SC Sand - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2020/2021 - 6. Spieltag

3:2 (1:1)

Termin: 11.10.2020, 14:00 Uhr
Zuschauer: 260
Schiedsrichter: Ines Appelmann (Alzey)
Tore: 1:0 Georgieva (15.), 1:1 Freigang (39.), 1:2 Freigang (51.), 2:2 Hoppius (77.), 3:2 Loos (80.)

 

>> Spielbericht <<

SC Sand
Eintracht Frankfurt

  • Weimar
  • Brandenburg
  • Moorrees
  • Geogieva
  • Tolmais
  • Balcerzak
  • Evels
  • Gentile
  • Loos
  • Blagojevic
  • Schaber

 


  • Frohms
  • Aschauer
  • Störzel
  • Kleinherne
  • Hechler
  • Pawollek
  • Nüsken
  • Dunst
  • Freigang
  • Reuteler
  • Prasnikar

 

Wechsel
  • Hoppius für Schaber (53.)
Wechsel
  • Mauron für Prasnikar (72.)
  • Küver für Hechler (84.)
Trainer
  • Nora Häuptle
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Erste Saisonniederlage für die SGE

Auch in Ortenau beim SC Sand war die Partie in der Frauen-Bundesliga emotional und heiß umkämpft: Die Eintracht muss sich nach Führung am Ende 2:3 (1:1) geschlagen geben.

Zum Abschluss der englischen Woche ging es für die Eintracht zum SC Sand. Am 6. Spieltag der Saison 2020/21 in der Frauen-Bundesliga gab es im Sander Orsay-Stadion die erste Niederlage: Das 2:3 (1:1) war knapp, die Frankfurterinnen hätten sich durchaus mindestens einen Punkt dank ihrer Kampfgeist, Mentalität und ihrer Top-Torjägerin verdient.

Für die ersatzgeschwächt angereisten Adlerträgerinnen fing es gut an: Laura Freigang eröffnete die umkämpfte Partie mit einem Lattenknaller (4.), Sturmpartnerin Géry Reuteler scheiterte an SC-Torfrau Jacintha Weimar (5.). Aber auch die Gastgeberinnen bekamen mit ihrem galligen Nachsetzen bei leichtem Nieselregen erste Tormöglichkeiten (9.). Im Anschluss an einen Freistoß traf Marina Georgieva aus dem Gewühl hinaus zum 1:0 für Sand (15.). Die Sanderinnen, mit bisher drei Punkten aus fünf Partien, schnupperten Morgenluft, aber die SGE blieb dran: Sjoeke Nüsken verpasste eine Reuteler-Reingabe nur knapp (23.). Doch die Gäste luden mit zu vielen Ballverlusten den SC zu Kontersituationen ein. Eigene Offensivaktionen waren rar gesät.

Wie schon gegen Bremen, Essen und Leverkusen gab es für die Frankfurterinnen einen Rückstand. Doch die Hessinnen kamen auch diesmal zurück: Wer sonst, als Torjägerin Laura Freigang, die mit ihrem achten Saisontreffer unnachahmlich und eiskalt zum 1:1 traf (39.). Emotional ging es nicht nur auf dem Platz zu, auch an der Seitenlinie brodelten die Emotionen: Nach einem Wortgefecht zwischen dem Schiedsrichtergespann, SC-Coach Nora Häuptle und dem SGE-Trainer-Team musste SGE-Co-Trainer Christos Arnautis die Bank verlassen. Auf dem Platz passierte bis zum Pausenpfiff von Ines Appelmann nichts mehr, es blieb beim 1:1.

Die Adlerträgerinnen hatten sich nach Wideranpfiff einiges vorgenommen: Die klasse Mentalität auf dem Rasen setzte sich fort. Die SGE nahm den Kampf an, kurbelte die Offensive noch einmal an. Und wenn es bei einer SGE-Spielerin einen Lauf gibt, dann bei Laura Freigang: Ihr Freistoß fand den direkten Weg zur 2:1-Führung (51.). Ein Spielstand, der mittlerweile auch dem Verlauf entsprach. Für die Toptorjägerin der Frauen-Bundesliga war es der bereits neunte Treffer. Während vieles bei Sand in Konter-Ansätzen stecken blieb, hatte Frankfurt mehr Chancen: Barbara Dunst verpasste die Vorentscheidung (62.). Der Ball auf Gästeseite lief gut, die spielerische Überlegenheit machte sich bemerkbar, auch wenn weiterhin Kampfqualitäten an diesem Sonntagmittag gefragt waren: Defensiv war die Eintracht-Abwehr weiterhin gefordert, klärte aber die meisten Bälle bereits im Ansatz.

