1. FFC Frankfurt - FF
USV Jena |
Bundesliga 2019/2020 - 3. Spieltag
4:2 (1:2)
Termin: 15.09.2019, 14:00 Uhr
Zuschauer: 1.410
Schiedsrichter: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Tore: 0:1 J. Arnold (3.), 0:2 Meyer (25.), 1:2 Reuteler (30.), 2:2 Dunst (61.), 3:2 Hechler (81.), 4:2 Martinez (84.)
1. FFC Frankfurt |
FF USV Jena |
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Rückstand gedreht - 4:2-Sieg Am dritten Spieltag der Frauen-Bundesliga nach der Länderspielpause und dem Einzug des 1. FFC Frankfurt ins DFB-Pokal-Achtelfinale empfing der deutsche Rekordmeister bei schönstem Spätsommerwetter den FF USV Jena im Stadion am Brentanobad. Der FFC hat nach einem 0:2-Rückstand sein zweites Heimspiel dieser Saison gegen den vor diesem Spieltag Tabellenletzten noch 4:2 (1:2) gewonnen und belegt nun den Tabellenplatz fünf. Die Vorzeichen standen vor dem Anpfiff eigentlich auf dem Papier klar auf Heimsieg: Favorit war der FFC, doch Jena stellte bereits in den Anfangsminuten unter Beweis, immer für ein Tor gut zu sein. Nach einer Ecke stieg USV-Spielführerin Julia Arnold am langen Pfosten am höchsten und köpfte zur unerwarteten Führung der Gäste aus Thüringen ein (3.), eine Ecke, die der FFC nicht sonderlich geschickt verteidigt hatte. Die Gastgeberinnen antworteten wütend mit Offensivvorstößen nach dem Rückstand – der FF USV beschränkte sich auf Kontergelegenheiten und blieb defensiv aber stabil. Es dauerte bis zur zwölften Minute, bis ein abgefälschter Torabschluss von Géraldine Reuteler dem USV-Tor gefährlich nahe kam. Vieles beim viermaligen Champions-League-Sieger blieb Stückwerk – trotz der technischen Überlegenheit der FFC-Spielerinnen und einigen Dribblings kamen viele Bälle nicht ins letzte Spieldrittel – auch ein Steilpass auf Laura Freigang erreichte die Stürmerin nicht mehr (15.). Viele Torchancen der Frankfurterinnen sahen die Besucher in der Folgezeit nicht. Stattdessen beobachteten die 1407 Besucher zehn Minuten später den zweiten Jenaer Treffer: Christin Meyer behauptete sich gegen Sophia Kleinherne im Laufduell und hob die Kugel gefühlvoll aus knapp 20 Metern über Bryane Heaberlin, die den Ball nur noch mit den Fingerspitze berühren konnte. Doch der FFC bäumte sich auf, wollte den Zwei-Tore-Rückstand nicht auf sich sitzen lassen – die wacklige USV-Abwehr konnte Reuteler nach einem abgewehrten Freigang-Kopfball nicht aufhalten, die den (abgefälschten) Ball ins Tor unterbrachte, eine Willensleistung der Schweizer Angreiferin (30.). Meyer war kurz darauf dran, ihren zweiten Treffer zu erzielen, als sie plötzlich freistehend den Ball nicht genau genug platzieren konnte und die US-Torfrau um Frankfurter Kasten die Kugel problemlos aus der Luft pflücken konnte (35.). Angesichts der Ungenauigkeiten und wenig Kreativität gepaart mit einigen Defensivschwächen auf Seiten der Frankfurterinnen war der Rückstand nicht unbedingt unverdient, gleichwohl der deutsche Rekordmeister technisch den Gästen klar überlegen war. Gerade die Eckbälle bei Jena brachten immer wieder – so auch wenige Minuten vor der Pause – erhebliche Gefahr. Leonie Kreil probierte es sogar mit einem Kunstschuss aus großer Distanz, ein Versuch, den Heaberlin entschärfte (43.). Im Gegenzug wurde ein Freigang-Kopfball abgewehrt. Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie der erste Durchgang: Nach einer USV-Ecke lenkte Heaberlin den Ball mit einer guten Parade aus der Gefahrenzone (47.). Der FFC hingegen bemüht, aber es gelang in der Offensive zu wenig – oftmals fehlte Absprache und Präzision. Doch wenn der FFC vors Tor, respektive in den Strafraum, vordrang, wurde es gefährlich: Laura Feiersingers Abschluss konnte von USV-Schussfrau Hornschuch gerade noch so im Fallen von ihrem Bein von der Linie gekratzt werden (58.), ihre Kollegin klärt im Nachgang zu Ecke. Der FFC nun im Vorwärtsgang – Kapitänin Tanja Pawollek legte den Ball klug auf die linke Seite, wo FFC-Mittelfeldakteurin Barbara Dunst den Ball ins lange Eck zum 2:2-Ausgleich reinzirkelte (61.), in dieser Phase verdient. Für die Österreicherin war es der erste Pflichtspieltreffer im FFC-Dress. Die Thüringerinnen hatten nun kaum mehr Gelegenheiten, Offensivszenen zu