FC Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2020/2021 - 5. Spieltag

5:0 (2:0)

Termin: 24.10.2020, 15:30 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Lewandowski (10.), 2:0 Lewandowski (26.), 3:0 Lewandowski (60.), 4:0 Sané (72.), 5:0 Musiala (90.)

 

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FC Bayern München
Eintracht Frankfurt

  • Neuer
  • Sarr
  • J. Boateng
  • Alaba
  • Davies
  • Goretzka
  • Kimmich
  • Coman
  • T. Müller
  • Douglas Costa
  • Lewandowski

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Toure
  • Ilsanker
  • Rode
  • Zuber
  • Kamada
  • Dost
  • Silva

 

Wechsel
  • Hernandez für Davies (3.)
  • Choupo-Moting für Lewandowski (68.)
  • L. Sané für Douglas Costa (68.)
  • Javi Martinez für T. Müller (68.)
  • Musiala für Coman (73.)
Wechsel
  • Younes für Kamada (46.)
  • Chandler für Zuber (71.)
  • da Costa für Silva (71.)
  • Barkok für Toure (74.)
  • Sow für Ilsanker (74.)
Trainer
  • Hans-Dieter Flick
Trainer

 

 

Serie reißt in München

0:5 (0:2)-Niederlage beim FC Bayern. Lewandowski (10., 26., 60.), Sané (72.) und Jamal Musiala (90.) klären die Kräfteverhältnisse.

Die Ausgangslage lag auf der Hand, die Hoffnung auf einen Punktgewinn aber nicht unbegründet. Auf der einen Seite der seit acht Heimspielen verlustpunktfreie Rekordmeister, auf der anderen Seite die auswärts ihrerseits seit sechs Partien ungeschlagenen Adlerträger, zumal saisonübergreifend seit acht Ligapartien ohne Niederlage. Entsprechend selbstbewusst starteten die Gäste, bei denen Tuta anstelle des angeschlagenen David Abraham sein Startelfdebüt gab, in die Begegnung und bewiesen, weshalb sie an den ersten vier Spieltagen die meisten Zweikämpfe für sich entschieden hatten. In der Anfangsphase verbuchten die Hessen in dieser Hinsicht zwischen 70 und 80 Prozent gewonnener Duelle und nach der ersten Halbzeit immerhin derer 60 Prozent. Im Umkehrschluss fanden die Hausherren angesichts 63 Prozent Ballbesitz nicht zu ihrer gewohnten totalen Dominanz und nicht allzu viele Räume vor. Wenn sich aber eine Lücke bot, war insbesondere Robert Lewandowski, nach vier Runden bereits sieben Mal als Torschütze in Erscheinung getreten, zur Stelle.

Lewandowski klärt die Kräfteverhältnisse

Zum ersten, nachdem Thomas Müller und Kingsley Coman den Polen nach schnellem Direktspiel in Position brachten und Europas Fußballer des Jahres aus halblinker Position flach ins lange Eck einschoss (10.). Eine Viertelstunde später war der Stürmer nach einer Ecke von Joshua Kimmich mit dem Kopf zur Stelle (26.). Es war das erste Frankfurter Gegentor nach einem Eckstoß in der laufenden Spielzeit. Mit der Führung im Rücken erspielten sich die Bayern nach einer halben Stunde ein immer deutlicheres Übergewicht, während die Adler weiter um Nadelstiche bemüht waren. Die einzigen Abschlüsse aufs Tor von Manuel Neuer durch Almamy Toure (1.) und Sebastian Rode (36.) waren beim Nationaltorhüter aber sichere Beute. Im Gegenzug durfte sich Kevin Trapp erstmals gegen Lewandowski auszeichnen (38.), weshalb es zur Pause beim 2:0 aus Sicht der Bayern blieb.
© Eintracht Frankfurt

Entscheidung nach einer Stunde

Während der Gastgeber bereits nach zwei Minuten den ersten Wechsel vornehmen musste, weil Alphonso Davies ohne Einwirkung des Gegenspielers umgeknickt war und Lucas Hernández auf die Linksverteidigerposition zurückkehrte, brachte Adi Hütter mit dem Seitenwechsel zwei neue Akteure: Timothy Chandler ersetzte Steven Zuber auf der linken Außenbahn, Amin Younes Daichi Kamada im offensiven Mittelfeld. Beim Alten blieb hingegen Lewandowskis Kaltschnäuzigkeit, als dieser einen Steckpass Douglas Costas zum 3:0 verwertete (60.). Kurz darauf hatte Frankfurt Glück, als Hernández nach einer Hereingabe von der linken Seite mit seinem schwächeren rechten Fuß freistehend über das Gehäuse zielte (64.). Wesentlich genauer Maß nahm daraufhin Leroy Sané, der keine fünf Minuten nach seiner Einwechslung von der rechten Seite nach innen ziehend das 4:0 schlenzte (72.). In der Schlussphase verhinderte Neuer ebenso den Ehrentreffer (83.) wie Kevin Trapp eine höhere Niederlage (86., 88.), ehe Jamal Musiala den etwas zu deutlichen Schlusspunkt setzte (90.).

