• Cara Bösl
• Laura Störzel
• Kathrin-Julia Hendrich
• Marith Müller-Prießen
• Janina Hechler
• Saskia Bartusiak
• Sophie Schmidt
• Jackie Groenen
• Ana-Maria Crnogorcevic
• Tanja Pawollek
• Mandy Islacker

• Manuela Zinsberger
• Gina Lewandowski
• Caroline Abbé
• Katharina Baunach
• Nora Holstad Berge
• Carina Wenninger
• Viktoria Schnaderbeck
• Melanie Behringer
• Nicole Rolser
• Sara Däbritz
• Vivianne Miedema

• Nagasato für Störzel (68.)
• Matheis für Groenen (90.)

• Rolfö für Hostad Berge (34.)
• Gerhardt für Baunach (79.)
• Maier für Rolfö (83.)

• Matt Ross

• Thomas Wörle

Überraschung gegen den Meister

Der 1. FFC Frankfurt zeigt beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München eine tolle Energieleistung.

Auf der Zielgeraden der Saison 2016/17 hat der 1. FFC Frankfurt in der Frauen-Bundesliga noch einmal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt: Der Tabellenfünfte schickte den aktuellen Deutschen Meister FC Bayern München mit 4:2 zurück an die Isar und realisierte damit den ersten Dreier gegen einen Vertreter des Spitzenquartetts. Ein Doppelpack von Mandy Islacker sowie Tore von Jackie Groenen und Janina Hechler sorgten für die Überraschung gegen die Bayerinnen, die die angestrebte Champions-League-Qualifikation weiter in der eigenen Hand haben – dem 3:1-Erfolg des VfL Wolfsburg beim 1. FFC Turbine Potsdam sei Dank.

Mit über 2.000 Zuschauern bei leichtem Regen verzeichnete der 1. FFC Frankfurt bereits eine Saison-Rekordkulisse – und dennoch hätte dieses packende Spiel am ersten Mai-Wochenende noch mehr Fans verdient gehabt. Die Gastgeberinnen starteten durchaus engagiert, ähnlich wie vor zwei Wochen gegen den VfL Wolfsburg. Der erste Ansatz einer Chance nach zehn Minuten: Laura Störzel brachte den Ball von der linken Seite mit rechts in den Strafraum, für die heranstürmende Ana-Maria Crnogorcevic einen Tick zu hoch. Sechs Minuten später setzte sich Mandy Islacker auf der linken Seite durch, zog mit Tempo über die Grundlinie nach innen und bediente Neu-Stürmerin (!) Jackie Groenen, die bei der Ballannahme zu Fall gebracht wurde. Für Schiedsrichterin Kathrin Heimann eine klare Angelegenheit: Elfmeter! Mandy Islacker legte sich den Ball zurecht und traf ins rechte Eck – 1:0 (17.). Auch gegen die Wölfinnen lag der 1. FFC Frankfurt in Front, der Ausgang ist bekannt. Doch die Parallele endete schneller als erwartet, denn diesmal legte der FFC nach, mit freundlicher Unterstützung der ehemaligen Frankfurterin Gina Lewandowski, die sich einen folgenschweren Abspielfehler im Aufbau leistete. Sophie Schmidt erkämpfte sich den Ball und legte für Jackie Groenen auf, die mit einem Flachschuss ins lange Eck auf 2:0 erhöhte (20.). Was war denn hier los? Vier Partien in Folge waren die Bayerinnen ohne Gegentor geblieben und jetzt hatte Torfrau Manuela Zinsberger innerhalb von vier Minuten zwei Mal hinter sich greifen müssen. Der aktuelle Deutsche Meister tat sich auch in der Folge schwer, sich gegen die gut stehende FFC-Abwehr durchzusetzen. Die bis dahin größte Chance entsprang aus einer Standardsituation: Vivianne Miedema kam nach einer Ecke von Melanie Behringer zum Kopfball, doch Cara Bösl, die die weiterhin verletzte Desirée Schumann bestens vertrat, zeigte eine starke Reaktion (34.). Jetzt bloß keinen Gegentreffer mehr bis zur Pause kassieren, dachten sich wohl die meisten der FFC-Fans. Doch das gelang nicht: Nach einem scharf hereingebrachten Freistoß von Katharina Baunach schraubte sich Caroline Abbe in die Luft und köpfte zum 1:2 für ihr Team ein (42.). Mit dem Halbzeitpfiff zielte Tanja Pawollek aus der Distanz drüber. Schade! Vor dem Spiel hätten die Frankfurterinnen diesen Halbzeitstand wohl sofort unterschrieben – nun schmeichelte das Resultat eher den Gästen aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Dass der FC Bayern München seine Aufholjagd gleich nach Wiederanpfiff fortsetzen wollte und entsprechend engagiert zu Werke ging, überraschte nicht. In der 55. Minute köpfte Vivianne Miedema nach einer Behringer-Flanke knapp am linken Pfosten vorbei. Der 1. FFC Frankfurt hielt dagegen, kam aber nur noch selten zu Entlastungsangriffen. Aus dem Spiel heraus schafften es die Bayerinnen allerdings nicht, den Ausgleich zu erzielen – dafür musste dann wieder eine Standardsituation herhalten: Carina Wenninger traf nach einer Ecke von Melanie Behringer per Kopf – 2:2 (60.). Freistoß, Kopfball, Tor – das Muster der beiden FFC-Gegentreffer war gleich. Gleich ärgerlich. Nun brannte es häufiger im Frankfurter Strafraum, der nächste Bayern-Treffer lag in der Luft. Allerdings zappelte der Ball dann wieder auf der anderen Seite im Netz: Nach einem Doppelpass mit Ana-Maria Crnogorcevic hämmerte Mandy Islacker das Spielgerät unter die Latte – 3:2 (71.). Was für ein Spannungsbogen: Plötzlich lag der 1. FFC Frankfurt wieder in Front! Und die Reaktion der Bayerinnen? Fiel weitestgehend aus! Es war das Team von Cheftrainer Matt Ross, das die „zweite Luft“ bekam und die Partie entschied: Nach Doppelpass mit Ana-Maria Crnogorcevic zog Janina Hechler von der Strafraumkante ab. Bayern-Keeperin Manuela Zinsberger war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, allerdings senkte der sich hinter ihr ins Netz – 4:2 (80.). Eine Woche nach dem Premieren-Tor von Tanja Pawollek erzielte nun also auch Janina Hechler ihren ersten Bundesliga-Treffer. Den überraschenden Heimsieg gegen ein Spitzenteam der Frauen-Bundesliga ließ sich der FFC nun nicht mehr nehmen. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Fans des viermaligen Champions-League-Siegers für einen mitreißenden Fußballmittag im Stadion am Brentanobad!

