VfL Bochum - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2021/2022 - 9. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: 24.10.2021, 19:30 Uhr
Zuschauer: 19.500
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 D. Blum (3.), 2:0 Polter (90.)

 

>> Spielbericht <<

VfL Bochum
Eintracht Frankfurt

  • Riemann
  • Gamboa
  • Masovic
  • Lampropoulos
  • Danilo Soares
  • Losilla
  • Löwen
  • Rexhbecaj
  • Asano
  • D. Blum
  • Polter

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Sow
  • Jakic
  • Toure
  • Kostic
  • Kamada
  • Borré
  • Paciencia

 

Wechsel
  • Holtmann für D. Blum (67.)
  • Stafylidis für Löwen (81.)
  • Antwi-Adjei für Asano (81.)
  • Bella Kotchap für Gamboa (89.)
Wechsel
  • Lammers für Paciencia (28.)
  • Rode für Jakic (45.)
  • Hauge für Toure (75.)
  • Hrustic für Sow (75.)
Trainer
  • Thomas Reis
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Niederlage in Bochum

Eintracht Frankfurt verliert auswärts gegen den VfL mit 0:2 (0:1). Blum (3.) und Polter (90. + 2) treffen für den Gastgeber.

Cheftrainer Oliver Glasner schickte die gleiche Elf wie beim erfolgreichen 3:1 gegen Olympiacos FC auf den Bochumer Rasen. Die nach dem Europa-League-Spiel noch leicht angeschlagenen Makoto Hasebe, Tuta, Djibril Sow und Almamy Toure konnten also von Beginn an mitwirken.

In einer ereignisreichen Anfangsphase hätte die Partie für die Eintracht nicht schlechter starten können. Nach nicht einmal drei Minuten musste Kevin Trapp hinter sich greifen, als der Ex-Frankfurter Danny Blum nach einem Steckpass von Takuma Osano frei vor dem Eintracht-Keeper auftauchte und sich die Chance auf das frühe 1:0 nicht nehmen ließ (3.).

Die Eintracht musste sich kurz schütteln – und antwortete selbst mit den ersten offensiven Annäherungen. Einen Freistoß von Filip Kostic konnte Bochums Torwart Manuel Riemann nur ins Aus abwehren. Bei der darauffolgenden Ecke köpfte Goncalo Paciencia Sebastian Polter an die Hand, Schiedsrichter Marco Fritz entschied nach VAR-Studium auf Elfmeter. Paciencia trat selbst an, sein Schuss war allerdings zu unplatziert, Riemann packte sicher zu (11.).

Die direkte Antwort auf den Rückstand blieb also aus. In der Folge schaffte es die Eintracht nicht, sich zwingende Torchancen zu erspielen. Vielmehr war es der Gastgeber, der mit Kopfbällen von Sebastian Polter (24.) und Blum (26.) Trapp auf die Probe stellte. Die schlechten Nachrichten für die Eintracht sollten derweil nicht abreißen. Paciencia musste angeschlagen ausgewechselt werden, Sam Lammers ersetzte ihn positionsgetreu (28.).

In einer sehr zerfahrenen Schlussviertelstunde der ersten Hälfte mangelte es den Gästen an offensivem Esprit. Zeitgleich konnte man sich glücklich schätzen, dass der VfL seine Kontersituationen ein wenig zu überhastet ausspielte. Die aus Eintracht-Sicht den eigenen Vorsätzen nicht genügende erste Hälfte komplettierte der zweite verletzungsbedingte Wechsel. Kristijan Jakic konnte nach einem Bodycheck nicht weiterspielen, für ihn kam Sebastian Rode in die Partie (45.).

Die Eintracht hatte sich einiges vorgenommen für die zweite Hälfte, umsetzen konnte sie davon allerdings wenig. Die erste große Gelegenheit hatte aber der VfL, der in Person von Osano an Trapp scheiterte (49.). Einfache Abspielfehler reihten sich aneinander, die einen möglichen Spielfluss im Keim erstickten. Frankfurt kämpfte sich allerdings ins Spiel zurück, Rode und Lammers läuteten mit ihren Abschlüssen (57. und 58.) die bis dato gefährlichste Phase der Eintracht ein. Borrés Abschluss wurde nach einem spielversprechenden Konter im letzten Moment geblockt, bei der folgenden Ecke verzeichnete Toure per Kopf die nächste Chance (62.).

