Eintracht Frankfurt -
1. FC Köln |
Bundesliga 2020/2021 - 21. Spieltag
2:0 (0:0)
Termin: 14.02.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Tore: 1:0 Silva (57.), 2:0 Ndicka (79.)
Eintracht Frankfurt |
1. FC Köln |
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Siegreiche Geduldsprobe André Silva (57.) und Evan Ndicka (79.) belohnen den nächsten konzentrierten Auftritt der Eintracht, die den 1. FC Köln 2:0 (0:0) bezwingt. Cheftrainer Adi Hütter vertraute gegen die Domstädter auf dieselbe Startformation, die eine Woche zuvor den 3:1-Auswärtserfolg bei der TSG Hoffenheim eingefahren hatte. Mit den jüngsten Erfolgserlebnissen im Rücken traten beide Teams von Beginn an mutig auf und pressten hoch, weshalb die Anfangsphase von vielen intensiven Zweikämpfen geprägt war. Erik Durm kam in der 7. Spielminute zum ersten Torschuss der Partie, stellte FC-Keeper Timo Horn aber vor keine großen Probleme. Sowohl die Eintracht als auch die Gäste zeigten sich bei Umschaltaktionen gefährlich und spielten immer wieder ihre Geschwindigkeit aus, zu klaren Chancen kamen bis zur Mitte des ersten Durchgangs allerdings keine beider Seiten. Kamada und Horn im Fokus Nachdem der von Amin Younes auf die Reise geschickte André Silva auf den Kölner Kasten zusprintend im letzten Moment gestoppt wurde (20.), war es schließlich Daichi Kamada, der nach einer Flanke von Silva aus fünf Metern freistehend zum Kopfball kam, aber an Horn scheiterte. Younes traf beim Nachschuss den Ball nicht richtig (23.). Der Kölner Torhüter parierte auch den nächsten Abschluss des Japaners, diesmal lenkte er dessen wuchtigen Fernschuss über den Querbalken (30.). Die anschließende Ecke köpfte Evan Ndicka über den Kasten (31.), kurz darauf sah Djibril Sow die fünfte Gelbe Karte und wird damit in der kommenden Woche gegen den FC Bayern München fehlen. Die Hessen dominierten das Spielgeschehen immer deutlicher, während die Rheinländer auf Konter lauerten. Einen ersten Torschuss von Elvis Rexhbecaj konnte Kevin Trapp mühelos festhalten (32.). Kurz vor der Halbzeitpause köpfte André Silva aus fünf Metern nur knapp über den Kasten (45.), so ging es torlos in die Kabinen. FC-Coach Markus Gisdol musste zur zweiten Hälfte verletzungsbedingt wechseln und brachte den 18-jährigen Jan Thielmann für Ondrej Duda. Aufseiten der Eintracht ging es vorerst ohne personelle Wechsel weiter. Die erste Aktion gehörte den Gästen, Emmanuel Dennis zielte aber aus spitzem Winkel deutlich am Tor vorbei (46.). Silva köpfte aus kurzer Distanz zu genau auf Horn (51.), kurz darauf zappelte die Kugel nach einem weiteren Kopfball des Portugiesen im Netz – der Ball hatte vor der Hereingabe von Filip Kostic allerdings die Torauslinie überschritten (53.). Nur vier Minuten später kam der 25-Jährige doch zu seinem 18. Saisontreffer, nachdem Kamada unfreiwillig Durms Schussversuch abfälschte und einmal mehr Silva bediente, der per Lupfer zur Führung netzte (57.). In der Folge war es Dennis, der Kölns größte Chance auf dem Fuß hatte, den Ball aber knapp am Kasten vorbei schlenzte (67.). Der Effzeh wurde mutiger, kam aber nicht zu klaren Chancen. Schließlich war es Evan Ndicka, der nach einer Kostic-Ecke per Traumkopfball unaufhaltsam auf 2:0 erhöhte und damit im zweiten Spiel in Folge traf (79.). Der eingewechselte Steven Zuber hatte nach einem Sprint in die Tiefe sogar die endgültige Entscheidung auf dem Fuß (84.), die drei Punkte gerieten dank einer kollektiv aufmerksamen Leistung dennoch nicht in Gefahr. Dank des verdienten 2:0-Erfolgs setzt die Eintracht ihren Höhenflug der vergangenen Wochen fort und sich weiter im oberen Tabellenbereich fest. Zu Beginn der Partie fehlten noch klare Chancen auf beiden Seiten, in der zweiten Halbzeit blieben