Eintracht Frankfurt -
SC Freiburg |
Bundesliga 2020/2021 - 34. Spieltag
3:1 (0:0)
Termin: 22.05.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)
Tore: 1:0 Silva (62., Handelfmeter), 1:1 Jeong (76.), 2:1 Toure (87.), 3:1 Ache (90.)
Eintracht Frankfurt |
SC Freiburg |
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Ausstand nach Maß Frankfurt gewinnt gegen Freiburg 3:1 (0:0). Toure krönt sein Comeback in der Schlussphase mit der erneuten Führung (87.), Ache besorgt die Entscheidung (90. + 2). Zum Abschluss schreibt die Eintracht nochmal ein kleines, zumindest persönliches, Märchen: Almamy Toure (87.) und Ragnar Ache (90. + 2), beide über viele Monate dieses Jahres verletzt, entscheiden das letzte Saisonspiel gegen Freiburg. Nach einer Stunde ohne Tore trifft André Silva per Handelfmeter zum 1:0 (62.), der Ausgleich von Woo-Yeong Jeong (76.) hält nicht allzu lange. Wie angekündigt wartete das Trainerteam um Adi Hütter mit der einen oder anderen Überraschung in der Startelf auf. So feierte Eigengewächs Elias Bördner sein Profidebüt anstelle des geschonten Kevin Trapp. Außerdem durfte Ajdin Hrustic erstmals von Beginn an mit dem Adler auf der Brust auflaufen und ersetzte den mit Sprunggelenksproblemen ausfallenden Djibril Sow. Auch Amin Younes musste wegen Adduktorenproblemen passen, wofür Steven Zuber erstmals seit dem siebten Spieltag in der ersten Elf auftauchte. Zu guter Letzt vertrat Stefan Ilsanker Tuta in der rechten Innenverteidigung. Die Partie war erst 35 Sekunden jung, als Vincenzo Grifo von links nach innen zog und den Ball haarscharf am langen Pfosten vorbeischlenzte (1.). Ein Muster, das sich, ebenfalls ohne Folgen, nach zehn Minuten wiederholte (11.). Auf der Gegenseite gehörte André Silva früh die größte Gelegenheit der ersten Halbzeit, als er einen Steilpass von Martin Hinteregger erlief und aus spitzem Winkel den linken Außenpfosten traf (2.). In der Folge lieferten sich die Kontrahenten einen munteren Schlagabtausch auf Augenhöhe, wenngleich die Hausherren etwas mehr Spielanteile für sich beanspruchten. Der Zug zum Tor war beiderseits gegeben, weshalb sich Bördner bald den ersten Abschlüssen auf seinen Kasten ausgesetzt sah. Erst war der 19-Jährige bei einem Distanzschuss von Christian Günter zur Stelle und faustete die Kugel im zweiten Versuch aus der Gefahrenzone (14.). Wenig später lenkte er eine Flanke des Linksverteidigers entscheidend ab (20.). Auch SCF-Schlussmann Mark Flekken blieb nicht beschäftigungslos. Erst legte Silva das Spielgerät in den Rückraum ab, von wo Hrustic platziert abzog, jedoch in Flekken seinen Meister fand (19.). Als das Geschehen allmählich abzuflachen schien, sorgte beinahe Daichi Kamada für einen Hallo-wach-Effekt, als dessen Hereingabe an Freund und Feind vorbeisegelte, einmal aufsprang und Flekken zur einer Rettungstat aus dem Nichts zwang (38.). Nachdem es in der Nachspielzeit kurzzeitig im Frankfurter Sechzehner brenzlig geworden war (45. + 1), verabschiedeten sich beide Seiten torlos in die Kabinen. Die Kabinen wieder verlassen, suchten die Hessen wie die Breisgauer schnell wieder Räume – und fanden diese auch. Erst trabte Silva relativ unbehelligt durchs Zentrum, doch Flekken war erneut zur Stelle (48.). Wenige Augenblicke darauf versuchte sich Lucas Höler, zielte aber direkt auf Bördner (49.). In diesem Takt entwickelte sich ein launiges, aber ungenaues Scheibenschießen. Kamada (52.), Günter (53.) und der für Zuber eingewechselte Aymen Barkok (54.) zielten allesamt daneben. Keine Kompromisse kannte nach einer Stunde Silva, nachdem der VAR ein Handspiel im Strafraum erkannt hatte, woraufhin der Portugiese den fälligen Elfmeter in die linke untere Ecke zum 1:0 verwandelte (62.). Es war das 28. Saisontor des Stürmers. Eine Viertelstunde machten die Hessen gute Anstalten, die Führung im Griff zu haben, wenn nicht sogar ausbauen zu können. Dann kam die Schlussviertelstunde, als erst Barkok einen Treffer auf dem Fuß hatte, die Badener zum Gegenangriff