SC Sand - 1. FFC Frankfurt

Bundesliga 2019/2020 - 6. Spieltag

3:0 (1:0)

Termin: 13.10.2019, 14:00 Uhr
Zuschauer: 520
Schiedsrichter: Christine Weigelt (Leipzig)
Tore: 1:0 Fiebig (26.), 2:0 Schaber (65.), 3:0 Balcerzak (90.)

 

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SC Sand
1. FFC Frankfurt

  • Charlotte Voll
  • Anne van Bonn
  • Marina Georgieva
  • Patrycja Balcerzak
  • Michaela Brandenburg
  • Diane Caldwell
  • Dina Blagojevic
  • Franziska Fiebig
  • Ricarda Schaber
  • Agnieszka Winczo
  • Viktoria Pinther

 


  • Bryane Heaberlin
  • Sophia Kleinherne
  • Janina Hechler
  • Verena Hanshaw
  • Laura Störzel
  • Sjoeke Nüsken
  • Sandrine Mauron
  • Barbara Dunst
  • Tanja Pawollek
  • Laura Freigang
  • Géraldine Reuteler

 

Wechsel
  • Rijsdijk für Georgieva (75.)
  • Satchell für Schaber (75.)
  • Hoppius für Blagojevic (87.)
Wechsel
  • Martinez für Nüsken (58.)
  • Gidion für Störzel (81.)
Trainer
  • Sascha Glass
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Sand effektiv gegen den FFC

Der 1. FFC Frankfurt unterliegt auswärts dem SC Sand, weil er das Tor nicht trifft und seine Feldvorteile nicht nutzt.

Nach der erfolgreichen Länderspielpause für die zahlreichen FFC-Nationalspielerinnen stand wieder der Ligaalltag an: Am 6. Spieltag der Saison 2019/20 hieß die Partie im ORSAY-Stadion SC Sand gegen 1. FFC Frankfurt. Die hervorragend gestarteten Hessinnen hatten sich viel vorgenommen, mussten aber trotz mehr Spielanteilen sich 0:3 (0:1) gegen gnadenlos effektive Sanderinnen geschlagen geben. Für die angeschlagene Laura Feiersinger stand erstmals Sjoeke Nüsken in der Frauen-Bundesliga in der Startelf.

Die Frankfurterinnen legten gleich gut los: Ein Pass von Sandrine Mauron auf Laura Freigang brachte den ersten Torabschluss – wenn dieser auch noch zu harmlos war (1.). Wie zu erwarten entwickelte sich ein Zweikampf-intensives Spiel mit aggressivem Pressing der Gastgeberinnen. Die hessischen Gäste blieben das gefährlichere Team, ohne allerdings Charlotte Voll in ernsthafte Bedrängnis zu bringen (7.). Die Sanderinnen kamen nach guten zwölf Minuten zu ihrer ersten Chance nach einer Ecke von links, doch SC-Kapitänin Anne van Bonn konnte das Chaos im Strafraum nicht ausnutzen, sodass FFC-Schlussfrau Bryane Heaberlin zupacken konnte und die Situation gekonnt entschärfte. Die Schweizer Nationalspielerin Géraldine Reuteler, die während der Länderspielabstellungen unter der Woche für ihre Auswahl einmal getroffen hatte, wartete mit einem Abschluss nach einem gelungenen Dribbling zu lange, sodass der Angriff verpuffte (21.). Es war klar, dass bei warmen Spätsommertemperaturen in Willstätt Geduld von allen Beteiligten gefordert war.

Der SC machte es geschickt – und belohnte sich gar mit der Führung mit Seltenheitswert: Franziska Fiebig verwandelte von rechts direkt einen Eckball (25.). Ihre Ecken beschworen auch im weiteren Spielverlauf brenzlige Situationen für die FFC-Defensive. Die Offensive des deutschen Rekordmeisters tat sich nach dem Rückstand schwer, hatten es aber auch mit einem unangenehm zu bespielenden Gegner zu tun, der keinerlei Raum ließ. Aber die Hessinnen liefen weiter geduldig das SC-Tor an und dominierten das Spielgeschehen mit viel Ballbesitz, eine abgefälschte Flanke aus dem Halbfeld setzte Laura Freigang sehenswert per Fallrückzieher nur knapp über das SC-Gehäuse (39.). Doch auch sie konnte den 0:1-Halbzeitrückstand nicht verhindern.

Den ersten Offensivakzent nach dem Seitenwechsel setzte Freigang (48.) – es war offensichtlich, dass das Team von Cheftrainer Niko Arnautis den Ausgleich unbedingt anstrebte. Eine Freistoßfinte des FFC erreichte fast Laura Störzel, jedoch SC-Keeperin Charlotte Voll konnte die Kugel festhalten. Aber auch Sand blieb nach vorne agil: Marina Georgieva versuchte es nach einem Eckball vom Strafraumeck, doch Heaberlin war zur Stelle (56.). Zweifel gab es aber keine, dass die tonangebende Mannschaft nun Frankfurt war. Ein Eindruck, der sich nach der Einwechselung von Stürmerin Shekiera Martinez nach einer knappen Stunde noch einmal festigte. Freigangs Schuss wäre fast ins Tor der Gastgeberinnen eingeschlagen (61.), nur kurz darauf brachte ein Sander Konter nach Umschaltbewegung das 2:0, als Ricarda Schaber den Ball gedankenschnell und sicher verwertete (65.).

