Eintracht Frankfurt -
Hertha BSC Berlin |
Bundesliga 2018/2019 - 31. Spieltag
0:0
Termin: 27.04.2019, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | Hertha BSC Berlin |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer
|
Umkämpfte Punkteteilung In einer weitgehend zähen Partie trennt sich die Eintracht von der Hertha trotz vorhandener Siegchancen 0:0. Adi Hütter hatte im Vorfeld bewusst die Sinne geschärft und gegen die Hertha einen Sieg eingefordert, wollte die Eintracht den vierten Platz und damit die Chance auf die UEFA Champions League erhalten, zumal am Vortag Bayer Leverkusen durch das 4:1 beim FC Augsburg näher gerückt war. Auf der anderen Seite stand ein Gegner im Niemandsland, der jenseits von Abstiegssorgen oder Europapokalträumen extrem schwer einzuschätzen war. Der Bedeutung des 31. Saisonspiels entsprechend verzichtete Chefcoach Hütter auf etwaige Schonungsmaßnahmen mit Blick auf die bevorstehenden Englischen Wochen und beorderte den wiedergenesenen Martin Hinteregger für Simon Falette zurück in die linke Innenverteidigung, die erneut Makoto Hasebe und David Abraham komplettierten. Zudem kehrte der zuletzt gesperrte Gelson Fernandes für Lucas Torró zurück ins defensive Mittelfeld neben Sebastian Rode und Jonathan de Guzman. Der Torschütze aus Wolfsburg ersetzte den unter muskulären Problemen leidenden Mijat Gacinovic. Im Angriff begann Ante Rebic anstelle Goncalo Paciencias.
Zu Beginn überzeugten beide Seiten durch ein äußerst aufmerksames Defensivverhalten. Die Hausherren forcierten früh das direkte Spiel in die Doppelspitze, doch spätestens den letzten Pass konnte immer ein Herthaner abfangen oder die Zuspiele gerieten zu ungenau. Letzteres galt für beide Teams, wozu der wegen des Regens rutschige Rasen sein Übriges tat. Umso wichtiger war es, hinten nichts anbrennen zu lassen. Den ersten gefährlichen Vorstoß der Gäste unterbanden Abraham und Hinteregger vereint, als sie den durchgestarteten Ondrej Duda in die Zange nahmen, aber fair stellten (20.). Im Gegenzug steckte Jovic das Leder auf Rebic durch, dessen direkten Linksschuss Rune Jarstein abwehren konnte (22.). Es war der Auftakt der ereignisreichsten Phase bis zur Pause. Erst fackelte Duda von der Strafraumkante nicht lange, scheiterte aber am richtig postierten Kevin Trapp (24.). Dann brachen die Hauptstädter nach einem Ballgewinn Valentino Lazaros gegen Hinteregger über die rechte Bahn durch, die folgende Flanke von Lukas Klünter vermochte der am langen Pfosten blank stehende Vedad Ibisevic aber nicht aufs Tor zu köpfen (28.). Weitere Hochkaräter ließen nicht lange auf sich warten. Erst eroberte Danny Da Costa eine abgewehrte Freistoßhereingabe de Guzmans in der Luft zurück, doch Jarstein kratzte den folgenden Abschluss von Rebic von der Linie (32.). Zwei Zeigerumdrehungen darauf schlug der Kroate eine scharfe Flanke von der linken Seite in den Fünfmeterraum, wo de Guzman herangerauscht kam, das Spielgerät aber über den Kasten beförderte (34.). De Guzman vergibt, Klünter fliegt Die ersten Minuten nach der Pause gehörten zwar der „alten Dame“, deren Abschlüsse aber keine ernsthafte Gefahr ausstrahlten. Mit Ausnahme von Karim Rekik, nach dessen Direktabnahme aus dem Hinterhalt Trapp rechtzeitig unten war und zur Ecke parierte (56.). Nach einer Viertelstunde beidseitiger Inspirationslosigkeit nahmen die Adler nach 70 Minuten nochmal Schwung und erkämpften sich bald ein leichtes Chancenübergewicht. Doch zwei Mal konnte de Guzman das Runde nicht im Eckigen unterbringen. Erst schoss er nach Querpass Jovics Jarstein in die Arme (71.). Dann zielte er nach Vorarbeit des eingewechselten Jetro Willems zu hoch (72.). Für die Schlussviertelstunde zog Cheftrainer Hütter alle Register und beorderte mit Paciencia für de Guzman einen dritten Stürmer aufs Feld (77.). Die Hertha wiederum verlor kurz darauf einen Mann, als Klünter wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah (80.). Die Eintracht blieb in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, ließ es aber an der nötigen Durchschlagskraft vermissen und hatte in der Nachspielzeit Glück, nicht mit leeren Händen dazustehen, als Trapp im Eins-gegen-eins gegen Skjelbred zur Stelle war. Fazit: Kein gutes Fußballspiel In beiden Lagern lief spielerisch wenig zusammen, fehlende Zielstrebigkeit machte die Eintracht mit großer Widerstandsfähigkeit