Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

Bundesliga 2020/2021 - 7. Spieltag

0:1 (0:1)

Termin: 16.10.2020, 19:15 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Karoline Wacker (Backnang)
Tore: 0:1 Lina Bürger (3.)

 

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Eintracht Frankfurt
SC Freiburg

  • Frohms
  • Kleinherne
  • Störzel
  • Kirchberger
  • Aschauer
  • Mauron
  • Pawollek
  • Nüsken
  • Freigang
  • Dunst
  • Reuteler

 


  • Nuding
  • Karl
  • Stegemann
  • Steuerwald
  • Vojtekova
  • Minge
  • Müller
  • Kayikci
  • Starke
  • Bürger
  • Hoffmann

 

Wechsel
  • Prasnikar für Mauron (62.)
Wechsel
  • Memeti für Bürger (46.)
  • Wittje für Müller (80.)
  • Sanders für Hoffmann (87.)
  • Wensing für Kayikci (90.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Daniel Kraus

 

 

Start verschlafen - Partie verloren

Am 7. Spieltag muss sich die Eintracht erneut geschlagen geben - der Schlussspurt reicht nach dem frühen Rückstand gegen Freiburg nicht, auch weil die SGE in der Nachspielzeit einen Elfer verschießt.

Die Frankfurter Eintracht hat sich mit einem 0:1 (0:1) in die anstehende Länderspielpause verabschiedet. Für die Adlerträgerinnen war dies nach dem 2:3 am Sonntag in Sand die zweite Niederlage hintereinander. Gegner beim Heimspiel am 7. Spieltag der aktuellen Saison 2020/21 in der Frauen-Bundesliga war der SC Freiburg. Es war das zweite Flutlichtheimspiel in Folge, aufgrund der aktuellen Corona-Fallzahlen anders als gegen Leverkusen allerdings ohne Zuschauer im Stadion am Brentanobad.

SGE-Coach Niko Arnautis hatte seine Elf personell umgestellt: Virginia Kirchberger rückte nach ihren muskulären Problemen in die Startformation, Sophia Kleinherne spielte in der Abwehrkette anstelle von Janina Hechler auf der rechten Außenposition. So richtig waren die Spielerinnen noch nicht auf dem Spielfeld, als es bereits im Kasten von SGE-Keeperin und der ehemaligen SC-Torfrau Merle Frohms rappelte: Giovanna Hoffmann legte den Ball im SGE-Strafraum quer, Lina Bürger schob aus abseitsverdächtiger Position zur frühen Gäste-Führung ein (3.).

Glück hatten die Gastgeberinnen zudem bei einem Versuch von Vorlagengeberin Hoffmann, als erst Frohms mutig agierte und die Kugel danach gerade noch auf der Linie geklärt werden konnte (13.). Die Freiburgerinnen kamen häufig in den Strafraum und bekamen dort von der SGE-Defensive viel Platz - hinten wurden die Hessinnen viel beschäftigt. Offensiv hingegen hatten sie im allerletzten Drittel nicht das notwendige Glück, spielten aber das eine oder andere Mal auch zu unsauber oder waren im Abseits. Chancen zum Ausgleich hatte die SGE trotzdem: Tanja Pawollek kam gänzlich frei nach einem langen Schlag von hinten und dem quergelegten Ball von Torjägerin Laura Freigang zum Abschluss, die Kugel landete aber bei SC-Torhüterin Lena Nuding (27.). Die Offensivaktionen der Adlerträgerinnen blieben in letzter Konsequenz zu ungefährlich, während die Gäste aus dem Breisgau schnell und effektiv ihr gefürchtetes Umschaltspiel zeigten, mit dem sie am vergangenen Sonntag dem VfL Wolfsburg bereits einen Punkt abspenstig gemacht hatten.

Die SGE kam mit neuem Schwung aus der Halbzeit, Géraldine Reuteler erlief einen Ball in die Tiefe, ihr Querpass konnte geklärt werden (50.). Nach einer Stunde wechselte Eintracht-Cheftrainer Niko Arnautis mit Lara Prasnikar eine weitere Offensivkraft ein. Das Ziel war klar: Eine zweite Niederlage nach dem 2:3 gegen den SC Sand sollte mit allen Mitteln verhindert werden. Aber auch die Breisgauerinnen hatten weiterhin ihre Chancen, mit denen sie dem deutschen Rekordmeister das Leben schwermachten: Die agile Hoffmann gab einen guten Schuss aus rund 20 Metern ab, den Nationaltorfrau Frohms mit einer tollen Parade zur Ecke lenkte (71.). Die SGE-Abschlüsse waren insgesamt zu harmlos, das Freiburger Konterspiel brachte die besseren Chancen.

