Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 26. Spieltag

3:2 (1:0)

Termin: 11.03.2018, 18:00 Uhr
Zuschauer: 81.360
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Tore: 1:0 Marco Russ (12., Eigentor), 1:1 Luka Jovic (75.), 2:1 Michy Batshuayi (77.), 2:2 Danny Blum (90.), 3:2 Michy Batshuayi (90.)

 

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Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt

  • Roman Bürki
  • Lukasz. Piszczek
  • Manuel Akanji
  • Ömer Toprak
  • Marcel Schmelzer
  • Christian Pulisic
  • Mahmoud Dahoud
  • Gonzalo Castro
  • Maximilian Philipp
  • Marco Reus
  • Andre Schürrle

 


 

Wechsel
  • Julian Weigl für Mahmoud Dahoud (46.)
  • Michy Batshuayi für Maximilian Philipp (62.)
  • Sokratis für Marco Reus (87.)
Wechsel
Trainer
  • Peter Stöger
Trainer

 

 

Furiose Schlussphase und knappe Niederlage

Die Eintracht verliert ein am Ende dramatisches Gastspiel bei Borussia Dortmund mit 2:3 (0:1). Nach dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit hat der BVB doch noch eine Antwort parat.

In einem spektakulären Bundesligaspiel kam die Eintracht gegen Dortmund zwei Mal zum Ausgleich - geht ganz am Ende aber doch als unglücklicher Verlierer vom Platz. Der BVB erzielte den 3:2-Siegtreffer durch Batshuayi in der vierten Minute der Nachspielzeit.
Ausgangssituation: Dritter gegen Vierter

Das Duell zwischen Borussia Dortmund und der Eintracht war jenes des Bundesligadritten gegen den -vierten. Beide Teams haben in der laufenden Saison bislang 42 Punkte geholt; die SGE hat damit schon vor dem 26. Spieltag so viele Punkte gesammelt wie in der gesamten Vorsaison. So gut war eine Eintracht-Mannschaft seit der Spielzeit 1993/94 nicht mehr. In Dortmund wollten die selbstbewussten Adlerträger, die drei der vergangenen vier Ligapartien gewonnen haben, endlich mal wieder etwas Zählbares mitnehmen: Seit mehr als acht Jahren hatte die Eintracht im Signal Iduna Park nicht mehr gewonnen.

Personal: Drei Wechsel in der Startelf

Cheftrainer Niko Kovac nahm im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 aus der Vorwoche drei Veränderungen in seiner Startformation vor: Kevin-Prince Boateng, Marco Russ und Carlos Salcedo rückten in die erste Elf, dafür rotierten Jonathan de Guzman, Gelson Fernandes (beide Bank) und Simon Falette (nicht im Kader) raus. Taktisch formierte Kovac sein Team in einem 3-4-2-1-System, in dem Kapitän David Abraham, Russ und Salcedo die Dreierabwehrkette bildeten. Im defensiven Mittelfeld sollten Boateng und Makoto Hasebe für Stabilität sorgen, das Offensivspiel ankurbeln und die Offensivreihe mit Ante Rebic, Marius Wolf und Sébastien Haller mit Anspielen füttern.

Erste Halbzeit: Knappe BVB-Führung

Die Gastgeber drückten vom Anstoß weg aufs Gaspedal und kamen früh zur Führung: Nachdem Marco Reus (7.) und André Schürrle (9.) in besten Abschlusssituationen noch scheiterten, war es ausgerechnet Eintracht-Innenverteidiger Russ, der nach einem schnellen Gegenstoß des BVB und einer scharfen Hereingabe von Christian Pulisic den Ball aus kurzer Distanz über die eigene Linie drückte - hinter ihm wäre Reus zum Einschuss bereit gewesen (11.). Die SGE ihrerseits hatte dem enormen Offensivdrang der Dortmunder in der Anfangsphase nur wenig entgegen zu setzen. Erst in der 28. Minute fand Wolf mit einer Flanke von der rechten Seite Timothy Chandler am langen Pfosten, doch die Direktabnahme des Linksverteidigers wurde geblockt. Insgesamt konnten sich die Adlerträger im ersten Durchgang gegen sicher verteidigende Borussen zu selten ins letzte Drittel vorspielen und kamen zu keiner nennenswerten Torchance. Und so blieb es in einer umkämpften Bundesligabegegnung - Schiedsrichter Deniz Aytekin zückte in Halbzeit eins insgesamt fünf Mal Gelb - bei der verdienten 1:0-Pausenführung für die Hausherren.

Zweite Halbzeit: Batshuayi antwortet Jovic

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zeigte sich die Eintracht aktiver und setzte die Dortmunder Verteidiger im Aufbauspiel früh unter Druck: Der für Rebic eingewechselte Jonathan de Guzman brachte einen Eckball scharf in den Strafraum, wo Abraham den Ball per Kopf auf Boateng weiterleitete, der mit dem Rücken zum Tor zum Hackentrick ansetzte und so BVB-Keeper Roman Bürki zu einer Parade zwang (48.). Die SGE war jetzt am Drücker und drängte auf den Ausgleich: Wolf und da Costa spielten sich auf der rechten Außenbahn fest, letzterer brachte eine Hereingabe in den Rücken der BVB-Abwehr und Boatengs Direktabnahme aus 15 Metern wurde gerade noch zur Ecke abgelenkt (59.). Und die Eintracht belohnte sich für den großen Aufwand: De Guzman brachte eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld klasse in die Gefahrenzone, wo der eingewechselte Luka Jovic völlig freistehend Bürki aus acht Metern mit einem wuchtigen Kopfball überwand (75.).