wett. Mit etwas mehr Konsequenz wäre ein Tor möglich gewesen, mit mehr Pech aber auch eine Niederlage, womit sich am Ende beide Seiten mit dem 0:0 anfreunden müssen. Immerhin: Platz vier bleibt bestehen. Stimmen zum Spiel Sportvorstand Fredi Bobic: Ein gerechtes Remis. Ohne die Fans, die uns heute getragen haben, hätten wir richtige Probleme bekommen. Es sind heiße Wochen, wir versuchen das Maximale herauszuholen. Heute war nicht mehr drin, wir haben die falschen Mittel gewählt. Aber wir schauen nach vorne. Weiter geht’s! Cheftrainer Adi Hütter: Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden. Wir haben über 90 Minuten nie zu unserem Spiel gefunden, haben keinen richtigen Zugriff nach vorne gehabt. Wir haben uns viele einfache Ballverluste erlaubt, einige falsche Entscheidungen getroffen und Fußball gekämpft. Es ist Fakt, dass wir schon bessere Spiele gezeigt haben. Deshalb sind wir auch enttäuscht. Wir bleiben nach diesem Spieltag unter den ersten Vier und nehmen den Zähler mit, aber nur einen Punkt aus zwei vergangenen Heimspielen zu holen ist insgesamt natürlich zu wenig. Trotzdem bleibe ich zuversichtlich, weil die Mannschaft über die komplette Saison sehr gut arbeitet. Dennoch müssen wir uns steigern, ganz klar. Armin Reutershahn (Co-Trainer): Wir hätten gerne gewonnen, das war unser Ziel. Aber es hat an vielen Dingen gelegen, dass es nicht besser war. Wir hatten keine Ruhe in unserem Spiel, haben den Ball nicht lange genug in den eigenen Reihen gehalten. War der Ball dann mal im Sechzehner, ging er leider meistens zur Hertha. Ich habe über 1000 Spiele als Trainer und Co-Trainer absolviert. Damit hätte ich nicht gerechnet, als ich angefangen habe. Jetzt überwiegt noch die Enttäuschung, ab morgen früh dann die Vorfreude auf Chelsea. Makoto Hasebe: An mangelnder Konzentration auf die Bundesliga hat es nicht gefehlt. Wir hatten zu viele einfache Ballverluste. Hertha hat besser gespielt. Wir hätten das besser machen müssen. Die Fans haben uns sehr gut unterstützt. Am Donnerstag gegen Chelsea wird es ein ganz anderes Spiel, wir müssen uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel schaffen. Martin Hinteregger: Heute wäre ein Sieg extrem wichtig gewesen. Das einzig Positive und das Wichtigste war, dass wir zu null gespielt haben. Auch dank Kevin Trapp durch die Parade am Schluss. Wir wollten gewinnen, daher sind wir jetzt enttäuscht. Wir hatten zu viele technische Fehler, dann mussten wir zu viel nachlaufen. Ich muss auch selbstkritisch sein. Das war nicht das, wie man mich kennt. Ich habe zu viele Fehler im Spielaufbau gemacht, wir haben uns schwer getan. Körperlich sind wir in Form, daran hat es nicht gelegen. Die Bereitschaft war da. Am Donnerstag werden wir anders auftreten als heute. Es wird wieder ein riesen Fight werden. Kevin Trapp: Wir hatten die Chance, uns auf Platz vier festzusetzen. Zuhause gegen ein Team, für das es um nichts mehr geht, so zu spielen, ist schade. Wir haben hart gearbeitet, um in der Tabelle dort zu stehen. Wir wollen Geschichte schreiben, da habe ich Lust drauf. Deswegen müssen wir uns die letzten drei Wochen voll hingeben, um das zu erreichen. Heute war das nicht genug. Wir haben viele einfache Fehler gemacht, es war ein schlechtes Spiel von uns. Wir haben das in der Halbzeit angesprochen, aber uns nicht steigern können. Jetzt müssen wir gut regenerieren, dann wieder alles reinhauen und den Schweinehund überwinden. Sebastian Rode: Wir sind sehr enttäuscht. Nach dieser Leistung hatten wir drei Punkte nicht verdient. Wir standen nicht kompakt genug, konnten die zweiten Bälle nicht kontrollieren, der Spielaufbau war mäßig. Die Fans haben uns getragen, das war wichtig. Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): Wir haben uns gut auf das Match vorbereitet. In der ersten Halbzeit standen wir gut und sind mit dem Ballbesitz clever umgegangen. Wenn wir die eine oder andere Situation besser ausgespielt hätten, hätten wir auch in Führung gehen können. In der zweiten Hälfte gab es insgesamt mehr Räume für beide Teams. Die haben wir nicht genutzt, ebenso wie die gute Chance am Ende. Deshalb sind wir über den Verlauf schon ein wenig traurig, insgesamt sind wir mit dem Punkt aber zufrieden. Die Körpersprache hat gestimmt, die Jungs haben auf dem Platz ehrliche Arbeit geleistet.
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de
|