Eintracht Frankfurt - VfL Bochum

Bundesliga 2021/2022 - 26. Spieltag

2:1 (0:1)

Termin: 13.03.2022, 17:30 Uhr
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 0:1 Polter (19.), 1:1 Masovic (46., Eigentor), 2:1 Kamada (52.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
VfL Bochum

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Jakic
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 


  • Riemann
  • Bockhorn
  • Masovic
  • Bella Kotchap
  • Stafylidis
  • Losilla
  • Rexhbecaj
  • Osterhage
  • Asano
  • Holtmann
  • Polter

 

Wechsel
  • C. Lenz für Lindström (72.)
  • Hauge für Kostic (80.)
  • Paciencia für Borré (87.)
  • Hrustic für Jakic (87.)
Wechsel
  • Pantovic für Osterhage (60.)
  • Antwi-Adjei für Asano (60.)
  • Locadia für Holtmann (60.)
  • Löwen für Rexhbecaj (77.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Thomas Reis

 

 

Erster Heimsieg 2022

Die Eintracht dreht kurz nach der Pause die Partie gegen Bochum und gewinnt 2:1 (0:1). Nach einem Eigentor der Gäste (46.) ist Kamada zur Stelle (52.).

Nach zuletzt national und international zwei Siegen am Stück trat Eintracht Frankfurt dem VfL Bochum mit der identischen Elf entgegen, die zuvor Hertha BSC 4:1 und Real Betis Balompié 2:1 geschlagen hatte. Entgegen des Achtelfinalhinspiels in Sevilla fehlten Sebastian Rode mit einer Bauchmuskelverletzung und Danny da Costa wegen Schambeinproblemen im Kader.

Ehe sich die Hausherren um den ersten dreifachen Punktgewinn im Deutsche Bank Park 2022 kümmern wollten, war an Sport kurz vor dem Anstoß nicht zu denken. Drei Tage nach dem Tod von Jürgen Grabowski stand der Vorlauf ganz im Zeichen der Vereinslegende. Präsident Peter Fischer ergriff das Wort, an seiner Seite standen Helga Grabowski und Karl-Heinz Körbel. Die Fans skandierten Grabowskis Namen und nach einer Schweigeminute rollte die Kugel.

Die so etwas verzögert angepfiffene Partie war keine zwei Minuten jung, als Ansgar Knauff auf den hinterlaufenden Rafael Santos Borré durchsteckte, dessen Hereingabe Daichi Kamada per Direktabnahme nur wenige Zentimeter neben den Kasten setzte (2.). Überhaupt waren die Hessen vom Start weg um Einkontaktspiel bemüht; teilweise hatte es den Anschein, es sollte etwas zu direkt sein. Dennoch stand Frankfurt hinten aufmerksam und konnte die meisten Konter im Keim unterbinden, vorne wirkte es aber etwas überhastet – und entsprechend ungenau.

Nach einer Viertelstunde und Halbchancen durch Tuta und Kamada jeweils nach Ecken (5., 13.) und Filip Kostic, der einen Gegenstoß nicht an den Mann brachte (11.), fanden sich die Gäste nach einer Viertelstunde besser zurecht. Der erste, zu hoch angesetzte, Schuss gehörte Anthony Losilla (15.). Doch schon der zweite Versuch zappelte im Netz, als Sebastian Polter einen Freistoß aus dem Halbfeld am kurzen Pfosten zum 0:1 einköpfte (19.).

Fortan wurde der Aufsteiger etwas mutiger, der Gastgeber kurzzeitig löchriger. Verlass war auf Kevin Trapp, der gegen Takuma Asano aus nächster Nähe reaktionsschnell abwehrte (24.). Allzu viel sollte der Nationaltorhüter nicht mehr zu tun bekommen. Die Adler übernahmen nach einer halben Stunde wieder das Heft des Handelns, ohne an Zielstrebigkeit zuzulegen.

Erst eine scharfe Hereingabe von Kamada hätte Armel Bella Kotchap beinahe zu einem Eigentor gezwungen (40.). Kurz darauf setzte sich Knauff über rechts durch, seinen Querpass verpasste der durchgelaufene Borré um eine Hackenspitze (43.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff prüfte nach einem Eckstoß Martin Hinteregger Manuel Riemann per Kopf, der VfL-Keeper lenkte das Leder über die Latte (45.) – zur letzten von acht Eintracht-Ecken im ersten Durchgang, Bochum verzeichnete noch keine.

Darauf aufbauend benötigten die Adlerträger nach dem Seitenwechsel fünf Zeigerumdrehungen, um die Begegnung auf den Kopf zu stellen. Erst bediente Knauff Jesper Lindström, dessen Schuss Verteidiger Erhan Masovic ins eigene Gehäuse lenkte (46.). Wenige Augenblicke später ging’s erneut über die Flügel. Und diesmal gleichermaßen direkt wie genau. Borré brachte Kostic ins Rollen, der Serbe spielte einmal flach durch auf Knauff, der im Zentrum Lindström fand, welcher für den besser postierten Kamada servierte, der zum 2:1 einschob (52.). Spiel gedreht in exakt fünf Minuten und elf Sekunden.

