Gewühl nicht mehr an den Ball (13.). Aber auch Bayern versuchte sich offensiv, ein Kopfball der Französin Viviane Asseyi konnte von Sophia Kleinherne von der Linie geköpft werden (14.), Merle Frohms parierte einen Drehschuss der Stürmerin zur Seite (28.). Bayern wurde stärker und dem Ruf als bislang punktverlustfreier Tabellenführer gerecht: Mit feinen Kombinationen gelang es den FCB-Frauen, sich häufiger bis in den Strafraum hineinzukombinieren, meist war es Asseyi, die abschloss (35.). Frankfurt aber löste die schwierige Aufgabe taktisch stark und scheute zudem keinerlei Zweikämpfe. Die besseren Chance aber hatte der amtierende Meister aus der bayerischen Hauptstadt, der unter der Woche noch in der UEFA Women's Champions League beim schwedischen Vertreter Häcken gefordert war (4:0): Ein starkes Dribbling die Torauslinie entlang von Lineth Beerensteyn konnte Frohms noch parieren, anschließend klärte die vielseitige SGE-Defensive im Verbund (40.). Martinez läutete die zweite Halbzeit ein, die SGE-Stürmerin hatte aber Rücklage bei ihrem Abschluss (47.). Doch es war Bayerns Linda Dallmann, die nach einem Frankfurter Stellungsfehler freistehend an der erneut starken Merle Frohms scheiterte (52.). Die Begegnung gestaltete sich ausgeglichen, kämpferisch wie taktisch boten die Gastgeberinnen Paroli. Auch spielerisch mussten sich die Hessinnen keine Blöße geben. Die Frankfurter Vorstöße nahmen nicht ab, es waren gezielte Nadelstiche, von denen Shekiera Martinez per Drehschuss nach einer Ecke zum 1:0 nutzte (67.). Die 20-Jährige hatte kurz sogar den Mut, es per Fernschuss zu probieren, der Ball verfehlte aber das FCB-Tor nur knapp (72.). Der Druck der Münchnerinnen nahm zu, die Chancen aber blieben rar. Aber erst eine flache Hereingabe brachte den Ausgleich durch die eingewechselte Maximiliane Rall, die die Kugel nur noch über die Linie schieben musste (80.). Die Nationalspielerin war es zwei Minuten später, die eine Flanke von Lea Schüller zum 2:1 verwertete (82.). Ein bitterer wie später Nackenschlag. Doch die Eintracht schlug zurück: Mit Kampfesgeist war es erst Laura Freigang, die eine unglückliche Aktion voi Bayerns Keeperin Laura Benkarth zum Ausgleich nutzte (89.), bevor Sjoeke Nüsken per Kopf nach einer Flanke von Barbara Dunst das Spiel wieder drhete und für Jubelstürme bei vielen der 1720 Zuschauern sorgte (90.). Erst einmal geht es für 13 Frankfurterinnen auf Länderspielreise, bevor sich beide Teams erneut gegenüberstehen. Aber am Samstag, 30. Oktober, geht es um 13.30 Uhr im FC Bayern Campus nicht um Liga-Punkte, sondern um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Stimmen zum Spiel Niko Arnautis: Es war wie erwartet ein hartes Stück Arbeit heute. Essen hat uns das Leben sehr schwer gemacht und ein tolles Spiel gezeigt. Auch nach den Gegentoren haben sie nicht nachgelassen und uns immer wieder vor Probleme gestellt. Dementsprechend sind wir sehr glücklich, dass wir eine solch intensive und enge Partie für uns entscheiden konnten. Wir hatten allerdings auch noch zwei, drei riesige Chancen, die wir hätten machen müssen. Wir kamen heute nicht an unsere Leistung von letzter Woche gegen Hoffenheim heran, haben uns dafür aber sehr effektiv gezeigt und sind froh, mit den drei Punkten nach Hause zu fahren. Bei den Toren haben wir gezeigt, wie viel Qualität wir haben. Ich freue mich aber nicht nur über die Tore, sondern auch, dass wir die Null gehalten haben. Merle Frohms: Es freut mich, dass wir mit den drei Punkten nach Hause fahren und - unter dem Strich verdient - zu Null gespielt haben. Ich bin natürlich glücklich darüber, dass ich uns mit meiner Leistung so lange im Spiel halten und die Führung verteidigen konnte. Wir hatten heute zwar nicht so klare Torchancen wie sonst, dafür haben wir sie effektiv genutzt und hinten Glück gehabt, beziehungsweise gut verteidigt. Ab und zu muss das Glück ja auch mal auf unserer Seite sein. Laura Feiersinger: Es war ein sehr enges Spiel, in dem Kleinigkeiten entschieden haben. Einer unserer Vorteile war, dass wir im Gegensatz zu Essen eine Merle Frohms im Tor stehen hatten. Dass wir mittlerweile auch solche knappen Spiele gewinnen können, zeigt unsere Entwicklung. Diese Kaltschnäuzigkeit und Kampfbereitschaft nehmen wir ins Spiel gegen die Bayern mit. Im Zweikampf ist mir die Schulter ausgekugelt worden, deshalb musste ich ausgewechselt werden. Markus Högner, Trainer der SGS Essen: Ich bin enttäuscht und unzufrieden mit dem Ergebnis, aber nicht mit dem Spiel meiner Mannschaft. Gerade in der ersten Halbzeit ist unser taktischer Plan gut aufgegangen und wir haben wenig zugelassen, Frankfurt hingegen hat seine Chancen allerdings eiskalt genutzt. In der zweiten Halbzeit ist es uns gut gelungen, den Druck zu erhöhen. Da hätten wir das 1:1 machen müssen und hätten so das Spiel kippen können. Im Gegenzug kassieren wir das zweite Gegentor. Man muss aber auch sagen, dass Merle Frohms exzellent gehalten hat. Es ist insgesamt eine bittere Niederlage, aber wenn die Mädels so kämpfen, werden sie von mir nie einen Vorwurf hören.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de