1. FFC Frankfurt - Turbine Potsdam

Bundesliga 2019/2020 - 1. Spieltag

3:2 (2:1)

Termin: 16.08.2019, 18:30 Uhr
Zuschauer: 2.550
Schiedsrichter: Angelika Söder (Schwarzenbruck)
Tore: 1:0 Feiersinger (6., Foulelfmeter), 1:1 Prasnikar (14.), 2:1 Freigang (17.), 2:2 Prasnikar (50.), 3:2 Martinez (81.)

 

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1. FFC Frankfurt
Turbine Potsdam

  • Bryane Heaberlin
  • Letícia Santos
  • Sophia Kleinherne
  • Janina Hechler
  • Laura Störzel
  • Sandrine Mauron
  • Laura Feiersinger
  • Barbara Dunst
  • Tanja Pawollek
  • Laura Freigang
  • Géraldine Reuteler

 


  • Vanessa Fischer
  • Johanna Elsig
  • Rahel Kiwic
  • Anna Gasper
  • Luca Graf
  • Gina Chmielinski
  • Anna Gerhardt
  • Sarah Zadrazil
  • Viktoria Schwalm
  • Nina Ehegötz
  • Lara Prašnikar

 

Wechsel
  • Martinez für Dunst (73.)
  • Matheis für Reuteler (88.)
  • Gidion für Mauron (90.)
Wechsel
  • Weidauer für Ehegötz (76.)
  • Höbinger für Graf (86.)
Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Matthias Rudolph

 

 

Grandioser Auftakt in Frankfurt

Der 1. FFC Frankfurt besiegt zum Auftakt der Jubiläumssaison der Frauen-Bundesliga Turbine Potsdam.

Vor einer grandiosen Kulisse mit 2550 Zuschauern konnte der 1. FFC Frankfurt das offizielle Eröffnungsspiel der Jubiläumssaison 2019/20 in der Frauen-Bundesliga verdient, aber knapp 3:2 (2:1) gegen den 1. FFC Turbine Potsdam für sich entscheiden. Der Auftaktbegegnung der 30. Spielzeit ging eine feierliche kleine Eröffnungszeremonie voraus, bei der die Fahnen aller zwölf Bundesligisten ins Stadion am Brentanobad getragen wurde, bevor die ehemalige Nationaltorhüterin und U-Torfrauen-Trainerin des DFB, Silke Rottenberg, die Meisterschale in die Frankfurter Sportstätte hineintrug.

Eine lange Anlaufzeit brauchte der Klassiker des deutschen Frauenfußballs nicht – das Spiel war erst sechs Minuten alt, als Laura Freigang über die linke Seite in den Potsdamer Strafraum dribbelte und von Johanna Elsig gelegt wurde – Stafstoß, entschied die Schiedsrichterin Angelika Söder. Freigangs Namensvetterin Laura Feiersinger verwandelte sicher und überlegt in die linke untere Ecke. Die Österreicherin hatte im letzten Testspiel gegen den FC Metz am vergangenen Sonntag noch verschossen: misslungene Generalprobe gleich erfolgreicher gelungener Ernstfall. Doch lange bis zum Ausgleichstreffer der Turbinen sollte es nicht dauern: Lara Prasnikar setzte sich nach feinem Pass gegen die FFC-Defensive durch, umdribbelte FFC-Torfrau Bryane Heaberlin und netzte zum 1:1 ein (14.). Nun ging es hin und her – nach einem Foulfreistoß von Neu-Kapitänin Tanja Pawollek, der perfekt in den Strafraum flog, köpfte Freigang optimal getimt die Kugel in die Maschen ein – eine großartige Unterhaltung für die Zuschauer mit zahlreichen Ehrengästen, die von dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, dem Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker, DFB-Repräsentanten mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, einer Eintracht-Delegation mit Vorstandsmitglied Axel Hellmann und Sportdirektor Fredi Bobic, früheren Nationalspielerinnen wie Nia Künzer und Saskia Bartusiak, dem DFB-Integrationsbeauftragten und früheren Nationalspieler Cacau und von den langjährigen FFC-Unterstützern Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen, sowie dem Ehrenaufsichtsratsvorsitzenden der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, angeführt wurden.

Der FFC präsentierte sich zum Saisonauftakt mutig und technisch in hervorragender Verfassung, gleichwohl die Gäste aus Brandenburg gut dagegenhielten und trotz ihrer namhaften Abgänge zeigten, ein ernstzunehmender Gegner in der Spielzeit zu sein. Doch die Frankfurterinnen nahmen immer mehr die Spielkontrolle an sich und bestimmten die Startpartie in die Jubiläumssaison der Frauen-Bundesliga. Doch Chancen gab es nach dem Drei-Tore-Start nur noch wenige, weil beide Mannschaften zwischen den Strafräumen das Spielfeld im Stadion am Brentanobad beackerten. Erst ein unplatzierter Kopfball der langgewachsenen Potsdamer Verteidigerin Rahel Kiwic (37.) und ein Torabschluss erinnerte den FFC daran, selbst wieder mehr für die Offensive zu tun und hinten die Bälle kompromissloser aus den Gefahrenzonen zu klären. Eine insgesamt sehr attraktive Begegnung und würdiger Klassiker des deutschen Frauenfußballs zum Auftakt in die 30. Spielzeit, der gerechtfertigt mit einer 2:1-FFC-Führung in die Pause ging.

