Eintracht Frankfurt - Olympiakos Piräus

Europa League 2021/2022 - Gruppe D, 3. Spieltag

3:1 (2:1)

Termin: 21.10.2021, 21:00 Uhr
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Tiago Bruno Lopes Martins (Portugal)
Tore: 1:0 Borré (26., Foulelfmeter), 1:1 El-Arabi (30., Handelfmeter), 2:1 Toure (45.), 3:1 Kamada (59.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Olympiakos Piräus

  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Sow
  • Jakic
  • Toure
  • Kostic
  • Kamada
  • Borré
  • Paciencia

 


  • Vaclik
  • Lala
  • Sokratis
  • Cissé
  • Reabciuk
  • M’Vila
  • Bouchalakis
  • Gio. Masouras
  • M. Camara
  • A. Camara
  • El-Arabi

 

Wechsel
  • Ndicka für Tuta (60.)
  • Rode für Paciencia (83.)
  • Durm für Toure (83.)
  • Hauge für Sow (89.)
Wechsel
  • Onyekuru für M’Vila (60.)
  • Tiquinho Soares für El-Arabi (65.)
  • Kunde für A. Camara (66.)
  • Rony Lopes für Gio. Masouras (77.)
  • Androutsos für Lala (77.)
Trainer
  • Oliver Glasner
Trainer
  • Pedro Rui da Mota Vieira Martins

 

 

Reaktion gegen Piräus

Eintracht Frankfurt besiegt Olympiacos FC 3:1 (2:1) und zieht mit den Zählern fünf bis sieben am bisherigen Spitzenreiter der Gruppe D vorbei. Rafael Santos Borré (26., Foulelfmeter) und Almamy Toure (45. + 3) erzielen die zweimalige Führung, Youssef El-Arabi (30., Handelfmeter) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Daichi Kamada stellt nach dem Seitenwechsel die Weichen endgültig auf Sieg (59.).

Die im Vergleich zum 1:2 gegen Hertha BSC auf fünf Positionen umgestellte Elf zeigte sich nicht nur personell verändert, sondern vor allem auch hinsichtlich ihres Auftretens. Vor 35.000 lautstarken Zuschauern im ausverkauften Stadion rissen die Adler das Heft des Handelns an sich. Also ähnlich wie gegen die Hertha, nur mit weit weniger Flüchtigkeitsfehlern.

Mit Tuta, Almamy Toure, Kamada, Borré und Goncalo Paciencia anstelle von Evan Ndicka, Timothy Chandler, Jens Petter Hauge, Jesper Lindström und Sam Lammers agierten die Hausherren im identischen 3-4-1-2-System wie fünf Tage zuvor, präsentierten sich insgesamt aber in allen Feldbereichen konsequenter.

Selbst wenn die erste Torannäherung den Gästen aus Griechenland gehörte, als El-Arabi eine Halbfeldflanke nicht entscheidend aufs Gehäuse brachte (12.). Im Gegenzug flankte der auf die rechte Seite ausgewichene Borré auf den in den Strafraum vorgestoßenen Kamada, der haarscharf am Kasten vorbei köpfte (13.).

In diesem Muster wiederholten sich vielerlei Sequenzen, in denen der Bundesligist immer wieder gezielte diagonale Verlagerungen einstreute, während die Hellenen gekonnte Nadelstiche setzten. Vor allem Filip Kostic tat sich in weiterer Folge als Chanceninitiator über die linke Außenbahn hervor. Erst köpfte Borré eine Hereingabe des Serben aus fünf Metern knapp übers Gehäuse (20.). Kurz darauf dieselbe Kombination, diesmal nach einer Ecke, an deren Ende Tomáš Vaclík das Leder gerade so auf der Linie festhielt (23.).

Doch auch durchs Zentrum wussten sich die Gastgeber ein ums andere Mal zu kombinieren. Nach direktem Passspiel über Paciencia, Kamada und Borré war letzterer nur noch durch ein Foul zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Sommerneuzugang abgebrüht links oben, Vaclík lag zumal im anderen Eck (26.).

Als Frankfurt schon in einen frühen Rausch zu spielen schien, der plötzliche Dämpfer. Nach einem unter gegnerischer Bedrängnis unabsichtlichen Handspiels von Kristijan Jakic im eigenen Sechzehner entschied Schiedsrichter Pedro Martins erneut auf Strafstoß (29.), welchen der Video Assistant Referee bestätigte. El-Arabi traf ebenso sicher (30.).