die Hessen unbeirrbar und und wurden zielstrebiger im Abschluss. So bleibt die Eintracht 2021 weiterhin ungeschlagen. Kevin Trapp darf sich nebenbei über seine 50. weiße Weste im Eintracht-Dress freuen. Stimmen zum Spiel Sportvorstand Fredi Bobic: Wir haben an unsere spielerische Leistung angeknüpft, auch wenn wir etwas schwerer ins Spiel gekommen sind. Köln hat es sehr gut gemacht und wollte uns aus dem Konzept bringen. Was mir gut gefällt, ist, dass wir mit einer brutalen Mentalität dagegenhalten, wenn der Gegner stärkere Phasen hat. Wir haben unsere spielerischen Vorteile genutzt und die Tore gemacht. Beim ersten Treffer sieht alles ein wenig durcheinander aus, aber Daichi hat den Ball sehr gut mit der Hacke weitergeleitet. Das 1:0 war der Türöffner. Es freut mich sehr, dass Evan wieder getroffen hat, Da sieht man, was ein erstes Saisontor ausmachen kann. Es war ein verdienter Sieg. Köln hatte zwei gute Chancen, aber wir hätten schon in der ersten Hälfte in Führung gehen müssen. Ich bin stolz auf die Mannschaft. André Silva hat die Anforderungen komplett angenommen und verdient sich die Tore durch seine überragende Technik. Im Abschluss ist er eiskalt. Die erste Chance hat er heute nicht genutzt, danach hat er es sehr abgezockt gemacht. Wir sind sehr glücklich mit ihm und auch er ist sehr glücklich. Mit 18 Toren bist du eigentlich auf dem Weg zum Torschützenkönig. Das Problem ist nur, dass es Robert Lewandowski gibt. Es ist schade, dass auch beim Spiel gegen die Bayern keine Zuschauer im Stadion sein können. Wir haben die Situation angenommen, wollen aber nicht akzeptieren, dass es für immer so ist. Die Jungs machen es aber auch so hervorragend auf dem Platz und haben in den vergangenen Wochen viel Selbstbewusstsein getankt. Wir haben uns von den hinteren Plätzen ein wenig distanziert und sind in einer Situation, in der die Partie gegen die Bayern eine Art Bonusspiel ist. Wir können frei aufspielen und ihnen hoffentlich Paroli bieten. Vielleicht sind wir demnächst Weltpokalsiegerbesieger, dann können wir ein paar neue T-Shirts drucken (lacht). Cheftrainer Adi Hütter: Es war ein absolut verdienter Sieg. Ich freue mich darüber, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Und natürlich auch, dass ich erstmals gegen Köln gewonnen habe. Wir haben uns immer wieder schwergetan gegen Teams, die in der zweiten Tabellenhälfte stehen. Mit 31 von 39 Punkten aus diesen Spielen ist das jetzt anders. Das ist eine überragende Statistik, auch wenn es egal ist, gegen wen man die Punkte holt. Die Punktzahl insgesamt sagt genau das aus, wie wir spielen. Wir haben keinen Sieg geklaut, uns alles hart erarbeitet. Heute haben wir phasenweise sehr gut gespielt, auch wenn nicht alles perfekt war. Denn Köln hat es gut gemacht. Das Fundament war nicht nur heute eine stabile Abwehr. Kevin war sehr souverän, Martin war der absolute Chef und hat gefühlt jeden Zweikampf gewonnen, Evan hat sich nach der Pause enorm gesteigert, und Tuta wirkte auch souverän. Die Verteidigung hat mich insgesamt beeindruckt heute. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um uns auf die beste Mannschaft der Welt vorzubereiten. Wir möchten natürlich ungeschlagen bleiben und freuen uns auf das Spiel gegen den FC Bayern München. Wir haben heute teilweise lange gebraucht, bis wir im Spiel waren und waren zu Beginn der zweiten Halbzeit unkonzentriert – das dürfen wir uns gegen die Bayern nicht erlauben. Makoto Hasebe: Heute war Geduld gefragt. Köln stand hinten sehr gut, war motiviert und ist in die Zweikämpfe gegangen. Zu Beginn haben wir uns schwergetan, aber wir sind ruhig geblieben und haben verdient mit 2:0 gewonnen. In der ersten Halbzeit hatten wir viel Ballbesitz, aber zu wenige Situationen im