Nach der zweiten Hälfte des TV-Spiels – das Eurosport live übertrug und MagentaSport online streamte – gab es in beiden Aufstellungen keine Veränderungen. Kein Wunder, dass beide Trainer nach den Vorstellungen ihrer Teams auf dem Rasen keinen Grund dazu sahen, eine der Akteurinnen vom Spielfeld zu nehmen. Gerade auf Frankfurter Seite funktionierte die Mannschaft mit drei Neuzugängen – Letícia Santos, Bundesliga-Debütantin Sandrine Mauron und Barbara Dunst – in der Startelf hervorragend und wirkte bereits erstaunlich harmonisch im Gesamtgefüge, auch wenn Potsdam fünf Minuten nach Wiederanpfiff den erneuten Ausgleich erzielen konnte: Erneut konnte die schnelle Stürmerin Prasnikar einen lang auf sie geschlagenen Ball verarbeiten und wurde von der FFC-Defensive zu wenig gestört und verwertete somit den Ball fast problemlos (50.). Das 2:2 offenbarte neben den Nachlässigkeiten in der FFC-Hintermannschaft aber gleichfalls die Kreativlosigkeit der Brandenburgerinnen, denen in der Offensive nichts Überraschendes gelang – das Muster, lange Bäll auf die schnellen Angriffsspielerinnen zu spielen, änderte sich auch nach der Halbzeit nicht. Die Hessinnen hingegen variierten ihre Offensivaktionen und zeigten ansprechende Ergebnisse ihrer guten Vorbereitung. Auch die Standardsituationen brachten immer wieder Gefahr vors Turbinen-Gehäuse. Die Schweizer Stürmerin Reuteler in Diensten des FFC gab einen Schuss ab (58.), der allerdings kein Problem für Potsdam darstellte.

Nach einer knappen Stunde ein Schock für die Gastgeberinnen: Nach einem Zusammenprall blieb FFC-Spielführerin Tanja Pawollek für einige Momente auf dem Rasen liegen. Die Mittelfeldspielerin konnte allerdings nach etwas längeren Behandlungspause unter großem Applaus der zahlreichen Fans auf den Tribünen weitermachen. Die Partie wurde nun zunehmend zerfahrener geführt, der Spielfluss durch häufigere Unterbrechungen gestört. Es waren kleinere Unzulänglichkeiten, die den Ball nicht mehr so zielgenau an die Frau brachten wie noch zuvor. Erst mit der frischen Stürmerin Shekiera Martinez wechselte FFC-Cheftrainer Niko Arnautis eine schnelle Offensivspielerin ein, die im Frankfurter Spiel wieder für mehr Tiefe sorgte – und mit der der FFC das Risiko erhöhte. Man merkte nun, dass der deutsche Rekordmeister dieses Eröffnungsmatch in die Jubiläumssaison gewinnen, diesen Klassiker gegen den Rivalen Turbine Potsdam mit einem Dreier beenden wollte. Ausgerechnet die eingewechselte U19-Vizeeuropameisterin verwertete nach 81 Minuten den Ball, der nach einem Reuteler-Abschluss am Pfosten gelandet war, erfolgreich zum 3:2-Siegtreffer. Die Frankfurterinnen hatten die Unordnung in der Potsdamer Defensive gnadenlos ausgenutzt – und wären kurze Zeit später beinahe durch eine verungückte Flanke bestraft worden, die die starke Heaberlin im FFC-Tor aber noch auf die Latte lenkte. Es galt nun, die Führung in den Schlussminuten nicht mehr aus der Hand zu geben – Chancen hatte der FFC, wie durch Feiersinger (90.+2), den Deckel auf das Ergebnis zu machen. Doch auch Potsdam warf nun alles rein, um zum dritten Mal auszugleichen und hatte noch die eine oder andere Möglichkeit – doch spätestens die US-Torfrau im FFC-Gehäuse war Endstation für die Gäste, sodass die Hessinnen glücklich, aber nicht unverdient den Sieg über die Zeit retteten.

Bereits am kommenden Freitag, dem 23. August, um 19.15 Uhr geht es am zweiten Spieltag weiter: Dann reist der FFC zum FC Bayern München, um die nächsten Punkte einzufahren…

Stimmen zum Spiel

Matthias Rudolph, Cheftrainer Turbine Potsdam: „Glückwunsch an Niko zum Auftaktsieg. Ich fand, es war ein richtig gutes Spiel: offenes Visier zweier jungen Mannschaften, die immer wieder zurückgekommen sind, auch wenn der FFC zu viele Chancen für meinen Geschmack bekommen hat. Meine Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und zweimal ausgeglichen. Nach zweiter Halbzeit sind wir verdient zum 2:2 gekommen und hatten Chancen, auf 3:2 zu stellen, auch wenn der FFC gefährlich konterte – ein Unentschieden wäre vielleicht gerecht gewesen.“

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Glückwunsch an den DFB, diese Auftaktveranstaltung hier in Frankfurt starten zu lassen! Alle haben gesehen, dass sich beide auf Augenhöhe begegnen sind, wir waren etwas zu nervös zu Beginn, doch die frühe Führung hat Selbstverstrauen gegeben. Potsdam hat aggressiv verteidigt, aber wir hätten nach der tollen Tanja-Flanke nach Pause 3:1 machen müssen und bekommen im Gegenzug nach unnötigem Fehlpass das 2:2. Danach hat Potsdam den Ball gut laufen lassen, das Spiel war auf Messers Schneide. Zum Glück waren wir heute der Sieger und ich bin einfach nur happy. Vor einem Jahr haben wir ein Riesenspiel in Potsdam und sind mit null Punkten nach Hause gefahren, heute geht es meinem Trainerkollegen Matthias ähnlich.“

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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