Eintracht Frankfurt -
Turbine Potsdam |
Bundesliga 2020/2021 - 9. Spieltag
0:1 (0:0)
Termin: 13.11.2020, 19:15 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Nadine Westerhoff (Bochum)
Tore: 0:1 Chmielinski (76.)
Eintracht Frankfurt |
Turbine Potsdam |
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Unglückliche Pleite Im ersten Klassiker des deutschen Frauenfußballs liefert sich die Eintracht mit Turbine Potsdam einen intensiven Abnutzungskampf – und muss sich unglücklich 0:1 geschlagen geben. 1. FFC Frankfurt gegen Turbine Potsdam – das war bis zu dieser Saison der Klassiker im deutschen Frauenfußball, der die Herzen der Fans höherschlagen ließ. Eine gute Tradition, die Frankfurt nun als Eintracht fortführen wird. Und der erste „alte, neue Klassiker“ dieser Art hielt, was er versprochen hatte: Intensität, Zweikämpfe und Wille. Das glücklichere Ende aber verbuchte Turbine für sich. Unter Flutlicht mussten sich die Adlerträgerinnen am Freitagabend am 9. Spieltag der Bundesliga-Saison 2020/21 im Topspiel 0:1 (0:0) geschlagen geben. Die Potsdamerinnen verteidigten damit vorerst den dritten Rang. SGE-Coach Niko Arnautis setzte auf dieselbe Startelf wie in der Woche zuvor beim MSV Duisburg, als die Eintracht 3:0 gewann. Die erste Großchance ließ nicht lange auf sich warten: Barbara Dunst steckte den Ball perfekt in den Lauf von SGE-Torjägerin Laura Freigang, doch Meaghen Nelly konnte die Kugel gerade noch zur Ecke klärten (2.). Forsch begannen die Adlerträgerinnen die Partie mit viel Offensivwirbel – doch die Gäste aus Brandenburg blieben mit schnellen Gegenstößen brandgefährlich: Nina Ehegötz‘ Abschluss strich über die Latte (7.). Umkämpft war die Partie zwischen den Hessinnen und dem von Sofian Chahed trainierten Verein, die Begegnung war von Nickligkeiten, intensiven Zweikämpfen und teilweise auch hektischen Aktionen geprägt. Tormöglichkeiten sahen die TV-Zuschauer auf beiden Seiten, gleichwohl die Defensivreihen bei Regen in Frankfurt-Rödelheim aufmerksam agierten und wenige Räume anboten. Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch mit zu wenig Durchschlagskraft. Die vielversprechendste Situation gab es, als sich Géraldine Reuteler nach einer gefährlichen Turbine-Chance über die linke Seite durchsetzte und Tanja Pawollek im Rückraum anspielte, deren Abschluss allerdings kein Problem für Potsdams Keeperin Vanessa Fischer darstellte (36.). Wirklich brenzlig wurde es vor der Pause noch einmal für die Eintracht, als Merle Frohms den Abschluss von Malgorzata Mesjasz aus dem Strafraumgewühl glänzend parierte (40.). In der Schlussphase des ersten Durchgangs wagten beide Mannschaften etwas mehr – konnten aber am gerechten 0:0 nichts mehr ändern, weil Nationaltorfrau Merle Frohms im SGE-Kaste mit einer sensationellen Flugparade bei einem Überraschungsschuss von Mesjasz ihr Team vor dem Rückstand rettete (44.). Ein ähnliches Bild bot sich nach Wiederanpfiff – intensiv, aber wenig Ertrag. Aber beide Mannschaften waren bemüht, nun mehr Offensivakzente zu setzen: Eintracht-Trainer Niko Arnautis wechselte Ex-Turbine Lara Prasnikar nach ihrer Corona-Infizierung für Mittelfeldakteurin Laura Feiersinger ein. Die nächste Torchance hatte allerdings die Schweizerin Reuteler, ihr Schuss wurde geblockt (71.). Kurz darauf kamen SGE-Geburtstagskind Theresa Panfil und Shekiera Martinez in die Partie. Doch in Führung gingen die Gäste: Die eingewechselte Gina Chmielinski drosch volley humorlos die Kugel ins rechte untere Eck zur Potsdamer Führung (76.). Mit wütenden Angriffen reagierten die Hessinnen auf den unverdienten Rückstand. Was Merle Frohms vor der Pause für die SGE war, war Vanessa Fischer nun für Potsdam: Eine Wahnsinnsparade nach einem Schuss von Kapitänin Tanja Pawollek verhinderte den mehr als gerechten Ausgleich. Für die Adlerträgerinnen warten in den kommenden Wochen in der Frauen-Bundesliga weitere Top-Gegner: In sieben Tagen spielt der deutsche Rekordmeister auswärts beim