Bayer 04 Leverkusen - 1. FFC Frankfurt

Bundesliga 2019/2020 - 4. Spieltag

1:3 (1:2)

Termin: 22.09.2019, 14:00 Uhr
Zuschauer: 430
Schiedsrichter: Nadine Westerhoff (Bochum)
Tore: 0:1 Reuteler (8.), 1:1 Rudelic (23.), 1:2 Feiersinger (38., Elfmeter), 1:3 Freigang (61.)

 

>> Spielbericht <<

Bayer 04 Leverkusen
1. FFC Frankfurt

  • Anna Klink
  • Melissa Friedrich
  • Ann-Kathrin Vinken
  • Merle Barth
  • Juliane Wirtz
  • Gianna Rackow
  • Ivana Rudelic
  • Henrietta Csiszár
  • Milena Nikolic
  • Lena Uebach
  • Dóra Zeller

 


  • Bryane Heaberlin
  • Sophia Kleinherne
  • Janina Hechler
  • Verena Hanshaw
  • Laura Störzel
  • Sandrine Mauron
  • Laura Feiersinger
  • Barbara Dunst
  • Tanja Pawollek
  • Laura Freigang
  • Géraldine Reuteler

 

Wechsel
  • Jessen für Uebach (60.)
  • Sahlmann für Rackow (61.)
  • Wimmer für Wirtz (64.)
Wechsel
  • Nüsken für Freigang (73.)
  • Gidion für Mauron (85.)
  • Weilharter für Hechler (88.)
Trainer
  • Achim Feifel
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

FFC überzeugt im Rheinland

Nach der tollen Moral am vergangenen Wochenende, als der 1. FFC Frankfurt den FF USV Jena noch mit 4:2 nach Rückstand besiegte, war diesmal Bayer 04 Leverkusen der Frankfurter Auswärtsgegner am vierten Spieltag der Frauen-Bundesliga – der deutsche Rekordmeister gewann überzeugend die Begegnung mit der Werkself 3:1 (2:1). Damit stehen die Hessinnen auf Rang vier der Tabelle.

Am Jugendfußballzentrum Kurtekotten waren die Hessinnen von der ersten Sekunde an hellwach und erzwangen mit gutem Pressing Fehler der Bayer-Elf. Die Mannschaft von Trainer Achim Feifel, die am vergangenen Spieltag den FC Bayern München mit 2:1 bezwungen hatte, sprühte aber gleichermaßen vor Selbstvertrauen. Die erste Großchance hatten die Gäste vom Main, als Laura Freigang komplett alleine vor Bayer-Keeperin Anna Klink auftauchte, die den Schuss der FFC-Stürmerin per Fuß aber klären konnte (5.). Die Kombinationen der Frankfurterinnen waren von technisch hochwertigem Fußball geprägt und brachten die hoch verdiente Führung: Nach einer Ecke war es die Schweizerin Géraldine Reuteler, die den Überblick behielt und den Ball in die Maschen zur frühen FFC-Führung drosch (7.). Ein Szenario, wie gegen Jena einem Rückstand hinterherzurennen, war also erst einmal abgewendet.

Der FFC schaffte es immer wieder erfolgreich, sich über die Außenbahnen durchzusetzen und anschließend mit genauen Flanken oder Flachpässen in den Rücken der Leverkusener Abwehr für Torgefahr zu sorgen. Die Werkself kam in den ersten 20 Minuten nahezu nie ins letzte Spieldrittel – die Spielkontrolle oblag dem vierfachen Champions-League-Sieger, lediglich die 100-prozentigen Tormöglichkeiten fehlten. Eine Nachlässigkeit, die bestraft wurde: Ein gut getimter Pass in die Mitte zu Ivana Rudelic, die per Fuß die Kugel ins lange Eck legte, brachte den unverdienten wie unnötigen 1:1-Ausgleich (23.). Verena Aschauer verhinderte nach individuellem Fehler der FFC-Defensive gar den zweiten Gegentreffer durch Rudelic (27.) – Leverkusen schnupperte Morgenluft. Trotzdem unterband die FFC-Defensivabteilung im Verbund viele Situationen. Offensiv mangelte es an den letzten Zentimetern Präzision, dass zu viele Anspiele nicht ankamen; Geduld war gefragt.