Fazit: Abschluss- übetrumpft Zweikampfstärke

Die nicht unbegründete Zuversicht der Eintracht auf eine Überraschung schwindet mit zunehmender Spieldauer und nicht zuletzt von Gegentor zu Gegentor. Viele Chancen gestatten die Gäste zunächst nicht, kommen gegen die Bayern, die Frankfurt nicht den Gefallen tun, den Gegner zu unterschätzen, aber ihrerseits kaum zu klaren Möglichkeiten. Am Ende übertrumpft der Faktor Torgefahr, personifiziert durch Robert Lewandowski, das Attribut Zweikampfstärke.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Auf der einen Seite muss man sagen, dass es Bayern gut gemacht hat, sie haben gut versucht, die Linie hochzuhalten. In der ersten Halbzeit habe ich einige Situationen gesehen, in denen wir es qualitativ nicht hingekommen haben, den tödlichen Pass zu spielen. Wenn wir allein das fünfte Tor der Bayern betrachten, als sie auf engstem Raum den Ball durchstecken, hat das mit Qualität zu tun. Das hat mich bei uns heute gestört, wir müssen uns vorwerfen, dass wir in solchen Momenten nicht gut genug waren.

Sportdirektor Bruno Hübner: Eine so deutliche Niederlage ist natürlich schmerzhaft. Trotzdem muss man sagen, dass wir eigentlich ein gutes Spiel gemacht haben, auch wenn es sich blöd anhört. Gerade in den ersten 20 Minuten hatten wir wirklich gute Chancen, als wir insbesondere im letzten Drittel allerdings keine guten Entscheidungen getroffen haben. Vor dem Tor hätten wir cleverer spielen müssen. Wenn wir in dieser Phase in Führung gehen, wird es vielleicht ein anderes Spiel. Wir konnten auch gute Erkenntnisse gewinnen: Tuta und Younes nach seiner Einwechslung haben es gut gemacht. Deswegen müssen wir das Positive aus dem Spiel ziehen und gegen Bremen umsetzen. Unser Anspruch ist mittlerweile, weil wir einen Schritt weiter sind, in München mitzuspielen. Wenn man sieht, dass selbst Atlético hier vier Gegentore kassiert, spricht das für die Qualität von Bayern München.

Kevin Trapp: Dass Robert Lewandowski eine extrem hohe Qualität besitzt, wissen wir alle. Er hatte nicht viele Chancen, hat daraus aber drei Tore gemacht. Die erste Halbzeit war ganz gut, hätten wir unsere Situationen besser ausgespielt, wären wir zu mehr Chancen gekommen. Bayern hat am Ende die Qualität, die Tore zu erzielen. Leroy Sané kommt rein und schießt gleich ein wundervolles Tor. Die ersten ein, zwei Gegentore fielen etwas zu einfach. Gegen die Bayern in der momentanen Form ist es nicht leicht.

Sebastian Rode: Am Ende fühlt es sich natürlich hart an, 0:5 verloren zu haben. Im Spiel können wir uns fast nichts vorwerfen. Wir haben dagegengehalten und gekämpft. Nach dem 0:2 war es natürlich enorm schwer. Die Bayern haben uns Räume geboten, aber wir haben diese nicht genutzt und hatten zu wenig Durchschlagskraft. Wenn du ihnen hinten ein, zwei Meter Platz lässt, nutzen sie es eiskalt aus. Wir sind geknickt, aber das darf uns nicht lange beschäftigen. Du brauchst hier einen Sahnetag, um zu bestehen – den hatten wir nicht.

Bas Dost: Ich habe schon öfter hier gespielt. Jeder weiß, dass es hier schwer ist. Wie die Bayern aktuell drauf sind, das ist einfach Weltklasse. Das ist uns bewusst. Ich finde trotzdem, dass wir es in der ersten Halbzeit gut gemacht, unsere Kontermöglichkeiten aber nicht gut ausgespielt haben. Im Vier-gegen-drei musst du einfach im richtigen Moment den richtigen Pass spielen, dann kannst du gefährlich werden – was wir insgesamt zu selten waren. Für uns hat es keinen Spaß gemacht heute, die Bayern haben das souverän zu Ende gespielt. Wichtig ist, dass die ganze Mannschaft ohne Ende gearbeitet hat. Wir sind gut drauf, haben aber heute gesehen, wie gut eine Fußballmannschaft sein kann. Wir müssen das Spiel schnell abhaken, an unsere guten Leistungen anknüpfen und gegen Bremen punkten. Bei meiner Chance habe ich spekuliert, alles gegeben und war mit Fuß dran. Ich dachte, er geht rein. Neuer hat ihn aber noch bekommen. Was soll ich sagen, er ist der beste Torhüter der Welt. Leider hat es nicht gereicht.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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