Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2020/2021 - 22. Spieltag

2:1 (2:0)

Termin: 20.02.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 1:0 Kamada (12.), 2:0 Younes (31.), 2:1 Lewandowski (53.)

 

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Eintracht Frankfurt
FC Bayern München

  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Ndicka
  • Hasebe
  • Rode
  • Toure
  • Kostic
  • Kamada
  • Younes
  • Jovic

 


  • Neuer
  • Süle
  • J. Boateng
  • Alaba
  • Davies
  • Kimmich
  • Roca
  • L. Sané
  • Choupo-Moting
  • Coman
  • Lewandowski

 

Wechsel
  • Ilsanker für Rode (67.)
  • Ache für Jovic (68.)
  • Barkok für Younes (74.)
  • Zuber für Kamada (90.)
Wechsel
  • Goretzka für Roca (46.)
  • Musiala für Choupo-Moting (82.)
  • Hernandez für Coman (82.)
  • Javi Martinez für L. Sané (90.)
Trainer Trainer
  • Hans-Dieter Flick

 

 

Kamada und Younes entscheiden Topspiel

Die Eintracht schlägt den FC Bayern München mit 2:1 (2:0). Nach einer spielfreudigen ersten Halbzeit erkämpft sich die Hütter-Elf den Sieg nach der Pause.

Adi Hütter musste zwangsläufig drei Veränderungen in der Startelf vornehmen und wechselte positionsgetreu. Für die angeschlagenen Erik Durm und André Silva begannen Almamy Toure und erstmals seit seiner Rückkehr Luka Jovic. Den gesperrten Djibril Sow ersetzte der Ex-Münchner Sebastian Rode. Den ersten Wechsel gab es schon nach vier Minuten, denn Schiedsrichterassistent Mike Pickel hatte sich eine leichte Verletzung zugezogen und tauschte mit dem Vierten Offiziellen Tobias Reichel, was eine sechsminütige Nachspielzeit in der ersten Halbzeit zur Folge hatte.

Younes mit Chancen, Vorvorlage und Tor 

Die erste halbe Stunde gehörte den Frankfurtern, die sich von Beginn an aggressiv, aktiver, frischer und spielerisch variabel zeigten. Das Gegenpressing funktionierte und immer wieder war Amin Younes an den Offensivaktionen beteiligt. Nach einer Kamada-Vorlage rutschte Younes in bester Position aus (4.), nach einer kurz ausgeführten Ecke stoppte ihn erst Neuer (14.), und von hinter der Mittellinie wollte der flinke Mittelfeldspieler Neuer überraschen (vorbei/15.). Zwei Glanzpunkte setzte er vor der Pause, die zu Toren führten. Nach zwölf Minuten, als er mit einem Geistesblitz Kostic auf die Reise schickte und dieser den völlig freien Kamada in der Mitte fand – 1:0. Noch schöner war das 2:0, als Younes in der Nähe des Strafraumecks eine kurze Bewegung nach innen machte, dann aus 14 Metern den Ball über den Spann rutschen ließ und dieser im rechten Winkel einschlug. "Ein sensationell schöner Abschluss", schwärmte in der Halbzeit Eintracht-Legende Uwe Bein. Bis dahin hatte die Eintracht die Partie im Griff und schaltete immer wieder schnell um. Die Bayern versuchten dagegenzuhalten und kreierten mehr gefährliche Situationen, Kevin Trapp musste einige Male eingreifen. Erst beim von Hinteregger abgefälschten Coman-Schuss (34.), dann bei einer Doppelchance von Kimmich aus der Ferne und Coman per Abstauber (40.). Süles Kopfball war dagegen zu harmlos (34.), Choupo-Motings Hackenversuch ging vorbei (44.). 

Bayern drückt

In der Pause ersetzte bei den Bayern Goretzka Roca, und die Bayern kamen mit mehr Schwung aus der Kabine. Die schnelle Belohnung für die Gäste folgte, als sich Sané mit einer feinen Einzelleistung gegen drei Frankfurter durchsetzte und Lewandowski bediente. Der Pole musste am Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten, Trapp war bereits geschlagen (53.). Der Tabellenführer erhöhte nun den Druck und schnürte die Eintracht phasenweise in deren eigene Hälfte ein, während die Eintracht kaum noch zu Entlastungsangriffen kam und der Ballbesitz teilweise bei unter 30 Prozent stand. Comans Direktabnahme von links, eigentlich als Flanke gedacht, lenkte Trapp über die Latte (67.), zwei Minuten später zielte der Franzose nur knapp vorbei. Hütter hatte mittlerweile Ache für Jovic und Ilsanker für Rode gebracht, später auch Barkok für Younes. Am Spielverlauf änderte das wenig, die Bayern drängten auf den Ausgleich, auch wenn der Druck nach etwa 75 Minute etwas nachließ. Kostic hatte bei einem Konter noch die Chance auf die Entscheidung, doch Neuer hielt stark (90.).