Doch der BVB, der in der zweiten Hälfte offensiv bis dahin noch gar nicht in Erscheinung getreten war, schlug prompt zurück: Über Reus und Pulisic kombinierten sich die Hausherren schnell in Richtung Eintracht-Strafraum, wo Pulisic den Steckpass zu Batshuayi spielte; der Angreifer tauchte frei vor Lukas Hradecky auf und ließ ihm aus zwölf Metern keine Abwehrchance (77.). In der Schlussphase war Dortmund wieder am Zug: Batshuayi (84.) und Reus (85.) zwangen Hradecky noch zu Klasseparaden, dann kam die SGE zum Ausgleich: Über Russ und den starken da Costa spielten sich die Gäste über die rechte Bahn nach vorne - und den perfekt getimten Querpass des Rechtsverteidigers verwertete der eingewechselte Danny Blum in der Nachspielzeit zum 2:2 (90.+1). Doch es war noch nicht Schluss: Mit der allerletzten Aktion kam Dortmund doch noch zum Sieg: Mit etwas Glück kam der Ball im Strafraum zu Batshuayi, der viel Platz bei der Ballannahme hatte, sich drehte und die Kugel unhaltbar für Hradecky in die Maschen drosch (90.+4).

Fazit: Großer Kampf nicht belohnt

Nach großem Kampf, einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und einer furiosen Schlussphase hätte die Eintracht einen Punkt in Dortmund durchaus verdient gehabt. Doch der BVB zeigte sich am Ende cleverer und erzielte schließlich das eine Tor mehr. Die SGE rangiert nun mit 42 Punkten auf Platz 5 der Tabelle.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: "Das ist natürlich bitter! Sehr bitter. Am Ende hätte die Partie mit einem Unentschieden ausgehen müssen. Wenn man in der Nachspielzeit den Ausgleich macht, dann darf man nicht noch das 2:3 kassieren. Da muss man mehr Ruhe walten lassen. Vielleicht wollten wir zu viel. Das letzte Gegentor ist eine Verkettung von vielen kleinen Fehlern. De Guzman hat unser Spiel belebt und neuen Schwung gebracht. Er wird uns in den kommenden Wochen noch helfen. Wir haben bis zum Letzten gekämpft und wir werden sicher noch das eine oder andere Spiel für uns entscheiden."

Kevin-Prince Boateng: "Wir haben heute verloren, weil Dortmund ein Tor mehr gemacht hat als wir. Es war ein super Spiel, es ging ständig hin und her, wir haben alles reingehauen. Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Vielleicht wollten wir am Ende zu viel, vor dem 2:3 haben wir zu viele Fehler gemacht. Aber wir sind eine echte Einheit, wir marschieren zusammen und wir verlieren zusammen."

Marco Russ: "Das Einzige was uns heute gefehlt hat, war die entscheidende Cleverness. In den ersten 25 Minuten haben wir uns von den Dortmundern überrumpeln lassen. Dann kamen wir besser ins Spiel. Was wir in der zweiten Halbzeit hier in Dortmund gespielt haben, das war große Klasse, da waren wir klar besser und hatten viele Chancen. Am Ende haben wir uns aber zu blöd angestellt. Da muss man cleverer sein, um hier einen Punkt mitzunehmen. Aber dennoch war es eine sehr gute Leistung von uns."

Lukas Hradecky: "Wir wollten eigentlich so lange wie möglich hinten die Null halten, weil wir wussten, dass Dortmund nach dem Europapokalspiel in der zweiten Halbzeit müde wird. Das ist uns zwar nicht gelungen, aber dennoch haben wir eine überragende zweite Halbzeit gespielt. Und die Gegentore bekommen wir dann aus dem Nichts. Der BVB hat zwar viel Qualität in der Box, aber da war heute auch Glück dabei. Wir können viel von der positiven Einstellung aus diesem Spiel in die nächsten Wochen mitnehmen."

Danny Blum: "Wir haben heute keinen Punkt mitgenommen, das ist bitter – besonders wenn man in der 90. Minute den Ausgleich macht und dann so die Butter vom Brot genommen bekommt. Nächste Woche zuhause gegen Mainz müssen wir das besser machen, um oben dabei zu bleiben. Es war schön für mich persönlich heute, nach längerer Zeit mal wieder dabei zu sein und dann gleich ein Tor zu machen. Wenn der Trainer mich braucht, dann bin ich da und gebe alles für die Mannschaft."

BVB-Coach Peter Stöger: "Wenn du in der 94. Minute das Siegtor machst, hast du natürlich den Faktor Glück auf deiner Seite. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, das war das, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Hälfte war die Eintracht stärker, besonders mit Flankenbällen und Standards über die Seiten. Die Frankfurter haben gezeigt, warum sie in diesem Jahr oben mitspielen. Aber wir haben uns gewehrt, gefightet und dagegen gehalten, als es spielerisch nicht ging und sind immer wieder zurückgekommen. So muss es sein."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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