Arminia Bielefeld - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2020/2021 - 18. Spieltag
1:5 (1:3)
Termin: 23.01.2021, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Tore: 0:1 Silva (25.), 0:2 Kostic (27.), 0:3 Silva (33.), 1:3 Cordova (36.), 1:4 Nilsson (51., Eigentor), 1:5 Jovic (75.)
Arminia Bielefeld |
Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Sieg auf der Alm In Bielefeld feiern die Adlerträger den fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen. Silva gelingt ein Doppelpack, auch Kostic und Jovic treffen. Cheftrainer Adi Hütter hatte zwei Änderungen in der Startelf gegenüber dem 2:2 in Freiburg vorgenommen. Erik Durm hatte im Breisgau nach zehn Startelfeinsätzen in Folge eine schöpferische Pause erhalten und kehrte anstelle von Almamy Toure auf die rechte Seite zurück. Gelbgesperrt fehlte Aymen Barkok, Daichi Kamada bildete damit an der Seite von Amin Younes wieder die Doppelzehn hinter der einzigen Spitze André Silva. Silva und Kostic: Drei Tore binnen acht Minuten Der Stürmer sollte vor der Pause eine Hauptrolle einnehmen, gemeinsam mit Filip Kostic. Nachdem die Adlerträger in den ersten 25 Minuten zwar viel Ballbesitz hatten, aber in beiden Strafräumen wenig passierte, nahm die Partie rasant Fahrt auf. Kamada erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, der auf die linke Seite verlagert und von Kostic scharf in den Strafraum gebracht wurde. Dort schoss Nilsson beim Klärungsversuch Pieper an und Silva bedankte sich mit seinem 13. Saisontor. Nur 114 Sekunden später hatte die Eintracht eine Ecke durch Kamada kurz ausgeführt, Younes schob das Leder quer auf Kostic, der aus 30 Metern einfach mal draufhielt – 0:2. Spielerische Klasse bewiesen die Adlerträger auch in der 33. Minute, als nach einer abgefälschten Hereingabe von Durm letztlich Kostic auf Silva ablegte und dieser den nicht ganz einfach zu nehmenden Ball per Direktabnahme zum 0:3 in die Maschen jagte. Stefan Ortega, in den vergangenen fünf Spielen gleich vier Mal ohne Gegentor geblieben, hatte noch keine Abwehrchance. Starke Effizienz der Eintracht angesichts fünf Torschüssen, der die Bielefelder nicht nachstehen wollten. Denn viel kam noch nicht in den Strafraum, ehe Córdova eine Flanke zum etwas überraschenden Anschlusstreffer wuchtig einköpfte (36.). Nach der Pause dauerte es nur sechs Minuten, ehe die Vorentscheidung fiel. Mal wieder ging es mit viel Tempo über die linke Seite, auf der Kamada Kostic bis kurz vor die Grundlinie schickte und der Serbe dann scharf in die Mitte passte. Dort beförderte Nilsson das Leder ins eigene Netz (51.). Es war bereits das vierte Eigentor, das die Eintracht in dieser Saison provozierte – seit Mitte Dezember übrigens, und immer nach dem gleichen Muster. In der Folge zeigten sich die Bielefelder zwar bemüht, brachten aber nur selten die Hintermannschaft der Gäste in Verlegenheit. Selbst wenn Bielefeld Druckphasen aufzubauen versuchte, befreite sich die Eintracht oft souverän mit spielerischen Lösungen. Die Mannschaft von Adi Hütter versuchte dabei weiterhin, Nadelstiche zu setzen und das Tempo hochzuhalten – auch mit den frischen Kräften wie beispielsweise Luka Jovic, der nach seiner Einwechslung (66.) nur neun Minuten bis zu seinem dritten Saisontreffer in seinem dritten Spiel seit seiner Rückkehr brauchte. Es war wieder eine feine Kombination über die linke Seite, Kamada legte letztlich in den Rückraum auf den zehn Meter vor dem Tor postierten Serben. Annahme mit rechts, trockener Schuss mit links, 1:5 (75.). Später hätte der frei auf Ortega zulaufende Kostic noch erhöhen können, der Bielefelder Torhüter blieb aber Sieger (79.). Über 90 Minuten dominant Das Fazit fällt nach dem höchsten Saisonsieg freilich durchweg positiv aus, es war eine souveräne und vielleicht die beste Saisonleistung. Von Beginn an dominierten die Adlerträger die Partie auf der Alm und ließen die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen, die Dominanz nahm sogar im Laufe der Partie noch zu. Einstellung, Pressingverhalten und Effizienz stimmten, das nötige Selbstvertrauen und die zuletzt ebenso gezeigte spielerische Klasse spielte die Eintracht voll aus. Kostic und Silva legen mit ihren Torbeteiligungen den Grundstein. Weiter geht's am kommenden Samstag gegen die Hertha im Deutsche Bank Park. Stimmen zum Spiel Adi Hütter: Wir hatten einen richtig guten Tag. Gut haben uns