Eintracht Frankfurt - Hannover 96

Bundesliga 2017/2018 - 25. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: 03.03.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 48.500
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Danny da Costa (39.)

 

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Eintracht Frankfurt Hannover 96

 


 

Wechsel
Wechsel
  • Miiko Albornoz für Matthias Ostrzolek (46.)
  • Ihlas Bebou für Marvin Bakalorz (67.)
  • Jonathas für Oliver Sorg (75.)
Trainer Trainer
  • André Breitenreiter

 

 

Eintracht ringt Hannover nieder

Nach einem leidenschaftlich geführten Bundesligaspiel hat die Eintracht Hannover 96 vor heimischer Kulisse mit 1:0 (1:0) geschlagen. Das goldene Tor erzielte Danny da Costa (39.). Die Adlerträger fuhren damit den vierten Bundesliga-Heimsieg in Folge ein und krallen sich durch den Erfolg weiter in der Spitzengruppe der Tabelle fest. Mit nun 42 Punkten rangiert die SGE vorübergehend sogar auf Platz drei.

Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in der Vorwoche in Stuttgart wollte die Eintracht vor heimischer Kulisse Wiedergutmachung betreiben und den Dreiern gegen Mönchengladbach (2:0), Köln (4:2) und Leipzig (2:1) den vierten Bundesliga-Heimsieg in Serie folgen lassen. Mit einem Erfolg gegen Hannover wollten die Adlerträger zudem ihre Position in der Spitzengruppe festigen. Die Gäste aus Niedersachsen - Zehnter in der Tabelle - konnten dagegen nur eines ihrer vergangenen sechs Ligapartien gewinnen und warteten seit sieben Auswärtsspielen auf einen Sieg.

Eintracht-Cheftrainer Niko Kovac veränderte seine Startformation im Vergleich zum Stuttgart-Spiel auf zwei Positionen. Marco Russ und Mijat Gacinovic rotierten auf die Ersatzbank, dafür kamen Gelson Fernandes und Jonathan de Guzman in die erste Elf. Für Letzteren war es das Comeback nach einer Schultereckgelenksprengung und mehr als dreimonatiger Verletzungspause. Kevin-Prince Boateng saß dagegen mit einer Erkältung zunächst nur auf der Bank.

Erste Halbzeit: Da Costa köpft zur Führung ein

Die 48.500 Zuschauer in der sehr gut gefüllten Commerzbank-Arena erlebten eine zerfahrene Anfangsphase - allerdings mit einigen Torchancen: Sébastien Haller verlängerte eine Flanke von Makoto Hasebe mit dem Kopf auf Ante Rebic, der den Ball aus 14 Metern volley nahm und so 96-Keeper Philipp Tschauner erstmals prüfte (6.). Wenig später köpfte Danny da Costa einen Eckball von de Guzman neben das Tor (13.). Und die Eintracht blieb am Drücker: Da Costa flankte und Haller zwang Tschauner mit seinem Kopfball aus neun Metern zu einer Glanztat (16.). Praktisch im Gegenzug durfte SGE-Schlussmann Lukas Hradecky bei einem Schuss von Martin Harnik aus spitzem Winkel das erste Mal sein Können zeigen (17.).

Ab Mitte der ersten Halbzeit wurden die Strafraumszenen deutlich weniger, beide Teams standen kompakt und sicher in der Defensive, Zweikämpfe im Mittelfeld bestimmten das Geschehen. Es dauerte bis zur 39. Minute, als die Adlerträger zur nächsten Chance kamen - und zur Führung trafen: De Guzman brachte eine Ecke scharf in den Sechzehner, wo wieder da Costa am höchsten stieg und die Kugel diesmal per Kopf ins linke Toreck wuchtete. Es war das erste Saisontor des Rechtsverteidigers und gleichzeitig der nicht unverdiente Pausenstand.

