1. FFC Frankfurt - TSG
Hoffenheim |
Bundesliga 2016/2017 - 21. Spieltag
1:3 (1:2)
Termin: 14.05.2017, 14:00 Uhr
Zuschauer: 1.420
Schiedsrichter: Angelika Söder (Ingolstadt)
Tore: 0:1 Zeller (1.), 1:1 Crnogorcevic (29.), 1:2 Zeller (33.), 1:3 Pankratz (69.)
1. FFC Frankfurt |
TSG Hoffenheim |
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Bittere Niederlage am Abschiedstag Im letzten Saison-Heimspiel muss der 1. FFC Frankfurt ein 1:3 gegen die TSG Hoffenheim einstecken. Nichts wurde es mit der angestrebten perfekten englischen Woche, der Maximalausbeute von neun Punkten in acht Tagen und einem gelungenen Heimspiel-Abschluss 2016/17: Gegen die TSG Hoffenheim musste sich der 1. FFC Frankfurt überraschend, aber auch verdient mit 1:3 geschlagen geben. Für das Team von Cheftrainer Matt Ross, das die Saison nun definitiv als Fünfter beenden wird, war es erst die zweite Heimniederlage der Saison – und das nur eine Woche nach dem grandiosen 4:2 gegen den FC Bayern München. Dafür erlebten die 1.420 Zuschauer diesmal ein besonderes Highlight schon vor dem Anpfiff, als fünf Spielerinnen sowie Betreuerin Beate Sust emotional verabschiedet wurden. Die Sonne lachte noch über Frankfurt-Rödelheim, als sich bei der offiziellen Verabschiedung kurz vor dem Anpfiff einige Tränen nicht unterdrücken ließen. Mit dem Karriereende von Saskia Bartusiak verlässt ein Jahr nach Kerstin Garefrekes erneut eine große Persönlichkeit die Frauenfußballbühne – nach zwölf Jahren im FFC-Trikot und dem Gewinn von allen Meisterschaften und Pokalen, die die Sportart hergibt. Klar, dass der Abschied der Olympiasiegerin bei den Verabschiedungen im Mittelpunkt stand. Ohne die anderen in den Schatten zu stellen: Peggy Nietgen, die ihren Abschied von der Ersatzbank aus erlebte, hat zweifelsfrei großen Anteil an den beiden letzten Titelgewinnen des 1. FFC Frankfurt und auch Anne-Kathrine Kremer, Yuki Nagasato und Isabella Möller tauschen das FFC-Trikot gegen neue Herausforderungen. Fußball gespielt wurde nach der von FFC-Manager Siegfried Dietrich moderierten Zeremonie natürlich auch noch, wobei es für beide Teams um nichts mehr Wesentliches ging. Die TSG Hoffenheim hat den Klassenverbleib nach einer durchwachsenen Hinrunde längst in der Tasche. Kein Grund für die Gäste, sich von der Frankfurter Feierstimmung einlullen zu lassen. Ganz im Gegenteil nutzte es der Tabellensiebte gnadenlos aus, dass sein Gegner wohl gedanklich noch den Abschieden nachhing: Keine Minute war gespielt, als Dora Zeller nach einem 20-Meter-Freistoß am höchsten stieg und zum 1:0 einköpfte. Eigentlich sollte die Ungarin auf der Bank Platz nehmen, doch da sich Tamar Dongus beim Aufwärmen verletzte, rückte sie kurzfristig in die Startformation. Die Partie plätscherte danach ein wenig dahin. Das Bemühen, eine schnelle Antwort zu geben, war den Frankfurterinnen nicht abzusprechen – allein die Präzision beim letzten Pass fehlte. Und so war die TSG Hoffenheim plötzlich dem zweiten Treffer näher als der FFC dem Ausgleich: Die steil geschickte Judith Steinert legte für Dora Zeller am zweiten Pfosten auf, doch Janina Hechler störte entscheidend (23.). Dann „korrigierte“ Ana-Maria Crnogorcevic den Rückstand: Nach Vorarbeit von Mandy Islacker schob die Schweizerin aus kurzer Distanz ein 1:1 (29.). Wer nun dachte, die Partie würde sich in die erwartete Richtung entwickeln, sah sich getäuscht: Nur vier Minuten nach dem Ausgleich war wieder Dora Zeller mit dem Kopf zur Stelle – 1:2. Diesmal nach einer Flanke von Martina Moser, die eine gefühlte Ewigkeit in der Luft war. Ein vermeidbarer Gegentreffer. Und beinahe hätte Martina Moser in der Schlussminute der ersten Hälfte noch erhöht, so dass die Hoffenheimer Pausenführung mehr als in Ordnung ging. In der Pause zogen dunkle Wolken am Rödelheimer Himmel auf – und man hätte durchaus eine Parallele zwischen dem Wetter und dem Spiel des 1. FFC Frankfurt ziehen können. Das wurde zwar etwas druckvoller, so dass sich das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der TSG Hoffenheim verlagerte. Aber die