Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Bundesliga 2020/2021 - 3. Spieltag

2:1 (0:1)

Termin: 03.10.2020, 15:30 Uhr
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Kramaric (18.), 1:1 Kamada (54.), 2:1 Dost (71.)

 

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Eintracht Frankfurt
TSG Hoffenheim

  • Trapp
  • Abraham
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Ilsanker
  • Rode
  • Toure
  • Kamada
  • Zuber
  • Dost
  • Silva

 


  • Baumann
  • Posch
  • Vogt
  • Akpoguma
  • Grillitsch
  • Kaderabek
  • Skov
  • Baumgartner
  • Geiger
  • Dabbur
  • Kramaric

 

Wechsel
  • Tuta für Abraham (63.)
  • Ache für Dost (81.)
  • Barkok für Zuber (87.)
  • Chandler für Kamada (87.)
Wechsel
  • Gacinovic für Geiger (72.)
  • Bebou für Skov (72.)
  • Belfodil für Baumgartner (77.)
Trainer Trainer
  • Sebastian Hoeneß

 

 

Sieg des Willens

Starke Reaktion nach dem Pausenrückstand! Frankfurt bezwingt Hoffenheim 2:1 (0:1). Kamada (54.) und Dost (71.) drehen die Partie.

Dritter Bundesligaspieltag, die TSG Hoffenheim zu Gast bei Eintracht Frankfurt und damit die tabellarische Topkonstellation Dritter gegen Erster. Cheftrainer Adi Hütter hatte sich stellvertretend für die Hessen Schlüsse für den Saisonverlauf verboten, gleichwohl unterstrich die jüngste Ausbeute die aufstrebende Frühform beider Kontrahenten.

Einschüchtern wiederum ließen sich die Hausherren vom gegnerischen Status des Spitzenreiters freilich nicht und übernahmen angefeuert von 8.000 Zuschauern im Deutsche Bank Park wie selbstverständlich das Zepter. Die besten Chancen besaß in der Anfangsviertelstunde André Silva. Erst flankte Steven Zuber, der als einziger Neuer in der Startelf den verletzten Filip Kostic auf der linken Außenbahn vertrat, auf den Portugiesen, dessen eleganter Versuch mit der Hacke aber bei TSG-Torwart Oliver Baumann in sicheren Händen war (4.). Kurz darauf ließ Bas Dost einen langen Ball auf seinen Sturmpartner abtropfen, dessen Direktabnahme aber knapp rechts vorbeirauschte (12.).

Rückstand mit dem ersten Schuss

Knapp fünf Zeigerumdrehungen darauf machten erstmals die Nordbadener auf sich aufmerksam und riefen zugleich in Erinnerung, dass mit Silva und Andrej Kramaric die neben Robert Lewandowski treffsichersten Bundesligatorschützen seit dem Restart auf dem Platz standen. In diesem Rennen zog der Vizeweltmeister alsbald davon, als im Strafraum freigespielt zwei Verteidiger narrte und gefühlvoll mit links in den von ihm aus gesehen linken Giebel schlenzte (18.). Kevin Trapp blieb beim ersten Schuss auf seinen Kasten ohne Abwehrchance.

In der Folge ebbte der anfängliche Schwung mehr und mehr ab, wenngleich sich auch die Offensivszenen der Kraichgauer weiter in Grenzen hielten. Erst zehn Minuten vor der Pause verzeichnete die Truppe von Sebastian Hoeneß weitere Abschlüsse. Erst machte Trapp gegen über den linken Halbraum freigespielten Kramaric geschickt das kurze Eck zu (34.), dann fand der Kroate nach einer Mischung aus Schuss und Steilpass im Sechzehner keinen Abnehmer (39.). Den Adlerträgern wiederum unterliefen im Aufbauspiel insgesamt zu viele Flüchtigkeitsfehler, um wirklich zwingend zu werden, sodass die dritte Gelegenheit einer Ecke auf Martin Hinteregger entsprang, der aber zu wenig Druck hinter die Kugel bekam und auf Baumann köpfte (43.).

Wille, Wucht und Widerstand

Die Kabinen verließen die Adlerträger zunächst ohne neues Personal, aber mit einer Extraportion Energie. Immer wieder brachen die Frankfurter über die Flügel durch. Erst zog der vorgestoßene Almamy Toure von rechts nach innen, verfehlte mit seinem schwächeren Linken aber sein Ziel (49.). Kurz darauf ging es über die andere Seite, als Zuber auf Dost flankte und der 1,96-Meter Schlacks seine ganze Beinlänge einsetzte, um die eingelaufenen Hinteregger und Daichi Kamada zu bedienen. Der Ball musste sich seinen Torschützen gewissermaßen nur noch aussuchen – 1:1 durch den Japaner (54.)! Es war nach den ersten beiden Saisonvorlagen in Berlin seine Torpremiere in dieser Spielzeit.

