Turbine Potsdam - 1. FFC
Frankfurt |
Bundesliga 2016/2017 - 2. Spieltag
3:0 (1:0)
Termin: 10.09.2016, 14:00 Uhr
Zuschauer: 1.820
Schiedsrichter: Angelika Söder (Ingolstadt)
Tore: 1:0 Lindner (3.), 2:0 Kemme (78.), 3:0 Huth (79.)
Turbine Potsdam |
1. FFC Frankfurt |
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Nichts zu holen im Klassiker Ohne die erkrankten Mandy Islacker und Laura Störzel verliert der 1. FFC Frankfurt mit 0:3 in Potsdam Die Tabellenführung in der Frauen-Bundesliga nach dem ersten Spieltag war für den 1. FFC Frankfurt nicht mehr als eine Momentaufnahme: Sechs Tage nach dem 8:0 gegen Borussia Mönchengladbach musste sich das Team von Trainer Matt Ross dem 1. FFC Turbine Potsdam im Karl-Liebknecht-Stadion mit 0:3 geschlagen geben. Ohne die viruserkrankten Mandy Islacker und Laura Störzel schaffte es der viermalige Champions-League-Gewinner nicht, hinten solide stehende und immer wieder schnell in die Spitze spielende Potsdamerinnen vor ernsthafte Probleme zu stellen. So sicherte sich der langjährige Rivale den 21. Sieg im 51. Klassiker und übernahm damit vorläufig die Spitzenposition in der stärksten Frauenfußball-Liga der Welt. Mit der Startelf-Nominierung von Saskia Matheis und Lise Munk reagierte FFC-Cheftrainer Matt Ross auf die personellen Ausfälle – ebenso mit einer Systemänderung auf ein 4-5-1 mit Yuki Nagasato als einziger Spitze. Kompakt stehen und dann die eigenen Chancen suchen, so lautete der Matchplan. Doch der war schnell durchkreuzt. Eigentlich sind frühe Treffer ja eine Spezialität des 1. FFC Frankfurt – diesmal aber kassierte der FFC ein frühes Gegentor: Nachdem Saskia Bartusiak bei einem Steilpass der Turbinen über den Ball trat, nahm das Unheil seinen Lauf. Die nach einer Flanke von der rechten Seite völlig freistehende Laura Lindner bedankte sich mit einer platzierten Direktabnahme ins linke Eck – keine Chance für FFC-Torfrau Anne-Kathrine Kremer (3.). Ein denkbar ungünstiger Start für die Gäste, die sich davon jedoch nicht beeindrucken ließen. Im Gegenteil: Die Frankfurterinnen bekamen das Geschehen in der Folge besser unter Kontrolle und näherten sich dem gegnerischen Gehäuse an, ohne dabei ernsthafte Gefahr auszustrahlen. Genau das taten die Potsdamerinnen bei schnellen Gegenzügen – so wie nach einer Viertelstunde, als Svenja Huth und Eseosa Aigbogun die FFC-Abwehr alt aussehen ließen. Fünf Minuten später setzte sich Svenja Huth im Laufduell gegen ihre ehemalige Teamkollegin Peggy Nietgen durch, zeigte sich beim Abschluss aus spitzem Winkel aber zu eigensinnig. Mitte der ersten Hälfte beruhigte sich das Geschehen, zumindest in den beiden Strafräumen. Der FFC kam zwar kaum noch zu Torszenen, stand in der Defensive aber nun besser als in der Anfangsphase. Glück hatten die Gäste in der 39. Minute, als Stürmerin (!) Tabea Kemme einen Fehler in der FFC-Abwehr nicht ausnutzen konnte. Zwei Minuten später zeigte Anne-Kathrine Kremer eine Glanzparade, als sie einen Kopfball von Johanna Elsig nach einer Ecke von Svenja Huth entschärfte. Dass die Schlussminuten der ersten Hälfte wieder den Turbinen gehörten, hatte sich der 1. FFC Frankfurt mit einigen leichten Ballverlusten selbst zuzuschreiben. Auch nach dem Wiederanpfiff zeigten sich die Potsdamerinnen gleich wieder hellwach: In der 48. Minute legte Svenja Huth den Ball an Anne-Kathrine Kremer vorbei, allerdings wurde der Winkel zu spitz, so dass der Schuss nur an das Außennetz ging. Schnell war klar: Der 1. FFC Turbine Potsdam blieb im Premieren-Klassiker von Neu-Trainer Matthias Rudolph