VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 10. Spieltag

0:3 (0:2)

Termin: 02.11.2018, 20:30 Uhr
Zuschauer: 58.016
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Sébastien Haller (11.), 0:2 Ante Rebic (32.), 0:3 Nicolai Müller (89.)

 

 

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VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt

  • Ron-Robert Zieler
  • Dennis Aogo
  • Timo Baumgartl
  • Pablo Maffeo
  • Benjamin Pavard
  • Holger Badstuber
  • Santiago Ascacíbar
  • Erik Thommy
  • Christian Gentner
  • Nicolás González
  • Mario Gomez

 


 

Wechsel
  • Berkan Özcan für Erik Thommy (46.)
  • Chadrac Akolo für Nicolás González (77.)
  • Gonzalo Castro für Berkan Özcan (85.)
Wechsel
Trainer
  • Markus Weinzierl
Trainer

 

 

Eintracht hat alles im Griff – Abgeklärter 3:0-Sieg beim VfB Stuttgart

Dank eines mit wenigen Ausnahmen stabilen Auftritts konnte die Eintracht am Freitagabend 3:0 beim VfB Stuttgart gewinnen.

Sébastien Haller (11.) und Ante Rebic (32.) brachten die Gäste auf die Siegerstraße, ehe der eingewechselte Nicolai Müller (89.) den 3:0-Endstand besorgte.

Ausgangssituation: Siegdruck gegen Siegeswille

Während der VfB Stuttgart als Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand ins Heimspiel ging, reiste die Eintracht nach sechs ungeschlagenen Pflichtspielen in Serie mit breiter Brust nach Bad Cannstatt. Die einzigen Frankfurter Problemchen waren, wenn überhaupt, personeller Natur, weil kurzfristig Mijat Gacinovic ausgefallen war. Cheftrainer Adi Hütter antwortete mit der Hereinnahme von Sébastien Haller neben Lukas Jovic, sodass Ante Rebic etwas zurückgezogen vor einer Doppelsechs agierte.

Pass, pass, press

Obwohl das Dreigestirn das erste Mal überhaupt gemeinsam in der Anfangself stand, wirkte es, als hätte es nie in einer anderen Konstellation gespielt. Nachdem Rebic die vermeintliche Führung noch wegen einer knappen Abseitsstellung via Videobeweis aberkannt wurde (4.), dribbelte sich der Kroate nach zehn Minuten durchs Stuttgarter Zentrum, steckte die Kugel durch auf Jovic, der zunächst an Ron-Robert Zieler scheiterte, ehe Haller zum 1:0 für Frankfurt abstaubte (11.). In der Folge kombinierte die Eintracht wie aus einem Guss und ging doch mal ein Ball verloren, eroberten ihn die klug gestaffelten Adlerträger im Handumdrehen wieder zurück. Erst Mitte des ersten Durchgangs verloren die Gäste kurzzeitig etwas den Zugriff im Mittelfeld, sodass die Hausherren ihrerseits Akzente setzen konnten, was die Frankfurter Abwehrreihe aber durch eine kompromisslose Restverteidigung weitgehend eindämmte. Nur nach einer scharfen Flanke Dennis Aogos, die der am kurzen Pfosten heranrauschende Nicolas Gonzales am Kasten vorbeifeuerte (26.) stockte kurz der Atem. Ansonsten war es dem Gastgeber zugute zu halten, dass er ebenfalls die schnörkellosen Frankfurter Angriffe rechtzeitig ablief. Jedenfalls bis ein schneller Gegenstoß über Filip Kostic zu Haller gelangte, dessen Versuch Zieler gerade so abwehren konnte, ehe Jovic das Spielgerät wie einen Bumerang in den Strafraum zurückbeförderte und Rebic unbedrängt zum 2:0 einköpfte (32.). Nach Distanz- beziehungsweise Standardchancen durch Kostic auf der einen (38.) sowie Thommy (40.) und Gonzales (41.) auf der anderen Seite war Pause.