Mitten in die Drangphase der Hessen dann fast das 0:2 aus Sicht der Eintracht. Nach einer Ecke konterte Bochum blitzschnell über Gerrit Holtmann, den sowohl Tuta als auch Hasebe nicht halten konnten. Seine Hereingabe verpasste Osano haarscharf (69.). Auf der Gegenseite war es erneut Lammers, der nach einer Kostic-Flanke nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball bringen konnte (74.). Mit Jens Petter Hauge und Ajdin Hrustic, die Sow und Toure ersetzten (75.), wechselte Glasner offensiv. Zwangsläufig erhielt der Gastgeber mehr Raum zum Kontern, Elvis Rexhbecaj und Antwi-Adjei zielten allerdings über das Tor.

Die Eintracht startete die Schlussoffensive, Daichi Kamada traf nach einer starken Einzelaktion mit seinem Abschluss allerdings nur den Pfosten (86.). Es sollte die letzte Möglichkeit auf den späten Ausgleich bleiben, in der Nachspielzeit erzielte Sebastian Polter das entscheidende 2:0 aus Bochumer Sicht (90. + 2).

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Gratulation an Thomas und den VfL zum verdienten Sieg aufgrund der höheren Anzahl an Torchancen. Wir sind sehr schläfrig gestartet und in Rückstand geraten. Dann ist viel zusammengekommen: Verschossener Elfmeter, zwei Verletzungen. Wir haben alles probiert, sind später all in gegangen und haben dann die Absicherung vernachlässigt. Bochum kam dadurch in Kontersituationen mit ihren schnellen Spielern. Zudem hat uns Bochum in viele Duelle verstrickt. Insgesamt haben wir es nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir haben uns nicht durchsetzen können und den Ball nicht schnell genug laufen lassen. Dazu brauchst du geistige Frische, die war heute nicht da. Nur 40 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind zu wenig. Wir haben zwar 100 Prozent gegeben, aber das hat heute nicht gereicht. Die Achterbahnfahrt geht somit weiter. Unsere Aufgabe bleibt, Konstanz in die Leistungen zu bringen, individuell und als Mannschaft. Acht Punkte nach neun Spielen ist nicht das, was wir von uns erwarten. Goncalo spürt den Oberschenkel, Jakic hat einen Schlag abbekommen. Mehr kann ich noch nicht sagen.

Sebastian Rode: Bochum war von der ersten Minute aggressiv. Wir wollten mit Leidenschaft, Aggressivität und hohem Engagement dagegenhalten, das haben wir nicht geschafft. In der zweiten Halbzeit haben wir nochmal alles versucht, durch Daichi auch den Pfosten getroffen, aber insgesamt fehlte es an Kompaktheit und Entschlossenheit. Der Trainer hatte davor gewarnt, dass wir den Kampf annehmen müssen. Das ist uns nicht gelungen. Hier hat man Bundesligafußball von Bochum gegen eine harmlose Eintracht gesehen. Wir müssen auch drei Tage nach einem vermeintlichen Highlight-Spiel die Leistung auf den Platz bekommen, damit wir insbesondere in der Liga unsere Punkte holen. Ich hoffe, dass jetzt jeder gemerkt hat, was in der Bundesliga abgeht und wie man hier Fußball spielen muss. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber glücklich, dass ich 45 Minuten durchgehalten habe. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Spielen mehr beitragen kann und wir erfolgreicher sind als heute.

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): Die frühe Führung hat uns Selbstvertrauen gegeben. Insgesamt waren wir sehr aggressiv und haben alles reingeworfen in die Partie. Allerdings haben wir die Kontersituationen nicht gut ausgespielt. In die zweite Halbzeit sind wir sehr gut reingekommen, ehe Frankfurt ab der 60. Minute die Kontrolle übernommen hat. Wir waren in dieser Phase zu hektisch. Dann kriegen wir die Kontersituationen, von denen eine fast zum Ausgleich führt. So ist Fußball, da wären wir fast bestraft worden. Ich bin froh, dass wir nach dem Sieg in Fürth eine gute Frankfurter Mannschaft schlagen konnten. Danke an die Zuschauer, es war eine tolle Stimmung.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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