tonangebend. In der 61. Minute rutschte Eseosa Aigbogun nach einer Huth-Flanke knapp am Ball vorbei. Es war zwar kein Offensivfeuerwerk, was die Turbinen ihren Fans im heimischen Stadion präsentierten – aber es reichte, um die verdiente Führung gegen unter dem Strich zu harmlose Frankfurterinnen zu verwalten. Und das war wiederum das Positive aus Frankfurter Sicht: Die Hoffnung auf einen „Lucky Punch“ zum Ausgleich lebte noch relativ lange. Daran hatte vor allem Tabea Kemme ihren Anteil, die in der 74. Minute eine weitere gute Möglichkeit ausließ. Doch dann wurde die Niederlage binnen kürzester Zeit deutlich: Zunächst war es Tabea Kemme, die sich doch noch als Torschützin auszeichnen konnte. Die Olympiasiegerin lief nach einem Freistoß von Elise Kellond-Knight mit Tempo in Richtung zweiter Pfosten und verwertete aus kurzer Distanz (78.). Kaum 60 Sekunden später krönte auch Svenja Huth ihre starke Leistung mit einem Treffer. Überflüssig zu erwähnen, dass dies einer Vorentscheidung gleichkam. Trotz des späten Zeitpunkts der weiteren Potsdamer Tore entsprach das Ergebnis letztlich sowohl Spielverlauf als auch Chancenverhältnis - zumal die eingewechselte Anna Gasper um Haaresbreite noch das 4:0 für ihr Team erzielt hätte (89.). So ging’s für den 1. FFC Frankfurt nach dem Auswärtssieg in der letzten Saison mal wieder mit leeren Händen von Brandenburg zurück in die Mainmetropole. Immerhin: Die Rückfahrt verlief diesmal – ohne Autobahn-Vollsperrung wie auf dem Hinweg – planmäßig… Am nächsten Wochenende pausiert die Frauen-Bundesliga – dann sind einzig die Nationalspielerinnen des 1. FFC Frankfurt im Einsatz. Um Punkte geht’s wieder am Sonntag, dem 25. September 2016, 11.00 Uhr, wenn die SGS Essen im Stadion am Brentanobad zu Gast ist. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Die Ausfälle von Mandy Islacker und Laura Störzel waren für uns schwer zu kompensieren, wobei dies keinesfalls als Ausrede zu verstehen ist. Tatsache ist, dass Potsdam heute eindeutig die bessere Mannschaft war. Nach dem frühen Rückstand ist es uns allerdings gelungen, die Partie noch lange offen zu halten – dann haben sich die individuellen Qualitäten von Tabea Kemme und Svenja Huth durchgesetzt. Für mich ist Svenja in dieser Form die momentan beste deutsche Fußballerin. Wir wissen, dass wir erst am Anfang unseres Projekts stehen und daher wirft uns die Niederlage auch nicht um. Unseren Weg, immer wieder junge Spielerinnen einzubauen, werden wir unbeirrt weitergehen!“ Matthias Rudolph, Trainer 1. FFC Turbine Potsdam: „Nach unserer Führung hatte auch der 1. FFC Frankfurt einige Torszenen, so dass es auch gut und gerne mit einem 1:1 in die Pause hätte gehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir die Räume besser genutzt und folgerichtig auch die weiteren Treffer erzielt.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es war ein verdienter Sieg von Potsdam, der durch die frühe Führung begünstigt wurde. Nach der schwierigen Saisonvorbereitung mussten wir in der letzten Woche auch noch virusbedingte Ausfälle verkraften. Nun gilt es, die Niederlage und den Verlauf des Spiels schnell aus den Köpfen zu bekommen und uns bestmöglich auf das nächste Heimspiel gegen die SGS Essen vorzubereiten. Wir hoffen natürlich, dass Mandy Islacker und Laura Störzel schnell wieder ins Training einsteigen können und dass unsere Nationalspielerin unverletzt von ihren Länderspiel-Aktivitäten zurückkehren werden.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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