aktuellen Doublesieger VfL Wolfsburg. Anstoß in der Autostadt ist am Freitag, 20. November, um 19.15 Uhr. Stimmen zum Spiel Niko Arnautis: Vom Ergebnis her bin ich natürlich sehr enttäuscht, aber nicht nur ich bin das, sondern die ganze Mannschaft. Wir sind auch zu Recht enttäuscht, denn ich glaube nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Deshalb ist es umso bitterer, wenn das Spiel so ausgeht. Wir haben dann nochmal alles probiert, alles versucht, deswegen kann ich auch der Mannschaft keinen Vorwurf machen, dass sie nicht wollte. Ich glaube gerade in der zweiten Halbzeit waren wir die klar spielbestimmende Mannschaft. Wir haben es immer weiter versucht, es hat dieser sogenannte Dosenöffner gefehlt, dass wir in Führung gehen und so mehr Raum haben. Umso ärgerlicher ist es, dass wir zwei Mal nicht konsequent genug klären und der Ball dann im Tor landet. Deshalb haben wir heute leider sehr unglücklich 0:1 verloren. Insgesamt war es ein munteres, ein kampfbetontes Spiel – das Glück war einfach nicht auf unserer Seite. Es ist schwer, nach diesem Spiel schon an das nächste gegen Wolfsburg zu denken. Trotzdem haben wir auch, als wir nach dem Spiel im Kreis zusammen gekommen sind, gesagt, dass wir vielleicht auch mal Glück haben und einen raushauen. Wir müssen schauen, dass wir morgen erstmal regenerieren und das Wochenende so nutzen, dass wir wieder frisch sind. Dann bereiten wir uns ab Montag auf Wolfsburg vor. Es wird wieder ein Highlight-Spiel, so wie die nächsten Spiele auch. Für uns ist es wichtig, dass wir weiter an uns arbeiten, den Fußball zeigen, den wir spielen können. Wir wollen mutig und aggressiv auftreten und das Glück vielleicht auch mal erzwingen. Nichtsdestotrotz ist es heute schwierig, die richtigen Worte für das nächste Spiel zu finden, die Aufgaben werden nicht leichter. Wir schauen, was die nächsten Spiele bringen, wir wollen an den kommenden Aufgaben weiter wachsen. Auch wenn wir heute enttäuscht sind, sind das Prozesse, die dazu gehören, wenn man sich entwickeln will. Das wollen wir in den kommenden Spielen in Erfolge umwandeln. Kapitänin Tanja Pawollek: Der Gegner kam immer zu Torchancen, wenn wir Fehler gemacht haben. Wir hatten auch ein oder zwei, dass dann keiner unserer Schüsse reingeht, ist unglücklich. Das dann wiederum so ein Ball direkt auf den Füßen der Potsdamerin landet und reingeht, ist auch unglücklich. Wenn wir unsere Chancen machen, sieht das Spiel ganz anders aus. Wir müssen weiter machen und dann positiv in das nächste Spiel gehen. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Gegen Wolfsburg gibt es wieder die Chance auf drei Punkte. Die wollen wir, wenn es möglich ist, holen. Natürlich sind wir der Underdog, aber vielleicht ist das genau das, was wir brauchen. Vielleicht gelingt uns da eine Überraschung. Merle Frohms: Das war natürlich das Highlight-Spiel, auf das wir uns die ganze Woche gefreut haben, das auch richtungsweisend sein sollte, um uns zu zeigen, wo wir stehen. Es war ein Gegner, mit dem wir uns auf Augenhöhe messen konnten. Meiner Meinung nach haben wir das spielerisch nicht schlecht gemacht. Wir waren aber, was die Zweikämpfe und die zweiten Bälle angeht, zu nachlässig. Es war teilweise auch etwas naiv, dass wir dachten, wir können die Bälle auch noch so holen gegen einen Gegner, der davon lebt, in die Zweikämpfe zu gehen. Sie sind immer gefährlich und haben es am Ende eiskalt gemacht. Sie haben auf einen Fehler von uns gelauert, so ist es dann auch passiert. Da müssen wir uns leider am Ende 0:1 geschlagen geben. Sjoeke Nüsken: Es war ein schwieriges , ein intensives Spiel. Es ging auf und ab. Ich denke, es war ein Spiel auf Augenhöhe, das in die eine oder in die andere Richtung hätte gehen können. Leider hatten wir heute nicht das Quäntchen Glück, das hat uns gefehlt. Wir hatten unsere Chancen, die wir hätten nutzen können. Aber es gibt Tage, da läuft es manchmal nicht.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de