Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg

Bundesliga 2020/2021 - 21. Spieltag

2:3 (0:2)

Termin: 23.05.2021, 13:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Karoline Wacker (Backnang)
Tore: 0:1 Rolfö (2.), 0:2 Pajor (31.), 1:2 Prasnikar (48.), 1:3 Pawollek (56., Eigentor), 2:3 Freigang (57.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Frohms
  • Hechler
  • Kleinherne
  • Störzel
  • Küver
  • Mauron
  • Pawollek
  • Nüsken
  • Freigang
  • Dunst
  • Prasnikar

 


  • Schult
  • Wedemeyer
  • Doorsoun
  • Janssen
  • Rauch
  • Goeßling
  • Huth
  • Oberdorf
  • Engen
  • Rolfö
  • Pajor

 

Wechsel
  • Santos für Küver (69.)
  • Martinez für Mauron (69.)
  • Johannsdottir für Störzel (80.)
  • Panfil für Hechler (90.)
Wechsel
  • Blomqvist für Pajor (79.)
  • Wolter für Goeßling (60.)
  • Jakabfi für Rolfö (80.)
  • Dickenmann für Huth (89.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Stephan Lerch

 

 

Zwei unterschiedliche Hälften

In Halbzeit eins dominierte eine Woche vor dem Pokalfinale der VfL Wolfsburg die Liga-Partie - doch die SGE kämpft sich nach der Pause zurück, muss sich aber am Ende 2:3 (0:2) geschlagen geben.

Eine Woche vor dem Endspiel um den DFB-Pokal konnte in der Frauen-Bundesliga gegen den Finalgegner geprobt werden: den VfL Wolfsburg. Die Begegnung am 21. Spieltag im Deutsche Bank Park war die bereits - mit Testspielen - vierte Partie in dieser Saison gegen den VfL. Wie schon in den drei Spielen zuvor musste sich die SGE geschlagen geben. Trotz guter Moral nach dem Seitenwechsel hieß es am Ende 2:3 (0:2) aus Adlersicht im Frankfurter Stadtwald.

Kaum war angestoßen worden, schon gerieten die Adlerträgerinnen in Rückstand: Den Abschluss von Joelle Wedemeyer von der Seite konnte Merle Frohms, die nach ihrer Verletzung wieder im Kasten stand, nur abprallen lassen, Fridolina Rolfö brauchte den Ball nur noch ins leere Tor einzuköpfen (2.). Ein Szenario, was Frankfurt noch gut vom ersten Spieltag kannte, als Werder Bremen im Deutsche Bank Park gastierte. Doch anders als im September 2020 waren nicht die Gastgeberinnen, sondern die Gäste spielbestimmend. Der Favorit aus Niedersachsen hatte wenige Minuten später die nächsten Möglichkeiten (5.), doch die vielbeinige SGE-Abwehr konnte klären. Die VfL-Torschützin war es auch, gegen die Frohms mit gutem Stellungsspiel eingreifen musste, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern (13.). Die Eintracht fing sich zwar nach der Anfangsviertelstunde und wurde etwas mutiger, doch die Wölfinnen dominierten die Partie nach wie vor. Die Nationaltorfrau parierte bei der nächsten VfL-Großchance stark auf der Linie, als Lena Oberdorf wuchtig per Kopf den Ball aufs SGE-Tor brachte (26.).

Kaum hatte Laura Freigang die erste Annäherung nach einem Freistoß (28.), schon schlug Wolfsburg wieder zu: Stürmerin Ewa Pajor eroberte den Ball, dribbelte an Frohms vorbei und schob an allen vorbei die Kugel ins lange Eck (31.). Die Hessinnen konnten sich nur selten von der enormen Offensivpower der Gäste befreien, die unermüdlich nach vorne spielten und Fehler in der SGE-Defensive erzwangen.

So unglücklich die erste Hälfte begeonnen hatte, so glücklich begann die zweite: Lara Prasnikar setzte sich im Laufduell durch und schob eiskalt zum 1:2-Anschlusstreffer ein (48.). Nun konnten die Frankfurterinnen das Spiel offener gestalten. Dem 1:3, als Tanja Pawollek den Ball unglücklich über die eigene Linie drückte (57.), folgte beim ersten Angriff nach Wiederanstoß das 2:3. Laura Freigang traf, nachdem sie im ersten Versuch an Almuth Schult gescheitert war (58.). Nun hatten beide Teams ihre Chancen und boten einen Vorgeschmack auf das Pokalfinale. Pajor verpasste das 4:2 (65.) und Rolfö prüfte Frohms (68.). Die größeren Chancen hatte zwar weiterhin der VfL, aber die Eintracht blieb dran, löste jedoch ihre Kontersituationen nicht immer optimal. Erst ein Lattentreffer der eingewechselten Alexandra Johannsdottir (90.) hätte der SGE fast ein Happy End beschert. Unter dem Schlussstrich blieben eine verbesserte zweite Halbzeit, die tolle Moral und zwei Tore gegen den amtierenden deutschen Meister, die Mut für das Finale machen.