Elfmeter verschossen

Aber Frankfurt drückte in der Schlussviertelstunde. Laura Freigang wurde am Torschuss gehindert (76.), Barbara Dunst verzog nur knapp (78.) und Sjoeke Nüskens Kopfball (85.) wurde von Lena Nuding abgefangen, die in der Schlussphase beinahe einen Ball durchgelassen hätte. Ihre Torfrau gegenüber hielt die Adlerträgerinnen mit einer weiteren Parade im Spiel und entschärfte auch die letzte SC-Chance des Spiels. Top-Torjägerin Laura Freigang verschoss mit Schlusspfiff einen Handelfmeter, der knapp links neben dem Pfosten landete. So blieb es am Ende beim knappen, aber nicht unverdienten Freiburger Sieg.

Nun steht erst einmal die Länderspielpause an, in der zahlreiche Adlerträgerinnen mit ihren Nationalmannschaften bei der EM-Qualifikation unterwegs sind und die DFB-Frauen mit Laura Freigang, Merle Frohms und Sophia Kleinherne am Dienstag, 27. Oktober, in Wiesbaden zum Freundschaftsspiel auf England treffen. Anschließend geht es für die SGE im DFB-Pokal um den Einzug ins Achtelfinale. Gegner dafür am Samstag, 31. Oktober, ist um 14 Uhr der Karlsruher SC.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Wer das Spiel gesehen hat, sieht, dass wir eine gute Mannschaft sind, die auch vom gegnerischen Trainer gelobt wird. Wir sind eine Mannschaft, die sehr reif Fußball spielt. Wir haben mehr Torchancen gehabt, die bessere Spielanlage. Mit dem Elfmeter und der Chance von Tanja Pawollek in der ersten Halbzeit hatten wir die größten Chancen des Spiels. Wenn du halt keinen machst, dann gewinnst du auch nicht. Das Problem ist, dass wir dann ein Gegentor bekommen, als wir in den ersten zwei Minuten eigentlich munter und voll fokussiert auf dem Platz setzen. Dann ist es auch noch ein Abseitstor. Das ist einfach ärgerlich. Freiburg hatte sich anschließend aufs Verteidigen konzentriert und hatte am Ende ein paar Konter. Das passiert halt, wenn man in Führung ist. Ansonsten kann ich mich nicht an viel von Freiburg erinnern. Wir hatten da unsere Momente, in denen wir es noch kaltschnäuziger hätten zu Ende spielen müssen. Der Höhepunkt war natürlich noch der Elfmeter. Da mache ich niemandem einen Vorwurf, Laura hat schon so viele Tore für uns geschossen. Dass sie den jetzt daneben gesetzt hat, ist natürlich ärgerlich, aber sie ist da am traurigsten. Für uns war das heute auch vom Ergebnis her enttäuschend, trotzdem fand ich uns heute die spielbestimmende Mannschaft. Fakt ist, dass wir uns belohnen müssen. Ich denke, wir haben heute schon vieles besser gemacht als in der Vorwoche, nur wurden wir leider wieder nicht belohnt.

Merle Frohms: Es ist natürlich bitter, dass wir hier mit null Punkten rausgehen. Ich denke, man konnte schon eine Steigerung im Vergleich zum Spiel gegen Sand sehen. Wir haben uns auf allen Positionen verbessert und gekämpft. Und dann gibt es eben immer so Tage, an denen der Ball nicht rein will. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, wachsen als Mannschaft weiter zusammen und dann werden wir auch in der Lage sein, solche Spiele zu drehen und für uns zu entscheiden. Das ist jetzt einfach ein Prozess, den wir durchlaufen müssen, aber wichtig ist, dass unser Weg in eine Richtung geht und das ist nach oben. Ich denke, das haben wir heute bereits gesehen.

Virgina Kirchberger: Ich glaube, dass wir die ersten zwei, drei Minuten eigentlich sehr gut ins Spiel gestartet sind, gleich eine 100-prozentige Torchance hatten, die wir, wie so oft, leider nicht genutzt haben. Dann haben wir im Gegenzug, auch durch Unordnung in den eigenen Reihen, das 0:1 gefangen. Unglücklich würde ich sagen, weil wir am Drücker waren und das Spiel gemacht haben. Aber wir schaffen es dann nicht, das in etwas Positives umzumünzen. Das müssen wir abschalten und bei den nächsten Spielen besser machen.

Trainer SC Freiburg, Daniel Kraus: Ich denke nicht, dass wir das Spiel unverdient gewonnen haben. Ich glaube, dass wir gut an das Spiel in Wolfsburg anknüpfen konnten. Wir standen defensiv wieder sehr kompakt. Es war eine sehr leidenschaftliche Leistung von allen. Zu Beginn von beiden Halbzeiten und am Ende hatten wir natürlich druckvolle Phasen zu überstehen, aber die haben wir auch gut überstanden. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Ballverluste in unserer Hälfte, das hätten wir besser machen können. Für uns waren das sehr wichtige drei Punkte, weil wir Punkte gegen Leverkusen und Duisburg liegen gelassen haben. Heute haben wir das durch leidenschaftliches Kämpfen verdient. Sicher nicht mit fußballerischen Glanz, aber in unserer Situation kommt es vor allem auf die Punkte an. Wir fahren jetzt mit einer sehr breiten Brust nach Hause und gehen so in die Länderspielpause.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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