Eintracht Frankfurt -
1. FSV Mainz 05 |
Bundesliga 2021/2022 - 17. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: 18.12.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 1:0 Lindström (35.)
Eintracht Frankfurt |
1. FSV Mainz 05 |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer
|
Krönender Abschluss Die Eintracht besiegt im letzten Spiel des Jahres Mainz 1:0 (1:0). Lindström erzielt das Tor des Tages (35.). Frankfurt gegen Mainz, Siebter gegen Sechster, beide 24 Punkte. Das mit 15.000 Zuschauern ausverkaufte Nachbarschaftsduell zum Abschluss der Hinrunde war nicht allein geografischer Natur. Allein, von Augenhöhe konnte in der ersten Halbzeit kaum die Rede sein, weil die Eintracht außer im Zweikampfverhalten in allen spielentscheidenden Bereichen überlegen war. Dabei schlugen auch drei, teilweise notgedrungene Wechsel in der Startelf, nicht negativ ins Gewicht, eher im Gegenteil. Makoto Hasebe rotierte für den gesperrten Tuta in die Abwehr, Martin Hinteregger rückte dafür vom Zentrum rechts in die Dreierkette. Zudem ersetzte Sebastian Rode den verletzten Kristijan Jakic im defensiven Mittelfeld, Timothy Chandler erhielt auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Danny da Costa. Die Anfangsviertelstunde war vor allem geprägt von reihenweise Eckbällen, nach 13 Minuten waren es exakt fünf für Frankfurt. Nur von Erfolg gekrönt waren sie nicht. Der erste Versuch landete auf Umwegen bei Rode, der etwas auf die Seite gedrängt auf Evan Ndicka flankte, welcher neben den Kasten köpfte (9.). Die zweite Anlauf gelangte ebenfalls zum Kapitän, der abzog und die nächste Ecke provozierte (12.). Hieraus resultierte ein Dribbling von Jesper Lindström, der sich durch die gegnerischen Reihen wurstelte, am Ende fand Chandler im Eins-gegen-eins-Duell in FSV-Keeper Robin Zentner seinen Meister (13.). Alsbald wollte auch aus dem Spiel heraus immer mehr gelingen. Filip Kostic flankte scharf und flach nach innen, im Rückraum lauerte einmal mehr der omnipräsente Rode – wieder geblockt (15.). Bis die Gäste erstmals überhaupt einen Schuss abgaben, dauerte es bis zur 20. Minute, als Leandro Barreiro zu hoch zielte. Im Gegenzug fasste sich Kostic ein Herz, probierte es einfach mal aus der dritten Reihe und stellte Zentner vor größere Probleme, als es ihm lieb sein konnte (23.). Nach einer halben Stunde kamen auch die Rheinhessen erstmal zu einem Eckstoß, der sich gefährlich über Kevin Trapp senkte, doch der SGE-Keeper entschärfte per Faustabwehr (31.). Nicht weniger kompromisslos war daraufhin der Gastgeber, als Rode aus dem Mittelfeld einen kräftigen Schnittstellenpass auf den durchgestarteten Rafael Santos Borré spielte. Der Kolumbianer schüttelte seine Widersacher ab und legte im letzten Moment mustergültig auf den mitgelaufenen Lindström weiter, der aus drei Metern ins leere Tor zum 1:0 einschob. Dies bedeutete den Pausenstand in der 35. Minute. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verhielt sich der Gastgeber im Deutsche Bank Park zunächst ungewohnt zurückhaltend – und teilweise unkonzentriert. Doch zwei leichtfertige Ballverluste in der hintersten Linie konnten die Nullfünfer nicht bestrafen. Jonathan Burkardt stellte mit seinem Abschluss aus halbrechter Position Trapp vor keine Probleme (47.), Ndicka löschte im Sechzehner im letzten Moment den aufflackernden Brandherd (51.). Damit hatte es sich aber auch schon. In der 56. Minute hatte Rode Feierabend, der für ihn eingewechselte Ajdin Hrustic führte sich gleich spektakulär ein, als der Australier aus rund 30 Metern die Latte traf (61.). Zuvor hatte Lindström eine Kostic-Flanke auf den ersten Pfosten um eine Fußspitze verpasst (57.). Nachdem der Däne im direkten Duell mit Zentner sein zweiter Treffer verwehrt blieb (67.), durfte sich auch die Nummer 29 während seiner Auswechslung für Ragnar Ache (72.) vom Publikum feiern lassen. Wenige Augenblicke später war Trapp gefordert, als er einen Fernschuss von Burkhardt abwehrte (72.). In der Folge ging der FSV zwangsläufig mehr Risiko, die sich bietenden Kontersituationen der Eintracht versandeten meistens. Doch selbst ließ die SGE ebenso kaum etwas zu, ein über die Latte gelenkter Fernschuss von Anton Stach (80.) blieb erstmal die aufregendste Gelegenheit, ehe sich Trapp kurz vor Schluss ein letztes Mal aus nächster Nähe gegen Aarón Martín