Doch Unkonzentriertheiten ließen den SC wieder die Partie umbiegen: Chiara Loos legte nach einem Sprint über die rechte Seite quer, die eingewechselte Dörthe Hoppius erzielte den Ausgleich (77.), bevor die Vorlagengeberin nach einem Solo zum 3:2 für Sand traf (80.). Laura Freigang hatte zwar die Chance auf den 3:3-Ausgleich, doch der Gast brachte den knappen Sieg über die Zeit (83.). Für die SGE war es die erste Saisonniederlage, anders als gegen Leverkusen am Mittwoch reichte die Eintracht-Schlussoffensive mit einem Pfostenschuss in der Nachspielzeit nicht mehr für einen Punktgewinn.

Nach dem dritten Spiel in acht Tagen geht es in einer knappen Woche weiter: Der siebte Spieltag beschert der SGE ein Heimspiel im Stadion am Brentanobad. Am kommenden Freitag, 16. Oktober, gastiert zum Auftakt der SC Freiburg in Frankfurt.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Für die Niederlage ist es sehr schwierig, Worte zu finden, weil wir über 90 Minuten die klar dominierende Mannschaft waren. Wir starten gut mit zwei großen Chancen, da denke ich zum Beispiel an den Lattentreffer von Laura Freigang aus der 5. Minute. Wir müssen eigentlich schon 2:0 führen und bekommen dann nach einem Standard den Gegentreffer, das war gefühlt der erste Angriff von Sand. Wir sind dann aber auch wieder gut im Spiel gewesen, haben das 1:1 gemacht, sind in die Kabine und haben auch gesagt, dass wir hier weiter mitspielen wollen und dann die Chancen bekommen. Wir haben aber auch darauf hingewiesen, dass wir klar und strukturiert spielen müssen, den Gegner nicht einladen dürfen. Da kann ich es nicht verstehen, wie man das Spiel innerhalb von drei Minuten noch aus der Hand gibt. Das sind ärgerliche Dinge, die wir uns ankreiden lassen müssen. Dass wir aufgrund der Naivität mit null Zählern nach Hause fahren. Das ist sehr ärgerlich, weil wir aufgrund der Spielanteile und und Chancen gewinnen müssen. Wegen der individuelle Fehler und der Naivität haben wir uns dann aber unnötigerweise auf die Verliererstraße gebracht.

Tanja Pawollek: Es fühlt sich natürlich nicht gut an. Wir sind nach Sand gekommen, um drei Punkte zu holen und wenn wir die dann verschenken, auch noch durch eigene Fehler, dann ist das natürlich sehr ärgerlich. Das kann nicht unser Maßstab sein!

Laura Freigang: Wir hätten es schlauer ausspielen müssen, wir hatten genug Chancen und so ist es mit der ersten Niederlage natürlich sehr schade. Jetzt müssen wir unseren Fokus auf Freitag richten und direkt wieder Punkte holen! Im Moment habe ich Glück, dass die Dinger reingehen. In der 5. Minute hätte ich auch schon eins machen können, dann wäre das Spiel vielleicht auch ganz anders verlaufen. Das ärgert mich am Ende viel mehr.

Sandrine Mauron: Wir sind sehr enttäuscht, weil wir das Spiel eigentlich in der Hand haben. 20 Minuten vor Ende führen wir und können das reifer zu Ende bringen. Es ist einfach Schade, weil wir das Spiel gewinnen müssen. Es ist jetzt sehr frustrierend! Wir wollten die englische Woche gut abschließen und müssen jetzt feststellen, dass wir nicht so viele Punkte geholt haben wie es geplant war.

Trainerin SC Sand, Nora Häuptle: Wir sind gut in die Partie gekommen, wussten aber, dass Frankfurt mehr Ballbesitz haben würde. Für uns war wichtig, dass wir defensiv besser stehen, was uns gut gelungen ist. Die letzten 30 Minuten gingen dann an uns, in denen uns Chiara Loos mit ihrer individuellen Klasse zum Sieg geführt hat. Wir sind jetzt alle müde, aber glücklich.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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