Kurz geschüttelt, suchte die Eintracht kurzerhand wieder den Vorwärtsgang – und fand ihn, ohne allzu überstürzt zu Werke zu gehen. Die Folge war die nächste Flanke von Kostic, der am langen Pfosten lauernde Toure zielte per Direktabnahme daneben (38.). Auf der anderen Seite vereitelte Tuta mit kompromisslosem Stellungsspiel im Eins-gegen-zwei den wohl entscheidenden Querpass (40.), Sokratis Papastathopoulos köpfte die anschließende Ecke in die Arme von Kevin Trapp (40.).

Als die offizielle Nachspielzeit schon überschritten schien, erzwang Frankfurt nochmal eine Ecke, die Martin Hinteregger an die Latte köpfte (45. + 3). Djibril Sow setzte entscheidend nach und sah in der Mitte der Mitte Toure, der freistehend ins leere Tor zum 2:1 einschob (45. + 3). Der Wiederanpfiff ging nahezu nahtlos in den Pausenpfiff über.

Die Kabinen wieder verlassen, bot sich dem Publikum weiterhin der bereits von Ex-Kapitän Ioannis Amanatidis unter der Woche vermutete „offene Schlagabtausch“. Piräus musste, Frankfurt wollte erneut treffen. In die Tat umgesetzt als nächstes von Kamada. Paciencia stellte Vaclík aus dem Hinterhalt auf die Probe, dieser ließ prallen, der Japaner verwandelte den Rebound, indem er den machtlosen Schlussmann umkurvte und zum 3:1 einschob (59.).

In der Folge waren die Adlerträger der Vorentscheidung näher als die Griechen dem Anschluss. Borré behauptete auf links die Kugel, flankte auf Paciencia, der per Kopf das Ziel verfehlte (75.). Dann versuchte Hinteregger aus halblinker Lage sein Glück, zielte aber am langen Pfosten vorbei.

Dass auch andere Ereignisse als Tore Glücksgefühle auslösen können, zeigte dann die 82. Minute, als der erstmals seit dem DFB-Pokalspiel in Mannheim wieder im Kader stehende Sebastian Rode für den ebenfalls bejubelten Paciencia den Platz betrat. Es war der emotionale Höhepunkt eines insgesamt überzeugenden und umso stimmungsvolleren Europapokalabends, der mit dem 3:1 den in Anbetracht der Spielanteile angemessenen Sieger gefunden hat.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner: Ich bin sehr zufrieden, vor allen Dingen wie wir aufgetreten sind. Wir wollten gemeinsam eine Reaktion zeigen, das ist uns gelungen. In der ersten Halbzeit hatten wir eine gute Absicherung gegen schnelle Flügelspieler und haben auch nach dem 1:1 weiter an uns geglaubt. In der zweiten Halbzeit wollten wir aus tieferer Organisation auf unsere Chancen warten. Das ist uns beim dritten Tor sehr gut gelungen. Insgesamt war der Sieg hochverdient, wir hatten eine gute Staffelung und sind sehr variabel aufgetreten, ohne die Balance zu verlieren. Wir haben nach der Partie gegen die Hertha die richtigen Schlüsse gezogen, viel mehr Ruhe ausgestrahlt im eigenen Ballbesitz und waren alle viel disziplinierter. Die Spieler haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben Olympiacos im 4-1-4-1 erwartet und wollten sie in der Zentrale aus dem Spiel nehmen. Das hat gut geklappt. Dennoch gibt es immer etwas zu verbessern. Die Atmosphäre habe ich genossen. Im Spiel nicht so, weil man konzentriert ist, aber nach dem Spiel die Ehrenrunde. Das sind die Spiele, bei denen wir als kleine Jungs vor dem Fernsehen saßen und wünschten, dabei zu sein. Wir hatten viele coole Ballgewinne, aus denen wir weitere Torchancen hätten erspielen können. Das ist Jammern auf hohem Niveau – das ist aber besser als auf tiefem. Jetzt müssen wir den Schwung und das Selbstvertrauen mitnehmen.

