• Kobel
• Passlack
• Witsel
• Akanji
• N. Schulz
• Dahoud
• Reyna
• Bellingham
• T. Hazard
• Reus
• Haaland

• Trapp
• Ilsanker
• Hinteregger
• Ndicka
• Sow
• Hasebe
• da Costa
• Kostic
• Kamada
• Barkok
• Borré

• Malen für T. Hazard (73.)
• Delaney für Bellingham (73.)
• Papadopoulos für Witsel (78.)
• Moukoko für Reus (87.)
• S. Tigges für Reyna (87.)

• C. Lenz für Ilsanker (46.)
• Lindström für Barkok (46.)
• Hauge für Kamada (46.)
• Hrustic für Hasebe (69.)
• Ache für Kostic (86.)

• Marco Rose

• Oliver Glasner

Klare Niederlage in Dortmund

Die Eintracht verliert zum Bundesliga-Saisonauftakt gegen den BVB 2:5 (1:3). Frankfurt kommt nach der Pause besser ins Spiel, die Borussia kontert allerdings eiskalt.

Im Vergleich zur 0:2-Pokalniederlage in Mannheim nahm Cheftrainer Oliver Glasner bei seinem Bundesligadebüt für die Eintracht gleich vier personelle Veränderungen vor. Im eingespielten 3-4-3-System kam Filip Kostic, der gegen den SV Waldhof noch rotgesperrt fehlte, anstelle von Christopher Lenz auf der linken Außenbahn zum Einsatz. Der verletzte SGE-Kapitän Sebastian Rode wurde im Zentrum von Makoto Hasebe vertreten. Zudem rückten Stefan Ilsanker und Aymen Barkok für Tuta und Jesper Lindström in die Startelf. Neuzugang Jens Petter Hauge stand wenige Tage nach seinem Wechsel bereits zum ersten Mal im Kader.

Im ersten Samstagabendspiel der neuen Bundesligasaison zeigten beide Mannschaften von Beginn an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Die ersten Minuten wurden von hohem Pressing und schnellem Umschaltspiel dominiert. In einer umkämpften Partie nahmen die Gastgeber das Heft des Handelns in die Hand, ohne sich aber klare Torchancen herauszuspielen. Den ersten guten Vorstoß der Dortmunder konnte Erling Haaland nach einer zu scharfen Hereingaben von Thorgan Hazard nicht vollenden (8.). Nachdem sich die Schwarz-Gelben mit Glück in den Strafraum kombiniert hatten, klärte Ilsanker per Grätsche gegen den durchgestarteten Giovanni Reyna (17.). Mit der ersten guten Möglichkeit ging der BVB dann in der 23. Minute in Führung, Haaland bediente Marco Reus, der aus halblinker Position einschob.

Dortmunder Doppelschlag

Die Antwort der Eintracht ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte kam Rafael Borré an den Ball, den Dortmunds Felix Passlack bei einem Klärungsversuch ins eigene Tor beförderte (27.). In der Folge entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch, die Eintracht agierte mutiger und wurde von einem Doppelschlag binnen 180 Sekunden kalt erwischt. Erst hatte Haaland das Auge für Hazard, der aus rechter Position flach ins Tor traf (32.), kurz darauf erhöhte der zweifache Vorbereiter selbst auf 3:1 (34.). In der 40. Minute schlug der Ball zum vierten Mal im Frankfurter Kasten ein, der Treffer von Reus zählte allerdings nach Überprüfung nicht, da die Kugel zuvor die Torauslinie überschritten hatte. So ging es mit dem 1:3 aus Sicht der Eintracht in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Glasner drei frische Kräfte und stellte zugleich auf Viererkette um. Christopher Lenz, Jesper Lindström und Debütant Jens Petter Hauge ersetzten Ilsanker, Barkok und Kamada. Lenz nahm die linke Außenverteidigerrolle ein, Hauge und Lindström kamen hinter Borré zum Einsatz. Letzterer leitete mit einer Flanke gleich die erste große Eintracht-Chance in Halbzeit zwei ein, den Kopfball von Borré konnte BVB-Keeper Gregor Kobel parieren (47.).

In dieser Phase ging es hin und her, erst konnten die Hessen einen Schuss von Jude Bellingham blocken (50.), dann setzte Lindström mit einer guten Hereingabe erneut Borré in Szene, der aus sechs Metern verzog (55.). Die Adler agierten offensiv mutiger – und wurden wieder kalt erwischt. Erneut war es Haaland, der im Strafraum das Auge für Reyna hatte, der aus kurzer Distanz zum 4:1 ins linke Eck vollendete (58.). Glasner brachte mit Ajdin Hrustic noch einen weiteren Mann für die Offensive, doch in der 70. Minute war es erneut Haaland, der sich körperlich durchsetzte und auf 5:1 erhöhte.