Nach 37 Minuten sahen die Zuschauer eine gute Kombination, an deren Ende sich Tanja Pawollek in den Strafraum dribbelte und hart angegangen wurde – Schiedsrichterin Nadine Westhoff musste auf Strafstoß entscheiden, den Laura Feiersinger überlegt in die rechte untere Ecke schob (38.). Die FFC-Power im Spiel nach vorne beeindruckte zwar, gleichwohl effektiver Ertrag – gleich erarbeitete Torchancen – und Investition sich noch nicht in optimaler Balance präsentierten. Milena Nikolic hatte allerdings vor der Pause per Kopf noch eine Annäherung ans FFC-Gehäuse zu bieten (43.).

Den ersten Angriff nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeberinnen, doch FFC-Keeperin „Bre“ Heaberlin konnte den Ball im Nachfassen sichern (46.). Kurz darauf verhinderte ein Bayer-Bein das 3:1 aus Frankfurter Sicht, als Reuteler den Ball quer auf Freigang legte (48.). Während Leverkusen viele Bälle ins Aus schlugen, flackerte die unbändige Spielfreude des FFC immer wieder auf – Zweifel daran, wer unbedingt als Gewinner vom Platz gehen wollte, hatte kaum jemand auf den Zuschauerrängen. Frankfurt bestimmte Tempo und Richtung, auch wenn Ungenauigkeiten eine höhere Führung an diesem spätsommerlichen Nachmittag im Rheinland verhinderten. Die agile Barbara Dunst hätte beinahe einen Fehler der Bayer-Torfrau erzwungen, weil sie diese konsequent anlief, und somit einen Eckball herausholte (59.). Kurz danach war es soweit: Freigang nahm virtuos gekonnt einen Ball im Strafraum per Drehung an und schloss ins Tor zum 3:1 ab (61.), ihre Namensvetterin Feiersinger hatte wenige Augenblicke gar die Chance zum schnellen Doppelschlag, Freigang war nach der anschließenden Ecke aber zu überrascht, um erneut die Kugel zu verwerten.

Mit der nun deutlich beruhigenden Führung im Rücken und totalen Spielkontrolle ließ es sich natürlich einfacher spielen, Freigang lenkte einen lang nach vorne gespielten Ball mit der Fußspitze an den rechten Pfosten (65.), während Rudelic eine der wenigen Halbmöglichkeiten von Leverkusen weit übers FFC-Tor drosch (75.) und Nikolic den Ball nach Freistoß knapp neben den Pfosten setzte (77.), eine Standardsituation von der linken Seite Richtung langes Eck brachte ebenfalls noch einmal Gefahr (85.). Bayer 04 gab sich nicht auf, probierte in der Schlussviertelstunde noch einmal, mit einem Anschlusstreffer das Ergebnis zu drehen. Die FFC-Akteurinnen jedoch arbeiteten konsequent und ließen nicht mehr viel zu, ging aber zudem mit eigenen Offensivantritten und Kontergelegenheiten etwas zu schludrig um, um tatsächlich das Resultat noch in die Höhe zu schrauben.

Bevor die nächste Länderspielpause Anfang Oktober ansteht, empfängt der 1. FFC Frankfurt am 5. Spieltag der Frauen-Bundesliga am kommenden Sonntag, dem 29. September, um 14.00 Uhr den Wiederaufsteiger 1. FC Köln im heimischen Stadion am Brentanobad.

Stimmen zum Spiel

Achim Feifel, Cheftrainer Bayer 04 Leverkusen: „Wir müssen in jedem Spiel am Maximum spielen, das habe ich heute von meiner Mannschaft nicht gesehen, wir haben nicht mit 100 Prozent wie bei unserem Sieg über den FC Bayern agiert. So wird es gegen jeden schwer.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir haben unsere Lehren aus dem Spiel in der vergangenen Woche gezogen und von Beginn an, von der ersten bis zur letzten Minute aufmerksam agiert und überzeugt: Das frühe Tor war natürlich ein erfolgreicherer Auftakt als wie gegen Jena Gegentor zu kassieren. Wir waren vor Bayer gewarnt, Leverkusen hat das zuvor sehr gut gemacht. Aber heute haben wir mit einer guten Raumaufteilung dagegen gehalten und unser Spiel überzeugend durchgedrückt.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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