Eintracht Frankfurt -
Borussia Mönchengladbach |
Bundesliga 2021/2022 - 33. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: 08.05.2022, 20:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Plea (4.), 1:1 Paciencia (66.)
Eintracht Frankfurt |
Borussia Mönchengladbach |
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Paciencia hat das letzte Wort Die Eintracht trennt sich im letzten Heimspiel 1:1 (0:1) von Borussia Mönchengladbach. Der Portugiese gleicht in der 66. Minute Pleas frühe Führung (4.) aus. Die Eintracht begann die Partie vor ausverkauftem Haus personell runderneuert. Gegenüber dem 1:0 gegen den West Ham United FC blieben einzig Kevin Trapp, Tuta und Evan Ndicka übrig. Stefan Ilsanker, Danny da Costa und Aymen Barkok durften in ihrem letzten Heimspiel im Adlerdress von Beginn an auflaufen, ebenso starteten Makoto Hasebe, Timothy Chandler, Ajdin Hrustic, Sam Lammers und Goncalo Paciencia. Die beiden Letztgenannten stürmten vor einem Dreiermittelfeld mit Ilsanker als defensiven Part. Chandler und da Costa kamen über die Außenpositionen, nach der Pause wechselte da Costa auf die rechte Innenverteidigerposition. Die Gäste erwischten deutlich den besseren Start. Nachdem Hofmann Trapp prüfte (3.), hatte der Nationaltorhüter eine Minute später keine Abwehrchance. Gladbach war über Lainer auf der rechten Seite bis an die Grundlinie gekommen, dieser legte zurück an den Strafraum und Alassane Plea setzte sich durch – 0:1 (4.). Was danach passierte, fasste Slobodan Komljenovic als Experte am Eintracht-Radio nach einer halben Stunde treffend zusammen: „Kaum Zweikämpfe oder Fouls, wenig Intensität. Man merkt, dass die Luft ein bisschen raus ist“, sagte er. Gladbach schien mit der Führung zufrieden, und die Eintracht erarbeitete sich lediglich Halbchancen. Barkok schoss aus 25 Meter drüber (8.), Kopfbälle von Paciencia (15./kein Problem für Sippel) und Ilsanker (30./drüber) sorgten für wenig Gefahr vor dem Tor von Tobias Sippel. Der Sommer-Vertreter musste auch bei den Standards kaum eingreifen. Je näher die Halbzeit rückte, desto mehr setzten sich die Adlerträger zwar in der Hälfte der Gladbacher fest, zwingende Szenen blieben aber Mangelware. Kurz vor dem Pausenpfiff der beste Angriff der Gastgeber durch einen tiefen Lauf von Lammers, der auf den am Elfmeterpunkt freien Paciencia zurücklegte. Der Portugiese traf das Leder aber nicht richtig (45.). Dies galt auch für die andere Seite, auf der Routinier Hasebe mit den jungen Ndicka und Tuta alles im Griff hatte. Halbzeit zwei begann wie Halbzeit eins – mit einer Riesenmöglichkeit für die Gäste nach vier Minuten. Dieses Mal konnte sich Trapp mit einer Fußabwehr gegen Embolo im Eins-gegen-eins behaupten (49.). Die Eintracht hatte nun mehr Zug zum Tor und erarbeitete sich ein leichtes Übergewicht. Ilsankers Schuss aus dem Gewühl wurde auf der Linie geklärt (51.), Kostics Freistoß faustete Sippel zur Seite weg (54.). Nach nicht mal einer Stunde brachte Glasner Jens Petter Hauge und Daichi Kamada, gemeinsam mit dem schon zur Pause eingewechselten Kostic sollte das Mittelfeld nun mehr Akzente setzen. Die Partie wog nun hin und her, das Publikum nahm das Momentum mit, die Eintracht wollte auf keinen Fall das letzte Saisonheimspiel verlieren. Die Belohnung folgte in Minute 66. Kamada legte auf Paciencia ab, der aus über 20 Metern einfach mal draufhielt. Das Leder schlug hinter Sippel zum 1:1 ein. Die Eintracht wollte nun mehr, erwirkte einige Eckbälle und schloss auch ab. Die besten Möglichkeiten hatten in dieser Phase aber die Gäste, als das Leder etwas glücklich nochmal zu Embolo kam und Hasebe auf der Linie per Kopf klärte (72.) und wenig später Netz Trapp prüfte (74.). Nach dieser Parade musste der Keeper an der Hand behandelt werden, war aber wenig später gegen Friedrichs Kopfball wieder auf dem Posten (78.). Die Frankfurter versuchten in der Schlussphase nochmal alles, eine zwingende Gelegenheit gab es jedoch bis auf