In der Folge ging Bochum zwangsläufig mehr Risiko, die Eintracht blieb dennoch kompakt. Einen der wenigen Räume hätte beinahe der durchgestartete Knauff genutzt, seine uneigennützige Vorlage fand aber keinen Abnehmer (69.). Derlei Situationen häuften sich gegen Ende, wenngleich in den letzten Aktionen die Klarheit fehlte. In der Schlussminute war nochmal Trapp im Eins-gegen-eins-Duell gefragt (90.). Nichtsdestotrotz: Frankfurt war am Ende der Entscheidung näher als Bochum dem Ausgleich und springt nach dem 2:1 zurück in die obere Tabellenhälfte auf Platz neun.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Das Spiel ist ähnlich verlaufen wie die Heimspiele zuvor. Wir haben gut ins Spiel gefunden, hatten die erste Chance und sind mit der ersten Gelegenheit des Gegners in Rückstand geraten. Das war nach vier Heimniederlagen am Stück ein Wirkungstreffer. Wir sind kurz gewankt und Kevin Trapp hatte einen Big Safe. Aber wir haben das abgeschüttelt und sind besser ins Spiel gekommen. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Danach haben wir es phantastisch gemacht. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit eine gute Besetzung der Halbräume, in der zweiten Halbzeit sind die Tore genau so gefallen. Wir hatten eine gute Strafraumbesetzung, dann hat man auch mal das Glück, dass einer abgefälscht wird. Danach haben wir toll verteidigt. Unsere Dreierkette hat eine herausragende Zweikampfstatistik. Am Ende haben wir es versäumt, den letzten Ball zu spielen. Deshalb wurde es nochmal spannend. Nach dem kraftraubenden Spiel am Mittwoch diese Begegnung zu drehen, nötigt mir Respekt ab. Jeder Sieg ist gut fürs Selbstvertrauen und bringt die Selbstverständlichkeit zurück. Auch in der Offensive. Nach drei Spielen ohne Tor haben wir nun vier, zwei und zwei Tore geschossen. Das sind alles kleine Puzzleteile, um konstanter zu werden.

Kevin Trapp: Es war ein sehr intensives Spiel, in dem es viele Zweikämpfe gab und viel um zweite Bälle ging. Wir wussten noch aus dem Hinrundenspiel, dass Bochum viel mit langen Bällen spielt und wir sehr gut auf die zweiten Bälle achten müssen. Dafür mussten wir die Zweikämpfe annehmen. Das haben wir sehr gut gemacht. Nach dem Gegentor haben wir zehn Minuten gebraucht, um wieder reinzukommen. Insgesamt war es heute aber über das gesamte Spiel hinweg sehr ordentlich und dominant. Wir hatten viele Möglichkeiten, Tore zu erzielen, am Ende waren es leider wieder nur zwei. In Situationen wie gegen Asano denkt man nicht mehr viel, man versucht einfach so schnell wie möglich in Richtung Tor zu kommen, sich groß zu machen und den Ball zu halten. Das ist dann auch das nötige Glück, dass er genau dorthin schießt. Ich versuche bis zum Schluss nicht aufzugeben, damit die Chance noch da ist, den Ball zu halten.

Djibril Sow: Ausschlaggebend für den Sieg war, dass wir direkt nach der Pause den Ausgleich erzielt haben. Da haben wir die Hoffnung gespürt, hier gewinnen zu können und haben es insgesamt in den zehn, 15 Minuten nach der Halbzeit sehr gut gemacht. Danach haben wir leidenschaftlich verteidigt, sodass nichts mehr angebrannt ist in unserer Abwehr. Der VfL Bochum war wie zu erwarten schwer zu bespielen. Er hat einen klaren Plan mit langen Bällen und Mann gegen Mann. Da ist es schwer, gerade wenn die Beine nicht mehr so frisch sind, Lösungen zu finden. Wir haben uns reingefightet, die Siege zuletzt haben uns gutgetan. So zurückzukommen nach einem 0:1 zur Pause ist nicht selbstverständlich. Wir haben gezeigt, dass wir wieder zu Hause gewinnen können.

Christopher Lenz: Zur Pause haben wir uns gesagt, dass wir 45 Minuten Zeit haben, das Spiel zu drehen. Dass wir es innerhalb von zehn schaffen, ist unglaublich. Wir hätten dann das dritte oder vierte Tor machen müssen. Wir wussten, dass sie einfach spielen mit einem Zielspieler vorne und viel Tempo über außen. Außerdem ist klar, dass Standards entscheiden können. So ist das 0:1 gefallen. Dann ist es schwer, einem Rückstand hinterherrennen zu müssen. Jetzt nehmen wir das gute Gefühl mit, wieder Spiele gewinnen zu können – auch zu Hause.

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): Es ist sehr, sehr ärgerlich. Ich weiß noch nicht, wie ich es einschätzen soll. Die erste Halbzeit hätten wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden können. Nach der Chance durch Kamada haben wir uns taktisch gut verhalten und müssen nach der Führung das 2:0 machen. Dann hätten wir vielleicht mehr Ruhe gehabt. Aber schon vor der Pause hatte man das Gefühl, Frankfurt bekommt Oberwasser. In der zweiten Halbzeit darf es uns nicht passieren, Frankfurt so spielen zu lassen und keinen Zugriff zu erhalten. Wir hätten sie nach dem kräftezehrenden Spiel in Sevilla mehr nerven müssen. Das Ergebnis geht in Ordnung. Es gab Phasen, in denen wir die Führung hätten erzielen können. Mir hat nicht gefallen, dass wir uns im letzten Drittel haben wegdrücken lassen und nicht zielstrebig waren. Daran werden wir arbeiten.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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