Die Joker stechen

Wer von der ersten Halbzeit nichts mitbekommen hatte, hätte vermuten können, die Hessen müssten einen Rückstand wettmachen, so konsequent behielten sie den Vorwärtsgang bei. Allein Jovic hatte in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel drei Möglichkeiten auf die Vorentscheidung. Erst zielte der Serbe nach einer messerscharfen Flanke von Danny Da Costa (49.) knapp vorbei, dann nach einem unnachahmlich mit der Hacke weitergeleiteten Ball von Haller (56.) ans Außennetz und wenige Augenblicke später unter Bedrängnis übers Gehäuse (58.). Nicht anders erging es Goalgetter Haller nach einem lehrbuchreifen Konter über Rebic, als er im Eins-gegen-eins-Duell mit Weltmeistertorwart Zieler unterlag (66.). In diesem Rhythmus ging es weiter, etwa als Rebic nach einem Ballgewinn von Innenverteidiger Evan Ndicka in der gegnerischen (!) Hälfte den Kasten nur um Haaresbreite verfehlte (79.). Dass am Ende die eingewechselten Jetro Willems und Nicolai Müller den 3:0-Endstand besorgten (89.), rundete den homogenen Gesamteindruck ab.

Fazit: Abgeklärt und effektiv

Mit einer unwiderstehlichen Mischung aus körperlicher Präsenz und spielerischer Leichtigkeit gestattete die Eintracht dem Gastgeber selten Freiräume, hatte aber zeitweise etwas Glück, als manche Durchbrüche des VfB Stuttgart nicht bestraft wurden und das Geschehen nicht in die andere Richtung kippte. Mit der Führung im Rücken ließen die abgeklärten Gäste nichts mehr anbrennen, verpassten aber die Vorentscheidung, ehe kurz vor Schluss das verdiente 3:0 fiel.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: „Wir haben mit einer souveränen Leistung einen verdienten Sieg eingefahren, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Wenn Mario Gomez seine Chance zu Beginn des Spiels genutzt hätte, hätte das Spiel sicher auch anders verlaufen können. Aber insgesamt haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt – speziell auch die drei Angreifer, die gut harmoniert haben.“

Sportdirektor Bruno Hübner: „Der Plan des Trainers ist aufgegangen. Wir haben zu Null gespielt, das war mal wichtig. Der Trainer hatte ja mal signalisiert, dass er alle drei Stürmer zusammen von der Leine lässt. Durch die Verletzung von Mijat Gacinovic war es jetzt soweit, und es hat wunderbar funktioniert.“

Filip Kostic: „Das war schon ein spezielles Spiel für mich hier in Stuttgart. Wir haben hier gut gespielt und haben verdient drei Punkte geholt. Nach der frühen Gelben Karte war es natürlich schwieriger für mich, aber ich habe eine gute Balance gefunden.“

Kevin Trapp: „Endlich zu Null, der Bann ist gebrochen. Ja, das war schon ein souveränes Spiel, wo uns auch noch das erste Tor in die Karten gespielt hat. Dann war es einfacher. Dennoch gibt es einige Dinge zu verbessern. Tabellendritter ist jetzt mal ein schönes Gefühl. Es läuft alles gut, was wir uns in der Länderspielpause für die vielen Spiele jetzt vorgenommen haben.“

Marc Stendera: „Das Ergebnis ist auch in der Höhe gerechtfertigt. Der VfB steht als Mannschaft mit dem Rücken zur Wand, und dann gehen wir noch in Führung. Das muss man bedenken. Selbst unsere Stürmer machen nach hinten die Drecksarbeit. Das hat gut hingehauen.“

Danny Da Costa: „Die Aufstellung mit den Dreien war für uns keine Überraschung. Die arbeiten wie alle auch total viel für die Mannschaft. Das Spiel hatten wir weitgehend im Griff. Es gab ein paar brenzlige Situationen. Wenn Mario Gomez das frühe Tor macht, läuft das Spiel vielleicht anders. Jetzt ist es ein sehr, sehr gutes Gefühl, nach einem Sieg ins Wochenende zu gehen. Der dritte Platz ist eine Momentaufnahme, wenn auch eine schöne.“

Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart): „Das Ergebnis ist für uns absolut enttäuschend, weil wir uns sehr viel vorgenommen haben. Wir haben aber die offensive Qualität des Gegners nicht in den Griff bekommen, weil wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren und in der Defensive nicht gut gestanden haben. Dadurch haben wir zu viel zugelassen. Zudem haben wir uns in der Vorwärtsbewegung nicht gut angestellt und die Eintracht zu Kontern eingeladen. In der Summe war es zu wenig – so kann man in der Bundesliga nicht agieren.“

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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