Denn für beide Teams war die Partie am Stadtwald eine Generalprobe für das sieben Tage später stattfindende DFB-Pokalfinale im Kölner Rhein-Energie-Stadion: Am kommenden Sonntag, 30. Mai, treffen die beiden letzten Pokalsieger - Frankfurt als 1. FFC 2014, Wolfsburg sechs Mal in Folge ab 2015 - um 16 Uhr (live in der ARD) zum großen Duell aufeinander.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Wir haben uns in der ersten Halbzeit viel vorgenommen, sind aber schlecht in die Partie reingekommen und direkt in Rückstand geraten. Wir hatten etwas zu viel Respekt vor dem Gegner, waren etwas ängstlich und zu hektisch bei eigenem Ballbesitz. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und vieles richtig gemacht. Ich freue mich, dass wir es Wolfsburg nach der Pause schwer gemacht haben. Dennoch ärgere ich mich, dass wir heute keinen Punkt mitgenommen haben. Wir hatten kurz vor Ende noch den Lattenteffer von Alex, dann hätte es 3:3 gestanden. Im Kreis nach dem Spiel haben wir gesagt, dass es uns Mut für das Finale gibt. Wir haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir es, wenn wir konsequent spielen, diesem Gegner nicht nur schwermachen, sondern auch gewinnen können. Das nehmen wir mit und analysieren vor allem die unterschiedlichen Halbzeiten. Es ist eine riesige Freude, in so einem Stadion wie dem Deutsche Bank Park zu spielen, das hilft uns mit Sicherheit für Köln nächste Woche. Im Finale wird es auch darum, dass man mit Überzeugung spielt und das haben wir heute in der zweiten Halbzeit gezeigt. Wir werden in Köln alles geben und haben uns über das Motivationsvideo der Männer gefreut.

Kapitänin Tanja Pawollek: Heute sprach das Ergebnis nicht für uns, aber es war ein ganz wichtiger Tag, um uns für das Pokalfinale am nächsten Wochenende vorzubereiten. Das Stadion hier, die Stimmung bei uns, alles hilft uns sehr als Vorbereitung für kommende Woche - da müssen wir dann von Beginn an dasein. Heute hat einiges nicht gepasst, das wissen wir auch. Wir haben das in der Halbzeit schon besprochen und danach gesehen, zu was wir in der Lage sind. Wir sind auf jeden Fall heiß auf nächste Woche und haben ein gutes Gefühl!

Laura Freigang: Ich denke, wir wurden ein bisschen von Wolfsburg überfahren, sind noch nicht so klargekommen, haben uns aber in der zweiten Halbzeit einiges vorgenommen und sind entsprechend gut aus der Pause rausgekommen. Dann haben wir stark gespielt und auch die Tore gemacht. So müssen wir nächste Woche auch auftreten, aber nicht nur 45 Minuten, sondern von Anfang an! Ich glaube, das war der Fehler im heutigen Spiel. Ein bisschen giftiger sein und die Wolfsbürger nicht im Spiel kommen lassen. Aber ich denke, im DFB-Pokal ist eine ganz andere Atmosphäre und ich glaube, dass wir das schaffen!

Merle Frohms: Wir sind sehr ängstlich in die Partie gestartet, das hatten wir gegen Wolfsburg leider schon häufiger. Über ein kompaktes, selbstbewusstes Spiel müssen wir in die Partie finden, dann sieht es anders aus. Wir haben aber auch gesehen, dass wir spielerisch bestehen können. Das ist genau der Punkt, den wir bis zum Pokalfinale unbedingt ändern müssen. Der Platz und das Feeling hier war heute schon überragend und ein guter Test für das Spiel nächste Woche!

Stephan Lerch (Trainer VfL Wolfsburg): Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben und bereiten uns jetzt auf das Pokalfinale gegen die Eintracht vor. Zum Spiel muss man sagen, dass es zwei unterschiedliche Halbzeiten waren.Wir haben super angefangen, hatten alles unter Kontrolle und die Eintracht vor Probleme gestellt. Wir hätten dann früher nachlegen müssen, das ist uns aber nicht gelungen. In der zweiten Halbzeit haben wir es uns dann selbst schwer gemacht, die Frankfurterinnen haben eine gute Reaktion gezeigt, waren aggressiver, enger dran. Deren Tor war natürlich ein Push, da mussten wir uns erstmal schütteln. Natürlich war es beim Stand von 2:3 dann sehr spannend. Uns hat die Genauigkeit in der Phase gefehlt. Ich muss ich sagen, dass es ein Highlight war, hier in dem Stadion zu spielen. Gerade für ich als ehemaliger Eintracht-Spieler habe ich natürlich einen besonderen Bezug. Aber für alle war die Atmosphäre sehr schön. Wir nehmen jetzt auch für das Pokalfinale einiges mit, sowohl positiv als auch negativ. Klar ist: Wir dürfen uns gegen diese Mannschaft in keiner Sekunde sicher sein. Wir wollen aber wieder in Führung gehen, uns nicht zurücklehnen, weil die Eintracht die Möglichkeiten hat, wenn wir nicht unsere Hausaufgaben machen. Wenn wir das machen, sollte es aber reichen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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