Sechzehner. Deswegen haben wir Sechser uns in der zweiten Halbzeit offensiver ausgerichtet. Djibril fehlt nächste Woche gelbgesperrt, aber wir haben eine sehr hohe Qualität in der Mannschaft und können auch Bayern München schlagen. Kevin Trapp: Es war ein sehr schwieriges Spiel, Köln hat die Räume sehr gut zugemacht. Wir haben viel Geduld benötigt und das 1:0 zu einem guten Zeitpunkt gemacht. Ich freue mich sehr über den Sieg und mein 50. Zu-null-Spiel für die Eintracht. Wir haben kaum etwas zugelassen und gut verteidigt. Wir haben uns die Tabellenposition erarbeitet und spielen seit Wochen sehr überzeugend. Auch heute waren wir die klar bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Wir arbeiten in jedem Training hart und spielen guten und erfolgreichen Fußball. Es macht großen Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Wir entwickeln uns immer weiter. Wir freuen uns jede Woche auf das nächste Spiel und wollen immer überzeugend auftreten. Evan hat zuletzt im Training häufiger ein Eigentor geschossen, zum Glück trifft er aktuell ins richtige Tor (lacht). Gegen Hoffenheim hat er das wichtige 2:1 gemacht. heute trifft er zum 2:0 – das freut mich für ihn, weil auch er viel arbeitet. Das 2:0 war sehr wichtig, wir konnten kurz durchatmen und die Kölner mussten den nächsten Nackenschlag verdauen. Solange du nur mit einem Tor führst, kannst du dir keinen Gegentreffer erlauben. Wir wissen, dass wir aktuell jeden Gegner schlagen können, wenn wir weiterhin so auftreten. Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass man auch gegen Bayern punkten kann, es gibt viele Mannschaften, die den Münchnern das Leben schwergemacht haben. In der Form, in der wir gerade sind, und mit dem Selbstvertrauen, das wir aktuell haben, können und wollen wir auch gegen Bayern gewinnen. Wir haben die Qualität dazu. Erik Durm: Wir haben heute gegen einen tiefstehenden Gegner gespielt, der die Zweikämpfe gesucht hat und viel gelaufen ist. Wir haben in der ersten Hälfte schon gut nach vorne gespielt und hatten zwei oder drei gute Chancen, die wir nicht genutzt haben. Wir haben in der Kabine besprochen, dass wir geduldig bleiben, auf unsere Stärken vertrauen und noch zehn bis 20 Prozent draufpacken müssen. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, gut verteidigt und kaum etwas zugelassen. Es war ein verdienter Sieg. Selbstbewusstsein macht im Teamsport viel aus und davon haben wir im Moment einiges. Wir haben einen super Lauf und möchten weiter so erfolgreich spielen. Wir wissen, dass zu dem Erfolg auch gute Trainingseinheiten gehören und arbeiten unter der Woche hart, um am Wochenende die Früchte zu ernten. Wir freuen uns auf die Partie gegen Bayern und müssen uns nicht verstecken. Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): Wir sind vor der Pause öfters ins Frankfurter Gegenpressing gelaufen, trotzdem stand es 0:0. Das 0:1 war symptomatisch: Eine große Chance für uns, wir verlieren den Ball und geraten durch einen abgefälschten Schuss in Rückstand. Die Art und Weise ist schade. Aber Frankfurt war immer gefährlich. Wir haben die Situationen nicht zu Ende gespielt und zu wenige Abschlüsse produziert. Die Abwehrleistung war gut, aber bei den Umschaltbewegungen hatten wir nicht die Konsequenz der vorigen Spiele, als wir regelmäßig gepunktet haben. Diesmal haben wir gegen eine Topmannschaft verloren. Ich bewerte die Tabelle nach dem 34. Spieltag, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Davon bin ich überzeugt. Marius Wolf ist außergewöhnlich, ein harter Hund. Er hat mit einer Verletzung gespielt, mit der andere nicht mal trainieren würden. Er hat es bravourös gemacht, ich bin froh, ihn zu haben.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de