Kunst vor, Kampf nach der Pause

Die erste Halbzeit gehörte den Frankfurtern mit einer starken Leistung, der Ball lief gut durch die eigenen Reihen und auch das Umschaltspiel gelang hervorragend. Folge war die verdiente Führung durch die Treffer von Kamada und Younes, von dem EintrachtFM-Experte Fritz und Thurn und Taxis zur Halbzeit schwärmte: „Das ist das beste Spiel, das ich von ihm sehe.“ Nach der Pause drehte sich das Bild. Die Bayern rissen die Partie an sich, verkürzten schnell und dominierten bis zum Ende – ohne den für sie ersehnten Ausgleich zu schaffen. Die Eintracht kämpfte leidenschaftlich und belohnte sich. Aufgrund der ersten Halbzeit war der Sieg nicht unverdient. Es war die elfte Ligapartie ohne Niederlage, bei neun Siegen.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Fredi Bobic: Mir haben beide Halbzeiten gut gefallen. In der ersten Hälfte haben wir die Bayern dominiert, hatten viele Chancen, aber nur 2:0 geführt. Die zweite Halbzeit lief genau andersherum. Bayern hätte zwei, drei Tore machen können. Wir haben unfassbar dagegengehalten, um jeden Ball gefightet, uns erst zum Schluss aus der Befreiung gelöst. Das hat mir imponiert. Ein Remis wäre gerecht gewesen. Aber das Quäntchen Glück haben wir uns erarbeitet. Luka hatte nicht viele Aktionen, hat sich aber für die Mannschaft geopfert und viele schwierige Bälle gesichert. Auch Ragnar hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Tabellensituation ist verlockend. Es spricht jeder von der Champions League, es ist aber noch ein langer Weg. Jetzt sind wir die Gejagten. Wir müssen immer an die Leistungsgrenze gehen. Freitag wird wieder ganz anders hinsichtlich Rhythmus und vielleicht auch Qualität. Es wird sehr spannend, aber wir sind auf einem guten Weg.

Cheftrainer Adi Hütter: Es waren zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. Nach der Pause haben wir defensiver gestanden und nicht mehr so hoch gepresst. Wir haben gesehen, weshalb Bayern eine klasse Mannschaft ist. Zuvor haben wir es trotz starker Leistung verpasst, mit einer höheren Führung in die Pause zu gehen. Den Sieg haben wir uns erarbeitet, aber auch ein bisschen Glück gehabt. Nach 22 Spieltagen nur sieben Punkte hinter den Bayern zu liegen und nur zwei Mal verloren zu haben, ist eine Topleistung. Wir sind glücklich, diese Weltklassemannschaft besiegt zu haben, und haben die beste Saisonleistung von Amin Younes gesehen. Er war Weltklasse vor der Pause, gekrönt mit dem Weltklassetor. Amin war ein stetiger Unruheherd, giftig und aggressiv. Ich muss die ganze Mannschaft loben, wie sie gearbeitet und Fußball gespielt hat – aber ihn extra, weil er der auffälligste Spieler der ersten Halbzeit war. Ich kann mich nicht erinnern, einen Spieler mit dieser Qualität jemals trainiert zu haben. Er hat eine unglaubliche Technik und Energie, ist ein toller Mensch und geiler Kicker. Der Sieg ist sehr hoch einzuschätzen, es sind Bonuspunkte. Wir haben in den vergangenen elf Partien 29 von 33 Punkten geholt . Ich hoffe, dass wir weiterhin in diesem Flow bleiben. Der Sieg gibt Kraft, Power und Selbstvertrauen. Es tut mir weh, dass wir solche Siege ohne Fans feiern. Jeder möchte uns jetzt als erstes in diesem Jahr schlagen. André Silva wird bald wieder auf dem Platz stehen. Luka hat das sehr ordentlich gemacht und alles für die Mannschaft gegeben. Erik Durm könnte sich ausgehen für Freitag. Almamy hat sich im Laufe des Spiels gesteigert, hat offensiv etwas gezeigt. Ich bin mit ihm zufrieden. Kompliment auch an Ragnar Ache. Er war lange verletzt und hat gut gefightet.

