1. FFC Frankfurt - SC
Sand |
Bundesliga 2019/2020 - 17. Spieltag
3:1 (2:1)
Termin: 29.05.2020, 19:15 Uhr
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter: Christina Biehl (Schwollen)
Tore: 0:1 Blagojevic (5.), 1:1 Nüsken (10.), 2:1 Freigang (37.), 3:1 Dunst (76.)
1. FFC Frankfurt |
SC Sand |
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Hervorragender Re-Start Der 1. FFC Frankfurt gewinnt sein Spiel nach der Corona-Pause gegen den SC Sand hochverdient 3:1. Alle drei Spiele hatte der 1. FFC Frankfurt nach der Winterpause gewonnen, dann stoppte das Corona-Virus den Spielbetrieb der Frauen-Bundesliga für mehrere Monate. Nun endlich konnte unter Einhaltung des von DFL und DFB ausgearbeiteten Hygiene-Konzepts die höchste deutsche Frauen-Spielklasse seinen Spielbetrieb fortsetzen. Der FFC empfing zum Re-Start am 17. Spieltag der Saison 2019/20 den SC Sand am heimischen Stadion am Brentanobad – aus verständlichen Gründen ohne Fans. Die Frankfurterinnen ließen sich von diesen für alle besonderen Umstände nicht beirren und schlugen den SC 3:1 (2:1). Vor Anpfiff gab es eine Schweigeminute – mit Abstand – am Mittelkreis im Gedenken der Corona-Toten. Auch personell gab es beim Heim-Team aus Hessen einige Veränderungen: Weil Sophia Kleinherne in der Quarantäne-Woche eine mündliche Abiturprüfung absolvierte und nicht alle Hygiene-Vorschriften erfüllen konnte, spielte für sie FFC-Kapitänin Tanja Pawollek in der Innenverteidigung. Nach langer Zeit – zuletzt für Bayer 04 Leverkusen vor rund fünf Jahren – in der obersten deutschen Spielklasse in der Startelf stand Theresa Panfil, die zeitweise mehr als drei Jahre lang wegen Knie-Verletzungen keinen Fußball spielen konnte und auf ein Comeback hinarbeitete, das sie im Januar 2019 in einem Testspiel feiern durfte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis der FFC sich per Freistoß von Barbara Dunst und Sand durch Jasmin Sehan langsam dem jeweils gegnerischen Tor annäherten. Es war von Beginn an Tempo in der Partie – fünf Minuten waren erst absolviert, als Dina Blagojevic allein aufs FFC-Tor zulief und Frankfurts Keeperin Bre Heaberlin überlupfte. Ein früher Rückstand im ersten Post-Corona-Match, das live bei Eurosport und Magenta Sport übertragen wurde; und zugleich ein Spiel, bei dem die Zuschauer zu Hause einige Höhepunkte geboten bekamen: Panfils Freistoß fand Sjoeke Nüskens Kopf, von dem per Bogenlampe die Kugel den Weg ins lange Eck fand (10.). Géry Reutelers Schussversuch von der Strafraumkante entschärfte SC-Torfrau Charlotte Voll zur Ecke (13.). Auffallend waren das Sander Konterspiel über die agile Polin Agnieszka Winczo, die Jasmin Sehan das eine über andere Mal gut einzusetzen wusste sowie auf Frankfurter Seite der Versuche in die Tiefe – ob Zentrum oder Außen – sich Möglichkeiten zu erspielen. Dass Corona-bedingt der Ball und zeitweise auch das Training für alle geruht hatte, merkte man lediglich an der einen oder anderen Stelle. Dunst hatte die nächste Gelegenheit auf dem Fuß, ihr Abschluss war allerdings zu harmlos (18.), Panfils Winkel war zu spitz für ein erfolgsversprechendes Ergebnis (20.) und Nüsken verstolperte im Strafraum (24.). Das Geschehen verlagerte sich nun sichtlich in die Hälfte des Gastes, der Druck der Hessinnen erhöhte sich. Mit zunehmender Spieldauer harmonierte der neu gebildete Defensiv-Verbund um die junge FFC-Kapitänin