Der siebenfache Meister steckte keineswegs auf, sondern kämpfte sich weiter nach vorne: Einige zumindest im Ansatz Gefahr bringende Flanken übten auf die SC-Defensive Druck aus. Doch diese Vorstöße brachten auf der anderen Seite Räume für Kontersituationen: Schaber hätte aus spitzem Winkel mit ihrem zweiten Treffer die Führung erhöhen können (70.), fast im Gegenzug scheiterte Freigang an Volls Fußparade, bevor die Sander Torfrau Martinez‘ Schuss mit einer tollen Parade zur Ecke lenkte (72.). Auch ein FFC-Freistoß kam dem Sander Kasten gefährlich nah (76.), Reutelers Schuss aus der Drehung war zu hoch angesetzt (82.). Auch die Frankfurter Verteidigerinnen mussten das eine oder andere Mal in höchster Not klären, um die Chance, gegen Sand zu punkten, noch aufrecht zu erhalten. Zumindest der Anschlusstreffer lag in der Luft, als eine Hereingabe von Verena Aschauer die zum Flugkopfball angesetzte Freigang fast erreicht hätte (83.). Der FFC setzte zum Powerplay an, wollte unbedingt ins Sander Tor treffen, aber viele Hereingaben und Pässe verpassten ihre Zielspielerinnen knapp. In der Schlussminute brachte eine Flanke aus dem Mittelfeld der SC-Kapitänin Anne van Bonn die Entscheidung: Patrycja Balcerzak nutzte die Unordnung im FFC-Strafraum aus und schloss volley zum 3:0 ab. Gnadenlos effektive Sanderinnen kauften dem FFC, der seine Chancen nicht nutzen konnte, den Schneit ab. Der deutsche Rekordmeister belegt nun mit seinen zwölf Punkten den fünften Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag, dem 20. Oktober, gehen die Frankfurterinnen ins Heimspiel gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer VfL Wolfsburg als Außenseiter – wollen um 14.00 Uhr im Stadion am Brentanobad aber für eine Überraschung sorgen.

Stimmen zum Spiel

Sascha Glass, Cheftrainer SC Sand: „Wir waren gnadenlos effektiv wie schon gegen Essen. Mich hat es gefreut für Spielerinnen, die hinten dran waren, und nun durch unsere Ausfälle zum Einsatz waren und gut agiert haben. Insgesamt haben wir zehn Minuten gebraucht, waren dann aber in der Partie drin, haben versucht, früher zu attackieren. Frankfurt hat eine überragende Offensive. Unser Anliegen war es, gut dagegen zu halten, was grundsätzlich gelungen ist. In 2. Halbzeit hätte ich mir gewünscht, früher rauszurücken. Denn: Wir müssen gucken, wo wir herkommen. Bei dem Auftaktprogramm sind zehn Punkte aus sechs Spielen gut. Aber klar brauchst Du auch Quäntchen Glück wie die direkt verwandelte Ecke zum 1:0.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Glückwunsch an Sascha und den SC Sand. Eine Zusammenfassung ist schwierig, für Sand hat alles zusammengepasst, für uns gar nichts – und somit kommt dann so ein 0:3 raus. Vom Spielverlauf war es kein 0:3, aber manchmal fallen solche Gegentore wie eine direkt verwandelte Ecke, ein Konter, eine Freistoßflanke. Wir hatten auch unsere Chancen, haben diese aber nicht genutzt und hätten wohl auch noch zwei Stunden spielen können und hätten das Tor nicht getroffen. Waren teilweise zu langsam, Sand hat gewartet, zudem hat dem SC die Führung in Karten gespielt. Die Niederlage tut zwar weh, aber sie wirft uns nicht zurück auf unserem Weg: So Spiele wie heute gehören dazu.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: "Es ist echt schade, dass wir nach dem durchaus erfolgreichen Saisonstart heute beim SC Sand nicht nachlegen konnten und es versäumt haben, trotz vorhandener Überlegenheit und Chancen, unsere Ausgangsposition im vorderen Tabellendrittel zu festigen! Letztlich gilt es für unser junges und sehr talentiertes Team auch aus solchen Niederlagen zu lernen und die richtigen Lehren zu ziehen! Natürlich hoffe ich, dass auch einige unserer Verletzen bald wieder zum Team stoßen und wir uns mit einem größeren Kader auf die nächsten Herausforderungen in der Bundesliga und im DFB-Pokal vorbereiten können! Sehr glücklich sind wir alle über den 4:0-Sieg unseres Zweitligateams überPotsdam II und, dass damit die Mannschaft von Kim Kulig die rote Laterne abgegeben konnte."

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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