sicherlich die drei Tore innerhalb von acht Minuten getan. Wichtig war zudem, dass wir nach dem 1:3 der Bielefelder schnell nach der Pause das 4:1 nachgelegt haben. Ich bin rundum happy, weil wir gegen einen Gegner, der in vier der vergangen fünf Partien zu null gespielt haben, spielerisch gute Lösungen gefunden und tolle Tore gemacht haben. Hinten raus hätte es noch höher ausgehen können. Die Abwehrarbeit hat mir sehr gut gefallen, nach vorne haben wir sehr viel richtig gemacht. Wir können uns in der Chancenverwertung verbessern. Aber wir waren immer hungrig, hatten die Gier und den Spaß, geschlossen zu verteidigen. Wir haben die vergangenen Wochen gezeigt, dass wir spielerisch auf einem guten Niveau sind und vor Selbstvertrauen strotzen. Es war ein rundum toller Nachmittag. Es freut mich, dass Filip nach fast einem Jahr ohne Torerfolg getroffen hat. Er hat wieder seinen guten linken Fuß entdeckt, auch seine Torvorlagen waren sehr gut. Seine Leistungssteigerung hat mit der Rückkehr von Luka Jovic zu tun. Sie sind Freunde, waren immer in Kontakt. Jetzt müssen wir weiter konzentriert sein und unser Leistungsniveau Woche für Woche abrufen. Die Spieler haben jetzt zwei Tage frei, um den Kopf freizubekommen. Martin Hinteregger: Wir machen es spielerisch und kämpferisch gut und waren von der ersten Minute an dominant. Wir haben Bielefeld kaum Räume gegeben und die langen Bälle gut verteidigt. Wenn bei uns der Ball vorne ankommt, passiert immer etwas. Es ist traumhaft, wenn wir Leute wie Luka Jovic und Sebastian Rode noch einwechseln können. Wir haben Selbstvertrauen und werden unsere spielerische Qualität weiter so einbringen. Wenn ich sehe, was die Jungs auf den Platz bringen, ist das richtig stark. Wir haben eine gute Serie, müssen so weitermachen. Wo es hinführt, müssen wir schauen. Es ist alles extrem eng. Qualität haben wir, das haben wir gesehen. Jetzt gilt es, das nächste Spiel gegen die Hertha zu gewinnen, um weiter oben dranzubleiben. Makoto Hasebe: Wir haben heute verdient gewonnen. Bielefeld hatte zuletzt sehr wenige Gegentore bekommen, aber wir haben trotzdem fünf Tore geschossen. Deshalb bin ich zufrieden. Wir sind momentan sehr gut drauf. Natürlich haben wir vorne unglaublich hohe Qualität und das auch gezeigt, auch die meisten Zweikämpfe haben wir gewonnen. André hat zwei Tore geschossen, Luka auch eines – Filip nicht zu vergessen! Ich freue mich für ihn. Kevin Trapp: Wir sind sehr glücklich und waren sehr effektiv. Die ersten drei Tore sind sehr schnell hintereinander gefallen, was uns natürlich gutgetan hat. Am Anfang dachte ich eher, dass es ein Geduldsspiel wird. Aber daran sieht man die Klasse, die wir in der Mannschaft haben. Mittlerweile ist es wirklich ein Augenschmaus, wie wir von hinten heraus kombinieren, jeder fordert den Ball. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wider. Selbst in den Spielen, die wir vor unserer Serie nicht gewonnen hatten, haben wir unsere Qualität gezeigt. Uns ärgern zwar die liegengelassenen Punkte, aber schlecht gespielt haben wir nicht. Der Sieg in Augsburg war gut für den Kopf, erst recht nach dem späten Remis gegen Gladbach. Seit ein paar Wochen haben wir gewisse Kleinigkeiten abstellen können und spielen seitdem super Fußball. Wenn man sieht, wie die Jungs selbst beim Stand von 5:1 noch vorne draufgehen, macht das einfach Spaß. Das gehört zu unserer Mentalität. Uns war wichtig, unseren Stil bis zum Schluss durchzuziehen und uns nicht auf das 3:1 zu verlassen. André Silva: Wir fühlen uns sehr gut und haben eine gute Leistung gezeigt. So möchten wir weitermachen. Wir haben hart für diesen Sieg gearbeitet und haben ihn verdient. Beim ersten Tor habe ich an der richtigen Stelle gestanden, beim zweiten Treffer habe ich den Ball richtig gut getroffen. Wir möchten hoch stehen, das ist für mich als Spieler sehr gut. Luka ist ein großartiger Spieler. Wir können zusammen noch besser werden und dem Team noch mehr helfen. Amin Younes: Wir wussten, was uns hier erwartet. Wir
waren von Anfang an sehr konzentriert, haben das Spiel ernst genommen
und unsere Leistung abgerufen. Wenn wir das Maximum abrufen, ist es schwer
gegen uns zu spielen. Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel schauen,
konzentriert bleiben, miteinander spielen und viele Chancen kreieren –
wie wir es heute gemacht haben. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de