auszeichnen durfte und musste (90.). Weshalb zum Abschluss ein ansehnliches, wenn auch nicht spektakuläres 1:0 steht. Eintracht Frankfurt hat somit nach der Hinrunde 27 Punkte auf der Habenseite, im gesamten Kalenderjahr 2021 sind es 70. Mehr ergatterten in der Bundesliga nur der FC Bayern und Borussia Dortmund. Stimmen zum Spiel Oliver Glasner: Ich bin super happy und zufrieden über Ergebnis und Leistung. Ich habe großen Respekt vor Mainz, ich hatte sie genau so aggressiv erwartet. Aber meine Spieler haben bewiesen, dass sie physisch und mental bereit waren. Der Sieg war verdient und ist ein fantastischer Abschluss einer sehr guten Hinrunde. Hinten raus haben wir viele Punkte geholt, unsere Leistung hat sich stabilisiert. Mit großer Freude und Stolz auf meine Spieler gehen wir in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Das 1:0 war genauso, wie wir es uns vorgenommen hatten: mit wenigen Kontakten Situationen auflösen, wenn Mainz hoch steht und wir den Ball gewinnen. Alle Spieler waren immer da für die Mannschaft und für Eintracht Frankfurt. Das ist der wahre Schlüssel. Mein größter Wunsch für das neue Jahr ist, dass wir vor vollem Haus im Deutsche Bank Park spielen. Dann haben wir Corona im Griff. Sebastian Rode: Es war zwar gegen Ende etwas eng und spannend, was wir uns natürlich lieber erspart hätten. Aber insgesamt ist der Sieg hochverdient. Es ist wirklich cool, dass es noch vor Weihnachten mit meinem ersten Startelfeinsatz in dieser Bundesligasaison gereicht hat. Es ging einfach darum, meinen Teil beizutragen. Ich bin froh, dass es meine körperliche Verfassung zugelassen hat. Nach der Hinrunde ziehe ich fast ein überragendes Fazit. Nachdem wir zunächst viele Zähler liegengelassen haben, mit 27 Punkten in die Winterpause zu gehen, steht für die Entwicklung der Truppe. Die Moral ist super, wenn man gerade hinten raus so viele Körner zu haben, so zu fighten und drei Spiele in Folge zu gewinnen. Das gilt es zu konservieren, um gegen Dortmund daran anzuknüpfen. Viel Durchatmen ist nicht, wir haben auch während der Pause unsere Pläne, die wir abarbeiten. Timothy Chandler: Es war ein hartes Stück Arbeit, die Jungs haben es überragend gemacht. Ich bin einfach überglücklich über die verdienten drei Punkte und vor allem die Art und Weise. Wir haben gewusst, dass es ein aggressives und hartes Spiel wird. Wir haben es angenommen und waren direkt in den Zweikämpfen. Wir haben überragend als Mannschaft verteidigt und nach vorne gespielt. Wir wollten auf Ballgewinne lauern, um Konter zu setzen. Das ist uns beim Tor gelungen. Es ist für uns ein super Jahresabschluss. Wir haben uns in den vergangenen Wochen wirklich gesteigert und sind noch mehr zusammengewachsen. Das ist wichtig. Wir gehen mit einem guten Gefühl ins neue Jahr und möchten daran anknüpfen. Ragnar Ache: Es war ein schweres Spiel, in dem es viel hin und her gegangen ist. Wir haben bis zur letzten Sekunde dafür gefightet, den Sieg zu erringen. Jedes Spiel ist wichtig. Es ist schön, dass wir das letzte Spiel so beenden konnten. Man sieht, was für eine gute und kampfstarke Truppe wir haben. Es ist nach der vergangenen Saison schön, dass wieder regelmäßig Fans da sind. Jesper Lindström: Wir gehen mit einem Sieg in den Weihnachtsurlaub, das ist das Wichtigste. Ich bin glücklich, dass ich auch heute dem Team helfen und den Fans etwas zurückgeben konnte. Jedes Spiel in der Bundesliga ist schwierig. Wir haben aber die nötige Mentalität, jeder kämpft für den anderen. Wir haben aktuell mehr erreicht, als man zu Beginn dieser Reise eventuell erwartet hätte. Jetzt ruhen wir uns ein wenig aus und kommen noch stärker zurück. Bo Svensson (Cheftrainer 1. FSV Mainz 05): Ich habe zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Vor der Pause waren wir nicht am Anschlag und haben das Spiel nicht angenommen. Die Eintracht war klar besser. Wir dachten, wir verwalten das Spiel, ohne etwas zu investieren. Die zweite Halbzeit war okay, ohne spielerischen Glanz. Einsatz und Haltung waren in Ordnung. Es war keine Überraschung, dass die Eintracht gut ist und mit Selbstvertrauen aufläuft. Ich hinterfrage aber unsere Leistung. Diese war schlecht von uns allen. Frust und Ärger überwiegen eine halbe Stunde nach dem Spiel gegenüber der Gesamtbetrachtung der Hinrunde.
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de
|