Die englische Woche geht für den 1. FFC Frankfurt bereits in drei Tagen weiter: Am kommenden Mittwoch, dem 10. Mai 2017, 18.00 Uhr, gastiert das Team von Cheftrainer Matt Ross beim MSV Duisburg. Am Sonntagt, dem 14. Mai 2017, 14.00 Uhr steigt dann das letzte Bundesliga-Heimspiel 2016/17, wenn die TSG Hoffenheim im Stadion am Brentanobad zu Gast ist.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Heute kamen eine fantastische Leistung und ein fantastisches Resultat zusammen, nachdem wir uns letzte Woche in Leverkusen nicht für ein ähnlich starkes Auftreten belohnen konnten. Etwas enttäuschend ist allein, dass wir zwei vermeidbare Gegentore nach Standardsituationen bekommen haben – dabei wussten wir nur zu gut um die Stärke des FC Bayern München bei ruhenden Bällen. Als die Partie beim Stand von 2:2 in Richtung unseres Gegners zu kippen drohte, haben wir dann eine tolle Energieleistung gezeigt, während wir sonst oftmals in der letzten Stunde abgebaut haben. Erwähnen möchte ich heute unsere jungen Spielerinnen: Cara Bösl hat stark gehalten und wird auch in Duisburg im Tor stehen und Janina Hechler konnte – wie Tanja Pawollek in Leverkusen – ihren ersten Bundesliga-Treffer erzielen.“

Thomas Wörle, Trainer FC Bayern München: „Der Sieg des 1. FFC Frankfurt geht absolut in Ordnung, wobei wir nach einer schwachen ersten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt haben. Knackpunkt war das 2:3, das aus dem Nichts fiel und aus meiner Sicht auch zu verteidigen war. In Sachen Mentalität und Einsatzbereitschaft war uns der 1. FFC Frankfurt heute voraus, wobei wir auch nicht vergessen dürfen, dass wir personell auf der Felge gehen – und das soll keine Ausrede sein.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich bin total begeistert, wie unser Team mit einer tollen kämpferischen und phasenweise auch spielerischen Leistung den aktuellen Deutschen Meister FC Bayern München, der zuletzt vier Mal ohne Gegentor blieb, in die Knie gezwungen hat! Dies war nicht nur ein wichtiger Sieg im Rennen um die Platzierungen in der oberen Tabellenhälfte, sondern darüber hinaus ein gutes Signal, dass wir bei unserem Neuaufbau auf einem guten Weg sind!“

(Text von ffc-frankfurt.de)

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