RB Leipzig - 1. FFC Frankfurt |
DFB-Pokal 2019/2020 - 2. Hauptrunde
0:1 (0:1)
Termin: 08.09.2019, 14:00 Uhr
Zuschauer: 950
Schiedsrichter: Sandra Stolz (Pritzwalk)
Tore: 0:1 Freigang (10.)
RB Leipzig |
1. FFC Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer
|
Verdient, aber glanzlos Vor einer stattlichen Kulisse von 956 Zuschauern erreichte der 1. FFC Frankfurt nach einem 1:0 (1:0)-Sieg über das Regionalligateam RB Leipzig das Achtelfinale im DFB-Pokal der Frauen. Das ambitionierte und erfahrene Team aus der dritthöchsten Liga machte dem deutschen Rekordpokalsieger vom Main in der 2. Runde des Pokalwettbewerbs das Leben schwer. Die live bei mdr.de übertragene Partie im RB-Trainingszentrum wurde von Anpfiff an vom konzentrierten wie geduldigem Auftritt des Favoriten aus Hessen geprägt. Doch die erste zufällige Halbchance hatte der Gastgeberinnen: Eine Flanke ihrer Kapitänin Marie Luise Herrmann flog nur knapp übers FFC-Tor, auch wenn Keeperin Bryane Heaberlin zur Stelle gewesen wäre (4.). Die Gäste waren allerdings hellwach und konnten zwei Minuten später fast den ersten Vorstoß für eine gefährliche Situation nutzen – insgesamt lauerten die FFC-Akteurinnen auf RB-Fehler, die sie durch hohes Anlaufen und Unter-Druck-Setzen auch zu provozieren versuchten. Doch die Leipzigerinnen blieben gefährlich: Ex-Nationalspielerin Anja Mittag stibitzte den Ball, ihre Flanke fand Sturmpartnerin Natalie Teubner, deren Kopfball aber nebens Tor ging (9.). Doch für vorerst klare Verhältnisse sorgte Laura Freigang, die einen Chipball von Kapitänin Tanja Pawollek clever ins lange Eck einschob (11.). RB Leipzig versuchte es immer wieder mit langen Bällen aus dem Halbfeld, strahlte jedoch zu wenig konkrete Gefahr aus. Ein Wehrmutstropfen für die Frankfurterinnen war der verfrühte verletzungsbedingte Wechsel – für die brasilianische Außenverteidigerin Letícia Santos gab nach einer Viertelstunde die in der Vorbereitung erkrankte Verena Aschauer ihr Comeback. Die Flanken und Pässe im letzten RB-Drittel waren nun insgesamt zu ungenau gespielt von den Hessinnen, sodass viele Chancen im Ansatz blieben. Somit verpasste es der neunfache DFB-Pokalsieger, frühzeitig eine beruhigende und klare Führung herauszuspielen. RB-Chancen, gerade durch die erfahrene Altinternationale Anja Mittag, gab es nun häufiger und kamen dem FFC-Tor näher – so auch der Versuch der erfahrenen RB-Stürmerin eine gute Viertelstunde vor der Pause (32.). Die Messestadt aus der Regionalliga Nordost blieb dran und machte es dem FFC schwer, gleichwohl sich der Zweiklassenunterschied immer wieder in einzelnen Situationen klar zeigte. Doch selbst ein Mittag-Freistoß war leichte Beute für US-Keeperin Heaberlin (43.), sodass es mit dem 1:0 in die Halbzeit ging. Die zweite Hälfte begann stürmisch – RasenBallsport warf offensiv alles in die Waagschale, um schnell zum Ausgleich zu kommen, wodurch sich für die Gäste Räume ergaben: Erst versprang Torschützin Freigang der Ball im Eins-gegen-eins, bevor Géraldine Reuteler das 2:0 knapp verpasste (49.). Doch auch Leipzig hatte Möglichkeiten für einen überraschenden Ausgleich – die eingewechselte Natalie Grenz verzog allerdings sehenswert per Volleyschuss (53.). Auch wenn die Ordnung der Leipzigerinnen mit zunehmender Spieldauer bröselte, waren die Frankfurter Abschlüsse zu harmlos. Grenz hatte im Anschluss eines Freistoßes für RB die größte Chance – verzog aber erneut knapp (62.). Der klar favorisierte FFC mühte sich und hatte eine insgesamt schwere Nuss zu knacken; zu selten gab es klare Offensivaktionen, die den Vorsprung hätten beruhigend ausbauen können. Der Rekordpokalsieger lief Gefahr, Vorsprung und technische Überlegenheit in der Schlussviertelstunde zu verlieren, sich durch den Regionalligisten den Schneid abkaufen zu lassen, auch wenn die FFC-Defensive sicher stand – nur die Konter ließen die Offensivkräfte fahrlässig liegen, gerade weil der letzte Pass zu selten ankam. Die eingewechselte Shekiera Martinez, welche frischen Wind reinbrachte, setzte sich gut durch, schoss die Kugel aber in die Arme von RB-Schlussfrau Anna Sarholz – einstige Champions-League-Siegerin mit Turbine Potsdam (77.). Auch Pawollek versuchte es noch einmal aus der Distanz, der Ball ging knapp links neben den Pfosten (82.). Freigang, freistehend angespielt von Namensvetterin Laura Feiersinger, verpasste kurz darauf ihren zweiten Treffer (84.). Leipzig hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Erfreuliche Nachrichten für den vierfachen Champions-League-Sieger aus Hessen: Für die letzten Minuten feierte FFC-Neuzugang Sjoeke Nüsken ihr Pflichtspieldebüt für den FFC. So stand am Ende der insgesamt verdiente, aber nicht unbedingte glanzvolle, Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals, das am 16./17. November ausgetragen wird. Das nächste Spiel in der Frauen-Bundesliga findet am Sonntag, dem 15. September, im heimischen Stadion am Brentanobad gegen den FF USV Jena statt (14.00 Uhr).
Stimmen zum Spiel Katja Greulich, Cheftrainerin RB Leipzig: „Insbesondere in der ersten Hälfte hat man Frankfurts Vorteile bei der Technik und der Schnelligkeit gesehen. Aber wir haben uns gut verkauft und gerade nach der Pause Charakter gezeigt. Das fühlt sich heute nicht wie eine Niederlage an.“ FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir sind froh, ins DFB-Pokal-Achtelfinale eingezogen zu sein, auch wenn wir keine vollends gute Leistung gegen RB Leipzig abgeliefert haben, weil wir wissen, besser spielen zu können. Mit dem Erreichen nächsten Runde bin ich zufrieden, Ziel erreicht, Pflichtaufgabe geschafft – das frühe Tor hat uns geholfen, wir sind gut ins Spiel gekommen. Haben es aber im letzten Drittel nicht sauber genug gespielt, zu umständlich. So kann man nicht vollends zufrieden sein mit der Leistung. Man muss fairerweise aber auch festhalten, dass RB über die gesamte Spielzeit keine klare Torchance hatte. Nun liegt unser Fokus auf unser Ligaspiel am kommenden Sonntag gegen den FF USV Jena zu Hause, wo wir fokussierter und besser agieren müssen, um die Partie für uns zu entscheiden – daran werden wir in der kommenden Woche arbeiten.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
|