Eintracht Frankfurt -
West Ham United |
Europa League 2021/2022 - Halbfinale, Rückspiel
1:0 (1:0)
Termin: 05.05.2022, 21:00 Uhr
Zuschauer: 48.000
Schiedsrichter: Jesus Gil Manzano (Spanien)
Tore: 1:0 Borré (26.)
Eintracht Frankfurt |
West Ham United |
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Trainer
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Finale! Frankfurt besiegt West Ham United durch den Treffer des Abends von Rafael Borré (26.) mit 1:0 (1:0) und fährt nach dem 2:1-Hinspielerfolg nach Sevilla. Cheftrainer Oliver Glasner wechselte seine Startformation im Vergleich zum Hinspiel gegen West Ham United auf zwei Positionen. Evan Ndicka rückte nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück auf seine linke Innenverteidigerposition und ersetzte Almamy Toure, Jens Petter Hauge kam für Jesper Lindström im offensiven Mittelfeld zum Einsatz. Für Lindström kam die Partie nach seiner im Hinspiel erlittenen Oberschenkelverletzung zu früh. Doch bei Lindström sollte es nicht bleiben. Schon nach drei Minuten stürzte Martin Hinteregger bei einem Laufduell mit Michail Antonio und griff sich sofort an den Oberschenkel. Der Österreicher versuchte es noch einmal, es ging allerdings nicht weiter. Für ihn kam Toure in die Partie, Tuta rückte für Hinteregger ins Zentrum (7.). Nach dem frühen Verletzungsschock war die Eintracht darum bemüht, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Auch wenn die eigenen offensiven Bemühungen in der Anfangsphase nicht fruchteten, so erstickte man auch die Angriffe der Hammers meist im Keim. Den ersten Höhepunkt des Spiels verzeichnete nach 17 Minuten die Eintracht: Daichi Kamada schickte Hauge mit einem langen Ball steil, Aaron Cresswell konnte sich als letzter Mann nur mit einem Foul behelfen. Schiedsrichter Jesus Gil Manzano zeigte allerdings nur die Gelbe Karte. Der VAR griff ein, Manzano schaute sich die Szene noch einmal ein und entschied auf glatt Rot (19.). Den fälligen Freistoß am Sechzehnerrand schoss Filip Kostic knapp vorbei. Angepeitscht von einem weißen Tollhaus im natürlich restlos ausverkauften Deutsche Bank Park machte die Eintracht weiter Dampf – und ging in Führung! Ansgar Knauff wurde auf der rechten Seite von Toure auf die Reise geschickt, der Winterzugang legte überlegt in den Rückraum, wo Rafael Borré sich von seinem Gegenspieler weggestohlen hatte und frei zur Führung einschob (26.). Traumstart für die Eintracht, die im Anschluss nicht locker ließ. Immer wieder nutzten die Adlerträger die entstandenen Freiräume auf den Außen aus, um in den Sechzehner vorzustoßen. Nur der letzte Ball sollte im Gegensatz zum Führungstreffer nicht an den Mann kommen. Kurz vor der Pause wurde es noch einmal wild im Eintracht-Strafraum. Nach einem Freistoß der Hammers wollte Antonio am langen Pfosten einschieben, er hatte die Rechnung allerdings nicht mit Ndicka gemacht, der auf der Linie klärte (43.). Auf der Gegenseite fasste sich Rode aus der Distanz ein Herz, sein Abschluss ging knapp am Pfosten vorbei. So ging es mit 1:0 und unter tosendem Applaus der Fans in die Pause. Personell unverändert ging es in den zweiten Spielabschnitt, unverändert auch das Spielgeschehen: Die Eintracht kontrollierte aus einer kompakten Defensive heraus das Spiel und kam zu Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Borré zog aus der zweiten Reihe ab, sein Schuss war allerdings kein Problem für West Hams Schlussmann Alphonse Areola (49.). Auf der Gegenseite kurbelte Jarrod Bowen einen Gegenangriff an, seine Hereingabe konnte aber Toure vor dem einschussbereiten Antonio klären (56.). Der Startschuss für die bis dato beste Phase der Gäste. Antonio setzte sich auf der linken Seite stark durch und flankte in die Mitte, Souceks Kopfball-Aufsetzer entschärfte Trapp allerdings problemlos (60.). Die Phase sollte allerdings nur ein kurzes Strohfeuer sein, die Hintermannschaft der Eintracht verteidigte schlichtweg alles weg, was in den eigenen Strafraum flog. Und hatte hinten immer noch einen Kevin Trapp, auf den sie sich verlassen konnte. So wie in der 71. Minute, als Antonio auf die Grundlinie durchmarschierte, der Frankfurter Keeper die stramme Hereingabe aber entschärfen konnte. Nur kurze Zeit später war es Kostic auf der Gegenseite, dessen Schuss das Außennetz streifte (73.). Die nächsten Aufreger sollten eher wenig mit dem Spielgeschehen zu tun haben. Zuerst hatte Hammers-Coach David