Fortan entwickelte sich ein immer offenerer Schlagabtausch, beide Seiten schafften es, das Mittelfeld immer schneller zu überbrücken beziehungsweise einfach zu überspielen. Die dickste Gelegenheit bot sich wieder Dost, dessen hartes Geschoss Baumann gerade so zur Ecke abwehren konnte (66.). Doch der 31-Jährige ließ ebenso wenig locker wie seine Kollegen. Sinnbildlich die Entstehung der Führung, als erst der in den Strafraum gedribbelte Kamada Silva bediente und die Kugel partout nicht über die Linie wollte, ehe Dost aus nächster Nähe nach Querpass Silvas zum 2:1 einschob (71.). Zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Feld stand der für David Abraham eingewechselte Tuta, der somit sein Pflichtspieldebüt für die Eintracht feierte (63.). Dann wieder Kamada, der mit einem listigen Schuss von der rechten Seite beinahe Baumann überrascht hätte (79.). Kurz darauf verließ der nach Scorerpunkten Mann des Tages das Feld und mit Ragnar Ache kam der nächste junge Sommerneuzugang (80.). Die Zeichen von der Seitenlinie waren eindeutig: Vorenetscheidung statt Verwalten. Tatsächlich schien die Eintracht bis zum Schluss dem 3:1 näher als die Gäste dem 2:2.

Fazit: Willenskraft von Zweikampf bis Torschuss

Hatte die Eintracht vor acht Tagen in Berlin vor der Pause vorgelegt und nach der Pause das Beste aus ihrer Situation gemacht, war nach dem Pausenrückstand gegen die TSG Hoffenheim eine Reaktion gefordert. Und die kam. Adi Hütter vertraute seiner Elf auch nach dem Seitenwechsel, die in allen Bereichen zulegte und nicht zuletzt eine unbändige Willenskraft bewies, die sich vom Zweikampf bis zum Torschuss erstreckte. Insbesondere das entscheidende 2:1 war in dieser Hinsicht nicht zu überbieten.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Der Sieg geht über 90 Minuten betrachtet in Ordnung. Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, hat mir teilweise imponiert. Wir sind jetzt gut in die Saison gestartet, die Mannschaft hat Charakter und wir versuchen sie sukzessive weiterzuentwickeln. Wir haben heute nach dem Rückstand zu lange gebraucht, um wieder zurück ins Spiel zu kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir mit der Unterstützung der Zuschauer und unserem starken Willen gewonnen. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und die Emotionen der Fans gut aufgenommen. Bas war in der vergangenen Saison nie richtig im Spiel, weil ihn immer wieder Verletzungen zurückgeworfen haben. Jetzt ist er in sehr guter Verfassung und zeigt seine Qualitäten als echter Strafraumstürmer.

Bas Dost: Hoffenheim kam als Tabellenführer und Bayern-Bezwinger natürlich mit Selbstvertrauen. Sie wussten aber, dass es bei uns schwerig wird. Wir haben von Anfang an gut gespielt, das 0:1 kam aus dem Nichts. Direkt danach waren wir etwas verzweifelt, haben aber später eine super Reaktion gezeigt und das Spiel verdient gewonnen.

Kevin Trapp: Der Glaube an uns war ausschlaggebend. Nach dem 0:1 mussten wir eine Schippe drauflegen, das haben wir gemacht. Wir haben intelligent gespielt, weil wir wussten, dass es ganz schwierig wird, wenn wir das 0:2 kassieren sollten. Wir durften nicht alles riskieren, haben aber trotzdem unsere Chancen gesucht. Bas hat sehr gut gearbeitet, André auch. Bei Daichi merkt man, dass er in Form ist. Das alles trägt dazu bei, dass wir Chancen kreieren und Tore schießen. An alle geht ein Riesenkompliment. Wir haben alles reingehauen und reingeworfen, das war wichtig. Es war eine tolle Mannschaftsleistung. Das macht mich und uns stolz. Vor zwei Wochen wussten wir nicht, was wir nach dem 1:1 gegen Bielefeld sagen sollen und haben viel Kritik eingesteckt. Heute sieht das anders aus. Insgesamt haben wir, auch mit den zwei Zugängen der vergangenen Tage, eine sehr gute Mannschaft. Wir haben nicht viele Personalwechsel, sind daher eingespielt. Schauen wir mal, was in dieser Saison möglich ist. Tuta hat das Jahr in Belgien gutgetan. Er spielt sehr abgeklärt, auch im Training. Heute hat er alles richtig gemacht. Er ist ein riesen Talent, es macht sehr viel Spaß mit ihm. Er hört gut zu, wenn man ihm etwas erklärt.
© Eintracht Frankfurt

Steven Zuber: Es war ein verdienter Sieg. Man hat gesehen, dass wir auf einen Rückstand antworten können. Wir haben sehr gut angefangen, dann aber mit dem Gegentor einen Rückschlag kassiert. Insgesamt haben wir sehr gut dagegengehalten, das Spiel dominiert und uns die drei Punkte zu 100 Prozent verdient. Die Tabellenführung ist eine Momentaufnahme. Wir müssen dranbleiben und weiter hart arbeiten.

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): Das 1:1 war sehr unnötig. Wir haben die Eintracht eigentlich gut vom Tor weggehalten und Balleroberungen gehabt. Wir sind nicht gut in die zweite Halbzeit hereingekommen und haben später ausgerechnet während unserer besten Phase der zweiten Halbzeit das zweite Gegentor kassiert. Es ist unnötig, dass wir das Spiel so aus der Hand gegeben haben. Dann wird es schwer, weil Mannschaften wie die Eintracht immer für Tore gut sind. Trotzdem hatten wir unsererseits Möglichkeiten auf das 2:2. Andrej Kramaric präsentiert sich Spiel für Spiel in einer super Verfassung und ist in der Lage, aus wenig viel zu machen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

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