ansetzten, nach mehreren Versuchen immer wieder in Ballbesitz gelangten und am Ende Woo-Yeong Jeong freistehend zum Ausgleich einschob (76.). Aufsehenerregendes passierte auf der Zielgeraden dieser Saison zunächst nicht mehr... Aber dann! Almamy Toure kam im der 81. Minute in die Partie und krönte sein Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause mit dem Siegtreffer zum 2:1 (87.) nach Freistoßflanke Filip Kostics! Den Traumausstand perfekt machte in der Nachspielzeit der ebenfalls eingewechselte Ragnar Ache, der mit seinem ersten Treffer für die Eintracht den 3:1-Endstand herstellte (90. + 2). Ebenfalls nach Assists Kostic. So beendet Eintracht Frankfurt die Saison nicht nur auf Platz fünf, sondern rundet diese Spielzeit auch mit 60 Punkten ab und bleibt zum dritten Mal in der Bundesligageschichte des Vereins eine komplette Saison zu Hause ungeschlagen. Stimmen zum Spiel Adi Hütter: Es hat alles nach einem Remis ausgesehen. Die Wechsel waren entscheidend, auch wenn es natürlich ein glückliches Händchen war. Glückwunsch an die Mannschaft, dass sie das dritte Mal zu Hause in der Vereinsgeschichte über eine Saison ungeschlagen geblieben ist und 60 Punkte geholt hat. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und haben nach der blamablen Vorstellung auf Schalke eine entsprechende Reaktion gezeigt. Elias Bördner hatte am Anfang eine kleine Unsicherheit. Aber das ist normal, weil er nervös war. Dann hat er einen souveränen Eindruck gemacht. Dass er spielt, war für uns klar, weil er aus dem eigenen Nachwuchs kommt und über den Sommer hinaus hierbleibt. Ich gehe nun mit einem sehr guten Gefühl, auch wenn die vergangenen Wochen nicht einfach waren. Ich bin aktuell sehr wehmütig. 140 Spiele in drei Jahren sind sehr viel. Es gab unglaublich viele schöne Momente. Ich bin dankbar, dass ich bei so einem tollen Verein arbeiten durfte. Timothy Chandler: Uns war es wichtig, nochmal auf unsere Leistung zu schauen, das Spiel zu gewinnen und zu Hause ungeschlagen zu bleiben. Wir haben eine gute Saison gespielt und hiermit einen guten Abschluss gefunden. Das war wichtig für uns und für die Fans. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr. Platz fünf, 60 Punkte, direkt für die Europa League qualifiziert – darauf können wir sehr, sehr stolz sein, auch wenn wir ein großes Ziel verpasst haben. Jetzt muss ich erstmal abschalten. Es war ein langes und hartes Jahr, auch für den Kopf. André Silva: Der Sieg war verdient. Wir sind Fünfter geworden, haben 60 Punkte geholt und uns direkt für die Europa League qualifiziert. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht. Ich bin stolz und happy mit meinen 28 Toren. Es war nicht einfach, diesen 44 Jahre alten Rekord zu brechen. Ich bedanke mich bei allen Teamkameraden, ohne sie hätte es nicht geklappt. Elias Bördner: Ich habe mich extrem gefreut, als ich erfahren habe, dass ich spielen darf. Beim Aufwärmen hatte ich ein richtig gutes Gefühl. Dann bin ich etwas holprig ins Spiel gestartet, aber mit der Zeit lief es besser. Zu null wäre schön gewesen, aber ich bin sehr zufrieden und glücklich. Fußballbundesliga ist extrem cool, der Sieg in meinem ersten Spiel ist natürlich überragend. Christian Streich (Trainer SC Freiburg): Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, hatten gute Abschlüsse von Grifo und Räume, haben es aber unsauber zu Ende gespielt. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit hatte Frankfurt Übergewicht, dann war die Partie ausgeglichen. Es gab viele enge Situationen, in denen wir nicht durchkamen. Wir waren auf Augenhöhe, insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel und wir haben eine gute Leistung gezeigt. Schade, dass wir nicht den Punkt holen konnten, um noch einen Platz zu klettern. Insgesamt war es eine sehr gute Saison mit tollen Spielen. Wir haben verdient 45 Punkte geholt und sind sehr froh über die Entwicklung der Mannschaft sowie einzelner Spieler.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de