immer souveräner. Verena Aschauer vergab die bislang größte Chance zur Führung, sie drosch die Kugel im Gedränge übers leere Tor (29.). Nach 37 Minuten vollendete Laura Freigang mit ihrem 13. Saisontreffer einen wunderschönen Spielzug nach erfolgreicher Ballstafette im letzten Drittel – vorbereitet wurde der Treffer der agilen Startelf-Comebackerin Panfil. Dass es zur Pause nicht 2:2 stand verdankte der FFC nach mehreren Unsicherheiten und Fehlern im eigenen Strafraum eher Fortuna (40.). Eine Szene, die die Corona-Pause-bedingten Defizite offenbarte – die allerdings für alle gelten. Freigang – von Dunst per gefühlvollen langen Ball in Szene gesetzt – verpasste das 3:1 kurz vor dem Pausenpfiff (43.), auch die anschließende Ecke schwor noch einmal Gefahr auf. Der FFC hatte das Spiel nach dem anfänglichen Schock nach Rückstand klar beherrscht, gleichwohl Sand in einzelnen Situationen im Ansatz zeigte, insgesamt offensiv aber zu harmlos war. Die Sanderinnen versuchten gleich nach Wiederanpfiff erneut für einen Überraschungsmoment zu sorgen, doch Heaberlin ließ sich aus großer Distanz nicht überraschen (46.). Die flinke Panfil ließ erneut ihre Klasse aufblitzen, Voll im Sander Kasten musste sich strecken, um ihren Freistoß über die Latte zu lenken (53.) – zwei Minuten später schlenzte sie den Ball an die Latte. Sandrine Maurons Schussversuch aus der zweiten Reihe ging knapp übers SC-Gehäuse (58.), auch Nüsken vergab knapp (63.). Der Gastgeber hatte die Partie weiter im Griff, nur fehlte eine höhere Führung, die Sicherheit gegeben hätte. Erst ein abgefälschter Drehschuss von Dunst verlud die Sander Torfrau (75.). Danach ließen die Frankfurterinnen, die insgesamt den wacheren Eindruckt machten, nichts mehr anbrennen, standen sicher und souverän, nach vorne erarbeitete sich die FFC-Offensivabteilung noch weitere Möglichkeiten – ohne so zwingend zu agieren wie vor dem 3:1. Die letzte Chance vergab die eingewechselte Alex Emmerling. Zum 18. Spieltag reist der FFC auswärts zum Tabellenführer VfL Wolfsburg, der sein Spiel mittags gegen den 1. FC Köln 4:0 gewonnen hatte. Gespielt wird am Samstag, dem 6. Juni, um 13.00 Uhr im AOK-Stadion der Autostadt, wie alle momentanen Spiele aufgrund der Pandemie vor leeren Zuschauerrängen. Stimmen zum Spiel Sven Thoß, Cheftrainer SC Sand: „Wir sind mit dem frühen Tor gut ins Spiel gekommen. Bekommen dann leider per Standard den Ausgleich, vor dem 1:2 ein Missverständnis. In der zweiten Halbzeit war es sehr schwer. Ich zolle meinem Team aber Respekt. Der Sieg war absolut verdient.“ FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Es war eine ungewohnte Situation die vergangenen Wochen. Wir waren dennoch froh, als es wieder mit dem Training weiterging. Als klar war, dass wir wieder spielen, haben wir uns eingeschworen. Man konnte sehen, dass wir vieles gut und richtig gemacht haben. Auch wenn die eine oder andere zu Beginn etwas skeptisch war, haben die Mädels es hervorragend gemacht. Wir sind glücklich, unserem Sport und Beruf nachgehen zu können. Wir haben eine Mannschaft gesehen, die das Spiel dominiert hat und Spaß hatte. Sie hat Moral nach dem Rückstand bewiesen und immer Gas gegeben, das zeichnet uns aus. Wir waren fitter und besser, hätten mehr Tore erzielen können.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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