Sebastian Rode: Mir geht es sehr gut, gerade nach dem Sieg. Die Lunge brennt, auch wenn es nur zehn Minuten waren. Ich bin froh, dass ich wieder fit bin. Heute Abend genieße ich den Sieg, dann geht es am Sonntag in Bochum weiter. Wir waren von der ersten Minute an gut im Spiel, das hat noch nicht oft geklappt in dieser Saison. Selbst nach der Führung und dem direkten Ausgleich haben wir die Ruhe bewahrt. Dann haben wir ein wunderschönes zweites Tor erzielt. In der zweiten Halbzeit haben wir die Räume genutzt, mit Ruhe gespielt und den Sack zu gemacht. Wir wollten eine Reaktion zeigen nach dem Spiel am Samstag, das haben wir auch angesprochen. Wir haben noch zwei heiße Auswärtsspiele in der Europa League. Es ist noch ein weiter weg bis zu Platz eins, den wir erreichen wollen, um uns eine K.-o.-Runde zu sparen.

Kevin Trapp: Diese drei Punkte tun sehr gut. So schnell geht es im Fußball. Wir haben gegen München sehr viel Positives erlebt, gegen die Hertha zurecht viel Kritik abbekommen. Nach dem Spiel hatte ich gesagt, dass wir in der Lage sind, eine Reaktion zu zeigen, weil wir den nötigen Charakter in der Mannschaft haben. Wie wir heute über die gesamten 90 Minuten gespielt haben, das ist Eintracht Frankfurt. Es war wieder eine tolle Stimmung, wir haben versucht das mit unserem Einsatz und unserer Aggressivität zurückzuzahlen. Wir haben heute gegen eine Mannschaft gespielt, die tief stand. Wir haben uns viel in den Zwischenräumen bewegt, so haben wir uns viele Chancen kreiert. Vor allem das zweite Tor war ein Leckerbissen, wie wir es herausgespielt haben. Dass wir viel Qualität in der Mannschaft haben, wissen wir. Heute hat man gesehen, was passieren kann, wenn wir befreit und ohne zu viel Nachdenken Fußball spielen.

Goncalo Paciencia: Der Sieg tut gut nach der Niederlage gegen die Hertha. Diesmal war es ein gutes Spiel, ein schöner Sieg zu Hause mit unseren Fans. Es war ein großer Fight. Der Europapokal bringt immer gute Nächte nach Frankfurt. Wir sind glücklich und bleiben unserem Weg treu.

Djibril Sow: Der Sieg tut sehr gut, nicht nur mit Blick auf die Tabelle in der Europa League. Sondern auch für uns, für die Seele. Wir haben gezeigt, wie wir spielen wollen und wo unser Leistungslevel liegt. Das müssen wir einfach konstanter durchziehen und ich glaube, dann können wir die Leute im Stadion mitziehen. Wir hatten eine sehr, sehr gute erste Halbzeit. Vielleicht die beste, vor allem zu Hause. Wir haben den Gegner wirklich dominiert und viele Chancen herausgespielt. Auch die zweite Halbzeit war souverän. Der Gegner hatte fast keine klare Chance mehr.

Almamy Toure: Es war ein gutes Match von uns. Wir haben die Anweisungen des Trainers und das, was wir trainiert haben, sehr gut umgesetzt. Es war Teil unseres Videostudiums, dass Olympiacos bei zweiten Bällen nicht immer gut klärt. Als Djibi an den Ball kam, habe ich meine Chance gewittert und wollte einfach nur konzentriert bleiben, um den Ball reinzumachen. Das ist mir zum Glück gelungen. Ich war überrascht über das Tor, weil ich dachte, dass ich vielleicht im Abseits stand. Wir haben eine konzentrierte, aggressive und geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt und konsequent gepresst. Wir hatten uns am Samstag ein Tief erlaubt. Heute haben wir das Gegenteil gezeigt und Wiedergutmachung betrieben, auch durch eine stabile Defensive. Ich wusste, was ich zuletzt nicht gut gemacht hatte. Daraus musste ich lernen. Heute ist es gut gelaufen. Dennoch kann man natürlich ständig an sich arbeiten.

Pedro Martins (Trainer Olympiacos FC): Wir wussten um die Stärke der Eintracht. Dennoch waren wir gezwungen, tief zu stehen. Das war sicherlich nicht unsere Absicht. Wir waren enormem Druck ausgesetzt, das ist eine Stärke der Eintracht. Wir haben es nicht geschafft, das zu minimieren. Wir hatten nicht genug Ballbesitz aufgrund der guten Einstellung des Gegners.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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