Die Eintracht war offensiv weiterhin bemüht, Aktivposten Lindström zielte aus knapp 15 Metern drüber (78.), Borrés Kopfball wurde erneut von Kobel pariert (86.). Hauge machte es kaum eine Minute später besser und traf nach einer vom kurz zuvor eingewechselten Ragnar Ache verlängerten Ecke aus kurzer Distanz zum 2:5. In der 90. Minute konnte Kevin Trapp das sechste Gegentor mit einer starken Parade gegen Erling Haaland verhindern.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben nicht gut verteidigt und zu viele individuelle Fehler gemacht. Das müssen wir besser machen, gegen eine Mannschaft wie den BVB ist das tödlich. Der Gegner hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt, so haben wir auch in der Höhe verdient verloren. Wir müssen als Mannschaft viel besser verteidigen und die einfachen individuellen Fehler abstellen. Wir sind in den einzelnen Aktionen nicht konsequent genug gewesen, haben den BVB zu oft gewähren lassen. Gegen eine solche Mannschaft bekommst du dann Probleme und eben auch fünf Gegentore. In der zweiten Halbzeit haben wir nach vorne Möglichkeiten kreieren können. Nichtsdestotrotz sind wir überhaupt nicht zufrieden mit unserem Start. Die Niederlage ist ein Rückschlag, wir werden aber die Ruhe behalten und an uns arbeiten.

Cheftrainer Oliver Glasner: In unserer heutigen Verfassung hatten wir keine Chance. Wir haben die Gegentore mit einfachen Ballverlusten quasi selbst erzielt, dann ist es in Dortmund sehr schwierig. Trotzdem bin ich mit der zweiten Halbzeit nicht unzufrieden, nach dem Seitenwechsel haben wir es deutlich besser gemacht. Wir haben umgestellt und waren auch nach vorne gefährlich, aber mit einem erneuten Fehler unsererseits war das Spiel dann entschieden. Wir haben insgesamt zu viele Fehler gemacht und werden nicht drumherum kommen, in den nächsten Wochen unsere Kompaktheit zu verbessern. In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff bekommen, sind immer hinterhergelaufen und haben die Bälle zu schnell verloren. Wir haben nur reagiert und nicht agiert. Wir hatten zudem Probleme mit dem hohen Tempo des BVB. Der Start ist missglückt, aber wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Jetzt geht es darum, eine klare Struktur in unser Spiel zu bekommen – mit und gegen den Ball. Nach der Pause hatten wir neben dem Tor noch drei absolute Topchancen, die wir sehr schön herausgespielt haben. Darauf wollen wir aufbauen.

Makoto Hasebe: Wir haben zu viele Konter zugelassen und sind insgesamt eine klare Niederlage kassiert. Unser Zweikampfverhalten wie auch unsere Passquote waren schlecht, nach Ballgewinnen haben wir zu häufig direkt wieder den Ball verloren. Mit Erling Haaland hat Dortmund zudem einen Spieler, der in Eins-gegen-Eins-Situationen fast nicht zu stoppen ist. Wir müssen die Niederlage analysieren und in der kommenden Woche zuhause gegen Augsburg vieles besser machen.

Stefan Ilsanker: Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht und den BVB so immer wieder eingeladen, uns auszukontern. Bei so viel Qualität ist es dann folgerichtig, dass Gegentore fallen. Hinti und ich haben beim dritten Gegentreffer zu zögerlich verteidigt, keiner fährt das lange Bein aus. Mannschaftstaktisch haben wir es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht, die individuellen Fehler haben uns heute aber das Genick gebrochen. Fünf Gegentore tun extrem weh, aber individuelle Fehler kann man beheben. Hier in Dortmund werden noch viele andere Mannschaften verlieren. Wenn wir gegen Augsburg gewinnen, sind wir wieder auf einem guten Weg.

Jens Petter Hauge: Es war schön, auf dem Platz zu stehen und mein Debüt zu feiern. Wenn wir aber so verlieren, dann kann ich mich auch über mein Tor nicht wirklich freuen. Wir müssen unsere Köpfe oben behalten, weiter hart arbeiten und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Erling Haaland hat den Unterschied gemacht, er war an allen Toren beteiligt. Jeder weiß, dass er ein großartiger Spieler ist, heute konnten wir ihn nicht aufhalten. Wir müssen daraus lernen, denn wir spielen in der Bundesliga gegen viele starke Mannschaften und Fußballer. Gegen Augsburg müssen wir genauer und konzentrierter spielen, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. In den Strafräumen werden die Spiele entschieden.

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): Das war ein sehr guter Auftritt und eine geschlossene Mannschaftsleistung. Schön und wichtig war auch, dass 25.000 Zuschauer im Stadion waren. Schon bei der Anfahrt hat sich das richtig gut angefühlt. Es war jede Menge Energie im Stadion und auf dem Platz, die die Jungs genutzt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viel zugelassen, zwei Gegentore schmecken mir nicht. Es gibt dementsprechend ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Ich habe in den Interviews der Jungs Selbstkritik gehört. Das ist wichtig und zeigt, dass wir nicht zu zufrieden sein dürfen. Dennoch war die Leistung richtig gut.

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