inszenieren, wirkten mit zunehmender Spieldauer auch müde. Die Hessinnen hingegen wurden sicherer in ihren Aktionen, agierten mit mehr Tempo in den Vorstößen. Doch Jena blieb defensiv kompakt, machte die Räume eng, ließ kaum einmal den Gegner kombinieren und in den Sechzehner kommen: Und wenn, wie bei Reutelers Schuss aus kurzer Distanz im Strafraum, verhinderte ein USV-Bein den Rückstand (68.). Der FFC gewann nun öfter die zweiten Bälle und gewann mehr zweikämfe: Laura Freigangs Freistoß (69.) strich knapp über den Querbalken. Die eingewechselte Shekiera Martinez hatte nach einer Flanke aus dem Halbfeld von Sandrine Mauron eine Halbchance per Kopf (73.), bevor sie langgeschickt ihre Schnelligkeit ausspielte, den Ball aber nicht vorbei an der Jenaer Torfrau vorbeilegen konnte (74.). Feiersingers Flanke von der Grundlinie fand die komplett freistehende Freigang, deren Kopfball allerdings neben das USV-Tor ging (75.). Eine Führung hätte zu diesem Zeitpunkt de Spielverlauf entsprochen. Zudem wurde Sjoeke Nüsken eingewechselt und gab somit ihr Bundesliga-Debüt. Nach einer Ecke und dem anschließenden Wirrwarr im Strafraum der Gäste erwischte Martinez den Ball nicht mehr mit voller Kraft, sodass die Entschärfung kein Problem für Hornschuch darstellte (80.). Die Frankfurterinnen waren nun am Drücker – der Führungstreffer lag in der Luft: Doch dass ausgerechnet Außenverteidigerin Janina Hechler diesen erzielte, konnte die 20-Jährige selbst nicht glauben und schlug die Hände an ihren Kopf, nachdem sich ihr Flatterball aus 25 Metern ins Tor senkte (81.). Die agile Martinez wurde zentral angespielt, drehte sich per Pirouette an ihrer Gegenspielerin vorbei und schloss humorlos zum 4:2 ab (84.), bereits der der zweite Saisontreffer der erst 18-jährigen Angreiferin. Freigang scheiterte komplett frei auf Hornschuch zulaufend und verpasste somit das mittlerweile nicht unverdiente 5:2 (88.). Das Spiel war gelaufen – selbst die Gäste dachten nicht mehr an ein Wunder, was ihrer Körpersprache anzumerken war. Ein verdienter Kraftakt, den Zwei-Tore-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg umzudrehen. Am kommenden Wochenende, am Sonntag, dem 21. September, reist der 1. FFC Frankfurt ins Rheinland zu Bayer 04 Leverkusen – Anpfiff zur Auswärtspartie am 4. Spieltag der Frauen-Bundesliga-Saison 2019/20 ist ebenfalls um 14.00 Uhr. Stimmen zum Spiel Chris Heck, Cheftrainer FF USV Jena: „Es freut mich, wieder hier sein zu dürfen. Der Sieg geht nach 90 Minuten in Ordnung. Wir haben den Matchplan in der ersten Halbzeit gut umgesetzt, unseren Gegner geärgert, der Eckball hat zudem gut funktioniert: Das Meyer-Tor hat uns gut getan. Danach war es schwer, dem Druck standzuhalten, wir haben aber 60 Minuten mitgehalten. Aber: wir haben 0:3 die zweite Halbzeit verloren, vor dem 2:2 hatten wir einen Stellungsfehler, dazu der klasse Schuss von Hechler – so geht es in Ordnung. Trotzdem ein Kompliment an meinem Team. Unser Ziel bleibt es, von Spiel zu Spiel zu schauen, und zu schauen, was am Ende rauskommt.“ FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir sind gut reingekommen, laber ein leichter Ballverlust hat uns einen Kaltstart beschert. Wir haben diese Ecke vor dem 0:1 gar nicht verteidigt bekommen. Die kann einstudiert sein oder nicht – so geht das nicht, das war ganz schwach verteidigt. Dann hatten wir die erste Halbzeit ganz gut in Griff, aber nach Konter den zweiten Gegentreffer bekommen. Es war wichtig, den Anschlusstreffer vor der Pause zu erzielen. In Halbzeit haben wir angesprochen, das Spiel drehen zu können, Jena hatte auch in Potsdam geführt. Wenn wir weiter Druck machen, dann kreieren wir schon Torchancen. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Man kann nicht immer aus 0:2 ein 4:2 machen. Wir müssen aber an einigen Dingen arbeiten, aber Ergebnisse zeigen insgesamt: Es ist nicht einfach, Spiele zu gewinnen in dieser Liga – wir sollten schön demütig bleiben und hart arbeiten. Letztes Jahr saß ich hier nach drei Spielen mit null Punkten, wir können also zufrieden sein mit sechs Punkten aus drei Spielen.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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