Chandlers abgeblockten Versuch aus kurzer Distanz (88.) nicht mehr. Letztlich blieb es beim leistungsgerechten Remis im letzten Heimspiel der Saison. Mit frischen Personal versuchte die Eintracht insbesondere nach der Pause, die etwas magere Heimbilanz aufzubessern und noch zum Sieg zu kommen. Nach der frühen Gladbacher Führung belohnte Paciencia die Bemühungen der Gastgeber. Stimmen zum Spiel Oliver Glasner: Ich bin sehr zufrieden, weil ich wusste, was am Donnerstag war. Wir hatten acht neue Spieler in der Mannschaft, darunter Spieler, die die ersten Minuten in diesem Kalenderjahr absolviert hatten. Vieles war nicht perfekt. Aber es war eine Willens- und Charakterleistung. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und in Rückstand geraten. Hinten raus sind wir immer stärker geworden, haben den Ausgleich gemacht und waren hinten raus näher am 2:1 dran. Der Charakter der Mannschaft ist beeindruckend. Ich bin stolz auf die Spieler, auch wenn ich weiß, dass wir lange nicht gewonnen haben. Die Fans wissen das einzuordnen, sie haben die Spieler gefeiert. Aymen Barkok: Es war ein unbeschreibliches Gefühl, sich von den Fans in der Kurve zu verabschieden. Ich werde immer Frankfurter bleiben. Ich hatte lange nicht mehr gespielt, daher sind die Beine am Ende bisschen müde geworden. Aber natürlich war es schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Jeder hat Gas gegeben, das Remis ist gerecht. Goncalo Paciencia: Ich habe ein schönes Tor gemacht. Das ist immer wichtig für einen Stürmer und bringt Selbstvertrauen. Es ist ein tolles Gefühl, auch weil ich lange nicht mehr getroffen hatte. Ich weiß, dass ich einen guten Schuss habe. Meine Mutter hat diese Woche gesagt, dass ich mehr von außerhalb des Strafraums schießen muss. Schön, dass das direkt heute geklappt hat. Ich gebe immer alles für die Eintracht und bin immer da für die Mannschaft. Natürlich können wir besser spielen als wir es heute getan haben. Stefan Ilsanker: Es war sehr emotional. Nach zweieinhalb Jahren hier fühle ich mich ein Leben lang als Frankfurter. Dieser Abschied hat mir sehr viel bedeutet. Ich habe immer alles für die Eintracht gegeben und habe die Jungs nie im Stich gelassen. Ich habe mein Ego nie vor die Ziele der Mannschaft gestellt. Deshalb hatte ich es glaube ich absolut verdient, vor diesen geilen Fans zu spielen. Bei meiner Chance in der zweiten Halbzeit hätte ich vielleicht voll draufhauen sollen, anstatt den Ball in die Ecke legen zu wollen. Ein Sieg wäre mir am allerliebsten gewesen. Am Anfang haben wir uns schwer getan, dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Nach der Umstellung auf 3-4-3 sind wir deutlich besser gewesen und hatten die Partie bis auf paar Kontersituationen im Griff. Ein Sieg wäre verdient gewesen. Jeder Spieler weiß, was in Sevilla los sein wird. Wir brauchen keine Extramotivation. Ganz Fußball-Deutschland wird hinter uns stehen. Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): Es ist schön, in viele bekannte Gesichter zu blicken. Es war eine tolle Rückkehr, nachdem wir die Wogen geglättet haben. Dass Axel Hellmann mich zum Heimspiel gegen West Ham eingeladen hat, hat mich berührt. Ich habe Dinge gesagt, die ich im Nachhinein bereue. Axel hat mir den Ball zugespielt und ich habe ihn angenommen. Gemessen an den Chancen hätten wir die Partie heute gewinnen müssen. Gerade beim Stand von 1:0 hatten wir durch Embolo die große Möglichkeit aufs 2:0. Danach hat Oli einige Stammspieler eingewechselt und damit den Druck erhöht. Das 1:1 durch Paciencia war ein schöner, ansatzloser Sonntagsschuss, bei dem alles gepasst hat. Das kennt man von ihm. Ich wünsche Oli und der Eintracht alles Gute für Sevilla und drücke die Daumen, dass der Europapokal nach 42 Jahren wieder nach Frankfurt kommt. Ich bin überzeugt davon, dass die Eintracht die Europa League gewinnt.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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