Zweite Halbzeit: Großer Kampf wird belohnt

Zum zweiten Durchgang kamen die Hausherren mit mächtig Dampf aus der Kabine und drängten auf das zweite Tor: Der schnelle da Costa hängte Felipe im Laufduell ab und drängte in den Strafraum, fand mit seinem Querpass aber nicht den einschussbereiten Rebic, sondern das Bein von Hannover-Verteidiger Waldemar Anton (49.). In der 53. Minute tauchte de Guzman nach feinem Doppelpass mit Haller frei vor Tschauner auf, doch der 96-Keeper war zur Stelle. Kurz darauf verfehlte der Niederländer, der ein gutes Spiel machte, das Tor mit einem satten Distanzschuss aus 22 Metern nur knapp (59.). Die Gäste tauchten erstmals nach gut einer Stunde im Strafraum der Eintracht auf: Nach einem Zweikampf zwischen da Costa und Albornoz entschied Schiedsrichter Marco Fritz zunächst auf Strafstoß für die Gäste. Doch die Video-Assistenten schalteten sich ein, Fritz überprüfte die Szene selbst in der Review Area und korrigierte seine Entscheidung dann: Es lag keine Berührung vor, Albornoz sah wegen einer Schwalbe sogar die Gelbe Karte (63.).

Die erste echte Tormöglichkeit hatten die Gäste in der 69. Minute: Der eingewechselte Bebou flankte vors Tor, doch Harnik brachte den Ball aus fünf Metern per Kopf nicht im Tor unter. Es war der Auftakt einer spannenden Schlussphase, in der Hannover alles nach vorne warf und die Hintermannschaft der SGE permanent gefordert war. Bei einem der wenigen Konterchancen tauchte Haller nach Pass von Rebic frei vor Tschauner auf, scheiterte aber am starken Schlussmann der 96er (82.). Wenig später bediente Rebic Wolf an der Strafraumgrenze, doch bei dem satten Rechtsschuss des ehemaligen Hannoveraners reagierte Tschauner einmal mehr glänzend (86.). In der Nachspielzeit scheiterte dann erst noch einmal Harnik nach einem langen Schlag am aufmerksamen Hradecky und kurz darauf der eingewechselte Boateng nach einem Konter an Tschauner (90.+2), danach war Schluss.

Fazit: Verdienter Heimsieg

Niko Kovac: "Ich habe nach dem Stuttgart-Spiel der Mannschaft gesagt was nicht gut war. Die Jungs haben eine entsprechende Reaktion gezeigt und eine gute Mentalität bewiesen. Es war klar, dass in diesem Spiel Standards eine wichtige Rolle spielen werden. Am Ende war es ein hart umkämpfter Sieg auf überschaubarem Spielniveau. Den Erfolg haben wir uns hart erarbeitet. Danny Da Costa macht eine sehr gute Entwicklung. Er ist bei Standards immer vorne mit dabei und heute hatten wir mit Johnny de Guzman jemanden, der die ruhenden Bälle gut rein gebracht hat."

Timothy Chandler: "So ein dreckiger Sieg war mal wieder wichtig für unsere Mannschaft, die gekämpft und sich reingehauen hat. Jeder kämpft für jeden, so haben wir heute ganz wichtige drei Punkte geholt. Es war ein sehr schweres Spiel, Hannover hat die Räume hinten und auf den Flügeln gut zugemacht. Das war schwierig für uns, aber wir sind dann durch die guten Standards in Tritt gekommen und haben so ein super Tor gemacht. Johnny de Guzman hat nach der langen Pause ein super Spiel gemacht, vorher hat er schon in der Woche gut trainiert und da Kevin diese Woche krank war, hat sich der Trainer für ihn entschieden. Nach seinem ersten Bundesligator ist Danny genau so glücklich wie wir Anderen, zumal es am Ende zum Sieg gereicht hat."