Moyes an der Seitenlinie seine Emotionen nicht unter Kontrolle und erhielt vom Schiedsrichter die Rote Karte (78.), dann gab West Ham in der Eintracht-Hälfte den Ball nicht zurück an Frankfurt, nachdem zuvor Toure den selbigen aufgrund einer Blessur bei Hauge ins Aus gespielt hatte. Für die Adlerträger hatte dies aber keine negativen Auswirkungen an einem sonst wieder einmal magischen Europapokalabend im Deutsche Bank Park. Denn es sollte beim 1:0 bleiben, die Eintracht feiert den Finaleinzug in der Europa League. Am 18. Mai geht's gegen die Glasgow Rangers um einen europäischen Titel. Stimmen zum Spiel Sportvorstand Markus Krösche: Ich hatte eine extreme Anspannung vor dem Spiel. Jetzt in das Finale der Europa League eingezogen zu sein, ist außergewöhnlich. Wir sind überglücklich. Als wir vor einem Jahr angefangen haben und das erste Pflichtspiel in Mannheim verloren haben, haben wir sicherlich nicht daran geglaubt, heute im Finale der Europa League zu stehen. Die Jungs haben hart gearbeitet und sich belohnt. Es ist unbeschreiblich, was nach dem Spiel passiert ist und auch schon während des Spiels los war. Man sieht diese Liebe, diese Leidenschaft für diesen Klub. Wir wollen jetzt den Titel. Es wird ein extrem schwieriges Spiel. Aber jetzt wollen wir den Weg zu Ende gehen. Wir nehmen den Wettbewerb voll an und haben es immer geschafft, in der Europa League an die 100 Prozent zu kommen. Das zeichnet uns aus. Cheftrainer Oliver Glasner: West Ham hat es uns schwer gemacht. Sie haben alles investiert und sehr physisch gespielt. Mit der Roten Karte sind wir besser ins Spiel gekommen, haben ein schönes Tor erzielt. Wir wussten, dass sie über zweite Bälle kommen und physisch spielen. Es war wichtig, dass wir da dagegenhalten. Wie die Jungs das mit Leidenschaft verteidigt haben und wie Kevin unser Rückhalt war, war fantastisch. Kompliment an die Mannschaft, wir ziehen ungeschlagen ins Finale ein. Es war ein wunderbarer Abend, keiner wird diesen Abend jemals vergessen. Ich war sehr angespannt bis zum Schlusspfiff nach den Erfahrungen gestern von Manchester City, die kurz vor Schluss führen und zwei Minuten später hintenliegen. Nach dem Ende wollte ich meine Spieler finden und ihnen gratulieren. Wir haben schon paar tolle Emotionen gehabt, das brennt sich ein. Ich habe das genossen, meine Kinder waren mit am Platz. Die Atmosphäre in Klub und Stadt reißt dich mit. Dadurch sind die Spieler in der Lage, das oberste Level abzurufen. Sebastian Rode: Wir sind überglücklich. Ich freue mich, dass wir das geschafft haben. Mit dieser Truppe und den Fans nochmal nach Sevilla zu reisen, ist der Wahnsinn. Es ist einfach geil, auch die Fans sind überwältigt! Jetzt ist noch ein Schritt zu gehen, wir wollen den Pokal holen! Das werden wir konzentriert und fokussiert angehen. Aber heute freuen wir uns erstmal. Kevin Trapp: Der Trainer hat irgendwann zu Beginn der Saison den 18. Mai erwähnt. Jetzt haben wir uns diesen Traum erfüllt. Wir haben noch ein Spiel zu gehen, um den Titel zu holen. Wir haben viel dafür getan, um dort zu sein, wo wir da jetzt sind. Jeder, der daran gearbeitet hat, hat sich das verdient. Wir sind froh, dass wir das geschafft haben. Unser großes Ziel war, gemeinsam mit den Fans feiern zu können. Glasgow spielt ähnlich physisch wie West Ham. Aber wir konzentrieren uns auf uns. Es ist der schönste Tag meiner Karriere. Das Halbfinale zu gewinnen und ins Finale einzuziehen, ist etwas ganz Besonderes. Timothy Chandler: Der Erfolg ist noch nicht da. Wir stehen im Finale, um das Ding auch nach Frankfurt bringen. Daran werden wir arbeiten und dann gibt es eine richtig große Party. David Moyes (Manager West Ham United FC): Wir sind enttäuscht. Die Mannschaft hat einen großartigen Job gemacht mit zehn Mann. Andere Teams hätten dann 0:2, 0:3 verloren. Wir haben uns Möglichkeiten herausgespielt, konnten aber leider keine nutzen. Wir haben alles versucht. Dennoch bin ich stolz auf meine Spieler. In den ersten 15 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, dann hat der Platzverweis das Spiel verändert. Gratulation an Eintracht, wir wünschen ihnen alles Gute für das Finale. Sie haben es über die zwei Spiele verdient, ins Endspiel eingezogen zu sein. Ich entschuldige mich für die Aktion, als ich den Balljungen getroffen haben.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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