Defizite im Abschluss blieben: So hatte in der 58. Minute Mandy Islacker, die von Marith Prießen steil geschickt wurde, das 2:2 auf dem Fuß. Dann war es Jackie Groenen, die den Ball nach einem feinen Pass von Ana-Maria Crnogorcevic nicht an der reaktionsschnellen TSG-Torfrau Friederike Abt vorbeibrachte (64.). Und wer die eigenen Chancen nicht nutzt? Richtig, die alte Fußballer-Weisheit griff auch diesmal: Nicole Billa steckte für Leonie Pankratz durch, die an FFC-Torfrau Cara Bösl vorbei zum 3:1 für ihr Team einschob (69.). Das Spiel war damit entschieden, da die Frankfurterinnen nicht mehr die Energie aufbrachten, sich gegen die Niederlage mit letzter Kraft zu wehren. So blieb allein die Auswechselung von Saskia Bartusiak als letztes, wenn auch wehmütiges Highlight in der Schlussphase: In der 87. Minute verließ die Kapitänin zum letzten Mal den Rasen im Stadion am Brentanobad als aktive Spielerin. Und nach dem Abpfiff wollten die Verabschiedungen gar kein Ende nehmen: Sowohl der FFC-Vorstand als auch der FFC-Fanclub hatten noch diverse Überraschungen vorbereitet, für alle scheidenden Spielerinnen sowie Betreuerin Beate Sust wohlgemerkt. Auch wenn ihre offizielle Verabschiedung schon im letzten Heimspiel ausführlich zelebriert wurde – das endgültig letzte Spiel ihrer erfolgreichen Karriere bestreitet FFC-Kapitänin Saskia Bartusiak in der badischen Ortenau: Am kommenden Sonntag, dem 21. Mai 2017, 14.00 Uhr, gastiert der 1. FFC Frankfurt beim SC Sand. Danach beginnt die Sommerpause in der Frauen-Bundesliga – und für einige FFC-Akteurinnen rückt dann die Europameisterschaft in den Niederlanden in den Fokus. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Es ist schade, dass wir uns die schlechteste Saisonleistung ausgerechnet für das letzte Heimspiel aufgespart haben. Der Sieg der TSG Hoffenheim war absolut verdient, heute hat die bessere Mannschaft gewonnen. Einziger positiver Aspekt war die Tatsache, dass wir nach einer Systemumstellung in der Pause besser ins Spiel gefunden haben, bis uns das 1:3 neuerlich zurückgeworfen hat. Zudem hatten wir in Cara Bösl, Janina Hechler, Tanja Pawollek und Bibiane Schulze Solano, die ihr Bundesliga-Heimdebüt realisiert hat, wieder vier jungen Spielerinnen auf dem Platz. Genau das ist die Perspektive, die den Weg in unsere Zukunft weist. Ein besonderer Dank gilt heute allen FFC-Fans, die uns in dieser Saison zu Hause wie auswärts wieder hervorragend unterstützt haben!“ Jürgen Ehrmann, Trainer TSG Hoffenheim: „Wir hatten darauf spekuliert, dass die Konzentration beim FFC nach den ganzen Verabschiedungen noch nicht voll da ist und es war unser Plan, das ganz bewusst auszunutzen. Gemessen an Qualität und Quantität der Chancen haben wir verdient gewonnen, wobei es nur eine Drangphase des FFC nach der Pause zu überstehen galt. Jetzt können wir noch die erfolgreichste Saison in unserer Bundesliga-Zugehörigkeit spielen – und das nach einer wirklich schlechten Hinrunde.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Schade, dass wir in unserem letzten Saison-Heimspiel an einem sehr emotionalen Verabschiedungstag nicht an unsere Leistung aus dem Heimspiel gegen den FC Bayern München anknüpfen konnten. Letztendlich geht der Blick jetzt nach vorne, schließlich wollen wir in unserem zweiten Umbruchjahr mit einem guten Mix aufs erfahrenen Leistungsträgerinnen und jungen Talenten die generell in diesem Jahr gezeigte sportliche Orientierung fortzusetzen. Zunächst gilt aber die volle Konzentration dem letzten Saisonspiel in Sand, um den eingeschlagenen Weg in dieser Spielzeit zu unterstreichen. Nicht zuletzt stand der heutige Tag im Zeichen der Verabschiedung einiger verdienter Spielerinnen: Es war richtig emotional zu erleben, wie unsere Fans und der FFC-Fanclub Saskia Bartusiak, Peggy Nietgen, Anne-Kathrine Kremer, Yuki Nagasato und Isabella Möller verabschiedet haben. Dies hat einmal mehr gezeigt, wie groß die Familie des 1. FFC Frankfurt ist!“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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