Filip Kostic: Ich bin über jeden Sieg sehr glücklich und über den heutigen besonders. Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gewonnen und haben ausgenutzt, dass sie etwas müde und erschöpft waren. Es ist kein Zufall, dass wir dort stehen, wo wir stehen. Wir sind sehr gut ins Spiel und zu Chancen gekommen. Schade, dass wir nicht alle nutzen konnten. Nach dem Gegentor war es sehr schwer, ich habe mich dann vermehrt auf die Defensivarbeit konzentriert. Ich möchte auch meinen Mitspielern zu diesem großen Erfolg gratulieren. Ich kann mir vorstellen, dass unsere Fans in Feierlaune sind, auch wenn es schade ist, dass sie nicht im Stadion sein und wir diesen Sieg nicht gemeinsam feiern konnten. Nichtsdestotrotz müssen wir noch viel arbeiten, um unser Ziel zu erreichen. Entscheidend dafür, die Bayern bezwungen zu haben, ist unsere Form. Zumal ich gegen diese Gegner zusätzlich motiviert war. Beim Tor von Amin Younes fehlen mir die Worte – einfach phänomenal! Amin arbeitet viel, auch nach dem Training, und hat häufig geübt, von dieser Position zu schießen. Deshalb wundert mich der Treffer nicht. Wir müssen das Spiel erstmal analysieren, danach erwartet uns mit Bremen der nächste schwere Gegner. Aber wenn wir unser Niveau erneut abrufen, werden wir keine Probleme haben.

Sebastian Rode: Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. Wir sind spielerisch sehr gut reingekommen, haben richtig gute Chancen rausgespielt und verdient 2:0 geführt. Das war der Grundstein für den Sieg. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so druckvoll. Es ging darum, zu fighten. Das haben wir geschafft. Ein super Sieg heute! Zuletzt hat uns ausgezeichnet, dass wir von der Bank nochmal Druck machen konnten. Alle haben sich reingeworfen, es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Es macht mir enorm viel Spaß, mit Makoto auf der Sechs zu spielen. Das hilft in jeder Phase. Wir sind froh, dass die Serie weitergeht. Wir möchten weiter gewinnen.

Martin Hinteregger: Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, Bayern hat nicht mit unserer Stärke gerechnet. In der zweiten Halbzeit war klar, dass Bayern kommen wird. Für mich war die zweite Halbzeit besser, weil ich mich richtig reinhauen konnte. Vor der Pause konnte ich genießen, wie die Jungs vorne gezockt haben. Wir haben uns den Sieg vor der Pause mit guten Kombinationen erspielt und danach erkämpft. Klar ist, dass die Bayern wütend aus der Halbzeit kommen. Da haben wir 20 Minuten gezittert, eine kleine Umstellung hat uns dann wieder in die Spur gebracht. Ich habe mich gefreut, wie Luka in der ersten Halbzeit agiert hat. Er hat das klasse gemacht. Die anderen Spieler natürlich auch. Wir sind eine gute Mannschaft vom ersten bis zum 25. Mann.

Amin Younes: In der ersten Halbzeit haben wir fantastisch gespielt und vieles richtig gemacht. Nach der Pause war es schwieriger, ein Kraftakt. Die Bayern haben viel Druck gemacht. Es ist schwierig, gegen sie 90 Minuten überlegen zu sein. Spielerische Klasse und der Kampfgeist sind beide notwendig, um gegen die Bayern zu bestehen. Großes Kompliment an die Mannschaft. Bei meinem Tor war etwas Glück dabei, aber auch Überzeugung. Bei dem Jubel mit dem Hanau-Shirt ist mir die Botschaft wichtig, dass wir diese Geschehnisse nicht vergessen. Das hat mich bedrückt gestern. Ich möchte, dass die Angehörigen wissen, dass wir an sie denken und dass uns das nah gegangen ist. Verein und Stadt stehen zusammen und sind in ihren Gedanken in Hanau. Indessen freue ich mich auf jedes Spiel mit der Mannschaft. Ich stehe so gerne auf dem Platz. Bei meiner ersten Pressekonferenz habe ich gesagt, dass alles nach einem sympathischen Haufen aussieht. Das hat sich mehr als bestätigt.

Tuta: Wir sind sehr glücklich über den Sieg und unsere Leistung gegen einen solch maximal schweren Gegner. Wir wollten unsere Serie auch gegen die Bayern fortsetzen und uns in der Spitzengruppe behaupten. Das ist uns dank harter Arbeit gelungen. Wir freuen uns und dürfen auch stolz auf uns sein.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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