Jonathan de Guzman: "Ich bin einfach glücklich nach so lange Zeit zurück zu sein und der Mannschaft wieder helfen zu können. Nach dem Spiel letzte Woche war es wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt, den Sieg errungen und die weiße Weste gewahrt haben. In der ersten Hälfte haben wir uns schwer getan, die Lücken zu finden, das hat uns schon vor eine Herausforderung gestellt. Nach der Pause hatten wir das Spiel besser im Griff und konnten uns endlich mehr klare Chancen herausspielen. Natürlich hätte ich gerne auch noch das Tor gemacht, aber ich habe den Assist gesammelt und am Ende ist es ohnehin am wichtigsten, dass wir den Sieg errungen haben. Es war heute ein besonderer Tag für mich, weil ich nach der Operation und der langen Leidenszeit endlich wieder auf dem Platz stehen konnte – dann auch noch über die vollen 90 Minuten. Wir hatten fast die komplette Mannschaft an Bord, daher war ich fast ein wenig überrascht, dass der Trainer mich aufgestellt hat. Aber ich bin glücklich über das Vertrauen und dass ich es ihm zurückzahlen konnte."

Gelson Fernandes: "Wir hatten Schwierigkeiten im Spielaufbau, weil Hannover tief stand und die Räume eng gemacht hat. In der zweiten Hälfte hätten wir gerne das 2:0 gemacht, dann wäre das Spiel ruhiger geworden für uns. So mussten wir bis zum Schluss alles geben und noch ein bisschen zittern. Jetzt kommen einige Spieler zurück, zum Beispiel Johnny de Guzman. Wir haben viele Optionen im Kader, aber wir werden jeden Einzelnen brauchen, denn es stehen noch neun wichtige Spiele in der Liga an. Heute war das Mittelfeld komplett neu besetzt, daher fehlt natürlich ein Stück weit der Rhythmus. Aber wir trainieren jeden Tag gut, auch wenn der Trainer manchmal viel von uns verlangt. An Tagen wie heute sehen wir aber, wofür die harte Arbeit gut ist."

Danny Da Costa: "Es war schön heute zu treffen, beim ersten Kopfball habe ich mich noch herangetastet, als der Ball knapp vorbei ging. Der zweite Ball kam dann aber genauso gut und dann habe ich es besser gemacht und als der Ball drin war, war das einfach Glück pur für mich. Als i-Tüpfelchen hat es dann auch noch zum Sieg gereicht. Natürlich trainieren wir solche Standards auch unter der Woche, wenn das dann wie heute klappt, sieht man dass die Arbeit sich lohnt. Bei dem vermeintlichen Elfmeter war ich mir sicher, dass der Videoassistent eingreift, weil ich meinen Gegenspieler nicht getroffen habe und er eher auf mich drauf fällt. Letzte Woche in Stuttgart lief bei uns nichts zusammen und darauf haben wir beim Training unter der Woche entsprechend reagiert. Der Trainer hat gesagt, dass wir zuerst über den Kampf kommen müssen und dann das spielerische von selbst kommt. Wir konnten zwar nicht das zweite Tor nachlegen, aber dafür hinten die Null halten. Lukas hat uns hinten raus noch mal gerettet, am Ende ist der Sieg aber verdient."

André Breitenreiter: "Gratulation an die Eintracht. Es war das erwartet intensive und zweikampfgeprägte Spiel. Beide Mannschaften haben eine sehr ähnliche Spielweise, gehen aggressiv und diszipliniert zu Werke. In der ersten Halbzeit haben wir es besonders gut gemacht und dann aber ein blödes Tor gefangen. Nach einer Ecke, die keine war. Das war ärgerlich, aber so ist es halt. In Anbetracht der Chancen der Eintracht im zweiten Abschnitt haben wir letztlich verdient verloren. Da hat uns unser Torwart super im Spiel gehalten. Wir haben uns das alles sicher anders vorgestellt. Man kann aber bei der Eintracht, die eine super Saison spielt, durchaus verlieren."

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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